Geringe Zeilenbreite auf altem Fernseher

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Geringe Zeilenbreite auf altem Fernseher
Suche nach: fernseher (10711)

    







BID = 500168

yagosaga

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Hallo,

im letzten jahr bekam ich einen alten amerikanischen Fernseher geschenkt. Am letzten Wochenende nahm ich mit den Apparat vor und setzte ihn nach dem Formieren der Elkos unter Strom. Bild und Ton sind vorhanden, die Zeilenendstufe läuft jedoch nur mit sehr niedriger Leistung (siehe Bild). Zeilenendstufe und Zeilenoszillator habe ich mal aus dem Schaltplan kopiert und in Rot die aktuellen Spannungswerte eingetragen. Ebenso habe ich das Zeilensignal oszillographiert. Es soll 40 Vss haben, erreicht werden nur max. 30 Vss bei Drive am Anschlag. Als Besonderheit zu anderen Schaltungen wird hier die Anodenspannung für den Zeilenoszillator (an R182) aus der Boosterspannung gewonnen, um Arbeitspunktverschiebungen auszugleichen vielleicht.
Die Röhren sind allesamt mit gut getestet auf Funke W19. Die Koppelkondensatoren und der Boosterkondendensator sind auch OK. Trotzdem läuft alles nur mit halber Leistung. Hat jemand einen Tipp?

Schöne Grüße!
Eckhard





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BID = 500228

yehti

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Moin!
Das Interessante dürfte auf dem Schaltplanauszug etwas weiter links und etwas weiter oben liegen.
C 163 mal prüfen.
Was macht das Gerät, wenn an C 153 gedreht wird?
Außerden, bekommt das Gerät ein deutsches oder ein amerikanisches Fernsehsignal?
Gruß Gerrit

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Ja, was soll ich dazu sagen...?
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Ottokar Funkenspotz aka MEGAVOLT

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yagosaga

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Zitat :
yehti hat am 14 Feb 2008 17:33 geschrieben :

Moin!
Das Interessante dürfte auf dem Schaltplanauszug etwas weiter links und etwas weiter oben liegen.
C 163 mal prüfen.
Was macht das Gerät, wenn an C 153 gedreht wird?
Außerden, bekommt das Gerät ein deutsches oder ein amerikanisches Fernsehsignal?
Gruß Gerrit


Moin,

wenn ich an C153 drehe, wird das Bild heller und breiter (wenn er herausgedreht ist) und beim Reindrehen dunkler und schmaler. Das ist das, was ich auch erwarten würde.

C163 ist der Schirmgitterkondensator. Da ist m.E. alles in Ordnung, denn Schirmgitterspannung ist eher erhöht als zu niedrig, und Kathode ist ebenfalls negativer als sie sein sollte. Ich prüfe aber trotzdem den Kondensator nochmal.

Ich kann den Apparat sowohl mit deutschem als auch amerikanischen Fernsehsignal (525 Zeilen, 30 Vollbilder) betreiben. Der Fehler ist bei beiden Normen gleich. Das Tuner-Eingangssignal erzeuge ich mit einem amerikanischen RF-Modulator (4,5 MHz Ton-ZF usf.).

Der Apparat ist übrigens ein RCA 9T-246, das sogenannte Anniversary-Modell zum 10jährigen Jubiläum der Einführung des Fernsehens:

http://bs.cyty.com/menschen/e-etzol.....1.jpg

Schöne Grüße
Eckhard

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BID = 500290

Otiffany

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Wie sieht es denn mit der Hochspannungsgleichrichtung aus?

Vielleicht hilft das weiter.
Gruß
Peter



BID = 500398

yehti

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Moin!
Ich meinte natürlich weiter rechts auf dem Schaltplan.
Also, der Fernseher reagiert auf C 153, der Regelbereich reicht aber nicht, richtig?
Dann gehen wir mal chaotisch vor.
Mir fallen so spontan 3 Möglichkeiten für ein zu schmales Bild ein.
1. im Ablenkkreis geht Leistung verloren.
Wenn in Reihe zur Ablenkspule ein Kondensator ist, kann der Kapazitätsverlust haben.
Ein Feinschluß in der Ablenkspule sieht anders aus, dann wäre die Zeilenlinearität nicht in Ordnung.
2. die Hochspannung ist zu hoch.
Das wären auch wieder Kondensatoren mit Kapazitätsverlust.
Boosterkondensator, Kreiskondensatoren...
3. Die Zeilenendstufe erhält nicht genug Leistung.
Die Höhe der Betriebsspannungen scheint zu stimmen.
Dann kann es sein, das die Zeilenendröhre nicht genug verstärkt - Wenn der Schirmgitterkondensator keine Kapazität mehr hat, gibt das eine schöne Gegenkopplung - oder die Röhre nicht genug durchgesteuert wird.
Die 30 Vpp kommen mir da etwas wenig vor.
Dazu ist ein Vergleichswert aus einem ähnlichen Gerät nicht verkehrt.
Dann kann der Fehler in der Stabilisierung liegen.
Die ist auf dem Schaltplan leider nicht mit drauf.
Gruß Gerrit

