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Relaiskontakte, Materialeigenschaften |
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BID = 1100350
nabruxas
Monitorspezialist
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Bei der Reparatur eines Notstromgerätes ist mir aufgefallen, dass der Hersteller zwei verschiedene Relaistypen eingesetzt hat. Die Kontakte haben eine andere Legierung. Ob das absichtlich gemacht oder einfach nur das genommen wurde was gerade verfügbar war, weiß ich nicht.
Einmal wurde das Kontaktmaterial AgSnO2 und dann AgSnO2In2O3 eingesetzt.
Welches Material ist bei einer Hochstrombelastung mit eher wenig Schaltzyklen besser geeignet? (48VDC, max. 50A)
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0815 - Mit der Lizenz zum Löten! |
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BID = 1100358
perl
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Zitat :
| | Ob das absichtlich gemacht oder einfach nur das genommen wurde was gerade verfügbar war, weiß ich nicht. |
Das ist bestimmt kein Zufall, denn Indium ist recht teuer geworden.
Nach einem Preismaximum von ca 1500 €/kg vor 10 Jahren liegt der aktuelle Preis nun in der Gegend von 450€/kg und beträgt damit etwa 70% des Silberpreises.
Als Kontaktmaterial ist mir Indium nicht bekannt, wohl aber schon sehr lange um Glas zu löten, sowie für die Emitter- und Kollektorperlen bei Ge-Transistoren und als Lot in Peltierelementen. Damals war es auch noch preisgünstig.
Der Preisanstieg kam durch den wachsenden Bedarf für LCD-Bildschirme und Photovoltaik, denn man kann damit elektrisch leitende und trotzdem durchsichtige Schichten auf das Glas aufbringen (ITO).
[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 4 Aug 2022 18:13 ] |
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BID = 1100360
nabruxas
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Verbaut sind folgende Typen: (Habe zwecks besserer Lesbarkeit Leerzeichen eingefügt)
J115F1 1C H 24VDC S 6 1.5 = AgSnO 2
und
J115F1 1C H 24VDC S 6 1.5 U = AgSnO 2In 2O 3
Preislich reißt es sich bei DigiKey um 9 Cent, also so gut wie egal...
Leider finde ich keinerlei Info beim Hersteller was da - warum und wo eingesetzt wird. blöd.
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0815 - Mit der Lizenz zum Löten!
[ Diese Nachricht wurde geändert von: nabruxas am 4 Aug 2022 19:17 ]
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BID = 1100361
nabruxas
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Ich habe mal beim Hersteller angefragt.... Mal sehen.
Vielleicht bringt der Licht ins Dunkle.
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BID = 1100362
perl
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Hier steht etwas zu verschiedenen Kontaktwerkstoffen:
https://www.te.com/deu-de/products/.....story
Der Artikel scheint älter zu sein, denn darin wird Ag-SnO2 nicht erwähnt, jedoch der alte Standardwerkstoff Ag-CdO, der mittlerweile wohl wegen RoHS verboten ist.
Es scheint, als hätte der Austausch des Cadmiumoxids durch Zinnoxid die Kontakteigenschaften so weit verschlechtert, dass man jetzt routinemäßig noch Indiumoxid zusetzt.
P.S.: Noch ein schöner Grundlagenartikel: https://www.te.com/deu-de/products/.....story
[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 4 Aug 2022 21:40 ]
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BID = 1100381
nabruxas
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Der Hersteller hat geantwortet, aber nicht viel dazu geschrieben:
Our standard contact material is AgSnO2 (Silver tin oxide) This contact material is the correct choice for most applications.
In applications where the relay is needed to switch loads with high inrush current, or has experienced welded contacts, we recommend AgSnO2In2O3 (Silver tin oxide – indium oxide)
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0815 - Mit der Lizenz zum Löten!
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BID = 1100390
perl
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Zitat :
| | loads with high inrush current, or has experienced welded contacts, we recommend AgSnO2In2O3 |
Die Indiumomoxid haltigen Kontakte neigen also weniger zum Verschweissen.
Wie in dem oben verlinkten Artikel beschrieben, passiert das hauptsächlich im Einschaltmoment bei Lasten mit sehr hohem dI/dt.
Bei Widerstands- und kapazitiven Lasten also.
Induktive Lasten, die Kontaktabbrand beim Ausschalten verursachen, beim Einschalten den Stromanstieg aber verzögern, profitieren demnach nicht vom Indiumzusatz.
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BID = 1100409
nabruxas
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Da mit der USV ja Schaltnetzteile versorgt werden und bei nahezu allen Relais ein hefiger Kontaktbrand selbige verschweißt hat, weiß ich jetzt was ich in Zukunft einbaue. 
Der Preisunterschied ist mir egal und ohnehin recht gering. Die Hauptsache ist ja, dass das Gerät nicht so schnell den Weg in die Tonne findet.
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