Filmtrockenschrank von 1935 mit einigen Problemchen.

Im Unterforum Historische Technik - Beschreibung: Geräte, Bauteile, Installationen aus alter Zeit.

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Autor
Filmtrockenschrank von 1935 mit einigen Problemchen.

    







BID = 1127963

zombie70

Gelegenheitsposter



Beiträge: 79
Wohnort: Absurdistan
 

  


Hallo liebe Leute!
Ich hatte dises Jahr auf einem Trödelmarkt diesen schönen Filmtrockenschrank "Berephor" der Firma Behrens in Hamburg entdeckt.Ich hab zwar kaum noch Platz, aber den musste ich haben, zumal er mich irgendwie an die Telefonzelle von Dr. Who erinnerte oder respektive einfach dieses schöne Bauhausdesign mich eingenommen hat. Sehr hübsch finde ich die alten Drehschalter und das Bergmannsrohr an dem Teil. Laut Recherche stand der Typ 1935 auf einer Messe und dieser hier in einem Fotostudio in Berlin Moabit.

Also gekauft und nach Hause damit! Dann der erste Schock IN der Wohnung, er hat bestialisch nach Vieh gestunken. Ich nehme an das der Jahrzehnte irgendwo im Keller stand und da irgendwelche Viecher den Schrank als Toilette nutzten. Also unten das Bodenblech raus und die dicken Heizlamellen im Hof mit einem Gartenschlauch und Desinfektionsmittel und Chlorix gereinigt.Den gesamten unteren Bereich innen geschrubbt mit harten und ätzenden Reinigern und Vorsichtsmaßnahmen. Da die Funktionstüchtigkeit egal war,hatte ich auch keine Gewissensbisse. Die Heizlamellen habe ich auch nur lose wieder hineingelegt, anschließen werde ich das Teil ja sowieso nicht mehr.

Dann der nächste Schock, die schöne graue Farbe innen ist reines, wirklich reines Asbest! Also die Frage entkernen? - Nein!!! Der wird dadurch seine Seele verlieren. Die Auflegebretter für die Zwischenfächer waren sowieso bereits vorhanden, also auf das Asbest genagelt, also warum so einen Aufstand?

Nur was stell ich rein? Ich hab erstmal ein paar Telefone reingestellt, da ich da nur sehr selten. ran muss.

Fazit: Nix ist perfekt, muß auch nicht, solange es mir gefällt. Und der gefällt mir immer noch sehr gut und für meinen Hobbyraum ideal.

Liebe Grüße.



















BID = 1127970

Mr.Ed

Moderator



Beiträge: 36207
Wohnort: Recklinghausen

 

  


Zitat :

mich irgendwie an die Telefonzelle von Dr. Who erinnerte

Die Tardis ist innen aber größer als aussen





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-=MR.ED=-

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Die Sicherheits- sowie die VDE Vorschriften sind zu beachten, im Zweifelsfalle grundsätzlich einen Fachmann fragen bzw. die Arbeiten von einer Fachfirma ausführen lassen.

BID = 1127971

Trumbaschl

Inventar



Beiträge: 7585
Wohnort: Wien

Ist die Auskleidung Asbestpappe (dünn, ca. 2 mm, biegsam und bröselig) oder Asbestzement? Falls letzteres, ist der Asbest dort fest gebunden und völlig unproblematisch, so lange man nicht auf die Idee kommt, sie zerspanend zu bearbeiten.

Das Rohr ist übrigens nicht nach Bergleuten benannt, sondern nach der Firma Sigmund Bergmann und heißt Bergmannrohr, ohne s.

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"Und dann kommen's zu ana Tür da steht oben "Eintritt verboten!" und da miaßn's eine!"

BID = 1127972

Elektro Freak

Inventar



Beiträge: 3442
Wohnort: Mainfranken

Wäre sehr interessant den Schrank nochmal in Funktion zu sehen. Interessante Kombination zu der Zeit. Extrem entflammbare Zelluloidfilme in einem Holzschrank mit Heizelementen.

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BID = 1127973

micha27

Gesprächig


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Beiträge: 127

Das mit dem Zelluloid-(Nitro-)film im Trockenschrank war nicht so kritisch, weil die Temperatur wegen der Schmelzgefahr der Gelatineschicht unter 40° C gehalten wurde.
Wichtiger beim Filmtrocknen ist der Luftstrom zum Ableiten des verdunstenden Wassers.

[ Diese Nachricht wurde geändert von: micha27 am 18 Dez 2024 15:07 ]

BID = 1127976

zombie70

Gelegenheitsposter



Beiträge: 79
Wohnort: Absurdistan

Hallo Ihr Vier!
Danke für die Tipps und Kommentare

@Trumbaschl, stimmt.

