Kleinteile galvanisieren

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Autor
Kleinteile galvanisieren

    







BID = 870210

Kleinspannung

Urgestein



Beiträge: 13330
Wohnort: Tal der Ahnungslosen
 

  


Hallo liebe Forenkollegen!

Zur Erklärung der Frage muß ich mal etwas weiter ausholen.
Hab kürzlich einen passionierten Modellbahner getroffen,der noch Unmengen des alten DDR-Modellgleises besitzt.
(Ich weiß das dieses nicht mehr zeitgemäß ist,und es wesentlich besseres gibt und blabla...)
Aber darum geht es jetzt gar nicht.
Der Mensch ist Frührentner,womit er zwar viel Zeit,aber wenig Geld besitzt.
Nun wollte er wenigsten einen Teil des Materials im nicht sichtbaren Bereich noch verwenden.
Das Zeug bestand meines Wissens nach aus hauchzart vernickeltem Stahlblech,und rostet schon nach dreimal schief ansehen.
Nun kam mir der Gedanke,ob es nicht möglich wäre,die Schienen etwas haltbarer zu vernickeln,versilbern,verkupfern,vercadmen,was weiß ich...
(Hauptsache,es oxydiert nicht mehr so schnell,und hat gute elektrische Leiteigenschaften)
Nun die Frage(n)
-würde das überhaupt funktionieren?
-was für Chemikalien bräuchte ich,um den "Dreck" abzubekommen,das es zum galvanisieren taugt?
-was für Material,Chemikalien bräuchte ich für die Elektrode und das "Bad"?

Ein passendes Netzteil bauen trau ich mir grad noch zu.
Danke fürs lesen!


_________________
Manche Männer bemühen sich lebenslang, das Wesen einer Frau zu verstehen. Andere befassen sich mit weniger schwierigen Dingen z.B. der Relativitätstheorie.
(Albert Einstein)

BID = 870213

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach

 

  


Zitat :
Das Zeug bestand meines Wissens nach aus hauchzart vernickeltem Stahlblech,und rostet schon nach dreimal schief ansehen.
Dann war es wohl nicht vernickelt, sondern eher ganz unbehandelt.
Vielleicht war es Weißblech, also verzinnt, wie man es für Konservendosen verwendete. Das rostet im Laufe der Zeit gerade dort, wo die Zinnschicht verletzt wurde.
Wegen der Lokalelementbildung ist das übrigens immer zu befürchten, wenn ein edleres Metall auf das Eisen aufgebracht wird.

Zum Rosten gehört aber auch Feuchtigkeit, und Spuren von Chlorid, z.B. aus Lötwasser oder Lötfett, aber auch Handschweiß, wirken sehr rostfördernd.


Zitat :
was für Chemikalien bräuchte ich,um den "Dreck" abzubekommen,das es zum galvanisieren taugt?
Da wird meist recht brutal vorgegangen.
Mit heißer Natronlauge kann man entfetten und dann mit Schwefelsäure den Rost auflösen. Dazwischen und anschliessend immer gut spülen.
Ich kenne dieses Gleismaterial nicht, aber ich habe Zweifel, daß die übrige Konstruktion das aushält.

Ich vermute, dass es ausreicht, die Schienen ordentlich zu reinigen und dann mit Spuren eines Kontaktpflegemittels einzuspüren.
Danach noch die Laufflächen etwas abschleifen, damit zur Kontaktgabe dort wirklich blankes Metall ist.

Auch an die Verwendung von Schienenprofil aus Messing ist zu denken. Man bekommt es als Meterware im einschlägigen Fachhandel, manchmal sogar im Baumarkt.

P.S.:
Zitat :
Ein passendes Netzteil bauen trau ich mir grad noch zu.
Auch den Umgang mit Cyanid?
Das ist nämlich in den meisten Galvanikbädern in reichlicher Menge vorhanden.
Wenn da Säure hineingerät, bist du schneller , als du "kaputt" sagen kannst!

Das Kleinspannung Netzteile für Kleinspannung bauen kann, liegt ja auf der Hand.




[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 26 Jan 2013  0:17 ]

BID = 870298

GeorgS

Inventar



Beiträge: 6450

Hallo Kleinspannung,
zum Netzteil: Galvanik betreibt man mit
Stromquellen, für jedes "Rezept" findest du
am Ende die Angabe xyz A/dm².
Ansonsten: Vernickeln ist relativ unkritisch,
die Bäder bestehen aus Nickelsulfat und etwas
Schwefelsäure.
Cyanid ist an sich kein Problem, das würdest du
(bzw. dein Freund) sowieso nur auf Giftschein bekommen,
und dafür mußt du Bedarf und Sachkunde nachweisen.

