BID = 164454
rocket-chris Gerade angekommen
Beiträge: 9
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Hi Leute,
wie sauber und stabil sind eigendlich die
Ausgangsspannungen von PC-Netzteilen wie diesem hier:
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll.....tores
Wollte damit nen D/A-Wandler mit OP etc. speisen, hab aber
gehört, dass die PC-NTs nicht wirklich saubere Spannungen
liefern...
Is da was dran oder kann ich solche Teile getrost verwenden?
Gruß,
Chris
[ Diese Nachricht wurde geändert von: rocket-chris am 18 Feb 2005 21:23 ] |
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BID = 164587
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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In diesen Diagrammen sind ja nur relativ langsame Schwankungen zu sehen.
Diese beindrucken die OpAmps aber relativ wenig, weil sie sich dabei noch weitgehend als ideale OpAmps verhalten.
Das heißt, das Ausgangssignal wird durch das Eingangssignal bestimmt und nicht durch die Versorgungsspannung.
Wie gut das gelingt, kann man am Wert für die Power supply rejection rate (PSRR) abzulesen.
Werte um 80dB werden z.B. für den billigen TL081 erwartet, ein Präzisionsverstärker wie der OP177 erreicht locker 120dB.
Letzteres bedeutet, daß sogar eine Änderung der Versorgungsspannung um 1V nur einem Fehler der Eingangsspannung von 1µV entspricht.
Die Qualität der Netzteilregelung spielt also praktisch keine Rolle mehr.
Schaltnetzteile, wie sie z.B. in PCs verwendet werden, enthalten auf ihren Ausgangsleitungen aber meist Reste der Schaltfrequenz.
Diese Störspannung, in der Größenordnung von vielleicht 10mV macht viel mehr Probleme, da sie hochfrequent ist.
Hat man sie erst einmal auf der Karte, wird man sie nur schwer wieder los.
Die Operationsverstärker haben bei hohen Frequenzen eine sehr viel schlechtere Speisespannungsunterdrückung als bei niedrigen Frequenzen oder Gleichspannung.
Für den besagten OP177 beispielsweise fällt die PSSR mit ziemlich genau 20dB/Dekade und beträgt schon bei 1kHz nur noch 60dB, ist also 1000 mal schlechter als der Gleichspannungswert.
Bei einer für Schaltnetzteile typischen Frequenz von 100kHz, wäre also nur noch eine PSRR von etwa 20dB übrig.
Selbst der geringe Störpegel von 1mV in der Versorgung würde sich dann in einem Eingangsfehler von 100µV äußern.
Aus diesem Grund vermeidet man im Zusamenhang mit analoger Meßtechnik Schaltnetzteile nach Möglichkeit und achtet, wenn auch noch Digitaltechnik im Spiel ist, sorgfältig darauf, daß diese keine Störspannungen in den Analogteil injieziert.
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Bei obigem Beitrag handelt es sich um meine private Meinung.
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