Was macht das Teil da genau?

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Autor
Was macht das Teil da genau?

    







BID = 473055

Kurzschlus

Gesprächig



Beiträge: 192
Wohnort: Magdeburg
 

  


Hab das da in der E-Bucht gesehen:

http://cgi.ebay.de/Bilderrahmen-als.....wItem

Sieht mir ziemlich nach Selbstmoerder-Teil aus.

Weiss jemand, was man damit gemacht hat und ob es sowas frueher oefter gab?

Hab sowas jedenfalls noch nicht in real zu sehen bekommen.

BID = 473061

Mr.Ed

Moderator



Beiträge: 36188
Wohnort: Recklinghausen

 

  

Das ist eine aktive Rahmenantenne für Mittel- oder Kurzwelle. Sowas gibt es auch heute noch, allerdings nicht als Bilderrahmen getarnt.
Der Schalter und der Drehko auf der Rückseite dienen zum anpassen auf den jeweiligen Empfangsbereich.
Offenbar gab es solche Antennen auch in anderen Bauform, hier mal als Uhr: http://www.radiomuseum.org/r/radiocela_capte.html

Selbstmörderisch würde ich das nicht bezeichnen, das ganze wird scheinbar über den Stecker aus dem Radio selbst mit Heiz- und Anodenspannung versorgt, sofern der hinten isoliert ist, sehe ich da kein Problem. Man muß auch bedenken das die Leute damals i.d.r. lesen konnten. Und da stand dann "Vor öffnen des Gehäuses Netzstecker ziehen".



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Anfragen bitte ins Forum, nicht per PM, Mail ICQ o.ä. So haben alle was davon und alle können helfen. Entsprechende Anfragen werden ignoriert.
Für Schäden und Folgeschäden an Geräten und/oder Personen übernehme ich keine Haftung.
Die Sicherheits- sowie die VDE Vorschriften sind zu beachten, im Zweifelsfalle grundsätzlich einen Fachmann fragen bzw. die Arbeiten von einer Fachfirma ausführen lassen.

BID = 473074

Otiffany

Urgestein



Beiträge: 13763
Wohnort: 37081 Göttingen

Ich würde nicht ausschließen, daß das ein Mittelwellenempfänger ist und kein Rahmenantenenverstärker. Es gab Zeiten, da war es verboten ausländische Sender zu hören; das war ein gutes Versteck und mit einem Kopfhöhrer reicht eine Röhre völlig aus (Audion).
Ich sehe da auch noch eine separate Buchse, die darauf hindeutet.
Gruß
Peter

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Otiffany am 17 Nov 2007 13:49 ]

BID = 473092

Mr.Ed

Moderator



Beiträge: 36188
Wohnort: Recklinghausen

Dazu passt dann aber die verwendete Rimlockröhre nicht.
Die kamen erst nach dem Krieg auf den Markt. Damit lässt sich auch die Herstellung grob auf Ende 40er bis Mitte 50er datieren.
Für ein komplettes Radio fehlt mir das Netzteil. Die Spannung wird wohl über den Oktalstecker zugeführt.

Das abhören von Feindsendern wurde in Frankreich meines Wissens nach Kriegsende nicht verboten, auch wenn man da andere Sprachen nicht wirklich gerne im Radio hört

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BID = 473094

elektrolurch

Gesprächig



Beiträge: 183
Wohnort: Heidelberg


Zitat :
Es gab Zeiten, da war es verboten ausländische Sender zu hören


Mag sein, aber da gab es noch keine Rimlock-Röhren


BID = 473098

Otiffany

Urgestein



Beiträge: 13763
Wohnort: 37081 Göttingen

Das Argument lasse ich gelten, aber alle anderen Bauteile stammen aus der vermeintlichen Zeit. Vielleicht hat ja noch mal ein Umbau stattgefunden.
Gruß
Peter

BID = 473235

stego

Schreibmaschine

Beiträge: 2467

Evtl. auch ein einfacher UKW-Pendler-Vorsatz, versteckt in einem Bilderrahmen.
Oder wie Otiffany schon meinte:

Zitat :
Ich würde nicht ausschließen, daß das ein Mittelwellenempfänger ist und kein Rahmenantenenverstärker.

Dahin deutet auch das im Foto sichtbare obere Teil, welches ein Dreh-Kondensator sein könnte. Auch denkbar für einen UKW-Pendler.

Die Röhre sieht nach EF41 oder EF42 aus. Die EF42 wurde oft für UKW-Pendler verwendet.

