Hallo Feeline,
erstmal willkommen im Forum!
Na, dann will ich als erfahrener "Nachtspeicherheizer" mal versuchen, Dir die Materie zu erläutern:
Vorab muß man wissen, daß in Wohnräumen fast ausschließlich Öfen der Bauart III installiert sind. Dies bedeutet, daß die Wärmeabgabe zu einem kleineren Teil über die warme Oberfläche erfolgt und zum größeren Teil über das eingebaute Gebläse.
Aufladung und Entladung sind völlig getrennt.
Es ist also falsch (und energievergeudend - damit unnütz teuer) die Öfen soweit aufzuheizen, daß man sie kaum oder gar nicht mehr anfassen kann!!!
Zu Deinen Fragen im Einzelnen:
Ja, man muß zum Beginn der Heizperiode die Öfen einschalten.
Wie dies geschieht, ist je nach Ausführung der Anlage völlig unterschiedlich!
Zumeist sind zwei Ebenen vorhanden:
Eine netzseitige Einschaltung in der Unterverteilung ("Sicherungskasten") in Form von Gruppen- oder ofenweisen Schalter(n) bzw. Sicherungen und eine an jedem Ofen selbst (zumeist in Verbindung mit dem einstellbaren Ladegrad).
Daß an den Raumthermostaten die Ladung geschaltet werden kann, ist eher selten. Sind dort neben der Raumtemperatureinstellung noch Schalter vorhanden, ist die meist eine völlige Abschaltung für das Entladegebläse und (selten) eine Einschaltung einer Tagstromzusatzheizung.
Fotos von Unterverteilung (Steuerung, Sicherungen etc.) und Ofen (Bedienfeld) wären hilfreich!
Erst am nächsten Tag ist Wärme verfügbar. Spürbar warm sind die Öfen oft erst nach einigen Tagen oder wenn es draußen kälter geworden ist.
Über das Gebläse heizen sie jedoch bereits ab der ersten Ladenacht.
Wenn die Anlage korrekt ausgelegt ist (und es sich nicht nur um einen einzelnen Ofen handelt), gibt es eine automatische Ladesteuerung, welche den Ladegrad dem zu erwartenden Wärmebedarf anpaßt, indem die Ladedauer in Abhängigkeit der (nächtlichen!) Außentemperatur gesteuert wird. Außerdem besitzen die Öfen eine Restwärmeerfassung. Was also vom Vortag her noch an gespeicherter Wärme im Gerät vorhanden ist, wird bei der nachfolgen Aufladung abgezogen.
Wenn das System sauber justiert ist, muß man also nach dem einmaligen Einschalten nichts mehr machen im Hinblick auf die Ladung.
Leider ist - gerade in Mietwohnungen - oft alles völlig verstellt...
Für die Entladung stellt man den Raumthermostaten auf die gewünschte Temperatur ein. Das wars.
Nur beim Lüften muß man ihn unbedingt ganz herunterstellen, sonst wird die Wärme regelrecht zum Fenster hinausgeblasen!
Für den Anfang ist Stufe II an den Öfen selbst ein brauchbarer Wert.
Alles Weitere muß man dann sehen und ggf. Zug um Zug korrigeren.
Wenn Du tagsüber außer Haus bist, kannst Du die Raumtemperatur auch für diese Zeit zurückstellen. Aber nicht zu weit, sonst kühlt die Bude unangenehm aus. Was da sinnvoll ist, hängt vor allem davon ab, wie gut das Gebäude wärmegedämmt ist.
Wie alt ist denn die Hütte? Und wie alt das Heizsystem?
Bist Du Mieterin oder Eigentümerin?
Gruß,
sam2
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"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???"