Zitat :
|
Wenn ich die Zenerdiode parallel zum Verbraucher und zur Stromquelle anschliesse, brauche ich doch nur die Zenerdiode, oder?? |
Wenn du eine
Stromquelle hast, dann stimmt das, aber wenn du eine
Spannungsquelle hast, dann knallts, sobald die Zenerspannung auch nur ein bischen überschritten wird.
Zitat :
|
was passiert, wenn sie parallel zu einer Stromquelle (die angeschaltet ist und vile A liefern kann) geschaltet wird... |
Vermutlich meinst du in Wirklichkeit wieder eine Spannungsquelle, dann s.o.
Eine
Stromquelle liefert einen von der Klemmenspannung völlig unabhängigen Strom. Wenn sie 1 A liefert, und du schließt einen Widerstand von 1MOhm an, dann muß sie eben eine Million Volt liefern - so sie kann.
Oder du meinst eine reale Stromversorgung wie eine Batterie oder ein Netzteil.
Dafür kann man ein Ersatzschaltbild, bestehend aus einer
Spannungsquelle (die liefert eine vom Strom völlig unabhängige Spannung) in Reihe mit dem sog. Innenwiderstand angeben.
Mit diesem Ersatzschaltbild läßt sich die Ausgangsspannung unter allen Lastbedingungen wie Leerlauf, Kurzschluß, 100 Ohm, 1 Ohm,,, berechnen.
Zitat :
|
Vor der Zenerdiode haben wir 5V. Nach dem Widerstand (der Diode) haben wir weniger Potential, also eine kleinere Spannung, z.B. 2V. Also beträgt der Spannungsabfall (die Spannungsdifferenz zwischen "vor" und "nach" der Zenerdiode) 3V. Mit diesen 3V Potentialdifferenz "um" die Zener können wir einen 3V Motor antreiben.
Korrekt, oder? |
Kann sein, kann nicht sein.
Wenn du eine 2V-ZD ohne zusätzlichen Widerstand und in Reihe mit dem Motor benutzt, um genau 2V zu "vernichten", dann stimmt das.
Meist hat man es aber mit instabilen Spannungsversorgungen zu tun, und dann schaltet man die 3V Zenerdiode mit einem Strombegrenzungswiderstand an die Versorgung. Parallel zur ZD kommt dann die Last.
Die ZD nimmt dann einfach den Strom auf, den der Motor nicht verbraucht.
Im Gegensatz zur ersten Schaltung wird dabei also die ZD am wärmsten, wenn der Motor wenig Strom aufnimmt.
Außerdem ist dabei der Strom, den die Versorgung zu liefern hat, von der Belastung des Motors unabhängig. Nicht sehr wirtschaftlich so ein Shuntregler also.
Zitat :
|
Gibt es eigentlich auch Zenerdioden für mehrere Watt Verlustleistung? |
Ja, so bis 10 W etwa werden sie auch regelmäßig eingesetzt.
Darüber ist es oft wirtschaftlicher eine Kombination aus Transistor und kleinerer ZD einzusetzen, oder man macht sich Gedanken, wie man den Energieverlust überhaupt vermeiden kann.
In den letzten gut 10 Jahren werden auch speziell konstruierte Zenerdioden als Überspannungsableiter eingesetzt.
Die sehen etwa aus wie eine 3A Gleichrichterdiode im Plastikgehäuse, oder etwas größer.
Normalerweise tun sie nichts, werden also auch nicht warm, aber wenn gelegentlich ein 2kV-Überspannungsimpuls z.B. wegen Blitzschlags aus dem Netz angesaust kommt, und das Netzteil deines PC zerstören möchte, dann begrenzen sie den Impuls auf einen ungefährlichen Wert, wobei sie für Millisekunden mehrere Kilowatt aufnehmen können.
_________________
Haftungsausschluß:
Bei obigem Beitrag handelt es sich um meine private Meinung.
Rechtsansprüche dürfen aus deren Anwendung nicht abgeleitet werden.
Besonders VDE0100; VDE0550/0551; VDE0700; VDE0711; VDE0860 beachten !
[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 18 Feb 2005 2:38 ]