Gruß
stego

_________________

BID = 473241

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
Evtl. auch ein einfacher UKW-Pendler-Vorsatz, versteckt in einem Bilderrahmen
Das scheint tatsächlich so zu sein, zumal im Rahmen ja auch sehr dicker Draht verwendet wird.
Auch der Drehko scheint sehr klein und am Sockel verborgen zu sein; ich sehe ihn jedenfalls nicht.

Da das Teil aber drei Schalterstellungen hat, arbeitet es, ausser als
UKW-Pendler, wohl zusätzlich noch als aktive Antenne für die AM-Bereiche.

Solche Bilderrahmenantennen scheinen in Frankreich recht beliebt gewesen zu sein. Ich habe ca. 1985 selbst mal eine für'n Appel und 'n Ei auf einem Pariser Flohmarkt erstanden.

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Bei obigem Beitrag handelt es sich um meine private Meinung.



Rechtsansprüche dürfen aus deren Anwendung nicht abgeleitet werden.



Besonders VDE0100; VDE0550/0551; VDE0700; VDE0711; VDE0860 beachten !

BID = 473242

Otiffany

Urgestein



Beiträge: 13763
Wohnort: 37081 Göttingen

Für einen UKW-Pendler stimmen die Spulenabmessungen nicht, auch der Drehko hat eine zu hohe Kapazität (ca. 150pF)
Die beiden Spulen deuten eher auf einen Pendler mit zwei Wellenbereichen hin (Mittewelle u. Lange- oder kurze Welle)
Gruß
Peter

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Otiffany am 18 Nov 2007  0:02 ]

BID = 473244

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
der Drehko hat eine zu hohe Kapazität (ca. 150pF)
Wo hast du den Wert her ? Ich sehe den Dreko nicht einmal.

BID = 473246

Otiffany

Urgestein



Beiträge: 13763
Wohnort: 37081 Göttingen

Perl,
der Hartpapierdrehko sitzt über dem Wellenschalter.
Ich kenne diese Art von Drehkos, weil ich selber ähnliche habe.
Siehe unten:
Die Schaltung hat zwei Knebelknöpfe, einen für den Wellenschalter und einen für den Drehko. Die Rückansicht ist gegenüber der Frontansicht um 90 Grad entgegen dem Uhrzeigersinn verdreht.
Gruß
Peter



BID = 473252

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
der Hartpapierdrehko sitzt über dem Wellenschalter.
Danke, jetzt sehe ich ihn auch.
Die Teile sind mir nicht fremd, aber ich hatte ihn hinter der Röhrenfassung gesucht.

Eine UKW-Schwingkreispule am Röhrensockel müsste man nicht unbedingt sehen, aber für UKW sind die Anschlussdrähte des Drehko tatsächlich reichlich lang und der damals übliche Anschluss des Rotors über eine Spiralfeder pures Gift.

Also ist das wirklich nur eine Aktivantenne für LMK.

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BID = 473374

Kurzschlus

Gesprächig



Beiträge: 192
Wohnort: Magdeburg

Danke fuer all die Antworten

Trotzdem kommt mir das Teil immer noch recht abenteuerlich vor - der Stecksockel fuer das Roehrenradio... und in dieser Zeit war doch Netztrennung nicht sooo ueblich?!?

Andererseits, wenn die Leute immer erst mit dem Luegenstift geprueft haben, wie herum der Netzstecker gesteckt sein muss...

Doch bei 220V-Netz ohne "Neutralleiter" (=127V-Drehstromnetz) da war das ja wohl auch nicht ganz ungefaehrlich? Und diese Netze waren frueher verbreitet.

Nun, ich gestehe jedenfalls, dass sich mir die Haare ein wenig gestraeubt haben, wie ich das Teil gesehen habe...

BID = 473380

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
Trotzdem kommt mir das Teil immer noch recht abenteuerlich vor - der Stecksockel fuer das Roehrenradio... und in dieser Zeit war doch Netztrennung nicht sooo ueblich?!?
Doch.
Normalerweise hatten die Geräte einen Netztrafo. Auch um eine hohe Ausgangsleistung zu erzielen, brauchte man mehr Spannnung als man durch die direkte Gleichrichtung des Netzspannumg hätte gewinnen können.
Lediglich dort, wo noch Gleichstromnetze vorhanden waren, musste man Allstromgeräte mit U- und V-Röhren verwenden.

Die EF42 ist keine Röhre für Allstromgeräte, allerdings gab es sie auch als UF42.
Sicherheitstechnisch sehe ich so oder so aber kein grosses Problem.
Der Stecker wurde ja in eine im Radio extra dafür vorgesehene Röhrenfassung eingesetzt und versorgte die Röhre mit Heiz- und Anodenspannung und brachte auch das HF-Signal ins Gerät.
Rückwand wieder drauf und alles ist isoliert.


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