Historische Elektrotechnik - ein Anfang Im Unterforum Historische Technik - Beschreibung: Geräte, Bauteile, Installationen aus alter Zeit.
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Historische Elektrotechnik - ein Anfang |
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BID = 87737
Trumbaschl Inventar
     
Beiträge: 7616 Wohnort: Wien
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Die Anregung von ua kam mir gerade recht, ich fange hier mal eine offene Diskussion über historische Elektrotechnik aus allen Ecken an.
In Österreich muß früher die Elektroinstallation in Badezimmern extrem rigoros geregelt gewesen sein. Außer Wandlampen mit Zugschalter und Rasierersteckdosen mit Trenntrafo war dort _nichts_ erlaubt. Die Mieter über uns waren aber in garuer Vorzeit nicht mit dem damals üblichen Lichtschalter außen vor der Badezimmertür zufrieden (wäre ich auch nicht, habe ich bei uns sofort geändert). Jetzt hat der Elektriker folgendes gemacht: knapp unter der Decke bei der Verteilerdose einen Zugschalter gesetzt, mit langer Nylonschnur und Porzellangriff zur Tür runter. Sieht recht edel und sehr skurril aus. Bei denen ist übrigens sogar der Küchenlichtschalter außen vor der Tür. Die Wohnung ist überhaupt ein Fall fürs technische Museum, seit 1972(!) ist dort _nichts_ mehr gemacht worden. Der alte Herr heizt mit Kohlen, lebt von Semmeln mit Camenbert (sp?, ich esse nur ca. 2x im Jahr welchen ;)), Gas hat er keins mehr, hat ihm das Gaswerkl wegen undichten Leitungen vor mittlerweile wohl sicher 15 jahren abgesperrt. Seither hat er auch nur mehr kaltes Wasser. Achja, und was die vielen Kerzenstummel in seiner Küche bedeuten, male ich mir erst lieber gar nicht aus ;)
Die Wohnung unter uns war aus unbekannten Gründen teilweise mit italienischen Steckdosen ausgestattet (ungeerdete, sehen genauso aus wie deutsche, passen aber in wesentlich kleinere rechteckige UP-Dosen, nur ca. 2,5x5cm). Auch gab es dort eine Steckdose mit eingebauter Glimmlampe. Um feststellen zu können, ob Saft da ist? Weiß niemand.
Original gab es hier im Haus anscheinend eine komplizierte Klingelanlage, in jedem Zimmer sind zusätzlich zur Deckenlampenzuleitung 2 Drähte mit ca. 0,5mm2 vorgesehen, die Gleichen kommen von der Wohnungstürklingel und verschwinden beim Zähler ins Treppenhaus. SInd überall in den gleichen Rohren wie die 220V-Leitungen. Wilde Farben. Naturfarbene Baumwolle, orange, lila, hellblau, braun, grün,...
Noch aus der Gleichstromzeit hat sich die Sitte erhalten, einphasige Stromkreise mit separaten Schmelzsicherungen für L und N auszurüsten (wenn noch Schmelzsicherungen verwendet werden, eigentlich nur bei Vorzählersicherungen in Altbauten, sonst 1+N-LS), das ist lt. regelwerk AFAIK auch völliglegal. Nur bei dreiphasigen Stromkreisen darf der N nicht extra gesichert werden, macht auch Sinn so. Wenn in einem Verteiler 1- und 3-phasige Kreise gemischt sind (also fast immer) sind bei 1ph-Kreisen 2 Diazedsicherungen, bei 3ph für den N eine Keramik- oder Pertinaxplatte mit einem durchgehenden Messing-Kontakstreifen und 2 Schraubklemmen.
In Schweden gab es für Gleichstrom Steckdosen mit flachen, leicht schräg gestellten Stiften.
So, das war jetzt eine ziemlich wilde Loseblattsammlung über historische Kuriositäten, hoffe es gibt eine lebhafte Diskussion. |
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BID = 87912
ua Stammposter
   
Beiträge: 258
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Hi,
dann werde ich auch ein paar Dönnekes beisteuern:
1) In meiner Ausbildung durfte ich mal im Kloster Knechtsteden ein paar Kabel in die Wand werfen. Dabei durfte ich auch die |
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BID = 88822
ua Stammposter
   
