Reparatur Siemens Oscillar M07190

Im Unterforum Historische Technik - Beschreibung: Geräte, Bauteile, Installationen aus alter Zeit.

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Autor
Reparatur Siemens Oscillar M07190
Suche nach: siemens (12437)

    







BID = 1071372

chris155

Gerade angekommen


Beiträge: 7
Wohnort: Prenzlau
 

  


Guten Tag!

Ich bin gerade dabei das o.g. Oszilloskop wiederzubeleben.

Was bisher geschah:
Das Oszi war tot. Also Netzteil untersucht. Eine Sicherung war durchgebrannt und eine kurze Messung ergab einen Kurzschluss auf einer Versorgungslinie. Also habe ich alle Tatalkondensatoren gegen Elkos ausgetauscht. (Eine ziemliche Plackerei da recht viele verbaut wurden und das Oszi sehr verbaut ist. Um an den Platinen löten zu können, muss man das ganze Gerät auseinander nehmen. Von Servicefreundlichkeit hatten bei Siemens Anfang der 1970er noch nichts gehört.)

Damit war der Kurzschluss weg, aber es blieb eine hohe Restwelligkeit auf den Versorgungslinien. Also neue Kondensatoren im Netzteil eingebaut. Damit war die Restwelligkeit weg.

Damit funktioniere es wieder - für kurze Zeit. Plötzlich war ein Kanal verschwunden. (CH2) Mit ein wenig rumexperimentieren konnte ich den Übeltäter isolieren: Es liegt an der Eingangsstufe. (Ich habe beim Eingang des Vertikalverstärkers die Kanäle umgelötet. Der Vertikalverstärker funktioniert auf beiden Kanälen, nur eine Eingangsstufe liefert kein Signal.) Mein zweites Oszi zeigt am Ausgang der Eingangsstufe von CH1 das angelegte Signal, bei CH2: Nichts.

Die Eingangsstufen sind (fast) identisch aufgebaut: Passiver Attenuator, Vorverstärker mit einigen FETs und zwei OpAmps im Metallgehäuse, ein zum Attenuator paralleler Stufenschalter, der irgendwas in der Verstärkerstufe schaltet. Für die OpAmps (SFC2709) habe ich keine Datenblätter im Netz gefunden.

Was tun? Schaltpläne habe ich keine und reverse engineering ist eine Herausforderung, das das Ganze sehr verbaut ist.

Hat irgendjemand Schaltpläne von dem Gerät?
Irgend ein Tip, wie ich weiterkomme? Mir fällt nichts gescheites ein.
(Eine verzweifelte Idee war eine neue Eingagstufe bauen. )

Danke fürs lesen.

Chris



[ Diese Nachricht wurde geändert von: chris155 am 19 Sep 2020 16:44 ]

BID = 1071399

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach

 

  


Zitat :
Für die OpAmps (SFC2709) habe ich keine Datenblätter im Netz gefunden.

M.W. ist das auch nur ein 709, der mit anderen Präfixen wie LM, µA, UA, von vielen Firmen hergestellt wurde. Bei Valvo hiess der 709C TAA521 und der etwas bessere 709 (ohne C) TAA522.

Characteristisch für diesen OpAmp ist die Frequenzkompensation mit einer RC-Reihenschaltung zwischen Pin1 und Pin8, wobei R meist der seltene Wert 1,5 kOhm war.


P.S.:
Zitat :
Also habe ich alle Tatalkondensatoren gegen Elkos ausgetauscht.
Hoffentlich nicht gegen Al-Elkos?
Normalerweise sind Ta-Elkos recht zuverlässig, aber ich habe auch schon eine Serie von Roederstein erlebt (rosa Quader), bei denen, kaum hatte man einen ersetzt, der Nächste rauchte.
Evtl. schliesst ein solches Exemplar auch die Versorgung im Vorverstärker kurz.


[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 20 Sep 2020  1:27 ]

BID = 1071416

chris155

Gerade angekommen


Beiträge: 7
Wohnort: Prenzlau


Zitat :
perl hat am 20 Sep 2020 01:19 geschrieben :


Zitat :
OpAmps (SFC2709)

M.W. ist das auch nur ein 709, der mit anderen Präfixen wie LM, µA, UA, von vielen Firmen hergestellt wurde. Bei Valvo hiess der 709C TAA521 und der etwas bessere 709 (ohne C) TAA522.


Danke für den Hinweis!


Zitat :

perl

Zitat :
Tatalkondensatoren

Evtl. schliesst ein solches Exemplar auch die Versorgung im Vorverstärker kurz.

