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Microwellentrafo - Primärseite |
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BID = 647854
Beckenrandschwimmer Schreibmaschine
Beiträge: 1918 Wohnort: Altrip
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Hallo Forum,
bevor das Thema gleich geschlossen wird, mir geht es hier um die grundlegende Auslegung der Primärspule.
Ich habe hier einen Microwellentrafo, bei dem ich die beiden Sekundärwicklungen entfernt habe. (waren defekt)
Jetzt habe ich ihn an einem Stelltrafo langsam hochgefahen (nur Primärwicklung im Trafo) und habe festgestellt, dass ab 180V der Strom sehr stark ansteigt.
180V: 0,6A
220V: 3,2A
Mehr als 3A liefert mein Stelltrafo leider nicht.
Dachte erst, die Primärwicklung hätte was mit abbekommen. Ich habe dann einen schwächeren MOT genommen (650VA < 1440VA, Leerlauf) und siehe da: ab 190V steigt der Strom sehr stark an. Bei 230V waren es 2,4A.
Sind diese Trafos so kritisch ausgelegt, bzw. nicht auf Dauerbetrieb?
Beide werden an 230V ziemlich schnell warm.
Eigentlich wollte ich eine neue Sekundärwicklung für 12V anbringen und damit 3 KFZ- Endstufen versorgen (für den Partykeller, das vorhandene 40A- Schaltnetzteil ist zu schwach)
Bleibt mir noch etwas anderes über, als noch ein paar extra-Wicklungen auf die Primärspule drauf zu packen? (derzeit entspricht eine Wicklung 1,1V bei 230V Eingang)
Grüße
Becky
Anbei noch 2 Bilder des MOT's, nicht dass einer denkt, ich will Schindluder mit den 2300V treiben.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Beckenrandschwimmer am 14 Nov 2009 19:33 ] |
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BID = 647855
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Das sind keine gewöhnlichen Trafos, sondern im Zusammenspiel mit dem Hochspannungskondensator so etwas wie magnetische Stabilisatoren.
Du könntest zwei gleiche primärseitig hintereinanderschalten, aber ich kann dir das nicht empfehlen, weil die Kopplung zwischen Primär- und Sekundärwicklung wegen des magnetischen Nebenschlusses ziemlich gering ist.
Das Ergebnis ist dann eine ziemlich weiche Versorgung. Das Magnetron wird bei Spannungen um 4kV auch mit annähernden Konstantstromimpulsen gespeist. |
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BID = 647856
Ltof Inventar
Beiträge: 9322 Wohnort: Hommingberg
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Ein Trafo geht bei Leerlauf eher in die Sättigung als unter Last. Das kann also normal sein.
Wie hoch ist denn tatsächlich der Wirkstrom?
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„Schreibe nichts der Böswilligkeit zu, was durch Dummheit hinreichend erklärbar ist.“
(Hanlon’s Razor)
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BID = 647862
Beckenrandschwimmer Schreibmaschine
Beiträge: 1918 Wohnort: Altrip
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Wirkstrom habe ich noch nicht gemessen. Allerdings hat die Primärspule einen ohmschen Widerstand von 1,8Ohm. Daraus ergibt sich schon ein Kupferverlust von ca. 22Watt bei 230V.
Den magnetischen Nebenschluss habe ich schon ausgebaut. Waren nur ein paar kleine plättchen Eisen zwischen Primär und Sekundärspule.
Ich werde mal versuchen ca. 30 Wicklungen 1mm² Kupferlackdraht drauf zu wickeln und in Reihe mit der Primärwicklung zu schalten.
Einen zweiten gleicher Bauart/ Leistung habe ich leider nicht. Hatte mir diesen defekt über die E-Bucht geholt
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BID = 647867
Ltof Inventar
Beiträge: 9322 Wohnort: Hommingberg
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Na, dann mach ich mal...
Mein zerpflückter Mikrowellentrafo hat:
460 VA Scheinleistung, 140 W Wirkleistung.
Der Nebenschluß ist aber noch drin.
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„Schreibe nichts der Böswilligkeit zu, was durch Dummheit hinreichend erklärbar ist.“
(Hanlon’s Razor)
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Ltof am 14 Nov 2009 20:20 ]
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BID = 647879
Beckenrandschwimmer Schreibmaschine
Beiträge: 1918 Wohnort: Altrip
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Scheinleistung kommt bei dem kleineren hin. Ich finde gerade das blöde Energiekostenmessgerät nicht...
Nur 140W Wirkleistung sind etwas sehr viel für den Leerlauf in meinem Anwendungsgebiet.
Jetzt muss ich erstmal wickeln...
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BID = 647880
Ltof Inventar
Beiträge: 9322 Wohnort: Hommingberg
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Zitat :
Beckenrandschwimmer hat am 14 Nov 2009 20:59 geschrieben :
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Ich finde gerade das blöde Energiekostenmessgerät nicht...