Beiträge: 258
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An Mod: ggf. bitte ins neue Forum verschieben. Danke!
Hi,
habe eben gesehen, daß mein letzer Beitragf gar nicht erschienen ist.
Hier der Rest:
- Wir sollten im Kloster Knechtsteden ein paar Telefone nebst Leitungen bauen. Die Vorverkabelung haben die Mönche schon recht rührig gemacht: UP Verteilerkasten an eine Außenwand in 8 Meter höhe, verlegt war Kabel mit 0,8 mm Durchmesser (Fernakabel) verbunden mit Lüsterklemmen. Eine spaßige Angelegenheit in 8 Meter Höhe eine Verschaltung nach der Anderen zu entfernen.... (Beim montieren haben den Brüdern wohl die Engel geholfen...).
Das beste war aber die Schlosserei:
Eine alte Scheune mit dem üblichen Zeug, bis auf das "Ding" in der Ecke: Eine (in Betrieb befindliche) Schalttafel aus Marmor, mit Sicherungen, Hebelschaltern (wie in den Frankensteinfiltern) und klemmen. Die blanken Drähte verliefen alle auf der Rückseite, die Platte war an den entsprechenden Stellen durchbohrt. Eine ähnliche Platte ist hier zu sehen: http://www.elektrothek-osterath.de/bilder/schalttafel_kevelar.jpg . Dieses Tafel stammt auch aus dem kirchlichen Bereich.
Beinahe hätte ich noch die Verlängerung der Schweißleitungen vom Trafo (großer Eisenklumpen mit Lenkrad obendrauf) vergessen: Baumwollisolierte Drähte, ca. 2,5-4 mm² mit Krampen auf die Balken genagelt....
Viele Grüße
ua
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BID = 88839
Trumbaschl Inventar
     
Beiträge: 7616 Wohnort: Wien
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Irre. Einfach nur irre.
Bei dem Mönch einen Stock über uns ist nicht so viel schweres Gerät, aber die Installation ist auch recht abenteuerlich.
Vor Jahren hat mir unser Hausmeister erzählt, daß ihn der alte Herr eines Tages angesprochen hat. Seit er eine Glühbirne gewechselt habe, brenne immer beim Einschalten des Lichts die Sicherung durch (Die 100m2-Wohnung hat 6x Diazed, d.h. nach Wiener Gepflogenheiten 3 Stromkreise, 2x 10A für Licht und Steckdosen in der ganzen Wohnung, (das war scheints vom Hausbau original so, und wurde in den meisten Wohnungen trotz komplett neuer Verkabelung und Verteilungen mehr oder weniger beibehalten) und 1x 16A für was auch immer).
Der Gute sah sich die Sache an und kam zu folgendem Schluß: die Innereien der Fassung saßen locker und drehten sich beim Schrauben mit. Irgendwann gaben die musealen Textiladern wo und es gab einen satten Kurzen. Und der wechselte Glühbirnen und wunderte sich...
Sollte der alte Herr jemals ausziehen kann ich hier Fotos in jeder Menge posten, da meine Kusine wahrscheinlich mir die Totalsanierung überläßt. Natürlich mit Abnahme vom Elektriker. Muß für den neuen Zähleranschluß sowieso sein.
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BID = 88850
Mr.Ed Moderator
      
Beiträge: 36291 Wohnort: Recklinghausen
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Im kirchlichen Bereich scheint sowas üblich zu sein. Offenbar hat man da wirklich viel Gottvertrauen.
Ich hatte vor Jahren mal die Gelegenheit mitr das Uhrwerk einer Kirche anzusehen. Das Uhrwerk war komplett mechanisch, das aufziehen erfolgte über einen Elektromotor. Zum einschalten dieses Motors, waren Messingkontakte in einem Marmorblock eingelassen. Ähnliche Kontakte gab es auch für das Läutwerk. Alles offen zugänglich ohne Abdeckung o.ä. Ich konnte erst nicht glauben das das ganze wirklich in Betrieb war, ein Phasenprüfer bewies mir das Gegenteil...
Das ganze war so noch bis vor 5-6 Jahren in Betrieb, dann wurde das ganze durch eine DCF gesteuerte Uhr ersetzt.
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-=MR.ED=-
Anfragen bitte ins Forum, nicht per PM, Mail ICQ o.ä. So haben alle was davon und alle können helfen. Entsprechende Anfragen werden ignoriert.
Für Schäden und Folgeschäden an Geräten und/oder Personen übernehme ich keine Haftung.
Die Sicherheits- sowie die VDE Vorschriften sind zu beachten, im Zweifelsfalle grundsätzlich einen Fachmann fragen bzw. die Arbeiten von einer Fachfirma ausführen lassen.
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BID = 88858
Teletrabi Schreibmaschine
    
