Blindleistung

Im Unterforum Grundlagen - Beschreibung: Grundlagen und Fragen für Einsteiger in der Elektronik

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Autor
Blindleistung

    







BID = 718047

abracadabra

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Beiträge: 361
 

  


Ich verstehe nicht wie der folgende Satz zu begründen ist (siehe Anhang):

"Bei den Scheinleistungsanteilen SN(k) = UN · IN(k) (mit k > 1) muß es sich um Blindleistungsanteile handeln, da Strom und Spannung nicht gleichfrequent sind"

Es ist doch (nicht gleichfrequente Schwingungen):
Cos[w*t] * Cos[2*w*t] * Cos[3*w*t] * Cos[4*w*t] != 0

Kann es sein, dass ich da etwas übersehe und falsch an die Sache herangehe? Aber was?

BID = 718051

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach

 

  

Die Begründung scheint in der Tat etwas willkürlich zu sein, aber so aus dem Zusammenhang gerissen, kann man auch nicht viel dazu sagen.

Natürlich können, bei entsprechender Last, auch Oberwellen zur Wirkleistung beitragen.

BID = 718052

abracadabra

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Beiträge: 361

Hier ist noch mehr Text "drumherum".

BID = 718160

Eagle2010

Gerade angekommen


Beiträge: 17

Was ich noch gefunden habe, ist folgendes (für sinusförmige Spannung und nicht-sinusförmigen Strom):
Die Wirkleistung ist das Integral über eine Periode der sinusförmigen Spannung multipliziert mit der Grundwelle und allen Oberwellen des Stromes:
\fed P=1/T*int(u(t)*(sum(i_k(t),k=1,\inf )),t,0,T)
Mit
\fedu(t)=û(t)*cos(\omega*t)
und
\fedi_k(t)=î_k*cos(k\omega*t+\phi_k)=î_k*cos(\phi_k)*cos(k\omega*t)-î_k*sin(\phi_k)*sin(k\omega*t)
kann man folgende Vereinfachung nutzen:
\fedint(cos(\omega*t)*cos(k\omega*t),t,0,T)=0
für k>1
und auch:
\fedint(sin(\omega*t)*cos(k\omega*t),t,0,T)=0
für k>1
Damit ist auch der Wirkleistungsanteil aller Oberwellen des Stroms Null.

BID = 718200

Topf_Gun

Schreibmaschine



Beiträge: 1236

Es läst sich herleiten, das nur Strom und Spannung gleicher Frequenz überhaupt Wirkleistung übertragen kann.

Bei ganzzahligen Vielfachen zwischen U imd I läst sich zeigen, dass innerhalb einer Periode sich immer 2 Punkte finden, für die gilt u(t1)*i(t1)=-u(t2)*i(t2). Damit läst sich zeigen das das Integral u*i dt über eine Periode zu 0 wird.

Die Herleitung ist pure Mathematik (Additionstheoreme und Integralrechnung)

Damit ergibt sich, das bei unterschiedlicher Frequenz zwischen U und I nur Blindleistung übertagen wird.

Gruß Topf_Gun



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BID = 718214

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
Damit ergibt sich, das bei unterschiedlicher Frequenz zwischen U und I nur Blindleistung übertagen wird.
...bei Verwendung einer Last mit linearen Eigenschaften wohlgemerkt.
Es gibt aber Schaltungen mit nichtlinearen Bauteilen, wie etwa Kapazitätsdioden, da wird die Wirkleistungsgewinnung aus den Oberwellen zum Hauptzweck. http://de.wikipedia.org/wiki/Varaktor

Diese Technik der Frequenzvervielfachung ist übrigens nicht neu: Schon vor fast 100 Jahren erreichte man so Hochfrequenzleistungen um 100kW, indem man die nichtlinearen magnetischen Eigenschaften von Eisenkernen ausnutzte: http://www.seefunknetz.de/meissner.htm

BID = 718224

GeorgS

Inventar



Beiträge: 6450


Zitat :
Damit ergibt sich, das bei unterschiedlicher Frequenz zwischen U und I nur Blindleistung übertagen wird.


Das ist aber nur richtig,
wenn man einen ausreichend großen Zeitraum betrachtet.
Wenn die Frequenzdifferenz im Verhältnis zur Frequenz
klein ist, dann werden nacheinander die Zustände Wirkleistung,
kapazitive Blindlast, negative Wirkleistung (= Rückspeisung)
und induktive Blindlast durchlaufen.
Die Beschreibung und Berechnung über Fourier-Transformation
des Phasenanschnittstromes ist ein wenig Overkill.
Es geht auch mit einer abschnittsweisen Ermittlung des Integrals.
Das ist, zumindest für Anfänger, auch transparenter.
Gruß
Georg



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