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Röhrenradiochassis - Preis gerechtfertigt? |
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BID = 904697
Trumbaschl Inventar
Beiträge: 7574 Wohnort: Wien
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Mir wurde ein Radiochassis Radione 551 U (Allstromgerät MW/LW/KW) in ungeprüftem Zustand angeboten. Scheint komplett zu sein, alle Röhren sind da. Ich habe ein baugleiches Gerät, dem fast alle Röhren fehlen, könnte es also gut brauchen.
Findet ihr 50 Euro für ein ungeprüftes Chassis mit Skala und Lautsprecher akzeptabel?
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"Und dann kommen's zu ana Tür da steht oben "Eintritt verboten!" und da miaßn's eine!" |
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BID = 904698
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Findet ihr 50 Euro für ein ungeprüftes Chassis mit Skala und Lautsprecher akzeptabel? | Eher nicht.
Ich kann aber mal den Fachmann fragen.
Du solltest auch daran denken, daß in nicht zu ferner Zeit wohl alle AM Rundfunksender auf LW und MW abgeschaltet werden.
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BID = 904703
Trumbaschl Inventar
Beiträge: 7574 Wohnort: Wien
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Zitat :
perl hat am 5 Nov 2013 13:57 geschrieben :
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Zitat :
| Findet ihr 50 Euro für ein ungeprüftes Chassis mit Skala und Lautsprecher akzeptabel? | Eher nicht.
Ich kann aber mal den Fachmann fragen.
Du solltest auch daran denken, daß in nicht zu ferner Zeit wohl alle AM Rundfunksender auf LW und MW abgeschaltet werden.
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Uff, dann erst recht nicht. Das war mir noch nicht bekannt!
Beim 551 steht zwar "UKW vorbereitet", aber bei Eltz-Geräten ist nie so ganz klar, ob sich das nicht nur auf die Skalenbeschriftung bezieht... auch wenn man natürlich einen Unterbau-Empfänger an den Grammophoneingang anschließen könnte, vorausgesetzt man findet einen, der für Allstromgeräte geeignet ist.
Mein Vater hat dieses Gerät vor Jahrzehnten am Schrott gefunden, es fehlen die meisten Röhren (wenigstens die UM4 ist noch da), die Lautsprechermembran ist zerfetzt (reparabel) und beim Oszillator fehlt der Abschirmbecher. Das Radio hat für mich doppelt sentimentalen Wert, einerseits weil es immer bei uns in der Wohnung war seit ich denken kann und andererseits weil die Herstellerfamilie weitschichtig mit uns verwandt war. Das zweite Chassis zu kaufen ist aber trotzdem nicht ideal, eines bliebe mir dann ja auf alle Fälle über und das Herz es zu entsorgen hätte ich wohl nicht.
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BID = 904704
stego Schreibmaschine
Beiträge: 2467
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50 Euro halte ich für das Chassis incl. Röhren für zu teuer.
Abhängig davon, wie die Skala beisammen ist, würde ich im Höchstfall 25,-- EUR dafür geben. Du weißt ja nicht, in welchem Zustand die Röhren sind. Die meisten der 40er-Serie U-Röhren sind noch zu bekommen, die Preise steigen aber seit geraumer Zeit recht schnell.
Was Du von diesem Chassis sicherlich brauchen kannst, sind eben die Röhren. Weitere Bauteile, insbesondere Kondensatoren (Elkos, Papierkondensatoren), brauchst Du nicht von einem Chassis ins andere umpflanzen, weil Du damit nur einen Fehler ausbaust und den gleichen wieder ein.
Von Vorteil ist ein Schlachtchassis, wenn spezielle Teile beim eigenen Gerät defekt sind (Schalter, Poti, Drehkondensator, usw.) - da kann man sich dann schön bedienen.
Gruß
stego
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BID = 904705
Trumbaschl Inventar
Beiträge: 7574 Wohnort: Wien
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Klar, die Kondensatoren sind beim Spender genauso unbrauchbar wie bei meinem. Meine Haupt-Interessenskandidaten wären der Oszillator (entweder komplett oder nur der Becher), der Lautsprecher (Membran kleben kann ich, ist aber auch wieder Aufwand) und natürlich die Röhren, wobei die wie du völlig richtig sagst in unbekanntem Zustand sind. Einen NOS-Röhrensatz würde ich wohl je nach Versandkosten für 30-40 Euro auftreiben, zumindest ohne die UM4, die kostet allein so viel.
