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mehrere Spannungen an eine gemeinsame Masse? |
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BID = 954191
Andi-872 Aus Forum ausgetreten
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Hallo,
einige Labornetztgeräte bieten mehrere Spannungsmöglichkeiten simultan an, z.B. jeweils fest +5V und +12V sowie 2 regelbare Ausgänge je 0-30VDC. Um z.B. für OPV's eine symmetrische Spannung zu erhalten, kann man z.B. die beiden regelbaren Ausgänge verwenden und den einen Plus- mit dem anderen Minuspol zusammenschliessen. Dieser würde dann das Null-Potential für die symmetrische Spannung darstellen.
Meine Frage:
Entspricht dieses Null-Potential gleichzeitig dem Minuspol der beiden verfügbaren Festspannungen von 5 und 12VDC? Ich hab das mal aufgemalt. Könnte man diese 3 Null-V-Potentiale so wie auf der Zeichnung zusammenschliessen? Wäre das also GND für die gesamte Schaltung?
Andi |
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BID = 954193
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Bei Labornetzteilen werden die diversen Ausgangsspannungen gewöhnlich mit separaten Trafowicklungen erzeugt, so daß man die Spannungen auch beliebig hintereinander schalten kann.
Ausnahmen bestätigen die Regel. |
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BID = 954194
Mr.Ed Moderator
Beiträge: 36187 Wohnort: Recklinghausen
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Nicht automatisch, sondern nur wenn du sie so schaltest. Dazu müßen die Spannungen aber galvanisch getrennt sein, wovon ich bei einem Labornetzteil ausgehe.
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-=MR.ED=-
Anfragen bitte ins Forum, nicht per PM, Mail ICQ o.ä. So haben alle was davon und alle können helfen. Entsprechende Anfragen werden ignoriert.
Für Schäden und Folgeschäden an Geräten und/oder Personen übernehme ich keine Haftung.
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BID = 954206
Andi-872 Aus Forum ausgetreten
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Labornetzteile sind also KEINE Schaltnetzteile, sondern werden noch mit "richtigen, alten" 50Hz-Transformatoren realisiert? Galvanische Trennung würde ja seperate Trafowicklungen voraussetzen. Spartransformatoren werden in Labornetzteilen nicht eingesetzt?
Kopfzerbrechen bereitet mir das Null-V-Potential (GND) der symmetr. Spannung. Da werden + und - zusammengeschaltet und ergeben 0V (GND) gegenüber der symmetr. Spannung. Aber auch gegenüber den "echten" 0V (GND) der festen Spannungen (5 und 12V)? Wie ich gelernt habe, ist GND ja doch "nur" ein relatives Bezugspotential. Hier bin ich mir unsicher...
Das Wunschobjekt (Einen Schaltplan hab ich dazu leider nicht.):
http://www.reichelt.de/Labornetzger.....+6215
Andi
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BID = 954208
Offroad GTI Urgestein
Beiträge: 12741 Wohnort: Cottbus
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Zitat :
| Labornetzteile sind also KEINE Schaltnetzteile, sondern werden noch mit "richtigen, alten" 50Hz-Transformatoren realisiert? |
Natürlich gibt es auch Laborschaltnetzteile. Für ein 60V, 60A Netzteil bräuchtest du sonst eine Sackkarre
Schaltnetzteil bedeutet aber nicht, dass keine galvanische Trennung besteht. Dort sitzt ein HF-Trafo drin, der für die Trennung sorgt.
Zitat :
| Aber auch gegenüber den "echten" 0V (GND) der festen Spannungen (5 und 12V)? |
Nein. Es sind jeweis schwebende potentiale. Du musst, wenn du ein gemeinsames Bezugspotenial willst, eine galvanische Verbindung herstellen, so wie du es gezeichnet hast.
Zitat :
| GND ja doch "nur" ein relatives Bezugspotential. |
Genau so ist es.