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Ottokar Funkenspotz aka MEGAVOLT

BID = 500466

yagosaga

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Moin,


Zitat : yehti hat am 15 Feb 2008 12:51 geschrieben :

Moin! ... Also, der Fernseher reagiert auf C 153, der Regelbereich reicht aber nicht, richtig?


Ja.


Zitat :
Dann gehen wir mal chaotisch vor. Mir fallen so spontan 3 Möglichkeiten für ein zu schmales Bild ein.
1. im Ablenkkreis geht Leistung verloren.
Wenn in Reihe zur Ablenkspule ein Kondensator ist, kann der Kapazitätsverlust haben.


Es ist ein kleiner Kondensator da mit 56 pF, der m.E. jedoch unkritisch sein duerfte. Größerer Schaltplanausschnitt anbei.


Zitat :
2. die Hochspannung ist zu hoch.


Ist sie nicht, das erkenne ich am Überschlag an der Kappe der 1B3 auf meinen Schraubenzieher.


Zitat :
Das wären auch wieder Kondensatoren mit Kapazitätsverlust.
Boosterkondensator, Kreiskondensatoren...


Bereits ausgewechselt.


Zitat :
3. Die Zeilenendstufe erhält nicht genug Leistung.


Ja.


Zitat :
Die Höhe der Betriebsspannungen scheint zu stimmen.


Ja.


Zitat :
Dann kann es sein, das die Zeilenendröhre nicht genug verstärkt - Wenn der Schirmgitterkondensator keine Kapazität mehr hat, gibt das eine schöne Gegenkopplung - oder die Röhre nicht genug durchgesteuert wird.
Die 30 Vpp kommen mir da etwas wenig vor.


Mir auch. Es sollten mindestens 40Vpp sein. In einem anderen Thread habe ich gelesen, dass bei einem anderen Apparat die 6BG6-G sogar mit 60 Vpp angesteuert wird. Ich hatte auch schon versucht, die Anodenspannung des Oszillators zu erhöhen, jedoch nur mit begrenztem Erfolg.


Zitat :
Dazu ist ein Vergleichswert aus einem ähnlichen Gerät nicht verkehrt.


Autsch... ich kenne leider keinen, der einen solchen Apparat von 1949 hat und ihn für mich zerlegen würde zum Nachmessen...

Gruß
Eckhard




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BID = 500694

yehti

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Moin!
Ein Vergleichswert von irgendeinem anderen Fernseher mit der gleichen Zeilenendröhre würde reichen, aber egal.
Gegen wir also mal davon aus, das Ausgangssignal des Oszillators ist zu klein.
Auffällig ist: Die Spannung an der Kathode des 1. Systems der Zeilenoszillatorröhre ist zu hoch.
Dafür aber an der Anode zu niedrig.
Das deutet auf einen zu hohen Strom durch die Röhre hin.
Mal C154 und C158 auf Feinschluß prüfen.
Nebenbei: Die Bildbreite soll mit L115 eingestellt werden.
Gruß Gerrit

PS: Ich habe gerade einen Saba T1005 bekommen.
Noch ganz klassisch aufgebaut, wie ein altes Röhrenradio.

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Ottokar Funkenspotz aka MEGAVOLT

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yagosaga

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Zitat :
yehti hat am 16 Feb 2008 17:24 geschrieben :
.. Auffällig ist: Die Spannung an der Kathode des 1. Systems der Zeilenoszillatorröhre ist zu hoch.
Dafür aber an der Anode zu niedrig.
Das deutet auf einen zu hohen Strom durch die Röhre hin.
Mal C154 und C158 auf Feinschluß prüfen.


Habe beide mal durch neue ersetzt, aber ohne Erfolg.


Zitat :
Nebenbei: Die Bildbreite soll mit L115 eingestellt werden.


Bildbreite und Drive sind bereits auf Maximum.

Ich habe testweise mal folgendes gemacht:

1. R184 (Kathodenwiderstand Zeilendstufe) auf 150 Ohm erniedrigt: Bildbreite und Hochspannung nimmt zu.

2. Parallel zu C159 einen zweiten Kondensator mit 20 nF geschaltet: Bildbreite nimmt ebenfalls zu.

Ich bin mir nicht sicher, ob die Zeilenendröhre OK ist. Sie ist zwar gut getestet, aber der Anodenstrom liegt bei ca. 50 mA. Am Kathodenwiderstand sollen 15 Volt Spannungsdifferenz sein, die werden nicht erreicht. Außerdem ist die Schirmgitterspannung höher als Soll. Beides könnte darauf hindeuten, dass die 6BG6-G zu schwach ist.


