Schutzrelais in Audioendstufe

Im Unterforum Grundlagen - Beschreibung: Grundlagen und Fragen für Einsteiger in der Elektronik

Elektronik Forum Nicht eingeloggt       Einloggen       Registrieren




[Registrieren]      --     [FAQ]      --     [ Einen Link auf Ihrer Homepage zum Forum]      --     [ Themen kostenlos per RSS in ihre Homepage einbauen]      --     [Einloggen]

Suchen


Serverzeit: 29 11 2024  10:09:55      TV   VCR Aufnahme   TFT   CRT-Monitor   Netzteile   LED-FAQ   Osziloskop-Schirmbilder            


Elektronik- und Elektroforum Forum Index   >>   Grundlagen        Grundlagen : Grundlagen und Fragen für Einsteiger in der Elektronik


Autor
Schutzrelais in Audioendstufe
Suche nach: schutzrelais (47) audioendstufe (43)

    







BID = 965584

nabruxas

Monitorspezialist



Beiträge: 9268
Wohnort: Alpenrepublik
 

  


Ich habe hier in der Werkstatt eine Audioendstufe mit deren Hilfe ich mich seit Jahren mit Musik berieseln lasse.
Am Ausgang ist ein Relais, welches die Lautsprecher zeitverzögert und im Falle einer Störung erst gar nicht einschaltet.
Dieses Relais war defekt und ich habe es durch ein "baugleiches", mechanisch passendes, ersetzt.

Da ich hier keine Diskothek betreibe, ist die Lautstärke eben gering.
Zeitweise setzen die Lautsprecher aus, obwohl das Relais angezogen bleibt. Wenn ich die Lautstärke erhöhe ist der Kontakt wiederhergestellt, bis zu nächsten "Ausfall" was auf die Dauer recht lästig ist.

Ich vermute dass, wegen des geringen Stromflusses, das Kontaktmaterial des eingesetzten Relais ungünstig ist.

Kann mir jemand mitteilen, welche Kontaktlegierung hier die richtige ist, damit ich das passende Relais bestellen kann?

Derzeit ist das Relais 40.52.7.024.0000 von Finder drinnen. Kontaktmaterial: AgNi

Link


_________________
0815 - Mit der Lizenz zum Löten!



[ Diese Nachricht wurde geändert von: nabruxas am 16 Jul 2015 11:41 ]

BID = 965587

rasender roland

Schreibmaschine



Beiträge: 1735
Wohnort: Liessow b SN

 

  


Zitat :
Ich vermute dass, wegen des geringen Stromflusses, das Kontaktmaterial des eingesetzten Relais ungünstig ist.

Das würde ja heißen bei höheren Strom wird der
Kontaktwiderstand kleiner.



_________________
mfg
Rasender Roland

BID = 965588

nabruxas

Monitorspezialist



Beiträge: 9268
Wohnort: Alpenrepublik

Genau das!
Es wird wohl eine Oxidschicht "im Weg" sein.

_________________
0815 - Mit der Lizenz zum Löten!

BID = 965596

der mit den kurzen Armen

Urgestein



Beiträge: 17434

Für solche Zwecke wo relativ kleine Ströme fließen AU -Kontakte! Kleiner Tipp brenne mal mit höherem Strom die Kontakte frei. Das schafft erst mal Abhilfe für 6 Monate.

_________________
Tippfehler sind vom Umtausch ausgeschlossen.
Arbeiten an Verteilern gehören in fachkundige Hände!
Sei Dir immer bewusst, dass von Deiner Arbeit das Leben und die Gesundheit anderer abhängen!

BID = 965616

bluebyte

Schriftsteller



Beiträge: 708
Wohnort: Unterfranken


Zitat :

Zeitweise setzen die Lautsprecher aus, obwohl das Relais angezogen bleibt. Wenn ich die Lautstärke erhöhe ist der Kontakt wiederhergestellt,
liegts wirklich am Relais oder vielleicht doch am defekten Poti ?

_________________
Gruß
bluebyte

BID = 965620

nabruxas

Monitorspezialist



Beiträge: 9268
Wohnort: Alpenrepublik

Es liegt definitiv am Relais!


