Induktivitäten eines Rinkerntransformators messen

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Autor
Induktivitäten eines Rinkerntransformators messen

    







BID = 165680

Grundmann

Gerade angekommen


Beiträge: 10
Wohnort: Darmstadt
 

  


Hallo,
ich erzeuge mit einem Transformator Hochspannungen mit einer Frequenz von ca 10kHz.
Mein Verbraucher ist eine Parallelschaltung eines Kondensators (ca 80pF) und eines Widerstandes (ca 10kOhm).
Dabei bekomme ich große Probleme mit großen Blindströmen. Ich arbeite an einer Impedanzanpassung für diese Schaltung. Dazu muss ich die Induktivitäten der Transformatorwicklungen kennen. Mit zwei Messegeräten habe ich versucht sie zu messen. Auch an einem anderen Transformator haben beide Geräte versagt, sprich: In jedem Messbereich ein total anderes Ergebnis.
Wie kann ich die Induktivitäten bestimmen? Ein Datenbatt habe ich leider nicht.

BID = 165685

Her Masters Voice

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bau einen Oszillator mit bekannten Bauteilen auf und schalte als Induktivität deinen Trafo an. Da die Anderen Bauteile bekannt sind kannst du daraus die Induktivität berechnen.

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Tschüüüüüüüs

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BID = 165713

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach

Das Problem dabie ist, daß dabei unbekannte Kapazitäten der Primärwicklung parallelgeschaltet werden.

Wenn, wie ich vermute, die Primärwicklung deutlich kürzer ist, als die Sekundärwicklung kannst Du auch das Scope an die Primärwicklung anschleißen und dort einen Impuls über einen möglichst kleinen Kondensator einkoppeln und dir die abklingende Schwingung anschauen.

Den 10k Lastwiderstand auf der Sekundärseite solltest du dabei entfernen, sonst ensteht wegen der Dämpfung keine Schwingung.

Wenn du die Messumg mit verschiedenen Lastkapazitäten wiederholst, kannst du die Induktivität und die Eigenkapazität der Sekundärwicklung ausrechnen.


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Bei obigem Beitrag handelt es sich um meine private Meinung.



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[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 22 Feb 2005 12:16 ]

BID = 165755

Grundmann

Gerade angekommen


Beiträge: 10
Wohnort: Darmstadt

Hallo!
Danke für die schnellen Antworten.
Den Schwingkreis habe ich gebaut und die Primärseite mit 3 versch. Kondensatoren zu 0,64H bestimmt (Ist recht hoch, oder?)
Die Sekundärseite will sich nicht bestimmen lassen. Selbst bei einem 2pF Kondensator liegt die Resonanzfrequenz (scheinbar) noch unterhalb von 1Hz.
Ich kenne das Wicklungsverhältnis: 1:65 (sekundär 65-fach), lässt sich damit etwas anfangen?
Den zweiten Kommentar konnte ich leider nicht verstehen. Den Schaltplan dazu kann ich mir nicht vorstellen. Evtl mit EWB nachhelfen ?

Grüße
Sven

BID = 165758

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
(Ist recht hoch, oder?)

Wenn du richtig gemessen hast, ist das enorm viel, und für einen 10kHz Trafo völlig unakzeptabel, zumal sich das auf der Sekundärseite als 0,64*652 = 2,7 kH niederschlagen würde. Ist das Teil denn so groß wie ein Koffer ?


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BID = 165770

Grundmann

Gerade angekommen


Beiträge: 10
Wohnort: Darmstadt

Hi,
das Teil hat ca. 16cm Durchmesser und 6cm Höhe.
Es macht mich noch Wahnsinnig!
Er stammt aus dem Lautsprecherbau. Mit ihm wird bei elektrostatischen Lautsprechern der DC-Offsetspannung der Membran das Musiksignal aufmoduliert.
(Ich mache damit jedoch kein ESL!)
Wenn ich bei dem Schwingkreis die Sekundärseite kurzschließe, bekomme ich ein vollkomen anderes Verhalten. Es findet sich statt eines Impedanzminimums ein Maximum, bei niedrigerer Frequenz.

BID = 165775

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
Wenn ich bei dem Schwingkreis die Sekundärseite kurzschließe, bekomme ich ein vollkomen anderes Verhalten. Es findet sich statt eines Impedanzminimums ein Maximum, bei niedrigerer Frequenz.

Eigenresonanzen sind bei derart großen Trafos normal. Wegen des schlechten Frequenzgangs verwendet man sie ja auch tunlichst nicht als Breitbandübertrager.

Was spricht dagegen die NF mittels eines Kondensators einzukoppeln ?
Hier könnten die von Nostalgikern so hoch gelobten Röhren endlich einmal zeigen, was sie wirklich können: Mit hohen Spannungen umgehen.

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BID = 165788

caes

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Beiträge: 473

Wenn ich Dich richtig verstehe, hast Du ein Problem mit zu hoher kapazitiver Blindleistung auf der Sekundaerseite bei konstanter Frequenz. Ist es so?

Wenn ja, dann waere es doch viel einfacher, Strom, Spannung und Phasenverschiebung zu bestimmen und eine Blindleistungskompenstation zu machen. Die Induktivitaet des Trafos musst Du dafuer nicht kennen.



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BID = 165959

Grundmann

Gerade angekommen


Beiträge: 10
Wohnort: Darmstadt

Hi!
Richtig, genau das ist mein Problem. Ich bin kein Elektrotechniker, habe aber ein Paper, in welchem eine Impedanzanpassung für genau meine Anwendung erarbeitet wird. Im ersten Schritt wurde das gemacht, wie Du schreibst. Jedoch, da die Induktivität des Trafos so groß ist, könne sie nicht vernachlässigt werden. Dazu müsste ich dann die Induktivitäten kennen.
Nebenbei: Ich spreche von 10kVpp sekundärseitig. Hat jemand einen Tipp, wo ich Kondensatoren bekomme, die bei 10kHz noch 1000Vpp Wechselspannung verkraften?