Zitat :
PS: Ich habe gerade einen Saba T1005 bekommen.
Noch ganz klassisch aufgebaut, wie ein altes Röhrenradio.


Hat der noch die WIMA-Bolchen? Ich mag die Saba-Geraete, weil sie sehr übersichtlich aufgebaut sind.

Schöne Grüße!
Eckhard

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BID = 500763

yagosaga

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Moin,

mit den beiden zuvor genannten Maßnahmen erreiche ich volle Bildbreite. Anbei ein Photo des Gerätes von vorn mit Bild. (Der Blaustich im Bild kommt vom Kunstlicht im Raum, an dem sich der automatische Weißabgleich der Kamera orientierte.) Allerdings läuft die Zeilenfrequenz nach einigen Minuten fort, ein Hinweis, dass das nur ein Provisorium sein kann.

Als nächsten Schritt werde ich mir doch einen Ersatz für die Zeilenendröhre 6BG6-G besorgen. Dann weiß ich mehr.

Viele Grüße
Eckhard




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BID = 500789

yagosaga

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Hier sind noch weitere Bilder vom Chassis und eine Nahaufnahme vom Bildschirm.






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BID = 500790

Kleinspannung

Urgestein



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Wohnort: Tal der Ahnungslosen

Frage interessehalber:
Sahen deutsche Geräte auf der Unterseite auch so "wild zusammengestrickt" aus?
Der Anblick erinnert mich an die Aussage meines Ex-Chefs:
"Amis sind die schlimmeren Russen"...

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Manche Männer bemühen sich lebenslang, das Wesen einer Frau zu verstehen. Andere befassen sich mit weniger schwierigen Dingen z.B. der Relativitätstheorie.
(Albert Einstein)

BID = 500795

Otiffany

Urgestein



Beiträge: 13763
Wohnort: 37081 Göttingen

Das war bei deutschen Geräten auch nicht besser.
Gruß
Peter



BID = 500797

Kleinspannung

Urgestein



Beiträge: 13359
Wohnort: Tal der Ahnungslosen

Danke Peter!
Das sieht immer so aus,als ob da einer so lange Kondensatoren und Widerstände "reingemurkst" hat,bis es endlich funktionierte...

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(Albert Einstein)

BID = 500812

Surfer

Inventar



Beiträge: 3094

Das war dann der unter Laborbedingungen durchgeführte "Feinabgleich".

Gruß Surf

P.S. Alle Achtung,das ihr diese alten STcüke ans laufen bekommt

BID = 500899

yagosaga

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Zitat :
Kleinspannung hat am 17 Feb 2008 00:23 geschrieben :

Frage interessehalber: Sahen deutsche Geräte auf der Unterseite auch so "wild zusammengestrickt" aus?


Moin,

Deutsche Fernsehgeräte gab es 1949 nicht. Aber ab ca. 1951. Und die waren teilweise noch schlimmer, da wurden Kondensatoren und Widerstände in mehreren Lagen handverdrahtet und gelötet, siehe z.B. den "Starenkasten":

http://bs.cyty.com/menschen/e-etzol.....t.jpg

Da kann man oft nur "herumprokeln". Die U.S.-amerikanischen Geräte waren vom Platz und dem Abstand der Bauteile großzügiger ausgelegt, und daher wesentlich einfacher zu reparieren. Die mussten viel Abstand zwischen den Bauteilen halten, weil die Apparate ja im schwülwarmen Florida genauso laufen mussten wie im eiskalten Alaska.

Von dem RCA-TV habe ich nochmal ein Photo bei Tageslicht probiert:

http://bs.cyty.com/menschen/e-etzol.....1.jpg

aber egal, welche Vorstellung beim Weissabgleich ich nehme, das Bild bleibt immer bläulich. Die Bildröhre (10BP4A) hat eine höhere Weißtemperatur als spätere Schwarzweißbildröhren, insofern ist der Blauton auch nicht ganz abwegig.

Anbei noch ein Photo von der Zeilenendstufe mit der 6BG6-G, einer der ersten Beam-Power Tetroden (leider etwas unscharf).

@Surfer: mir fällt es leichter, solch ein Röhrengerät wieder in Stand zu setzen als ein heutiges Fernsehgerät. Bei der heutigen integrierten Technik komme ich nicht mehr mit. Ich brauche diskrete Schalttechnik.

Schöne Grüße
Eckhard




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