Beiträge: 2317 Wohnort: Auf Anfrage...
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ist auffällig das Kirchen auf Marmor-Schaltanlagen stehen. Ist/war sowas als Isolierstoff zugelassen? Oder haben die Kirchen 'n eigenen Elektro-Service, der sowas verbockt?
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BID = 88862
Mr.Ed Moderator
      
Beiträge: 36291 Wohnort: Recklinghausen
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Das war wohl mal üblich. Die Uhr stammte, soweit ich weiß, aus den 20er Jahren. Solche Tafeln habe ich auch schon in anderen alten Anlagen gesehen. In betrieb ist sowas aber wohl nur noch selten. Für heutige Verhältnisse dürfte Marmor wohl schlicht zu teuer sein.
Schön anzusehen sind die Tafeln allerdings, sowohl optisch als auch vom Handwerklichen, immerhin funktionieren die Anlagen seit fast 100Jahren. Was die Sicherheit angeht muß man bedenken das man das zum einen damals nicht so eng sah, und auch nicht jeder die Anlage bedient hat.
Hab den Mod mal angemailt, das ganze ist in "Historische Technik" wohl besser aufgehoben.
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-=MR.ED=-
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BID = 89088
Trumbaschl Inventar
     
Beiträge: 7616 Wohnort: Wien
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Erstmal danke fürs Verschieben!
Paßt hier schon besser hin.
In der "guten alten Zeit" war Marmor als 100% feuerfester Isolierstoff ausgesprochen beliebt, nur sind derartige Anlagen heute fast ausgestorben. Mir hat mal einer aus Neuseeland erzählt, daß auch Haushalts-Verteiler mit Schmelzsicherungen dort aus Marmor waren und heute noch häufig anzutreffen sind. Kommentar: "Da zusätzliche Sicherungen zu montieren ist die Hölle. Und oft bricht dann beim Bohren die ganze Sicherungstafel in zwei Hälften!"
Aus den USA sieht man auch noch gelegentlich Fotos von Sicherungstafeln mit Schmelzsicherungen, unisolierten Messerschaltern mit Holzgriff für jeden Stromkreis, auf Marmor- oder Granitplatte, in Holzkasten mit geschliffenem Glaseinsatz in der Tür.
Wenn ich das mit heute vergleiche... inzwischen müssen schon bei unseren typischen Diazed-Sicherungstafeln zusätzliche Abdeckungen verbaut werden. Dabei wäre es eine unglaubliche Kunst, beim Auswechseln einer Sicherung in den Stromkreis zu geraten, da müßte man schon sehr mutwillig hinten hinter die Sicherungselemente tappen.
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BID = 89100
sam2 Urgestein
     
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Immer noch viel besser diese chicken, wenn auch spröden Marmortafeln, als die englischen Holzbrett-Verteilungen!!!
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BID = 89117
Trumbaschl Inventar
     
Beiträge: 7616 Wohnort: Wien
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Jau! Natürlich mit Keramik-Haltern für losen Sicherungsdraht! Von der Firma Wylex gibts heute noch solche Sicherungseinsätze für Hutschienenmontage. Ein Isolierstoff-Unterteil mit 2 Löchern, ein Oberteil mit 2 Steckerstiften. Zieht man den Oberteil raus kann man zwischen denStiften auf der verdeckten Seite Sicherungsdraht draufwickeln. Kriegt man als Meterware im Supermarkt. Die meisten Leute nehmen 32A-Draht "wenn der am teuersten is, muß er ja auch am besten sein!" oder "Dünnerer brennt immer durch!".
Auja, die Story hab ich letztens von einem Ami gehört: Seine Omma hatte ne große Bäckerei. Wenn da mal eine Sicherung durchbrannte, mußte eine seiner Tanten den Weg in den finsteren Keller antreten. Omma wies sie stets an: "Schraub eine 30A-Sicherung rein! DIe andern brennen sofort wieder durch!" Die Angesprochene meinte dann: "Ma, irgendwann fackelst du die Bude ab!" Deren Antwort? "Wozu bin ich feuerversichert!"
Zu Edisons Zeiten gab es in den USA keine Steckdosen, die wurden erst später erfunden. Stattdessen hatte man Lampenfassungen mit Schraubgewinde in der Wand. Als Berührungsschutz hatten die eine Holzklappe mit Feder. Wielange allerdings die Anschlußleitungen das dauernde Schrauben mitgemacht haben, darüber schweigt die Überlieferung.
Noch heute kann man dort in jedem Baumarkt Adapter von Schraubgewinde auf NEMA 1-15 kaufen, weiters sog. "Räuber", also männliches Schraubgewinde E27, 2 NEMA 1-15-Steckdosen an der Seite und unten eine Lampenfassung E27. Und Doppelverteiler, mit denen man in eine Fassung zwei Glühbirnen einschrauben kann.
(Wers nicht glaubt konsultiere www.homedepot.com)
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BID = 89355
Mr.Ed Moderator
      