Grüße
Sven

PS: Ich arbeite an der TU-Darmstadt als Aerodynamiker. Mit den hohen Wechselspannungen erzeuge ich zwischen zwei parallelen Elektroden ein Plasma, welches durch asymmetrische Elektrodenanordnung in eine Richtung beschleunigt wird. Durch Kollision der Ionen mit den neutralen Luftmolekülen entsteht ein Jet direkt auf der Oberfläche, der zB. Strömungsabrisse an Tragflügeln verhindern kann.

BID = 166035

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
Jedoch, da die Induktivität des Trafos so groß ist, könne sie nicht vernachlässigt werden

Nein, die Wicklungskapazität der Sekundärwicklung ist es hauptsächlich, die den Ärger macht. Die ist mit Sicherheit sehr viel höher als die 80pF Lastkapazität.
Das zweite Problem ist die nicht perfekte Kopplung zwischen Primär und Sekundärseite. Im Modell wird die durch die Reihenschaltung einer Induktivität dargestellt.

Zitat :
Hat jemand einen Tipp, wo ich Kondensatoren bekomme, die bei 10kHz noch 1000Vpp Wechselspannung verkraften?

Das brauchen sie wohl gar nicht, denn wenn sie groß genug sind, ist ihr Blindwiderstand gering und deshalb auch der wechselspannungsmäßige Spannungsabfall. Hauptsache, sie können die 10kV DC isolieren, falls das überhaupt notwendig ist.
Eine Skizze mit Strom und Spannungsangaben dessen was du da machen willst, wäre hilfreich.




Zitat :
Mit den hohen Wechselspannungen erzeuge ich zwischen zwei parallelen Elektroden ein Plasma, welches durch asymmetrische Elektrodenanordnung in eine Richtung beschleunigt wird.
Ich bin nicht sicher, ob ich verstehe wie das funktionieren soll.
Experimente mit elektrischem Wind, erzeugt durch DC-Spitzenentladung hab ich schon als Schüler gemacht. Weiß nicht wie du das in einen Tragflügel einbauen willst und wozu du dabei Wechselspannung und Modulation brauchst.


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BID = 166048

caes

Stammposter



Beiträge: 473

Hi!


Zitat :
Grundmann hat am 23 Feb 2005 08:11 geschrieben :

Richtig, genau das ist mein Problem. Ich bin kein Elektrotechniker, habe aber ein Paper, in welchem eine Impedanzanpassung für genau meine Anwendung erarbeitet wird. Im ersten Schritt wurde das gemacht, wie Du schreibst. Jedoch, da die Induktivität des Trafos so groß ist, könne sie nicht vernachlässigt werden.


Wird sie m. E. auch nicht. Sie ist in der Messung bereits beruecksichtigt. Was sich dort als Phasenverschiebung zwischen Strom und Spannung aeussert, ist gewissermassen die Bilanz aller kapazitiven und induktiven Blindleistungen. Ist die Bilanz in eine Richtung verschoben, benoegst Du ein Kompenstationsbauteil, das dann zustaendig ist fuer das, was unterm Strich noch uebrigbleibt. Nebenbei bemerkt, es klingt bei Dir so, als wuerdest Du von einem Kondensator ausgehen. Wenn Du zuviel kapazitive Blindleistung hat, benoetigst Du jedoch eine Spule!

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BID = 166059

Grundmann

Gerade angekommen


Beiträge: 10
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Hallo!
ich habe ein pdf zusammengestellt, in welchem ein paar Erläuterungen zu meiner Arbeit stehen.

Grüße
Sven


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BID = 166083

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach

Also geht es nur darum eine regelbare 10kV 10kHz Wechselspannung an den Elektroden zu bekommen ?
Das sollte sich wesentlich einfacher erreichen lassen, wenn die Frequenz nicht regelbar sein muß.

Was sind den die elektrischen Daten deiner Elektrode ?
80pF könnten bei einigen Dezimetern Länge angehen, aber einen Wirkwiderstand von 10kOhm halte ich für unrealistisch, würde das doch einer Leistungsaufnahme von 10kW auf dieser Länge entsprechen. Dann fackelt vermutlich schnell etwas ab.


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[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 23 Feb 2005 15:33 ]

BID = 166091

Grundmann

Gerade angekommen


Beiträge: 10
Wohnort: Darmstadt

Die Amplitude der Wechselspannung sollte regelbar sein, die Frequenz und auch die Signalform (zB. kurze 10kHz Bursts mit etwa 10Hz oder so). Deswegen der Aufbau und eine Signalerzeugung per Computer.
Die Elektrode (2 Aktuatoren von 40cm Länge parallel geschaltet) hat nach neuester Messung 93pF. Der Widerstand vermutlich deutlich größer, als 10kOhm. Da nur bei anliegendem Plasma wirklich Strom fließt kann ich ihn nicht messen. Simulationen lassen auf einen Wert von 100-500kOhm schließen.

Grüße
Sven

PS: Das Experiment funktioniert bereits, jedoch mit riesigen Blindströmen (10A). Übrigens eilt der Strom der Spannung nach. Ist dann wohl induktiven Ursprungs, oder?

BID = 166137

caes

Stammposter



Beiträge: 473


Zitat :
Grundmann hat am 23 Feb 2005 15:49 geschrieben :

Übrigens eilt der Strom der Spannung nach. Ist dann wohl induktiven Ursprungs, oder?


Unter Garantie, getreu der alten Merkregel:

An Induktivitaeten
Stroeme sich verspaeten



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