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Theoretisch gibt es zwischen Theorie und Praxis keinen Unterschied. Praktisch gibt es ihn aber.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Offroad GTI am 19 Feb 2015 20:23 ]
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BID = 954209
Tom-Driver Inventar
Beiträge: 8792 Wohnort: Berlin-Spandau
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Wenn man dieser Reichelt-Anpreisung Glauben schenken darf:
Zitat :
| Die Spannungsausgabe und Strombegrenzung sind für die Hauptkanäle jeweils stufenlos regelbar und können wahlweise unabhängig voneinander, in Reihe oder Parallel geschaltet werden. |
dann sollte das problemlos funktionieren.
Sollte das Netzteil dabei etwa Schaden nehmen, dann wäre das eindeutig ein Garantiefall...
meint
TOM.
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[x] <= Hier Nagel einschlagen für neuen Monitor!
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BID = 954212
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Labornetzteile sind also KEINE Schaltnetzteile, sondern werden noch mit "richtigen, alten" 50Hz-Transformatoren realisiert? |
Das ist verschieden, hängt auch von der Leistung ab.
2x 50W z.B. kann man noch ohne Ventilator auf Kühlkörpern "verheizen", aber wenn die Ausgangsleistung und damit die potentielle Verlustleistung in kW-Regionen liegt, wird man ein Schaltwandler als Vorregelung einsetzen,sonst kann es im Labor ungemütlich warm werden.
Generell hat man aber Schaltnetzteile wegen ihres hochfrequenten Störpegels nicht so gerne.
Da man einigen Aufwand treiben muß, um Reste der Schaltfrequenz weitestgehend zu beseitigen, sind lineare Netzteile für geringe und mittlere Leistungen meist ökonomischer.
Zitat :
| Kopfzerbrechen bereitet mir das Null-V-Potential (GND) der symmetr. Spannung. Da werden + und - zusammengeschaltet und ergeben 0V (GND) gegenüber der symmetr. Spannung. |
Wenn das Netzteil galvanisch getrennte Ausgangsspannungen hat (Datenblatt, Bedienungsanleitung), brauchst du dir darüber nicht den Kopf zu zerbrechen.
Denk dir einfach das wären separate Batterien mit der gewünschen Spannung.
Allenfalls besteht bei den Netzteilen eine höhere Kapazität (einige nF) zwischen den Spannungsquellen.
Zitat :
| Das Wunschobjekt (Einen Schaltplan hab ich dazu leider nicht. |
Einen Schaltplan musst du haben!
Sonst kannst du nicht beurteilen, was du mit dem Gerät anstellen darfst, und wann es zu Bruch geht.
Außerdem geht im Laborbetrieb durchaus mal etwas kaputt, und wenn du dann für Reparatur und Abgleich keinen Schaltplan hast, siehst du ziemlich alt aus.
Natürlich macht dein Wunschgerät etwas her, aber ich finde es auch recht teuer.
Hast du konkrete Vorstellungen, wozu du 4x 5A brauchst?
Für Mikrocontroller oder Operationsverstärker wohl eher nicht, NF-Verstärker haben ihre eigenen Netzteile und für Experimente mit Röhren ist die verfügbare Spannung zu niedrig, selbst wenn man alle 4 Versorgungen hintereinander schaltet.
Wenn du meinst damit die Batterie der Familienkutsche aufladen zu müssen, ist das Geld wohl besser in eine neue Batterie dort investiert.
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BID = 954213
Andi-872 Aus Forum ausgetreten
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@Offroad GTI:
"Du musst, wenn du ein gemeinsames Bezugspotenial willst, eine galvanische Verbindung herstellen, so wie du es gezeichnet hast."
Das würde also keinen "Kurzen" geben, da evt. die beiden GND-Potentiale u.U. nicht gleich hoch (oder gleich Null) sind?
und das gleich mit Bezug auf Tom-Driver:
Denn hier könnte man durchaus Unklarheiten herauslesen: Laut Reichelt "... können ... die Hauptkanäle ... in Reihe oder parallel geschaltet werden..." Die Hauptkanäle sind bei diesem Netzteil sehr wahrscheinlich die beiden regelbaren 0-30V-Kanäle (da diese sowohl Spannung und Strom regelbar ausgelegt haben, die beiden Nebenkanäle sind nur in der Spannung regelbar und im Display auch nur über jeweils einen Wahlschalter ablesbar). Somit wird das relativ mit der Schaltung in reihe oder Parallel... zumindest interpretiere ich das so.