Die Skala sieht exzellent aus, unsere eigene aber auch. Keine Ahnung wie der LS verstorben ist, da kann eigentlich nur von hinten was reingestochen haben, die Rückwand fehlt nämlich.
Was von den Innereien bei uns noch funktioniert weiß ich nicht, das Gerät war bei uns nie in Betrieb. Mein Vater hat das um 1980 aus einem Bauschuttcontainer gezogen, mit abgeschnittener Netzleitung. Die war völlig zerbröselt und aus einem recht zweifelhaften Leitermaterial, sehr störrisch und federnd. Ob die Gerätesicherung damals schon weg war oder ob ich für die einen anderen Einsatzzweck gefunden habe weiß ich gar nicht, denke aber letzteres.
Das Chassis das ich kaufen könnte hat eine neue Netzleitung mit Eurostecker, irgendjemand dürfte das also mal in etwas neuerer Zeit in Betrieb gehabt haben. Vielleicht versuche ich, zu handeln was den Preis anbelangt.
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BID = 904707
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Ist es das hier? http://www.ebay.de/itm/ELTZ-Nikolau.....96019
Deine UM4 wird wohl nicht mehr leuchten, denn praktisch alle Magischen Augen aus jener Zeit sind verschlissen.
Für die Funktion ist das aber unwichtig, denn die Röhre muß nur vorhanden sein, damit der Gesamtwiderstand des Heizkreises stimmt.
P.S.:
Zitat :
| die Lautsprechermembran ist zerfetzt (reparabel) |
Ich glaube nicht, daß du das reparieren kannst.
Evtl. ist auch die Schwingspule nicht mehr zentriert.
Die Preisvorstellung von Stego halte ich, auch nach Rücksprache mit meinem Fachmann, für realistisch.
Wenn der Verkäufer es dafür nicht hergeben will, muß er es eben behalten.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 5 Nov 2013 16:09 ]
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BID = 904715
Trumbaschl Inventar
Beiträge: 7574 Wohnort: Wien
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Ja genau, wollte nur lieber keinen Link posten.
Lautsprechermembranen habe ich an sich schon repariert (Papiermaché), das halte ich für machbar. Notfalls traue ich mich sogar, die Spule mit einem niederfrequenten Testton neu zu zentrieren, aber solange die Membran noch nicht völlig zerfestzt ist hoffe ich, dass das nicht notwendig sein wird.
Dass die UM4 vermutlich keine sichtbare Emission mehr haben wird ist schade, das magische Auge ist doch einer der spannendsten sichtbaren Teile an einem Röhrenradio. Aber beim Preis von NOS-UM4 lasse ich das und lasse mich überraschen.
Ich werde einfach mal ein Preisangebot schicken und abwarten. Ist zum Glück relativ in der Nähe (wenn auch seeeeehr am Stadtrand).
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BID = 904854
Elektro Freak Inventar
Beiträge: 3434 Wohnort: Mainfranken
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War da nicht mal was mit Allstromgeräten ? ..
Zitat :
| Bei allen Allstromgeräten liegt bei entsprechender Steckerpolung das Metallchassis an der Netzphase. Bei Berührung eines Metallteiles besteht Lebensgefahr. Dies gilt auch für den Anschluss anderer Zusatzgeräte, z. B. eines Plattenspielers an das Radio. |
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BID = 904855
Trumbaschl Inventar
Beiträge: 7574 Wohnort: Wien
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Zitat :
Elektro Freak hat am 6 Nov 2013 20:24 geschrieben :
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War da nicht mal was mit Allstromgeräten ? ..
Zitat :
| Bei allen Allstromgeräten liegt bei entsprechender Steckerpolung das Metallchassis an der Netzphase. Bei Berührung eines Metallteiles besteht Lebensgefahr. Dies gilt auch für den Anschluss anderer Zusatzgeräte, z. B. eines Plattenspielers an das Radio. |
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Durchaus.
Ich zitiere mich selbst:
Zitat :
| auch wenn man natürlich einen Unterbau-Empfänger an den Grammophoneingang anschließen könnte, vorausgesetzt man findet einen, der für Allstromgeräte geeignet ist. |
Könnte man eigentlich eine galvanische Trennung beim Anschluss von NF-Signalquellen realisieren und damit das Radio auch nach Ende des terrestrischen Empfangs mit "Inhalt" füttern? Bzw. woher könnte man einen entsprechenden Übertrager bekommen, gehen müsste es ja eigentlich?