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Das kenn ich...
Meins lag zufällig vor meiner Nase und der Trafo hatte auch einen bekannten Platz.
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„Schreibe nichts der Böswilligkeit zu, was durch Dummheit hinreichend erklärbar ist.“
(Hanlon’s Razor)
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BID = 647887
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| eine neue Sekundärwicklung für 12V anbringen und damit 3 KFZ- Endstufen versorgen (für den Partykeller, das vorhandene 40A- Schaltnetzteil ist zu schwach) |
Dann wirst du mit weichen Mikrowellentrafo erst recht keine Freude haben.
Entweder die Spannung bricht bei ordentlichter Stromentnahme völlig zusammen, oder es liegt bei geringer Last die Ausgangsspannung so hoch, dass deine Autoradios beschädigt werden.
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BID = 648314
Beckenrandschwimmer Schreibmaschine
Beiträge: 1918 Wohnort: Altrip
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Nachdem ich nun 23 Windungen zusätzlich drauf hab, beginnt der Strom bei 205V unlinear anzusteigen. Ergebnis: bei 230V noch 1,4A Stromfluss (vorher bei 220V 3,2A) Allerdings ist der Trafo nach 30min auf 70°C erhitzt. (vorher nach 10min) und somit immernoch nicht zu gebrauchen. Weitere ca. 20 Wicklungen sollten dann aber endlich das erwünschte Ergebniss bringen.
Jetzt werde ich erstmal Perls Vermutung nachmessen (habe den magnetischen Nebenschluss ja schließlich beseitigt). Habe hier noch einen 0,25Ohm 100W Widerstand rumliegen, der als Last benutzt wird. Allerdings komme ich erst nächste Woche wieder dazu rum zu basteln (Freundin hat ab morgen keinen Spätdienst mehr )
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BID = 648320
GeorgS Inventar
Beiträge: 6450
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Zitat :
| erstmal Perls Vermutung nachmessen (habe den magnetischen Nebenschluss ja schließlich beseitigt). |
So ein Trafo mit nebeneinanderliegenden Kammern
hat auch ohne Streujoch schon Streutrafoeigenschaft.
Wie ist er denn geschichtet?
Georg
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Dimmen ist für die Dummen
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BID = 648335
Beckenrandschwimmer Schreibmaschine
Beiträge: 1918 Wohnort: Altrip
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Nun ja, wie auf den Bildern zu erkennen sind die Wicklungen getrennt von einander.
Gegen eine Spannungsstabilisierung mittels ein paar starken Mosfets und nem Kühlkörper spricht wohl auch nichts. Die Endstufen vertragen 10-16V bei (geschätzt) 60A Stromaufnahme bei einem kräftigen Bass. Das hält den Aufwand der Schaltung noch in Grenzen.
Mich wundert nur, dass die Trafos so "knapp" ausgelegt sind. Wenn das Magnetron mal kaputt geht und die Micro 20min läuft, kann es da (ohne Tempsicherung) zu rauchen anfangen...
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BID = 648456
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| (habe den magnetischen Nebenschluss ja schließlich beseitigt |
...und damit die Induktivität der Primärwicklung verringert.
Du wunderst dich doch nun nicht wirklich, dass dadurch der Leerlaufstrom gestiegen ist?
P.S.:
So du ein Oszilloskop zur Hand hast, solltest du dir auch ruhig mal die Kurvenform der Ausgangsspannung anschauen.
Transformatoren mit noch höher gezüchteten Nichtlinearitäten hat man früher verwendet um Nadelimpulse zum Zünden von Thyratrons herzustellen.
Dazu braucht man prinzipiell nur den Eisenquerschnitt noch weiter zu reduzieren. (Und zur Strombegrenzung die Primärseite zweckmäßigerweise über einen Widerstand speisen)
Dann kann sich das Magnetfeld nur noch im Nulldurchgang des Primärstroms verändern, und nur in diesem Moment wird dann in der Sekundärspule eine Spannung induziert.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 17 Nov 2009 9:49 ]
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BID = 648739
Beckenrandschwimmer Schreibmaschine
Beiträge: 1918 Wohnort: Altrip
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So so, man lernt also nie aus. Ich habe den Trafo natürlich mit und Nebenschluss getestet. Die Ergebnisse waren subjektiv gleich (Knickpunkt bei ca. 180V, 3,2A bei 220V). Kann natürlich sein, dass sich das Verhalten des Trafos dennoch zum Negativen verändert hat. Zur Not baue ich den Nebenschluss wieder ein - und zwar ganz oben im Trafo - quasi als nicht-Nebenschluss
Der Nadelimpulsgenerator ist interessant. Die Ausgangsspannung werde ich wirklich einmal mit dem Oszi betrachten. Aber wie gesagt: frühestens m
nächste Woche komm ich wieder dazu etwas rum zu basteln.
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