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BID = 1065175
toask Gerade angekommen
Beiträge: 9
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Hallo und guten Tag,
habe da mal eine Frage an die "wissende Elektronikgemeinde".
Ich habe einen alten Toaster bei mir gefunden, über den ich leider im Internet keinerlei Informationen, insbesondere zur Frage der Verarbeitung von Asbest gefunden habe:
BESTAR AT 950 Electronic
Gekauft in 03/1992 im Warenhaus Hertie
(in der Betriebsanleitung steht: Optimus Warenvertriebs GmbH, Frankfurt am Main)
Typenschild Bodenplatte: BESTAR AT 950
220V -50 Hz 900W
"f" Funktechnikzeichen, VDE-Zeichen, GS-Zeichen
Art. Nr. 2281-081
Made in W Germany
Frage: Kann mir jemand sagen, ob bei diesem Gerät noch Asbest verbaut wurde. Habe dafür mal zwei Bilder von den Heizdrahtplatten hochgeladen; hoffe, sie sind aussagefähig genug.
Vielen Dank voarb und freundliche Grüße
toask
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BID = 1065179
Ltof Inventar
Beiträge: 9334 Wohnort: Hommingberg
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Zitat :
toask hat am 11 Apr 2020 12:27 geschrieben :
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... Habe dafür mal zwei Bilder von den Heizdrahtplatten hochgeladen; hoffe, sie sind aussagefähig genug. ...
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Nein, sind sie nicht. Ich vermute aber stark, dass es NICHT Asbest ist. Ich selbst hab noch nie Asbest in einem Toaster gesehen; die Heizdrähte waren immer um Platten aus Glimmer gewickelt. Selbst in einem Exemplar aus den 1950er-Jahren ist das so.
Wenn es perlmuttartig schimmerndes, halb durchsichtiges Zeug ist, ist es Glimmer.
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„Schreibe nichts der Böswilligkeit zu, was durch Dummheit hinreichend erklärbar ist.“
(Hanlon’s Razor) |
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BID = 1065180
toask Gerade angekommen
Beiträge: 9
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Vielen Dank für die schnelle Antwort.
Es schimmert ein wenig perlmuttartig, ist aber nicht wirklich halb durchsichtig. Versuche nochmal ein besseres Foto hochzuladen....
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BID = 1065187
toask Gerade angekommen
Beiträge: 9
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Also, leider gelingen mir keine richtig besseren Fotos, habe aber nochmals ein Foto hochgeladen.
Die Platten könnten ursprünglich mal hellgrau gewesen sein, sind jetzt aber eher bräunlich, mit unterschiedlichen bräunlichen Helligkeitstönen, so fleckig, mal dunkler, mal heller, so ähnlich wie Pressfleisch...
Das die Platten schimmern und halbdurchsichtig kann ich leider nicht richtig erkennen.
Gibt es noch eine Möglichkeit, anhand des Herstellers (BESTAR, Hertie, Optimus Warenvertriebs GmbH), des Kaufjahres (1992) bzw. Made in W. Germany eine Nutzung von Asbest auszuschließen?
Nochmals vielen Dank für die Tipps im Voraus und freundlicher Gruß!
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BID = 1065190
Rafikus Inventar
Beiträge: 4150
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Es sieht nach Glimmer aus. Alles Andere wäre für dieses Kaufdatum auch verwunderlich.
Na ja. Irgendeine Art Keramik wäre wohl auch möglich, sowas habe ich aber noch nicht in einem Toaster gesehen.
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BID = 1065192
toask Gerade angekommen
Beiträge: 9
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Hallo Rafikus,
vielen Dank für die (erfreuliche) Antwort, dass die Sache nach Glimmer aussieht und beste Grüße!
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BID = 1065194
Rafikus Inventar
Beiträge: 4150
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Wie bist du überhaupt auf die Idee gekommen, dass in diesem Toaster Asbest verbaut sein könnte?
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BID = 1065195
+racer+ Schriftsteller
Beiträge: 769 Wohnort: Rhein-Sieg-Kreis
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ich hab gefragt,
-ich weiß daß Asbest schädlich ist, aber es sieht so flauschig und knuddelig aus
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BID = 1065197
Elektro Freak Inventar
Beiträge: 3434 Wohnort: Mainfranken
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Asbestteile oder Teile mit Asbestverdacht kann man mit Hitzebeständigen Lack überziehen, danach sind Sie harmlos solange man Sie nicht mutwillig zerbricht
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BID = 1065198
Rafikus Inventar
Beiträge: 4150
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Meineswissens dürfen z.B. Eternitdächer nicht mehr einfach überpinselt werden.
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BID = 1065199
toask Gerade angekommen
Beiträge: 9
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Mein alter Herr (82 Jahre) warf diese Frage auf, als ich den alten Toaster von 1992 fand und wieder benutzen wollte.