_________________
0815 - Mit der Lizenz zum Löten!

BID = 965639

Otiffany

Urgestein



Beiträge: 13763
Wohnort: 37081 Göttingen

Ich würde in diesem Fall zum Reedrelais raten!

Gruß
Peter

BID = 965644

Mirto

Schreibmaschine



Beiträge: 2236
Wohnort: Sardinien (IT)


Zitat :
Ich würde in diesem Fall zum Reedrelais raten!


Uaaah!!!

Endstufen mit einem solchen Schutzrelais haben meist eine recht hohe Ausgangsleistung. Reedrelais schaffen das nicht!!

Nimm ein Relais mit vergoldeten Kontakten und das Problem ist gelöst.

_________________
Fehler passieren immer wieder. Wichtig dabei ist, anschliesend noch in der Lage zu sein, davon berichten zu können!!

BID = 965646

der mit den kurzen Armen

Urgestein



Beiträge: 17434

Alternative sind hermetisch dichte Relais. Da können die Kontakte nicht oxidieren.
Wie schon gesagt Goldkontakte (AU) statt Silber/Nickel (Ag/Ni) Oder die Kontakte mal frei brennen, das hilft für eine gewisse Zeit.

_________________
Tippfehler sind vom Umtausch ausgeschlossen.
Arbeiten an Verteilern gehören in fachkundige Hände!
Sei Dir immer bewusst, dass von Deiner Arbeit das Leben und die Gesundheit anderer abhängen!

BID = 965651

Maou-Sama

Schriftsteller



Beiträge: 787

Gold ist schön und gut, nur wenn die Last mal größer wird oder du unter Last abschaltest ist die meist nur 5u starke Goldauflage auch bald weg.
Daber ist Gold bei LS Relais ein Zweischneidiges Schwert und wird auch nicht unbedingt benötigt, wie die ERFAHRUNG zeigt.

Klar ist, bei Zimmerlautstärke (sehr löblich)
unterschreitet man die minimale Schaltlast des 40.52 Finder Relais mit AgNi
http://www.finder-relais.net/de/Fin.....e.pdf Seite 2
oder
http://www.findernet.com/en/node/10961
"A 7A medium power relay with AgNi contacts has a minimum switching specification of 5V/5mA/300mW, but again, in practical terms the voltage is the most significant parameter. This relay is also available with 5um gold plated contacts; when the revised values become 5V/2mA/50mW."

Ich schätze mal vorsichtig, dass sich aus der Nickel Silber Legierung an der Luft irgend ein Sulfid bildet. Und wenn mich die Chemie nicht im Stich lässt hat zumindest das Silbersulfid Halbleitereigenschaften. Das oder auch jedes andere halbwüchsige Oxid würde das Durchschlagen bei erhöhter Spannung/Lautstärke erklären. Was nichts anderes ist als die Anmerkung "in der Praxis ist die Spannung der bedeutendste Parameter" aus dem obigem Zitat.
Aber aus obigem zitat sehen wir noch mehr:
Oh Schreck oh Graus; die Goldfraktion braucht laut Finder auch 5V Durchschlagsspannung ...
Wat nu Großer Mirto und Kurzärmliger Weiser?


Daher sind vernünftige LS Relais im allgemeinen Doppelkontakt-Relais mit spezieller Kontaktanordnung die auf Selbstreinigung ausgelegt sind.
Klassiker ist das ECHTE DH2TU wie es u.a. auf
http://kay-bruns.de/wp/wp-content/uploads/2014/09/DSC_0392.jpg (aus http://kay-bruns.de/wp/2007/12/27/kontaktabgebrannt/ ) zu sehen ist;
Die Schaltzunge trägt Doppelkontakte mit senkrechten länglichen Kontaktflächen, demgegenüber der Arbeitskontakt eine waagerechte Kontaktfläche hat.
Diese Formgebung der Kontaktflächen führt dazu, dass beim Schaltvorgang nur eine kleine Kontaktfläche aktiv ist, bei der es zudem zu einer leichten, wipp-artigen Reib-Bewegung der beiden Kontaktflächen kommt. Das hilft feine Oxidschichten aufzubrechen.

