Gold ist schön und gut, nur wenn die Last mal größer wird oder du unter Last abschaltest ist die meist nur 5u starke Goldauflage auch bald weg.
Daber ist Gold bei LS Relais ein Zweischneidiges Schwert und wird auch nicht unbedingt benötigt, wie die ERFAHRUNG zeigt.
Klar ist, bei Zimmerlautstärke (sehr löblich)
unterschreitet man die minimale Schaltlast des 40.52 Finder Relais mit AgNi
http://www.finder-relais.net/de/Fin.....e.pdf Seite 2
oder
http://www.findernet.com/en/node/10961
"A 7A medium power relay with AgNi contacts has a minimum switching specification of 5V/5mA/300mW, but again, in practical terms the voltage is the most significant parameter. This relay is also available with 5um gold plated contacts; when the revised values become 5V/2mA/50mW."
Ich schätze mal vorsichtig, dass sich aus der Nickel Silber Legierung an der Luft irgend ein Sulfid bildet. Und wenn mich die Chemie nicht im Stich lässt hat zumindest das Silbersulfid Halbleitereigenschaften. Das oder auch jedes andere halbwüchsige Oxid würde das Durchschlagen bei erhöhter Spannung/Lautstärke erklären. Was nichts anderes ist als die Anmerkung "in der Praxis ist die Spannung der bedeutendste Parameter" aus dem obigem Zitat.
Aber aus obigem zitat sehen wir noch mehr:
Oh Schreck oh Graus; die Goldfraktion braucht laut Finder auch 5V Durchschlagsspannung ...
Wat nu Großer Mirto und Kurzärmliger Weiser?
Daher sind vernünftige LS Relais im allgemeinen Doppelkontakt-Relais mit spezieller Kontaktanordnung die auf Selbstreinigung ausgelegt sind.
Klassiker ist das ECHTE DH2TU wie es u.a. auf
http://kay-bruns.de/wp/wp-content/uploads/2014/09/DSC_0392.jpg (aus
http://kay-bruns.de/wp/2007/12/27/kontaktabgebrannt/ ) zu sehen ist;
Die Schaltzunge trägt Doppelkontakte mit senkrechten länglichen Kontaktflächen, demgegenüber der Arbeitskontakt eine waagerechte Kontaktfläche hat.
Diese Formgebung der Kontaktflächen führt dazu, dass beim Schaltvorgang nur eine kleine Kontaktfläche aktiv ist, bei der es zudem zu einer leichten, wipp-artigen Reib-Bewegung der beiden Kontaktflächen kommt. Das hilft feine Oxidschichten aufzubrechen.
Omron nennt das "bifurcated crossbar contacts"
http://www.omron.com.au/service_support/FAQ/FAQ02815/index.asp
Was zur Omron G5V-2 Serie führt
http://www.omron.com/ecb/products/pdf/en-g5v_2.pdf
die u.a. als Ersatz für das abgekündigte Omron G5R-2232, DEC DH24D2 usw gehandelt werden...
NB:
Dieser Selbstreinigungseffekt durch das Reiben der Kontaktflächen kann auch bei klassischen Rundkontakten erreicht werden.
Wenn wie in
https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Relais_offen.jpg
die stationären Kontaktzungen aus dem gleichen, federweichen Material wie die Schaltzunge sind, verbiegen sich beide Zungen bei Kontaktgabe gleichermaßen. Und wie jeder nicht-Grobmotoriker mit zwei intakten Zeigefingern ausprobieren kann, erreicht man dadurch, dass die Kontaktflächen vom Moment der ersten Berührung bis zum Erreichen der Endstellung aufeinander reiben.
Wie dem auch sei:
Da du ja jetzt erst einmal mit einem offenbar nicht ganz tollen Ersatztypen geschlagen bist, hilft es vielleicht diesen zu öffnen, die Kontakte zu reinigen (manchmal reicht es ein rauhes Löschpapier durch die geschlossenen Kontakte zu ziehen) und dann mit einem Hauch Vaseline oder Kontakt 61 zu passivieren.
Und dann besorgst du dir irgendwann Relais, die diese "Gabelförmig geteilten, sich kreuzenden Kontaktflächen" haben und baust diese ein...