mikrofonkapsel

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Autor
mikrofonkapsel

    







BID = 405667

wulf

Schreibmaschine



Beiträge: 2246
Wohnort: Bozen
 

  


hallo,
ich hab in einem surplusgeschäft zwei telefonhöhrer mit taster von 1961 erstanden (die dinger waren in der originalverpackung und wurden nie eingesetzt).
jetzt möchte ich damit eine art haustelefon machen.
das einzige problem: ich weiss nicht was das für mikrofonkappseln sind und wie man sie ansteuert. ich hoffe ihr könnt mir helfen.

mfg wulf






_________________
Simon
IW3BWH

BID = 405671

Mr.Ed

Moderator



Beiträge: 36188
Wohnort: Recklinghausen

 

  

Das sind Kohlemikrofone.



_________________
-=MR.ED=-

Anfragen bitte ins Forum, nicht per PM, Mail ICQ o.ä. So haben alle was davon und alle können helfen. Entsprechende Anfragen werden ignoriert.
Für Schäden und Folgeschäden an Geräten und/oder Personen übernehme ich keine Haftung.
Die Sicherheits- sowie die VDE Vorschriften sind zu beachten, im Zweifelsfalle grundsätzlich einen Fachmann fragen bzw. die Arbeiten von einer Fachfirma ausführen lassen.

BID = 405677

bastler16

Schreibmaschine

Beiträge: 2140
Wohnort: Frankreich

Häng in Reihe zum Mikro einen kleinen Lautsprecher und ne Spannungsquelle (3V oder mehr, ausprobieren). Wenn du jetzt ins Mikro sprichst hörst du es im Lautsprecher.

BID = 405678

Otiffany

Urgestein



Beiträge: 13763
Wohnort: 37081 Göttingen

Schüttle die Dinger mal, dann wirst du die Kohlekörner rascheln hören.
Kohlemikrofon [Bearbeiten]
Kohlemikrofon: Zeichnung aus der Patentschrift Als Kohlemikrofon wird ein elektroakustisches Wandlerprinzip bezeichnet, bei dem durch Schall erzeugte Druckschwankungen proportionale Änderungen des elektrischen Widerstandes an seinen Anschlüssen bewirken. Zur Wandlung dient dabei der druckabhängige Übergangswiderstand im durch die Membran komprimierten Kohlegranulat.

Aufbau

Ein schalldurchlässiges Gehäuse ist nach oben mit einer metallischen Membran verschlossen. Das Gehäuse ist mit Kohlegries (aus Anthrazit hergestellt) gefüllt, unter dem Kohlegries befindet sich die Gegenelektrode. Zwischen Membran und Gegenelektrode wird eine elektrische Gleichspannung angelegt. Schallwellen werden durch die Membran auf den Kohlegries übertragen. Die mikroskopischen Lageänderungen der Teilchen bewirken eine Modulation des durchfließenden Gleichstroms. Unterschiedlichen Anwendungsanforderungen kann man in bestimmtem Umfang durch unterschiedliche Korngrößen gerecht werden.


Kohlemikrofonkapsel aus einem alten TelefonEinsatz

Kohlemikrofone wurden in großer Stückzahl in Telefonen eingesetzt. Man geht davon aus, dass durch die Erfindung des Kohlemikrofons die Entwicklung des Fernsprechwesens außerordentlich beschleunigt wurde. Die „Sprachverständlichkeit“ war damit ausgesprochen gut. In der Tontechnik bzw. in der Musikproduktion werden Kohlemikrofone aufgrund der nachteiligen Klangeigenschaften heute nicht mehr verwendet.
In den 1960er- und 1970er Jahren wurden die Kohlemikrofone in der Fernmeldetechnik durch die, moderneren und akustisch besseren, dynamischen Mikrofone und Kristallmikrofone ersetzt, die in den 1980er Jahren wiederum dem sehr kompakten Elektret-Kondensator-Mikrofon Platz machen musste, dass besonders in der Mobilfunktechnik eingesetzt wurde und wird. In der professionellen Tontechnik ist das Kohlemikrofon bereits in den 1920er und 1930er Jahren vom Kondensatormikrofon verdrängt worden [29].

