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Leitfähige Polycarbonatscheiben |
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BID = 717597
:andi: Inventar
Beiträge: 3205 Wohnort: Bayern
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Nun habe ich schon bei verschiedenen Herstellern für Maschinen der Elektronikfertigung gesehen, dass die Scheiben an den Maschinen (aus leitfähigem Makrolon) in der Scheibenecke mit einem Ringkabelschuh an den Schutzleiter angeschlossen sind. Sieht eigenartig aus, aber bringt es was? Oder ist da "gut gedacht, nix gebracht"?
Müsste man den Kabelschuh nicht in der Scheibenmitte anschließen (damit es so richtig bescheuert aussieht)?
Im Internet hab ich nur den Wert "Oberflächenwiderstand 10^6 bis 10^8 Ohm" gefunden. Pro welche Fläche oder Volumen schreibt aber keiner dazu.
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"Gestern gings noch, da kann net viel sein"
[ Diese Nachricht wurde geändert von: :andi: am 30 Sep 2010 14:57 ] |
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BID = 717606
Ltof Inventar
Beiträge: 9331 Wohnort: Hommingberg
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Der Oberflächenwiderstand wird "pro Quadrat" angegeben. Dabei ist es völlig wurscht, od das 1 qm oder 1 qmm ist. Der Wert bleibt gleich.
http://www.chemgapedia.de/vsengine/......html
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„Schreibe nichts der Böswilligkeit zu, was durch Dummheit hinreichend erklärbar ist.“
(Hanlon’s Razor) |
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BID = 717616
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| aber bringt es was? Oder ist da "gut gedacht, nix gebracht" |
Das kann auch durchaus etwas bringen.
Derartig gute Isolierstoffe neigen nämlich dazu sich elektrostatisch auf sehr hohe Spannungen aufzuladen (vulgo: Reibungselektrizität) und dann ziehen sie Staub an wie ein Magnet.
Darüberhinaus können durch die elrektrostatische Aufladung empfindliche Bauteile beschädigt werden, u.U. zündet der Entladungsfunke sogar eine Explosion von Lösungsmitteldämpfen oder eine Staubexplosion.
Da sich die beteiligten Ladeströme gewöhnlich im pA- oder allenfalls µA-Bereich bewegen, reicht eine derart hochohmige Beschichtung um die Aufladung auf unproblematische Werte zu begrenzen.
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BID = 717623
GeorgS Inventar
Beiträge: 6450
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Zitat :
| dass die Scheiben an den Maschinen (aus leitfähigem Makrolon) |
PolyKarbonat gehört von Natur aus nicht zu den
besten Isolatoren, nur obere Mittelklasse.
Aber wie gesagt, es handelt sich bei der Frage um
"leitfähiges" PC, also "antistatisch ausgerüstet".
Wenn die in einem Metallrahmen sitzen, braucht man
gar keinen Anschluß. Die Schraube in der Ecke ist
möglicherweise für den Q-Auditor :=)
Übrigens kann so eine PC-Scheibe auch bei empfindlichen
Zeigermessinstrumenten Probleme machen, wenn sie nicht
"geerdet" ist.
Bei meinem Unigor ist das ein Gebilde aus Papier,
das unten über dem Meßwerk liegt.
Gruß
Georg
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Dimmen ist für die Dummen
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BID = 717803
:andi: Inventar
Beiträge: 3205 Wohnort: Bayern
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Danke für eure Antworten.
Die Scheiben liegen bei meiner geplanten Anwendung lose in einem Metallrahmen aus eloxierten Aluprofilen (naturfarben).
Das mit der hohen Spannung durch statische Aufladung war mir bekannt, ich hätte nur nicht gedacht dass so ein Anschluss diese ob des hohen Widerstandes der Scheibe und der kleinen Auflagefläche überhaupt abführen kann. Bzw hätte ich gedacht, dass die Scheibe links unten beim Anschluss dann eben 0V hat und rechts oben doch ein paar hundert Volt.
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"Gestern gings noch, da kann net viel sein"
[ Diese Nachricht wurde geändert von: :andi: am 1 Okt 2010 14:12 ]
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BID = 717808
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Bzw hätte ich gedacht, dass die Scheibe links unten beim Anschluss dann eben 0V hat und rechts oben doch ein paar hundert Volt. |
Selbst wenn, dann verschwindet diese Spannung recht schnell und ein paar hundert Volt sind nicht ein paar kV.
Eloxalschichten isolieren übrigens auch ganz gut. Das ist schliesslich das wirksame Dielektrikum in einem Elektrolytkondensator und die auf Kühlkörpern üblichen Schichten halten sogar Netzspannung aus.
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BID = 717818
:andi: Inventar
Beiträge: 3205 Wohnort: Bayern
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Das Eloxal habe ich extra erwähnt, also bringt es nix wenn die Scheibe nur mit Spiel im Aluprofilrahmen liegt?
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"Gestern gings noch, da kann net viel sein"
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BID = 717823
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| bringt es nix wenn die Scheibe nur mit Spiel im Aluprofilrahmen liegt? |
Wenn du elektrostatische Aufladung wirklich vermeiden mußt, würde ich mich nicht darauf verlassen wollen.
Es kommt allerdings auch darauf an, wie gründlich die Ableitung erfolgen muß.
Es gibt z.B. Präzisionswaagen, bei denen die Fenster leitend beschichtet und geerdet sind, weil sonst das vom (stets irgendwie aufgeladenen) Bediener hervorgerufene E-Feld durch das Glas hindurchgriffe und die Wägung völlig durcheinanderbrächte.
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