Beiträge: 36291 Wohnort: Recklinghausen
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Britische Elektroinstallationen sind sowieso eine Sache für sich.
Massive überdimensionierte Stecker mit eingebauter Sicherung, Schalter in der Steckdose damit man den Stecker spannungslos rausziehen bzw. stecken kann klingt ja alles gut.
Aber bis vor ein paar Jahren mußte der Endkunde diese Stecker selbst montieren da es 2 Steckersysteme gibt. Die elektrische Warmwasserbereitung befindet sich oft direkt in der Dusche (die Dinger gibt es hier aber auch), der Schalter dafür (der auch das Wasser an und ausschaltet) sowie der Lichtschalter für's Bad ist dafür ein Zugschalter unter der Decke damit man den ja nicht mit nassen Fingern anfassen kann.
Die Schmelzsicherungen mit Draht als Meterware sind aber wohl nur noch in alten Installationen zu finden. Den Draht habe ich wohl schon im Supermarkt gesehen, die Einsätze noch nicht.
Moderne Installationen dürften genau so sicher sein wie bei uns, wenn nict sogar sicherer durch die besseren Stecker.
Extrem finde ich die dänischen Steckdosen und Elektroinstallationen, Die sind schlimmer als die amerikanischen. Mir ist letztes Jahr im Urlaub ganz anders geworden.
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BID = 89362
sam2 Urgestein
     
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Euch ist bei dem "besseren" BS-Stecker aber schon klar, daß die zugehörigen Steckdosen häufig mit 63A abgesichert sind (Ringleitung)!!!
Die Sicherungen IM Stecker haben also durchaus einen gewissen Sinn.
Deswegen ist auch die "Reiseleiter-Methode" (Brillenbügel in die Schutzleiteröffnung stecken, um die Abdeckung über L und N zu entriegeln) für den Anschluß von Geräten mit z.B. Eurosteckern an solche Steckdosen nur mit äußerster Vorsicht zu genießen...
Und wer Adapter von BS auf andere Steckernormen OHNE Sicherung auf den Markt bringt (werden reichlich angeboten), gehört sowieso gleich mit gegrillt!
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BID = 89418
Mr.Ed Moderator
      
Beiträge: 36291 Wohnort: Recklinghausen
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Das ist mir neu. Hab da bislang nur Urlaub gemacht und mich nicht näher um Elektroinstallationen gekümmert. Da Problem mit den Adaptersteckern habe ich recht einfach gelöst. Ich hab jetzt eine "zweisprachige Mehrfachsteckdose" :-)
In den Läden in denen ich war gab es nur die Adapter von Schuko auf BS1363, die die ich brauchte waren ausverkauft. Daraufhin habe ich dann halt nen britischen Stecker an eine deutsche Mehrfachsteckdose geschraubt und fertig.
Alle Läden in denen ich danach war hatten die passenden Adapter natürlich... Murphy gibt es also weltweit, mir war kaltes Murphy's aber wichtiger :-)
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-=MR.ED=-
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BID = 96080
Trumbaschl Inventar
     