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BID = 954216
Andi-872 Aus Forum ausgetreten
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@perl:
5A deswegen, um "für die Zukunft" gewappnet zu sein. Wer weiss, was alles noch gebastelt wird. Dann kneift man sich in den Hintern und denkt sich, hättest du doch damals... Ausserdem finde ich kein kleineres Labornetzteil, welches diese Vielzahl von Spannungen und Ausgängen in einem Gerät liefert. Preislich finde ich das eher normal angesiedelt. Die HAMEG-Teile kosten das 5-fache und mehr...
Und einen Schaltplan finde ich nicht dazu. Selbst auf der Peaktech-www ist da nichts. Das würde mich auch offengestanden wundern, denn heutzutage liefert doch kein Hersteller mehr einen Schaltplan mit. Leider.
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BID = 954218
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Und einen Schaltplan finde ich nicht dazu. Selbst auf der Peaktech-www ist da nichts. |
Frag bei R. nach, ob der zum Lieferumfang gehört!
Falls nicht, können sie die Kiste behalten.
Das ist schließlich kein Plastikradio, das nach 3 Jahren sowieso kaputt ist.
Zitat :
| 5A deswegen, um "für die Zukunft" gewappnet zu sein. Wer weiss, was alles noch gebastelt wird. |
Ich denke hingegen, daß man Meß- und Prüfgeräte, nachdem man eine gewisse Grundausstattung hat, besser Projekt- bzw. Auftragsgebunden anschafft.
Für die Hälfte des Geldes bekommst du auch schon ein brauchbares Labornetzteil und einen ganzen Sack voller Steckernetzteile.
Wenn du dann doch einmal ein 140V 15A Netzteil brauchst, lass es dir doch vom Auftraggeber bezahlen. Der hat vielleicht sogar die Möglichkeit es steuerlich abzusetzen.
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BID = 954224
Offroad GTI Urgestein
Beiträge: 12741 Wohnort: Cottbus
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Zitat :
| Das würde also keinen "Kurzen" geben, da evt. die beiden GND-Potentiale u.U. nicht gleich hoch (oder gleich Null) sind? |
Nein.
Und auch bei einem 5V-Ausgang stellt sich schon wieder die Frage, sind es nun 5V mit 0V als Bezugspotential, oder -5V, wenn du den "eigentlichen" 5V-Ausgang als Bezugspotenital hernimmst
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Theoretisch gibt es zwischen Theorie und Praxis keinen Unterschied. Praktisch gibt es ihn aber.
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BID = 954232
Andi-872 Aus Forum ausgetreten
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... wie man's betrachtet, von Minus aufwärts oder von Plus abwärts
Danke für eure Antworten.
Andi
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BID = 954233
nabruxas Monitorspezialist
Beiträge: 9264 Wohnort: Alpenrepublik
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Ich traue der Plastikdose für die paar Taler nicht viel zu.
Ein Labornetzgerät, dass den Namen verdient, ist sowohl für den ambitionierten Bastler als auch für Leute die damit Geld verdienen notwendig.
Ich verwende verschiedene Labornetzteile, je nach Einsatzgebiet.
Für mittlerweile wenig Geld bekommt man, eventuell am Sekundärmarkt schon sehr gute Geräte.
Meine kleinen, die ich sehr oft im Einsatz habe sind von Hameg. (HM-8142)
Beide kosteten zusammen (!) aus einer Konkursmasse soviel wie Dein Ding da.
Wenn ich Leistung brauche, habe ich ein 1148-032 von Heiden Electronics.
Wie die Website verrät hat das Teil auch Heiden Power! Passt man nicht auf, sind dünne Messleitungen schnell Asche.
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0815 - Mit der Lizenz zum Löten!
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