Omron nennt das "bifurcated crossbar contacts"
http://www.omron.com.au/service_support/FAQ/FAQ02815/index.asp
Was zur Omron G5V-2 Serie führt
http://www.omron.com/ecb/products/pdf/en-g5v_2.pdf
die u.a. als Ersatz für das abgekündigte Omron G5R-2232, DEC DH24D2 usw gehandelt werden...


NB:
Dieser Selbstreinigungseffekt durch das Reiben der Kontaktflächen kann auch bei klassischen Rundkontakten erreicht werden.
Wenn wie in
https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Relais_offen.jpg
die stationären Kontaktzungen aus dem gleichen, federweichen Material wie die Schaltzunge sind, verbiegen sich beide Zungen bei Kontaktgabe gleichermaßen. Und wie jeder nicht-Grobmotoriker mit zwei intakten Zeigefingern ausprobieren kann, erreicht man dadurch, dass die Kontaktflächen vom Moment der ersten Berührung bis zum Erreichen der Endstellung aufeinander reiben.


Wie dem auch sei:
Da du ja jetzt erst einmal mit einem offenbar nicht ganz tollen Ersatztypen geschlagen bist, hilft es vielleicht diesen zu öffnen, die Kontakte zu reinigen (manchmal reicht es ein rauhes Löschpapier durch die geschlossenen Kontakte zu ziehen) und dann mit einem Hauch Vaseline oder Kontakt 61 zu passivieren.
Und dann besorgst du dir irgendwann Relais, die diese "Gabelförmig geteilten, sich kreuzenden Kontaktflächen" haben und baust diese ein...


BID = 965661

nabruxas

Monitorspezialist



Beiträge: 9268
Wohnort: Alpenrepublik

@DMDKA:
Ja, ich werde gleich ein Relais mit Goldkontakten einsetzen, damit ich vorübergehend Ruhe habe. Auch dann, wenn ich hier die Mindestspannung nicht erreiche. Für etwa ein Jahr ist dann Ruhe. (Ich hatte die Relais ja schon öfters ersetzen müssen)

@Maou-Sama:
Wow! Danke für den ausführlichen Beitrag!

Ein Reed Relais kommt nicht in Frage, da die Endstufe eine Ausgangsleistung von 2x500W hat. Wenn ich gelegentlich Chinamüll kaputtrepariere und mich darüber unglaublich ärgere , dann hört es die ganze Umgebung. (Rammstein oder so....)
99% der "Audiozeit" verhalte ich mich aber brav.

Ein Reed Relais würde mir das übel nehmen. Abgesehen davon möchte ich das Leiterplattenlayout beibehalten und nicht herummetzgern.

Ich wusste gar nicht, dass bei Relais eine "Mindestschaltspannung" erforderlich ist. Von Mindestströmen hatte ich einmal gehört, war aber so skeptisch dass ich hier mal nachfrage.

Ich schaue mal ob ich über Broker den abgekündigten Relaistypen noch besorgen kann.






_________________
0815 - Mit der Lizenz zum Löten!

BID = 965679

attersee

Stammposter



Beiträge: 448
Wohnort: Wien

Abgesehen vom Kontaktmaterial kann man auch zwei Kontakte parallel schalten und hoffen, dass einer zum Opferkontakt mutiert. Mit Baugleichheit ist es dann wohl vorbei.
attersee


Zurück zur Seite 0 im Unterforum          Vorheriges Thema Nächstes Thema 


Zum Ersatzteileshop


Bezeichnungen von Produkten, Abbildungen und Logos , die in diesem Forum oder im Shop verwendet werden, sind Eigentum des entsprechenden Herstellers oder Besitzers. Diese dienen lediglich zur Identifikation!
Impressum       Datenschutz       Copyright © Baldur Brock Fernsehtechnik und Versand Ersatzteile in Heilbronn Deutschland       

gerechnet auf die letzten 30 Tage haben wir 19 Beiträge im Durchschnitt pro Tag       heute wurden bisher 3 Beiträge verfasst
© x sparkkelsputz        Besucher : 182422247   Heute : 1287    Gestern : 5459    Online : 247        29.11.2024    10:09
5 Besucher in den letzten 60 Sekunden        alle 12.00 Sekunden ein neuer Besucher ---- logout ----viewtopic ---- logout ----
xcvb ycvb
0.0488519668579