Ich muß mal die Bilder von den Lamellen raussuchen. Die Spiralen sind an Porzellanisolatoren verbaut, wie sie bis in die 20er Jahre noch in Innenräumen zur Leitungsverlegung genutzt worden. Auch das eigentlich super interessant.
PS: Ich denke das es diese bröselige Pappe ist. Werd aber auch nicht dran rumkratzen. Letztlich ist es so, die Dosis macht das Gift. Jeden Tag rangehen würde ich an den Schrank auch nicht.

In Funktion gibt es bestimmt noch historische Schränke, die aber etwas neueren Datums sind. Leider hab ich die Lamellen einfach abgeknipst unten, hatte von dem Gestank einfach nur die Nase voll, aber so what? Theoretisch alles reparierbar und komplett.


[ Diese Nachricht wurde geändert von: zombie70 am 18 Dez 2024 17:31 ]

BID = 1128016

winnman

Schreibmaschine



Beiträge: 1640
Wohnort: Salzburg

Was auf alle Fälle nicht schaden kann:
Die Innenseite (also das vermutete Asbest) mit kleiner Schaumstoffrolle mit transparentem Lack (zB. Zaponlack) mehrmals behandeln (soll ins Asbest einziehen)

Dadurch wird die Oberfläche so weit fixiert das wesentlich weniger Asbestfasern freigesetzt werden können.

BID = 1128158

Primus von Quack

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...geguckt wird mit den Augen, nicht mit den Fingern!

BID = 1128159

+racer+

Schriftsteller



Beiträge: 776
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@ Zombie

Auch wenn ich alte Sachen gerne mag, ich würde das Ding regelrecht entsorgen.
Mit Deiner Annahme die Dosis macht das Gift , liegst Du bei Asbest etwas auf dem Holzweg. Theoretisch reicht eine kleinste lungengängige Faser aus, die in eine Zelle eindringen kann, die Zelle wehrt sich, fängt an zu wuchern, Krebs kann entstehen.
- ( ich habe eine Bausanierung in dritter Generation )






BID = 1128163

winnman

Schreibmaschine



Beiträge: 1640
Wohnort: Salzburg

Das mit der einzelnen Faser wird zwar stimmen, nur wir haben füher sehr viele Nachtspeidcherheizungen demontiert (da war zwar schon eine gewisse Sensibilisierung vorhanden, aber wir hatten noch keine Anweisungen wie man das machen sollte)
Ältere Kollegen hatten diese auch in den 50-60er Jahren aufgebaut, da war Asbest teilweise auch in dem Warmluftstrom ausgesetzten Bereichen.
Mit ist da kein Vorfall bekannt für Krebs.

Dieser wurde meist in den Betrieben die Asbest direkt verarbeitet haben (also sher hohe Belastung) diagnostiziert.

In dem Fall würde ich das Schätzchen eben etwas "konservieren" damit da nicht bei jeder Handhabund Fasern austreten.
Auch in einem Kidnderzimmer hat das nichts v3erloren.

Als Restauration könnte man das Asbest (nach entsprechender Behendlung) auch entfernen und durch "Asbesterstz" Matten ersetzen.
Diese Arbeiten möglichst im Freien durchführen!

Wenn die Matten mal mit bindenden Materialen behandlelt wurden, dann kann keine Faser mehr freigesetzte werden (das wird auch bei der Demontage von Asbesthaltigen Teilen so gemacht) solange die nicht zerbrochen werden.

BID = 1128165

+racer+

Schriftsteller



Beiträge: 776
Wohnort: Rhein-Sieg-Kreis

Jaaah Winnman , das ist so eine Sache, weißt doch wie das ist

Denke Zombie70, hat Info genug

-Asbest ist ein natürlicher Stoff, nur Mutter Natur hat ihn tief unter der Erde versteckt.

P.S: ich soll jetzt im neuen Jahr für einen Kunden in Bonn eine Feuerschutztür ausbauen und entsorgen, ( das Haus ist von 1962 ). Kunden haben modernisiert, Ölheizung ist raus, Wärmepumpe eingebaut. Das Türblatt darf ich in reißfester Folie, luftdicht verpackt für 150,00 EUR brutto auf die Deponie bringen, plus Lohn und Kosten für Anfahrt für mich natürlich.


BID = 1128166

Elektro Freak

Inventar



Beiträge: 3442
Wohnort: Mainfranken


Zitat :
Primus von Quack hat am 26 Dez 2024 22:33 geschrieben :

Warnschild





Bringt mich auf doofe Gedanken es in Neubauten oder öffentlichen Gebäuden irgendwo hinzukleben Wie schnell da wohl die kollektive Panik ausbricht.

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