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BID = 710593
der mit den kurzen Armen Urgestein
Beiträge: 17434
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Ich hab hier mal ein Bild eines alten Fehlerstromschutzschalters, oder ist das sogar noch ein alter Fehlerspannungsschalter wegen dem 0 Anschluss?
Wer kann mir darüber etwas sagen ? also Baujahr, Hersteller und Delta I
Gruß Bernd
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Tippfehler sind vom Umtausch ausgeschlossen.
Arbeiten an Verteilern gehören in fachkundige Hände!
Sei Dir immer bewusst, dass von Deiner Arbeit das Leben und die Gesundheit anderer abhängen!
[ Diese Nachricht wurde geändert von: der mit den kurzen Armen am 27 Aug 2010 20:19 ]
[ Diese Nachricht wurde geändert von: der mit den kurzen Armen am 27 Aug 2010 20:25 ] |
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BID = 710628
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Das ist noch ein FU-Schutzschalter.
Und wenn der da tatsächlich für das, was an der Sicherung steht (u.a. Badespeicher!!!) noch in Betrieb ist, muß er UMGEHEND durch einen FI-Schutzschalter ersetzt werden.
Weil er nämlich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit im Fehlerfalle nicht auslösen kann (tückischerweise mit der Testtaste jedoch sehr wohl!).
Grund ist die Überbrückung der Fehlerspannungsspule durch die natürliche Erdung des Warmwassergeräts.
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"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???" |
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BID = 710632
der mit den kurzen Armen Urgestein
Beiträge: 17434
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Danke Sam ich gebe es weiter , da ich dort nicht selbst tätig werden kann.
Gruß Bernd
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BID = 710653
jhl Schreibmaschine
Beiträge: 1506 Wohnort: Twistringen
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Hallo Sam,
das Dings befindet sich im Zählerkasten meiner Mietwohnung. Allerdings gibt es keinerlei "Badespeicher", die Warmwassererwärmung erfolgt über einen Gasbrenner im Rahmen der Heizung im Keller. Eigenartig nur - warum sind die "Badespeicher"-Sicherungen bestückt? Muss ich mal rausdrehen, ob sich etwas ändert.
Gruß Jens
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BID = 714486
henryunsen Gesprächig
Beiträge: 196 Wohnort: Hameln Ortsteil Unsen
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Nur eine überraschende Erfahrung: Mehrmals stolperte ich in meiner aktiven Zeit in Verteilungen über Geräte (Automaten, FU-Schalter, Diazeds usw.) die lange außer Betrieb waren, allseitig oder doch wenigstens abgangsseitig abgeklemmt, aber nicht ausgebaut wurden. Das irritiert zunächst gewaltig, aber es erklärt sich häufig so: Die Dinger sitzen in alten NZ-Tafeln oder ähnlichesm, für die es keine neuen Abdeckungen mehr gibt und haben Abmessungen, die von den genormten oder gebräuchlichen moderner Geräte abweichen. Die Kosten für eine neue Verteilung will der Kunde nicht bezahlen - an dem alten Kram stört er sich nicht, also hat der Eli das Zeug abgeklemmt dringelasssen und hatte seine Ruh...
Erst bei der nächsten Störung oder Erweiterung oder Prüfung stolperte dann ein anderer über den alten Kram. Da meist keine direkte Gefahr davon ausgeht, konnte man den Kunden auch nicht zwingen, diese "Unschönheit" abzustellen.
Und so sitzt das Zeug zum Teil heute noch drin...
Pensionär
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BID = 714520
Trumbaschl Inventar
Beiträge: 7574 Wohnort: Wien
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Beim Nachbarn hat man es offensichtlich auch irgendwie geschafft, anstelle des FU einen FI einzubauen.
Theoretisch könnte es sich natürlich um ein ehemaliges TT handeln, das zwischenzeitlich auf TN umgestellt wurde, und bevor FIs verpflichtend vorgeschrieben waren wurde der FU abgeklemmt. Zu befürchten ist aber schon eher, daß der FU bis heute in Betrieb ist, im TT.
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"Und dann kommen's zu ana Tür da steht oben "Eintritt verboten!" und da miaßn's eine!"
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BID = 715047
jhl Schreibmaschine
Beiträge: 1506 Wohnort: Twistringen
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Zitat :
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Zu befürchten ist aber schon eher, daß der FU bis heute in Betrieb ist, im TT. |
Deine Befürchtungen bewahrheiten sich wohl. Ich war eben noch einmal Fotos machen. Der FU-Schutzschalter ist eindeutig noch angeschlossen. Weiterhin habe ich einen sehr alten Zettel über die Verteilung im Sicherungskasten gefunden, immerhin ist hier alles nur mit 1,5 mm² verkabelt...
Und eine rote Lampe, deren Zweck sich mir nicht erschließen will. Da ist nirgendwo eine E14-Fassung, wo die reingehören könnte.
Gruß Jens
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BID = 715201
Trumbaschl Inventar
Beiträge: 7574 Wohnort: Wien
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Ich kann nicht behaupten, daß ich die Klaue des ursprünglichen Elektrikers lesen könnte... aber die sipelste Testmethode: Prüfknopf des FU drücken und sich auf die Suche begeben, was nicht mehr funktioniert.
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"Und dann kommen's zu ana Tür da steht oben "Eintritt verboten!" und da miaßn's eine!"