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BID = 904857
Rhodosmaris Schreibmaschine
Beiträge: 2354 Wohnort: Lindau/Bodensee
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Zitat :
| Könnte man eigentlich eine galvanische Trennung beim Anschluss von NF-Signalquellen realisieren und damit das Radio auch nach Ende des terrestrischen Empfangs mit "Inhalt" füttern? Bzw. woher könnte man einen entsprechenden Übertrager bekommen, gehen müsste es ja eigentlich?
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Es gibt diverse Trennverstärker und Übertrager, die normalerweise gegen Brummschleifen eine galvanische Trenung zwischen Eingangs- und Ausgangssignal herstellen.
Natürlich sind die nicht ursprünglich dafür gedacht, gegen Netzspannung zu isolieren und sind sicherlich auch nicht dahingehend geprüft/zugelassen.
Zumindest vom Aufbau und den Isolationsstrecken macht ein Bausatz von ELV eine ganz gute Figur. Ich hab jetzt grad keinen Link, aber das Gerät heißt OTV100 (OTV = Optischer-Trenn-Verstärker) und arbeitet mit Optokopplern. Wenn diese laut Datenblättern entsprechende Prüfungen bestanden haben, könnte man das Gerätchen benutzen.
ciao Maris
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BID = 904860
Elektro Freak Inventar
Beiträge: 3434 Wohnort: Mainfranken
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Hmmm, warum nicht ein kleiner Trenn-Trafo im Gerät, soviel Leistung hat so ein Radio ja nicht !
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BID = 904871
Mr.Ed Moderator
Beiträge: 36187 Wohnort: Recklinghausen
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Oder einen kleinen Mittelwellensender mit minimaler Leistung bauen und das Gerät wie geplant einsetzen.
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-=MR.ED=-
Anfragen bitte ins Forum, nicht per PM, Mail ICQ o.ä. So haben alle was davon und alle können helfen. Entsprechende Anfragen werden ignoriert.
Für Schäden und Folgeschäden an Geräten und/oder Personen übernehme ich keine Haftung.
Die Sicherheits- sowie die VDE Vorschriften sind zu beachten, im Zweifelsfalle grundsätzlich einen Fachmann fragen bzw. die Arbeiten von einer Fachfirma ausführen lassen.
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BID = 904876
Trumbaschl Inventar
Beiträge: 7574 Wohnort: Wien
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Zitat :
Mr.Ed hat am 6 Nov 2013 23:44 geschrieben :
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Oder einen kleinen Mittelwellensender mit minimaler Leistung bauen und das Gerät wie geplant einsetzen.
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Das ginge natürlich auch. Die Idee, das Radio mit einem integrierten Trenntrafo zu betreiben hat auch durchaus ihren Reiz, bedingt aber eine gewisse Modifikation des Geräts zur Unterbringung.
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BID = 904877
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Bevor du an so etwas denkst, solltest du all die alten Blockkondensatoren erneuern und die Elkos formieren/ersetzen.
Das 230V Netz kann nämlich viel höhere Ströme liefern als ein 40VA Netztrafo.
Wenn dann so ein Kondensator an ungünstiger Stelle (Heizkreis, Siebkondensator) stirbt, können auch Röhren blitzschnell an Überheizung zu Grunde gehen, oder in der Gleichrichterröhre brennt ohne Vorwarnung das dünne Metallbändchen durch, das die Zuleitung zur Kathode bildet.
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BID = 904883
stego Schreibmaschine
Beiträge: 2467
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Servus!
Perl hat absolut recht, das sollte erstmal oberste Priorität haben. Erst dann kannst Du dir Gedanken um den Rest machen, z.B. Zusatzgeräte anschließen.
Man kann eine Netztrennung realisieren, viele Hersteller haben für diesen Zweck bei Allstromgeräten Trennkondensatoren verbaut, sodaß der Phono-Anschluß nicht mehr auf Netzpotential liegt.
Z.B. hier bei der Philetta BD273U von Philips aus dem Jahre 1957. Man erkennt auf dem Schaltbild, daß die Masseanschlüsse des Phono-Einganges mit je 5 nF vom Chassis "getrennt" sind.
http://www.robspage.de/radio/unterl.....u.jpg
Gruß
stego
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