AAAAAber: Die Hälfte der Miete beim Galvanisieren
ist die Vorbehandlung. Möglicherweise sollte man
unter das Nickel erst mal eine Kupferschicht vorschalten.
(Nur mal als Möglichkeit, ich weiß es nicht)
Ich kenne übrigens durchaus das Problem von
abschuppenden Nickelschichten bei DDR-Baukästen.
Woran das lag, weiß ich nicht, aber man liest es
in entsprechenden Foren immer wieder.
Zinn war das nicht, das wäre wesentlich devisenträchtiger
gewesen.
Bei Conrad (und anderen Anbietern) gibt es ein
Vernickelungsbad und Nickelanodenblech für Bastler
zu kaufen, aber die Preise sind gepfeffert.
Mit so einem Ding hab ich mal MS vernickelt, aber
im Tamponverfahren, das ist für die Schienen kaum
anwendbar (Sträflingsarbeit)
Und ansonsten generell:
Galvanik ist ein sehr empirisches Geschäft, die
Profis verwenden heute praktisch nur noch fertige
Badsysteme und Vorbehandlungschemikalien, denn
alles andere liefe auf langwierige Entwicklung
mit viel Lehrgeld hinaus.
Lange Rede kurzer Sinn: ich würde Entrosten
(Schmirgel, nur die Lauffläche) und damit gut.
Im nicht sichtbaren Bereich reicht das.
Zur Pflege würde ich mir aus zwei oder mehr Loks
und einer Schmirgelvorrichtung was basteln, womit
man ab und zu die Schienen abfährt.
(Wenn keine langen Tunnels, geht das auch per Hand)
Zur Schonung der Schienen nimmt man Glas- oder
Korundpapier (nicht Siliziumkarbid).
Gruß
Georg

_________________
Dimmen ist für die Dummen

BID = 870869

Kleinspannung

Urgestein



Beiträge: 13330
Wohnort: Tal der Ahnungslosen

Danke euch erst mal!
Werd ich mir wohl mal gelegentlich in der blauen Apotheke so ein "Anfängerset" kaufen,und mal ausprobieren wie und ob das funktioniert.


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BID = 877139

Tom-Driver

Inventar



Beiträge: 8792
Wohnort: Berlin-Spandau
Zur Homepage von Tom-Driver

Etwas verspätet hier noch die Meinung eines anderen Modellbahners:
Eisenbahnschienen in der Realität sind stets rostig, nur die Lauffläche oben ist blank.
Das stellen Modellbauer oft mühsam mit Rostfarbe an den Schienenseiten nach - die Lauffläche muß selbstverständlich auch blank bleiben, da ja hier auch wichtige elektrische Kontaktfläche!
Wenn also bei Deinem Freund das Gleis rostet - wunderbar, das erspart das Einfärben! Nur die Lauffläche (gemäß vorhergehender Chemiker-Tips!) blank machen, dann paßt doch alles!

Oder habe ich da etwas mißverstanden?


Gruß,
TOM.

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BID = 877983

Kleinspannung

Urgestein



Beiträge: 13330
Wohnort: Tal der Ahnungslosen


Zitat :
Tom-Driver hat am  1 Mär 2013 13:06 geschrieben :

Oder habe ich da etwas mißverstanden?

Das Problem bei dieser Sorte Gleis ist ja nicht mal so sehr die Oberfläche,sondern die gesteckten Verbindungsstellen.
Als ich noch Modellbahner war (und dieses Gleismaterial auch benutzte)hattest du bei größeren Ovalen schnell mal 2V (und mehr) Spannungsabfall.
Das Fahrverhalten der (analogen) Loks brauch ich dir ja dann nicht zu beschreiben.
Seinerzeit haben wir dann versucht,mit einem feinen Lötkolben die "Stöße" seitlich zu verlöten,aber das ist ne Strafarbeit für einen der Vater und Mutter erschlagen hat...

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BID = 878000

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
hattest du bei größeren Ovalen schnell mal 2V (und mehr) Spannungsabfall.
Um das zu vermeiden, kann man ja an mehreren Stellen einspeisen.
Das machen sogar die großen so, sonst würden 15kV für die Strecke Hamburg-München wohl nicht reichen.

BID = 881778

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

Oder einfach an den Stößen jeweils eine Verbindungsbrücke auflöten. Im nicht sichtbaren Bereich genügt dazu ja ein Stück Litze.
Auch das machen die Großen (für die Masseleitung bei verschraubten Schienenstößen)!

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"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???"

BID = 881813

k0riz0n

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Beiträge: 266
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@Kleinspannung
Was ist denn nun draus geworden, hast dir beim blauen C ein Set besorgt?
Oder ist das Thema auf Eis gelegt?

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BID = 882045

Kleinspannung

Urgestein



Beiträge: 13330
Wohnort: Tal der Ahnungslosen


Zitat :
sam2 hat am 29 Mär 2013 22:37 geschrieben :

Auch das machen die Großen

Ja,nur bei den "Kleinen" reicht auch vernünftiges,neuzeitliches Material.
Nur das kostet halt...
Außerdem ist das seitliche verlöten der Stöße bei größeren Anlagen ne Fronarbeit,und verlangt schon fast SMD-Übung um nix zu "verbrutzeln"

Zitat :

Oder ist das Thema auf Eis gelegt?

Vorläufig ja,ich hab grad weder Zeit,noch Lust und Geld für den Spaß.
Außerdem ist es ja auch nicht unbedingt für mich.
Obwohl ich auch noch ne Menge des DDR-Gleismaterials zu liegen habe,was darauf wartet,entweder entsorgt oder verbaut zu werden.
Aber eh ich wieder dazu komme Modellbahner zu werden,muß ich vermutlich erst Rentner oder Langzeitarbeitsloser werden.
Ersteres dauert aber noch 20 Jahre,und wenn letzteres eintritt hat man dann gewöhnlich kein Geld für das Hobby.
Und dann hab ich noch paar andere Hobbys,wodurch ich eigentlich schon fast keine Zeit mehr hab zum arbeiten gehn...

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