Ein Kompensationsregler

Im Unterforum Historische Technik - Beschreibung: Geräte, Bauteile, Installationen aus alter Zeit.

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Autor
Ein Kompensationsregler

    







BID = 594862

high_speed

Schreibmaschine



Beiträge: 2073
 

  


Hier mal ein paar Photos von einem alten Blindleistungs-Kompensations-
Regler.










Alz Zugabe gibt es noch ein Leistungsfaktormessgerät. cos phi
Die Buchse unter dem Messgerät gehört zum Regler.










Das Innenleben vom Messwerk hatte ich schon im Bilderraten gezeigt.
https://forum.electronicwerkstatt.d......html

MfG
Holger

_________________
George Orwell 1984 ist nichts gegen heute.
Der Überwachungsstaat ist schon da!

Leider lernen die Menschen nicht aus der Geschichte,
ansonsten würde sie sich nicht andauernd wiederholen.

[ Diese Nachricht wurde geändert von: high_speed am 10 Mär 2009 19:32 ]

BID = 594924

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach

 

  

Sehr schön!

Verrätst du uns auch noch, wie die Höllenmaschine funktioniert ?

BID = 595142

high_speed

Schreibmaschine



Beiträge: 2073

Hallo Perl,

das mache ich.

In größeren Industrieanlagen gehört eine Blindleistungskompensation zum
Energieversorgungssystem. Dabei kompensiert man die durch die
induktivbehafteten Verbraucher erzeugte Blindleistung.
Das hat den Zweck, dass die Kompensationsströme nicht durch die
Versorgungsleitungen den Transformator und im Netz davor fließen. Wie
jeder Strom, der durch einen metallischen Leiter fließt, erzeugen auch
diese Ströme an ihm einen Spannungsabfall, der wiederum die
Verlustleistung der Leitung vergrößer.
Aus diesem Grund wird in Industriebetrieben auch die (induktive)
'Blindenergie' gemessen.

Zu den Hauptverursachern von induktiver 'Blindenergie' gehören unter
anderen Motoren, Vorschaltgeräten von Gasentladungslampen und
Transformatoren. Ein 11kW Motor hat zum Beispiel einen Leistungsfaktor
(cos phi) von 0,84 und einen Wirkungsgrad (Eta) von 0,87.

An der Welle gibt er eine Leistung von 11kW ab.
Dazu müssen ihm elektrisch Leistung von 12,6kW zugeführt werden.
Die aufgenommenen Scheinleistung beträgt dabei 15,1kVA.
Das macht eine induktive 'Blindleistung' von 8,2kvar.

Bezogen auf 400V
Strom : 22A
'Wirkstrom' : 18A
'Blindstrom' : 12A

Um diesen Strom zu kompensieren schaltet man Kondensatoren parallel zum
Netz. Man unterscheidet dabei zentrale Kompensation und dezentrale
Kompensation. Bei der dezentralen wird die Blindleistung schon am
Entstehungsort kompensiert. Zum Beispiel bei Leuchten mit eingebauten
Kompensationskondensatoren. Es werden teilweise auch Motoren direkt
kompensiert. Dazu wird parallel zum Motor das Kondensatorschütz
geschaltet. Kompensationsströme, oder nur geringe, fließen dabei nicht
durch die Zuleitungen.

Häufiger findet man die Zentralkompensation, die meist geregelt ist.
Die Kompensationsanlage besteht dann aus einem oder mehreren Schränken
mit Kondensatormodulen. Die Kondensatoren werden dann je nach
Kompensationsbedarf zu und weg geschaltet.
Dazu befindet sich in der Zuleitung der Hauptverteilung ein
Stromwandler.

Jetzt zum Regler

Der Regler besteht aus einem Leistungsmesswerk, das durch vorschalten
einer Induktivität in den Spannungsfahrt sich bei induktiver
Blindleistung in die eine Richtung dreht und bei kapazitiver
Blindleistung in die entgegengesetzte Richtung.
Das Messwerk ist über ein Getriebe mit der 'Schaltnocke, gekoppelt, die
über 6 Schalter nacheinander bis zu 6 Kondensatorstufen einschaltet
oder ausschaltet, je nach Kompensationsbedarf.
Die Schaltnocke ist auf der Welle nur über eine Gleitkupplung
befestigt, so dass man auch per Hand Stufen zu- und wegschalten kann.

Bei den moderneren µC-gesteuerten Reglern kann man auch verschiedene
Stufenleistungen verbauen, da der Regler sie unabhängig ansteuern kann.
Bei diesem alten klappt das nicht, da die Nocke nur immer weitere
Stufen zuschalten kann. Da bringt es keinen Sinn verschiedene
Stufenleistungen zu verwenden.

Edit:
Was soll daran eine Höllenmaschine sein?
Ist doch ganz einfache Physik.

MfG
Holger

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Leider lernen die Menschen nicht aus der Geschichte,
ansonsten würde sie sich nicht andauernd wiederholen.

[ Diese Nachricht wurde geändert von: high_speed am 11 Mär 2009 21:55 ]

BID = 595148

selfman

Schreibmaschine



Beiträge: 1681
Wohnort: Seekirchen a. W.

Hallo high_speed!

Eine schöner Aufsatz den Du da verfasst hast!

Den Regler kenne ich noch sehr gut. Allerdings war er bei uns unter der Marke "Frako" (wie die Kondensatoren auch) erhältlich. Wer die dann wirklich gebaut hat, ist also zweifelhaft! Aber die Rückseite mit mit dem Anschlußstecker und den Schraubbrücken für den c/k Wert deuten unverkennbar hin, daß sich aus ein und der selben "Mühle" stammen.

Schöne Grüße Selfman



_________________
Traue keinem Ding, das du nicht selber vermurkst hast.

BID = 595185

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
Ist doch ganz einfache Physik.
Hattest du geglaubt, ich hielte das für Hexerei ?

Aber auf diesem Bild Bild eingefügt sind doch offensichlich zwei Messwerke zu sehen. Eines trägt den Zeiger, das andere nicht.
Wie spielen die denn zusammen ?


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