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Historische Werbegeschenke zu Schaltermaterial |
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Trumbaschl Inventar
Beiträge: 7574 Wohnort: Wien
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Mir ist via Online-Kleinanzeige eine große Menge NOS-Schaltermaterial der Serie "OK Omikron" in Originalkartons zugelaufen. Die Marke OK kenne ich prinzipiell, zuletzt scheint sie sehr... ähm... preisgünstiges Material produziert zu haben und bei REV gelandet zu sein. Diese Teile sind noch deutlich solider als das was hier in der Wohnung Ende der 70er verbaut wurde.
Der absolute Clou war allerdings, was da an Werbegeschenken beigepackt war... in jeder Schachtel Steckdosen lag da ein Weinkorken mit Griff in Form eines Schukosteckers!
Alkohol auf der Baustelle muss damals noch wesentlich verbreiteter gewesen sein als heute (besoffen arbeitende Kollegen gibt es leider immer noch, aber es hat in allen Gewerken hier doch in den letzten 15 Jahren drastisch nachgelassen).
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"Und dann kommen's zu ana Tür da steht oben "Eintritt verboten!" und da miaßn's eine!" |
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BID = 792282
Mr.Ed Moderator
Beiträge: 36187 Wohnort: Recklinghausen
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Nicht nur auf Baustellen. Bei uns (Chemiewerk) in der Kantine gab es früher zum Essen ganz selbstverständlich auch gezapftes Bier. Heute gilt selbstverständlich ein Alkoholverbot.
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-=MR.ED=-
Anfragen bitte ins Forum, nicht per PM, Mail ICQ o.ä. So haben alle was davon und alle können helfen. Entsprechende Anfragen werden ignoriert.
Für Schäden und Folgeschäden an Geräten und/oder Personen übernehme ich keine Haftung.
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BID = 792286
Trumbaschl Inventar
Beiträge: 7574 Wohnort: Wien
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Auf Baustellen ist es "Normalmenschen" (nämlich den Kunden) halt auch aufgefallen - in irgendwelche Werkskantinen kommt man ja sonst kaum. In der Schul-Mensa haben die Lehrer noch vor 6 Jahren fröhlich ihr Bier gezwitschert... wenigstens die Fahrer aus der benachbarten Busgarage nicht. Die alten Leute der Umgebung die nicht für sich alleine kochen wollten dafür umso mehr (besonders ein alter Herr ist da in auffälliger Erinnerung, SEHR betont alpenländisch gekleidet, der klammerte sich immer als erstes wie ein Ertrinkender an seine Bierdose, bis es nach den ersten Schlucken wieder halbwegs ging...).
An den Kollegen im Praktikumsbetrieb, der erst nach 3 Bier auf der Baustelle halbwegs normal wirkte denke ich noch mit Schrecken und Bedauern zurück. Ob der den Ruhestand (von dem er oft geredet hat) lange erlebt hat weiß ich nicht.
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BID = 792309
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Für Bierflaschen brauchte man aber früher solche Korken nicht, die hatten Bügelverschlüsse.
Wie Trumbaschl schon richtig bemerkte, sind das Korken für Weinflaschen und das deutet imho eher auf französische oder italienische, evtl. spanische Kundschaft hin.
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BID = 792359
Trumbaschl Inventar
Beiträge: 7574 Wohnort: Wien
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Ländliches Österreich genügt schon völlig... dort sieht man auch heute durchaus noch mit Wasser gemischten Wein auf Baustellen, das geht mitunter bis zur teilweisen Entlohnung in Naturalien.
Nachdem die Kartons so betont das Austria-Logo tragen und die Teile nur ein ÖVE-Prüfzeichen würde ich vermuten, dass es sich um österreichische Produktion handelt. Leider weiß ich über die Firma sehr wenig. Wir haben in der Wohnung noch vereinzelt OK-Schaltermaterial von 1977/78, wobei die Schalter mittlerweile bis auf einen defekt sind und ausgetauscht wurden, die Steckdosen funktionieren noch ein paar, andere sind aber schon rausgeflogen - die Schalterabdeckungen brechen leicht, die Steckdosentöpfe noch mehr, schon beim Festziehen der Schrauben. Auch extrem ausgeleierte Kontakte (Eurostecker geben keinen Kontakt mehr und rutschen raus) und Schuko-Bügel waren schon Grund für den Austausch solcher Dosen. Diese Teile hießen OK FCD-Dose und waren auffallend ähnlich der Serie Regent von Erlacher-Maté (MPE). Auf den letzten (wieder etwas besser konstruierten) FCD-Dosen (immer noch in sehr ähnlichem Design) steht als Hersteller schon REV.