Da ich mir früher w/"Toaster mit Asbest" nie Gedanken gemacht hatte und ich auch von den Heizdrahtplatten keine Ahnung habe, habe ich nach "Toaster mit Asbest" gegoogelt und u.a. den Artikel im "hausjournal"
https://www.hausjournal.net/toaster-asbest
(=> Asbest in Dtl. erst seit 1993 verboten)
und auch einen alten Forenbeitrag von 2010 in Eurem "Elektronikforum" gefunden:
https://forum.electronicwerkstatt.d.....31267
(=> ggf. alte Toaster mit Asbest möglich => s. Beiträge von sam2)
Insofern war ich dann doch etwas verunsichert....
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BID = 1065203
Mr.Ed Moderator
Beiträge: 36188 Wohnort: Recklinghausen
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Wird in Toastern seit 1983 nicht mehr verwendet.
Zitat :
| Haartrockner, Heizlüfter, Bügeleisen und Toaster enthielten bis 1983 zum Teil Asbest als Isolationsmaterial. |
https://www.test.de/Asbest-Richtig-sanieren-1793996-2793996/
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-=MR.ED=-
Anfragen bitte ins Forum, nicht per PM, Mail ICQ o.ä. So haben alle was davon und alle können helfen. Entsprechende Anfragen werden ignoriert.
Für Schäden und Folgeschäden an Geräten und/oder Personen übernehme ich keine Haftung.
Die Sicherheits- sowie die VDE Vorschriften sind zu beachten, im Zweifelsfalle grundsätzlich einen Fachmann fragen bzw. die Arbeiten von einer Fachfirma ausführen lassen.
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BID = 1065206
Trumbaschl Inventar
Beiträge: 7574 Wohnort: Wien
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Zitat :
Rafikus hat am 11 Apr 2020 17:12 geschrieben :
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Meineswissens dürfen z.B. Eternitdächer nicht mehr einfach überpinselt werden.
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Meines Wissens nur deshalb, weil sie als Vorbehandlung normalerweise mechanisch bearbeitet werden (geschrubbt, hochdruckgereinigt, geschliffen).
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"Und dann kommen's zu ana Tür da steht oben "Eintritt verboten!" und da miaßn's eine!"
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BID = 1065212
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Es schimmert ein wenig perlmuttartig, |
Dann ist es kein Asbest, sondern Glimmer bzw. Mikanit. Asbest sieht matt und stumpf aus. Die Farbe ist unwichtig.
Das Aussehen hat auch etwas mit der Kristallstruktur zu tun.
Glimmer z.B. https://de.wikipedia.org/wiki/Muskovit besteht auf molekularer Ebene aus extrem dünnen übereinander gestapelten Kristallebenen, bei denen die Bindungskräfte zwischen den Ebenen sehr viel schwächer sind als die Kräfte, die die Atome innerhalb einer Ebene zusammenhalten.
Darauf beruht die hervorragende Spaltbarkeit in dünne Blättchen und der Glanz.
Beim Asbest hingegen z.B. https://de.wikipedia.org/wiki/Chrysotil , dessen chemische Zusammensetzung recht ähnlich ist, besteht zusätzlich noch eine Spaltbarkeit dieser Blättchen in bestimmter Richtung, wodurch das Material in lange und nahezu beliebig dünne Kristallnadeln zerfallen kann.
Diese feinen Kristallnadeln sind der gefährliche lungengängige Staub, weil sie sich in die Zellen des Lungengewebes bohren, aber von der körpereigenen Abwehr nicht beseitigt werden können.
Daraus kann dann letztlich ein Lungenkrebs entstehen.
Allerdings wird man für Platten, wie in dem Toaster, i.d.R keine natürlich vorkommenden Glimmerkristalle verwenden, weil das viel zu teuer wäre,
sondern es wird der bei der Verarbeitung der hochwertigen Glimmerkristalle entstehende Abfall zermahlen und mit einem Bindemittel zu solchen Platten wie in deinem Toaster zusammengeklebt.
Dieses Produkt hört dann auf den Namen Mikanit oder Kunstglimmer: https://de.wikipedia.org/wiki/Kunstglimmer
https://de.wikipedia.org/wiki/Asbest
https://de.wikipedia.org/wiki/Serpentingruppe
Bis auf den Kunstglimmer sind das also Naturprodukte, aber durchaus nicht immer ungefährlich.
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BID = 1065219
toask Gerade angekommen
Beiträge: 9
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Hallo perl,
herzlichen Dank für die sehr ausführlichen Informationen zur Abgrenzung von Glimmer/Mikanit und Asbest, und das auch noch zu dieser sehr frühen Stunde!
Jedenfalls bin ich jetzt doch wieder viel "ruhiger" bei der Benutzung des alten Toasters.
Also nochmals vielen Dank (auch an alle Experten) für die hilfreichen Beiträge und natürliche allen frohe und sonnige Osterfeiertage!
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