Eigenschaften

starkes Rauschen durch Oxidationsprozesse an den Spitzen des Kohlegrieses.
Der Klirrfaktor beträgt zwischen 20 und 50 Prozent
niedrige Produktionskosten (Massenprodukt)
Übertragungseigenschaften sind schlecht reproduzierbar
Wartungsaufwändig, da die Lebensdauer begrenzt ist
Parameter sind stark feuchtigkeitsabhängig
Da insgesamt die negativen Eigenschaften überwiegen, werden Kohlemikrofone nur noch selten verwendet.
Gruß
Peter


BID = 405683

Otiffany

Urgestein



Beiträge: 13763
Wohnort: 37081 Göttingen

Hier noch historisches dazu von 1961:

Gruß
Peter



BID = 405690

wulf

Schreibmaschine



Beiträge: 2246
Wohnort: Bozen

hallo,
vielen dank ... ja man kann die kohlkörner wirklich schascheln hören. werde sogleich mit der bastelei anfangen.

mfg wulf

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Simon
IW3BWH

BID = 405691

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
Schüttle die Dinger mal, dann wirst du die Kohlekörner rascheln hören.
Dann sind sie aber schon auf dem Weg in die Ewigkeit. Neuwertige Kohlemikrofone rascheln nicht.


Zitat :
Häng in Reihe zum Mikro einen kleinen Lautsprecher und ne Spannungsquelle (3V oder mehr, ausprobieren). Wenn du jetzt ins Mikro sprichst hörst du es im Lautsprecher.
Das ergibt eine sehr schlechte Anpassung und wahrscheinlich ist dann nichts zu hören. Der richtige Lastwiderstand beträgt etliche hundert Ohm. Du kannst ihn übrigens ganz einfach messen, indem du ein Ohmmeter an die Kapsel hältst. Aber erwarte nicht, daß der Wert besonders stabil ist.

Mit einem Transistor in Kollektorschaltung zur Anpassung könnte es aber schon für den Lautspecher reichen.
Auch die Mikrofoneingänge moderner Geräte (z.B. PC), die für den Anschluss von Elektretmikrofonen vorgesehen sind (am Eingang ist die Speisegleichspannung für das Mikro zu messen), sollten funktionieren.




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Haftungsausschluß:



Bei obigem Beitrag handelt es sich um meine private Meinung.



Rechtsansprüche dürfen aus deren Anwendung nicht abgeleitet werden.



Besonders VDE0100; VDE0550/0551; VDE0700; VDE0711; VDE0860 beachten !

BID = 405692

wulf

Schreibmaschine



Beiträge: 2246
Wohnort: Bozen

hier noch ein bild vom hörer:




_________________
Simon
IW3BWH

BID = 405695

wulf

Schreibmaschine



Beiträge: 2246
Wohnort: Bozen

hallo,

sehr komisch ... ich messe an beiden kapseln über 100 kOhm und nicht stabil.

mfg wulf

_________________
Simon
IW3BWH

BID = 405701

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach

Nimm mal eine 9V-Batterie und messe damit den durchs Mikrofon fliessenden Strom.
Wenns dann immer noch keinen vernünftigen Wert gibt, denk an das, was ich oben über raschelnde Mikrofone geschrieben habe.

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BID = 405703

wulf

Schreibmaschine



Beiträge: 2246
Wohnort: Bozen

hallo,
hab jetzt eine einfach schaltung ausprobiert. (die erste von otiffanys bild). funktioniert recht gut. die lautsprecher haben 200Ohm impedanz. und was ich vorhin an den kapseln gemessen habe, war kompletter mist ... nach neuer messung zeigt die kapsel nur einen widerstand von 1kOhm.

mfg wulf

_________________
Simon
IW3BWH

BID = 405704

wulf

Schreibmaschine



Beiträge: 2246
Wohnort: Bozen

hallo,
noch eine kurze frage: die stromaufnahme vom mirkofon ist ja spannungsabhängig. wie viel kann ich dem mikro an ruhestrom zumuten??

mfg wulf

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Simon
IW3BWH

BID = 405707

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach

10..20mA sind schon ok.


P.S.:
Pass auf, daß der Gleichstrom dir die Schwingspule des hochohmigen Lautsprechers nicht ruiniert!


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[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 10 Feb 2007 16:37 ]

BID = 405711

wulf

Schreibmaschine



Beiträge: 2246
Wohnort: Bozen

hallo,
so, jetzt läuft alles wunderbar (testverdrahtung).

@perl: danke, werde die versorungsspannung so einstellen, dass 10mA fliessen. was die schwingspule angeht... vielleicht ein vorwiderstand (billige impedanzanpassung und schutz der spule)? ich weiss, ein übertrager wäre viel besser, hab aber keinen brauchbaren da.

mfg wulf


[ Diese Nachricht wurde geändert von: wulf am 10 Feb 2007 16:51 ]

BID = 405714

Otiffany

Urgestein



Beiträge: 13763
Wohnort: 37081 Göttingen

Perl,
die Dinger rascheln schon so lange ich denken kann.
Die müssen rascheln, sonst könnte es keine Widerstandsänderung geben. Im Gegenteil, wenn die Sprachverständigung schlechter wurde, wurde sogar empfohlen, durch Schlagen gegen das Mikrofon, die Körner wieder aufzulockern.
Gruß
Peter




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