Die Serie Omikron wirkt noch deutlich solider, die Abdeckungen sind haltbar und die Kontakte der Steckdosen fremdgefedert. Datieren würde ich sie auf Ende der 60er/Anfang der 70er. Im Design sind sie zeitgemäß, aber ganz offensichtlich nicht (so wie spätere Serien) fast exakte Kopien der Produkte anderer Hersteller. Die späteren FCD-Dosen sind auf den ersten Blick nicht von MPE Regent zu unterscheiden, abgesehen davon, dass die Steckdosentöpfe nur mit einer statt mit zwei Schrauben befestigt sind. Deutlich anders aufgebaut sind nur innen die Schaltereinsätze, sogar die Abdeckungen sind kompatibel wenn mich nicht alles täuscht. Auffallender Unterschied bei der Serie ist, dass die OK-Wippschalter bestialisch schwergängig sind (wird im Alter noch schlimmer). Die älteren Omikron hingegen sind recht leichtgängig.
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BID = 792578
TAB Schriftsteller
Beiträge: 571 Wohnort: rot-grünes Irrenhaus an der Weser
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Jaja,
und bei den Schaltschränken sind auch heutzutage immer noch diese Bieröffner als Werbegeschenke mit dabei, ne!
Bild eingefügt
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„Komm wir essen Opa“ – Satzzeichen können Leben retten!
Deppen-Apostroph Hasser: "Seppel's Scheune" Ein Apostroph ist ein Auslassungszeichen! Erklärt mir bitte, was hier ausgelassen wurde: SeppelEs? Nicht's?
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BID = 792617
Trumbaschl Inventar
Beiträge: 7574 Wohnort: Wien
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Hier noch zwei Bilder von den Schachtel-Etiketten... wann würdet ihr die ungefähr zeitlich einordnen? Mein Tipp wäre Ende der 60er, Anfang der 70er.
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BID = 792668
TAB Schriftsteller
Beiträge: 571 Wohnort: rot-grünes Irrenhaus an der Weser
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Moin,
Zitat :
| Mein Tipp wäre Ende der 60er, Anfang der 70er. |
Ende der 50er, Anfang der 60er. Hier rings um mich ist viel 67er Originalzustand, alles eckige Schalter und Steckdosen als seltene Einzelvarianten, Standard ist der 2er Rahmen mit Schalter und Dose auf 1 m neben der Tür. Anno 66 in unserem Neubau waren das seinerzeit auch schon alles diese Modelle.
Die Lichtschalter sind diese mit den leicht grünlichen, selbstleuchtenden Wippen? In dem Nachbarhaus von uns, das 48 gebaut worden war, hatten die damals schon diese Dinger, hat mich als Kind sehr fasziniert.
"Europaweiß" gibt es bei Kopp immer noch als Farbton.
Grüße
TAB
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BID = 792702
Trumbaschl Inventar
Beiträge: 7574 Wohnort: Wien
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Nein, keine selbstleuchtenden Wippen, leider. Die Wippen sind genauso "europaweiß" wie der Rest.
Das Europaweiß von Kopp ist meilenweit von dieser Farbe entfernt... ich würde sagen die sind mindestens so verschieden wie die RAL-Farben Hellelfenbein und Cremeweiß (RAL 9001).
Ansonsten kann ich nur sagen die Schalter wirken recht schön solide und haben sogar heftig feuchte Lagerung gut überstanden, nur Schraubenköpfe und Tragringe sind teilweise leicht angerostet (dafür sind die Kartons teilweise völlig verschimmelt).
Am Originalbestand ist hier schwer zu datieren, da solche runden Schalter teilweise als Restbestände noch Mitte der 80er(!) verbaut wurden... gerade Maté muss da auf riesigen Beständen gesessen sein oder die noch ewig weiterproduziert haben. Ich kenne einen kommunalen Wohnbau an dem vorne als Baujahr 1985 dran steht und dort sind runde Schalter mit kleiner Wippe verbaut. Um 1960 scheint mir gerade ungefähr der Übergang zwischen Kipp- und Wippschaltern erfolgt zu sein, wobei Anfang der 50er u.U. auch noch Drehschalter verbaut wurden.
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BID = 792713
Kleinspannung Urgestein
Beiträge: 13359 Wohnort: Tal der Ahnungslosen
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Zitat :
Mr.Ed hat am 17 Okt 2011 22:26 geschrieben :
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Heute gilt selbstverständlich ein Alkoholverbot.
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Offtopic :
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Davon haben die hier in der Maschinenfabrik wo ich zur Zeit bin noch nix gehört.
Da steht ganz selbstverständlich neben dem Kaffeeautomat und dem für alkoholfreie Getränke einer mit Schwabenbräu aller Sorten.Und der wird auch ganz gut frequentiert...
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Manche Männer bemühen sich lebenslang, das Wesen einer Frau zu verstehen. Andere befassen sich mit weniger schwierigen Dingen z.B. der Relativitätstheorie.
(Albert Einstein)
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BID = 792806
Mirto Schreibmaschine
Beiträge: 2236 Wohnort: Sardinien (IT)
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Offtopic :
| Würde es bei uns in der Kantine keinen Wein mehr zum Mittagessen geben, würde das wohl augenblicklich zum Generalstreik führen! |
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Fehler passieren immer wieder. Wichtig dabei ist, anschliesend noch in der Lage zu sein, davon berichten zu können!!
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