Beiträge: 7616 Wohnort: Wien
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Zitat :
| da es 2 Steckersysteme gibt. |
Naja, stimmt nur bedingt BS 1363 als Nachfolger von BS 546 (runde Stifte, heute noch in Indien, Südafrika u.ä. in Verwendung) wurde 1948 eingeführt, 546 ist mittlerweile fast völlig verschwunden. Bei BS546 gab es vier inkompatible Systeme. In normalen Haushalten gab es: 2A ungeerdet, 5A ungeerdet, 5A geerdet und 15A geerdet (heutiger Südafrikastecker) und natürlich eine Vielzahl von Adaptern dafür. Heutzutage wird man fast nur mehr BS 1363 finden, lediglich Rasierer haben immer BS546 2A, Anschluß an Steckdose mit Trenntrafo.
63A ist etwas hoch gegriffen aber 32A stimmt. Da werden einfach 2 L, 2 N und 2 PE parallel geführt, aber hat zu einem Ring aufgefächert, d.h. z.B. L mit 2,5mm2 vom 32A-LS zur 1. Steckdose, weiter zur 2. usw. und von der letzten zurück zum selben LS. Unterbrechungen im Ring sind ausgesprochen unangenehm, kommen öfter vor (lose Schrauben oder unfähige Heimwerker). Auch starke Belastung am einen Ende des Rings kann die Leitung überlasten. Die einen Elektriker preisen Ringkreise als die Erfindung des Jahrhunderts und bezeichnen alle anderen Länder als rückschrittlich, die anderen sind extrem skeptisch. Außerdem: ein Ring pro Stockwerk im EFH ist nicht gerade viel... heute kommt evtl. noch ein Küchenring dazu. An dem hängen dann aber auch gleich Geschirrspüler, Waschmaschine, evtl. Trockner, Mikrowelle,...
Beleuchtung extra abgesichert, 6A-LS und 1mm2-Verkabelung. Briten haben panische Angst vor Drehstrom, also werden auch E-Herde und 9,6-kW-Instant-Showers einphasig angeschlossen. Heimwerker kombinieren gern 32A-LS und 2,5mm2-Twin&Earth (die lokale Abart von NYM, flach und mit dünnerem Schutzleiter, bei 2,5mm2 PE 1,5). Bis heurigen März galt für feste Installation die Farben L rot, N schwarz und PE gelbgrün (durch Hinzufügen eines gelben Streifens auf dem grünen PE), seither geht das auch bei denen normal. L2 und L3 waren blau und gelb.
Die erwähnten halter gibts noch, verbaut aber natürlich in neuen Verteilungen kein Mensch mehr.
DIY (destroy it yourself wie das ein Brite mal definiert hat) hat in GB große Tradition, und man läßt sich extrem ungern von so lästigen Sachen wie Vorschriftenwerk usw. ins Gewerk pfuschen. Vorherrschende Einstellung: Ich weiß wie man eine Glühbirne wechselt (die haben dort übrigens ausnahmslos Bajonettsockel), also kenn ich mich mit Elektrik aus! Und du sag mir ja nicht ich kann oder darf das nicht! (Genauso gelesen mit: Ich kann nen Gasherd anzünden, also kann ich meine Hausinstallation selber legen! Klempner sind üble Halsabschneider und wollen nur mein Geld!).
Was ich in uk.d-i-y schon gelesen hab, da kam mir das kalte Gruseln. Teilweise hab ich auch kräftig gelacht.
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BID = 96116
Mr.Ed Moderator
      
Beiträge: 36291 Wohnort: Recklinghausen
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Zitat :
Trumbaschl hat am 28 Aug 2004 22:26 geschrieben :
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Ich weiß wie man eine Glühbirne wechselt (die haben dort übrigens ausnahmslos Bajonettsockel)
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Kann ich nicht bestätigen, ich hab da auch schon ganz "normale" mit E27 (dort als ES bekannt) und E14 (dort als SES bekannt) Sockel gesehen. Die meisten habe aber Bajonettsockel (BC) oder einen kleineren Bajonettsockel (SBC).
Man kann auch Adapter kaufen mit denen man Glühlampen mit Edisongewinde in Bajonettfassungen einsetzen kann.
Die Abkürzung bedeuten:
ES --> Edison Screw
SES --> Small Edison Screw
BC --> Bayonet Cap
SBC --> Small Bayonet Cap
Was die erwähnten Elektroduschen angeht, vor den Teilen habe ich irgendwie Respekt. Mittlerweile tauchen die Dinger ja auch hier in Baumärkten auf (Sind die eigentlich erlaubt???). Ich kann mich irgendwie nicht damit anfreunden das ich 230V direkt unter der Dusche habe und das Wasser mit einem Schalter an und ausschalte.
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