Es gab einen, den habe ich getauscht.

Da ich keinen Schaltplan vom M07190 habe und finde bleiben mit also zwei Möglichkeiten:

1) Ich rekonstruiere die Schaltung, messe an charakteristischen Punkten in beiden Vorverstärkern und versuche festzustellen ob und welches Bauteil kaputt ist (angenommen der OpAmp ist ein 709) und tausche entsprechend.

2 Ich baue mir neue Eingangsstufe mit modernen Bauteilen, etwa so wie in der AN47 von Linear Technologie beschrieben. Dabei bräuchte ich nur den FET-Vorverstärker zu tauschen, der passive Attenuator samt Trimmkondensatoren könnte bleiben.

Ich befürchte 1) ist der größere Aufwand. Das Board ist ein Sandwich aus zwei Platinen, was die Sache nicht übersichtlicher macht. Bestückungsaufdruck gibts auch nicht.

Qual der Wahl: 2) wäre ein historischer Frevel, aber ich hätte mit vertretbarem Aufwand ein funktionierendes Oszi. 1) Wäre mit der evt. notwendigen Bauteilsuche bei völlig überteuerten Händler für historische Bauteile wahrscheinlich mühsam und teuer.

Ich glaube ich schlaf nochmal drüber und entscheide dann.

Besten Dank!

Chris


BID = 1071554

nabruxas

Monitorspezialist



Beiträge: 9266
Wohnort: Alpenrepublik


Zitat :
Also habe ich alle Tatalkondensatoren gegen Elkos ausgetauscht.

Warum verschlechterst Du die Schaltung unnötig?

Wenn das Gerät älter ist, sind meiner Erfahrung nach die mechanischen Komponenten, zB. Schalter, heiße Kandidaten.

_________________
0815 - Mit der Lizenz zum Löten!

BID = 1071575

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
Wenn das Gerät älter ist, sind meiner Erfahrung nach die mechanischen Komponenten, zB. Schalter, heiße Kandidaten
... und bei Oszillogucks hat man es manchmal mit zerschossenen Eingangstufen zu tun.


Zitat :
Damit funktioniere es wieder - für kurze Zeit. Plötzlich war ein Kanal verschwunden. (CH2)
Bist du sicher, dass er schon funktioniert hat? Oder hast du es anfangs nur nicht bemerkt, dass der Kanal tot ist.


Hier http://www.hifi-forum.de/viewthread-136-317.html#1 scheint jemand Unterlagen für ein ähnliches Gerät zu haben. Evtl. hilft dir das schon.
Siemens hat wohl auch ein Archiv https://new.siemens.com/global/de/u......html , aber wie man dort etwas bekommt, weiss ich nicht.
Vielleicht nützt auch dies schon etwas: https://www.opweb.de/deutsch/firma/Siemens/OSCILLAR_M07107

Es scheint auch, dass zumindest ein Teil der Oscillare gar nicht aus dem Hause Siemens stammen, sondern von Gould. Evtl. findest du deshalb auch bei bama.edebris etwas passendes.





[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 25 Sep 2020  4:07 ]

BID = 1071577

nabruxas

Monitorspezialist



Beiträge: 9266
Wohnort: Alpenrepublik

Ich hatte zwei Fälle:
Der Schalter für AC/DC/GND hatte gegen Masse eonen Schluss, da die Kontakte stark oxidiert waren. Und einmal der Drehschalter für die Zeitbasis.

_________________
0815 - Mit der Lizenz zum Löten!

BID = 1071583

chris155

Gerade angekommen


Beiträge: 7
Wohnort: Prenzlau


Zitat :
perl hat am 25 Sep 2020 04:06 geschrieben :


Hier http://www.hifi-forum.de/viewthread-136-317.html#1 scheint jemand Unterlagen für ein ähnliches Gerät zu haben. Evtl. hilft dir das schon.


Danke für den Tip!

Zitat :

Siemens hat wohl auch ein Archiv https://new.siemens.com/global/de/u......html , aber wie man dort etwas bekommt, weiss ich nicht.


Vergiss es!

Zitat :

Vielleicht nützt auch dies schon etwas: https://www.opweb.de/deutsch/firma/Siemens/OSCILLAR_M07107

Ist ein völlig anderes Gerät.

Zitat :

Es scheint auch, dass zumindest ein Teil der Oscillare gar nicht aus dem Hause Siemens stammen, sondern von Gould. Evtl. findest du deshalb auch bei bama.edebris etwas passendes.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 25 Sep 2020  4:07 ]

Danke für den Tip!


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