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BID = 489029
Napfi Gerade angekommen
Beiträge: 11
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Hallo zusammen
kann ich einen stinknormalen Kleintrafo (10 VA oder in der Gegend) im Kurzschlußbetrieb als Stromwandler laufen lassen?
Hintergrund der Anfrage ist, daß ich einen 1,5/0,05 A Stromwandler (für 50-Hz-Wechseltrom) benötige. Ich habe zwar eine Firma gefunden, die mir einen solchen Wandler als Sonderanfertigung bauen würde, aber die Kosten für so ein Einzelexemplar sprengen den Budgetrahmen des Projekts vollkommen.
An die Genauigkeit stelle ich keine großen Ansprüche, zumal ich im Sekundärkreis das Wandlerverhältnis frei skalieren kann.
Also, konkret, geht das: über die Niederspannungsseite des Kleintrafos den zu messenden Strom fließen lassen, auf der Netzspannungsseite den Wandlereingang des Meßgeräts anschließen?
Danke,
Napfi |
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BID = 489033
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Das sollte funktionieren.
Möglichst aber keinen Trafo mit getrennten Kammern für Primär- und Sekundärwicklung verwenden, weil da die Kopplung schlecht ist.
P.S.:
Ein etwaig zulässiger Gleichstromanteil ist aber gering:
Maximal 1,4*PrimärLeerlaufstromBei230V*Übersetzungsverhältnis.
Wenn er höher sein sollte, muss der Kern einen Luftspalt haben.
Der Wechselstrom trägt im Kurzschlussbetrieb ja nichts zur Magnetisierung des Kerns bei.
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Haftungsausschluß:
Bei obigem Beitrag handelt es sich um meine private Meinung.
Rechtsansprüche dürfen aus deren Anwendung nicht abgeleitet werden.
Besonders VDE0100; VDE0550/0551; VDE0700; VDE0711; VDE0860 beachten !
[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 8 Jan 2008 18:00 ] |
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BID = 491366
psiefke Schreibmaschine
Beiträge: 2636
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Also Problem erachte ich die impedanz der primärwiklung. meiner meinung nach müsste dort einiges an spannung abfallen.
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phil
PS:
Ein Millimeter ist so klein, daß tausend übereinandergestapelt nur einen Meter hoch wären.
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BID = 491397
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Nicht bei fester Kopplung zwischen den Wicklungen.
Das erwähnte ich ja schon.
Eine schlechte Kopplung, wie sie etwa bei Klingeltrafos der Kurzschlussfestigkeit dient, äußert sich als Streuinduktivität und daran fällt tatsächlich Spannung ab, die in diesem Fall den Kurzschlussstrom begrenzt.
Das diesbezügliche Ersatzschaltbild besteht aus einem idealen Trafo, Reihenwiderständen für die Kupferverluste und einer ebenfalls in Reihe geschalteten Induktivität. Die Streuindultivität kann man wahlweise auf der Primär- oder Sekundärseite annehmen. Ihr Wert ist bei fester Kopplung ( im Idealfall bifilar gewickelt) sehr klein.
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BID = 491410
psiefke Schreibmaschine
Beiträge: 2636
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ich meine den stromkreis in den der trafo mit seiner primärwicklung eingefügt wird. Dort verändert er mit seiner impedanz doch deutlich die verhältnisse, oder nicht?
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phil
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BID = 491418
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Der Trafo wird mit seiner alten Sekundärwicklung (z.B. 6V) in den Stromkreis eingefügt.
Die alte Primärwicklung (230V) wird mit einem niederohmigen Widerstand nahezu kurzgeschlossen, so dass dort vielleicht nur 1V für das Messgerät ansteht.
Gemäß dem Übersetzungsverhältnis von 6/230 beträgt dann, (unter Vernachlässigung des Kupferwiderstandes) der Spannungsabfall an der 6V Wicklung nur 26mV !
Das darf man doch vernachlässigen, oder ?
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BID = 491419
psiefke Schreibmaschine
Beiträge: 2636
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jawoll! hatte das mit der sekundärwicklung überlesen... ich nehme alles zurück und behaupte irgendetwas anderes
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phil
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BID = 491953
selfman Schreibmaschine
Beiträge: 1681 Wohnort: Seekirchen a. W.
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Das klappt sogar ganz gut.
Habe schon einmal einen Trafo in eine genormte 5A Schleife eingefügt.
Da ich kein so hohes Übersetzungsverhältnis brauchte, habe ich nur die mehrfach angezapfte Sekundärwicklung als Spartrafo verwendet.
Wandler an die Anzapfung bei 2V, Ausgang am Wicklungsende (ca. 32V).
Die Wicklung war für 10A ausgelegt, sodaß der Strom kein Problem war.
Die unbeschaltete Primärwicklung hat nicht gestört. Aber eichfähig wird das Konstruckt sicherlich nicht sein.
Schöne Grüße Selfman
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Traue keinem Ding, das du nicht selber vermurkst hast.
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