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BID = 715203
GeorgS Inventar
Beiträge: 6450
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Zitat :
| daß ich die Klaue des ursprünglichen Elektrikers lesen könnte... |
Das ist Sütterlin, bzw für unsere Ostmärker: gotisch.
Und die Schrift ist ausgesprochen sauber, wie meist bei
Leuten jener Generation.
Georg
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Dimmen ist für die Dummen
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BID = 715215
henryunsen Gesprächig
Beiträge: 196 Wohnort: Hameln Ortsteil Unsen
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Nun, wenn es mehr nicht sein soll als das geschriebene latinisieren (Das ist übrigens kein Sütterlin, Sütterlin war eine affenscheußliche Verprimitivierung der Deutschen Schreibschrift zur Verwendung in den ersten Schulklassen)
So es geht los: Ganz links am Rand von oben nach unten
BadeSpeicher 5x1,5
Strahler 3x1,5
Herd 5x1,5
ganz unten Waschk.Pumpe (?)
Licht Keller 2x1,5
4x1,5 Wasserpumpe
weiter oben : Unter dem großen Z steht Erdgeschoß
punktiertes Kabel später
bei ....anschließen
Licht
3x1,5
3x1,5 Speicher Küche (Y Sch..2pol.
jetzt geht es nach oben rechts die Stromkreise:
Heizung Fremdenzz..
Heizung 3x1,5
Licht 3x1,5
Strahler 3x1,5
Herd 5x1,5
Speicher 5x1,5
drunter steht
Z
Dachgeschoß
Der Schrift nach war der Schreiber deutlich älter als Jahrgang 33, das waren nämlich die letzten, die noch Deutsch gelernt und geschrieben haben, die Nazis haben die Deutsche Schrift 1942/43 wegen der erhofften Welteroberung abgeschafft und verboten...Lesen kann ich das noch ebenso flüssig wie die apäteren Schriften, schreiben ist möglich, nur nicht mehr so schön...
Pensionär Henry
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BID = 715219
Trumbaschl Inventar
Beiträge: 7574 Wohnort: Wien
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Ok, ich gebe zu bei genauerer Betrachtung kann ich einiges davon lesen, nur nicht besonders flüssig.
Nachdem ich die Installation spätestens auf frühe 1960er datieren würde. dürfte die Altersschätzung durchaus hinkommen, altgediente Elektriker (sofern sie den Krieg überlebt hatten) dürften zu der Zeit eher um Jahrgang 1900 gewesen sein.
Bei der Schrift haben die Herrschaften ja damals einen höchst seltsamen 180-Grad-Schwenk vollzogen, erst wurde die "Deutsche Schrift" hoch gelobt, dann (IIRC 1941) verboten.
Die entsprechende Handschrift wird in Österreich übrigens als Kurrent bezeichnet, gotisch nennt man i.A. nur die Drucktype (soweit meine Erinnerung an die Einführung in die Schriftenkunde).
Interessieren würde mich, warum das große "Erdgeschoss" (wieso eigentlich nicht mit ß?) in lateinischer Schrift eingetragen wurde, obwohl es nicht unbedingt nachträglich hinzugefügt wirkt, im Gegensatz zum ebenfalls lateinischen "Heizung Fremdenz.".
Das Z nehme ich an steht für Zähler.
So saubere Pläne habe ich hier in Wohnhäusern noch nie gesehen... wenn der ursprüngliche Elektriker sehr gut gelaunt war, ist der Verwendungszweck mit Bleistift direkt auf den Etiketten der Diazedsockel notiert, habe ich bislang exakt einmal gesehen, und ich war schon in vielen Wohnungen und Häusern mit Diazedsicherungen.
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BID = 715235
jhl Schreibmaschine
Beiträge: 1506 Wohnort: Twistringen
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Zitat :
henryunsen hat am 20 Sep 2010 13:13 geschrieben :
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Nun, wenn es mehr nicht sein soll als das geschriebene latinisieren
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Hallo Henry,
herzlichen Dank an Dich. Das Du das entziffern konntest, was ich hier als Originalzettel vor mir zu liegen habe ist ganz große Klasse!
Zwar kann ich Bücher dieser Schrift lesen, bei der Schreibschrift war ich aber aufgeschmissen und konnte nur sehr wenig entziffern. Für nachfolgende Generationen werde ich mal eine übersetzte Variante am PC entwerfen und alles wieder in den Kasten reinlegen.
Gruß Jens
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BID = 715244
henryunsen Gesprächig
Beiträge: 196 Wohnort: Hameln Ortsteil Unsen
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Trumbaschl, das Erdgeschoss mit doppel-s ist nicht Lateinisch, sondern "Blockschrift", und in Blockschriften gibt es eigentlich kein "scharf-es" vulgo eszet, dann schreibt man wie die Schweizer oder wie bei Großbuchstaben eben mit doppel-es.
(Hat nix mit Elektrizität zu tun, nur so...)
Pensionär
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BID = 715251
Trumbaschl Inventar
Beiträge: 7574 Wohnort: Wien
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Blockschrift kannte ich eigentlich nur als "Nur Großbuchstaben", dort gibt es natürlich kein ß. Allerdings kommt mir aus alten Texten sz vertrauter vor als ss.
@jhl: vorher würde ich mal einen Nachmittag investieren und versuchen zu ermitteln, was von der Beschriftung überhaupt noch stimmt. Sonst ist eine Transkription des Plans ziemlich sinnlos.
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"Und dann kommen's zu ana Tür da steht oben "Eintritt verboten!" und da miaßn's eine!"
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