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BID = 380980
jsedv Gerade angekommen
Beiträge: 6 Wohnort: Koblenz
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Hi,
bin neu hier und hätte zu Beginn auch schon eine Frage.
In der Satellitentechnik gibt es vertikale und horizontale Wellen. Meine Frage ist nun, wie ist ein Sender aufgebaut, mit dem man polarisierte Wellen ausstrahlen kann?
Rein theoretisch müssten bei einer Stabantenne die Strahlen bereits polarisiert ausgestrahlt werden, leider konnte ich das mit einem Versuchsaufbau (kleiner Sender aus Transistor/Kondensator/Spule) nicht nachvollziehen. Unabhängig von der Ausrichtung des Senders/Empfängers war die Signalstärke immer gleich. Kann aber auch sein, dass ich was falsch gemacht habe, da ich nicht besonders fit darin bin.
Mein Ziel ist die Bestimmung der Ausrichtung zwischen einem Sender und einem Empfänger. Ist sowas physikalisch bei einer Entfernung zwischen Sender und Empfänger von ca. 20 cm überhaupt möglich?
Bin für jede Antwort dankbar!
Gruß
js |
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BID = 380985
Mr.Ed Moderator
Beiträge: 36137 Wohnort: Recklinghausen
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Zitat :
| wie ist ein Sender aufgebaut, mit dem man polarisierte Wellen ausstrahlen kann? |
Na so wie ein Sender nunmal aufgebaut wird. Der Sender strahlt ja nicht (sollte er nicht), sondern die Antenne.
Und je nachdem wie die polarisiert ist, strahlt sie eben ab. Deswegen kann man Radio und TV-Antennen auch um 90° drehen.
Zitat :
| leider konnte ich das mit einem Versuchsaufbau (kleiner Sender aus Transistor/Kondensator/Spule) nicht nachvollziehen |
Und das ist auch gut so. Jetzt nimm bitte deine Lötkolben und baue das Ding wieder auseinander oder hau mit einem Hammer drauf. Dir ist bewußt das du den Sender nicht betreiben darfst und der Spaß teuer werden kann?
Zitat :
| Ist sowas physikalisch bei einer Entfernung zwischen Sender und Empfänger von ca. 20 cm überhaupt möglich? |
Ja. Aber dein Sender wird vermutlich zu stark gewesen sein, daher konntest du keine nennenswerten Unterschiede feststellen.
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-=MR.ED=-
Anfragen bitte ins Forum, nicht per PM, Mail ICQ o.ä. So haben alle was davon und alle können helfen. Entsprechende Anfragen werden ignoriert.
Für Schäden und Folgeschäden an Geräten und/oder Personen übernehme ich keine Haftung.
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BID = 381217
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Ist sowas physikalisch bei einer Entfernung zwischen Sender und Empfänger von ca. 20 cm überhaupt möglich? |
Da die Wellenlänge deiner benutzten Frequenz sicher größer gewesen ist, hast du im sog. "Nahfeld" gearbeitet.
Dort ist die elektromagnetische Welle noch nicht richtig ausgebildet und es sind vielfältige Fehlmessungen möglich.
Es ist da auch möglich, daß dein Oszillator ein stärkeres Signal hervorruft, als die Antenne.
Mit dem Signal der öffentlichen Rundfunk und Fernsehsender kannst du aber nach Belieben experimentieren.
Mittelwellensender verwenden gewöhnlich den Mast als Antenne, umd demzufolge steht das E-feld senkrecht auf dem Erdboden und das H-Feld waagerecht. Du kannst ja mal schauen, was passiert, wenn du ein Radio mit Ferritantenne so hältst, daß der Ferritstab (koppelt ans H-Feld an) senkrecht steht.
Für UKW und Fernsehen wird gewöhnlich horizontale Polarisation (des E-Feldes) verwendet, um Reflexionen am Erdboden zu vermeiden.
Gerade im Gebirge aber verwendet man aber von Fall zu Fall auch vertikale Polarisation, da hier eher die Reflexionen der steilen Bergwände stören.
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Haftungsausschluß:
Bei obigem Beitrag handelt es sich um meine private Meinung.
Rechtsansprüche dürfen aus deren Anwendung nicht abgeleitet werden.
Besonders VDE0100; VDE0550/0551; VDE0700; VDE0711; VDE0860 beachten !
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BID = 381226
jsedv Gerade angekommen
Beiträge: 6 Wohnort: Koblenz
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Zitat :
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Und das ist auch gut so. Jetzt nimm bitte deine Lötkolben und baue das Ding wieder auseinander oder hau mit einem Hammer drauf. Dir ist bewußt das du den Sender nicht betreiben darfst und der Spaß teuer werden kann?
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Ich will weder irgendwelche Piratensender aufbauen, noch irgendwelchen Schaden damit anrichten.
Ich suche momentan für meine Diplomarbeit Möglichkeiten zur berührungsloser Messung der Ausrichtung zwischen zwei Objekten (entfernung ca. 20 cm). Ein optische Lösung (kamerabasiert) habe ich bereits entwickelt - leider ist diese Realisierung sehr aufwendig, da dafür ein Rechner zur Auswertung des Bildes verwendet wird.
Zitat :
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Ja. Aber dein Sender wird vermutlich zu stark gewesen sein, daher konntest du keine nennenswerten Unterschiede feststellen.
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Da bin ich mir nicht sicher, denn wenn ich den Empfänger weiter als 20 cm entfernt habe, war gar kein Ausschlag mehr zu sehen.
Anscheinend sind derartige Fragen hier nicht beliebt (ist auch nachvollziehbar) - allerdings ist das hier für Forschungszwecke und nicht um irgendwelchen Blödsinn damit zu machen.
Danke.
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BID = 381230
jsedv Gerade angekommen
Beiträge: 6 Wohnort: Koblenz
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Zitat :
perl hat am 27 Okt 2006 21:09 geschrieben :
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Da die Wellenlänge deiner benutzten Frequenz sicher größer gewesen ist, hast du im sog. "Nahfeld" gearbeitet.
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Ja, die Wellenlänge ist sehr groß. Der "Sender" arbeitet bei ca. 1 MHz. Und meine Antenne darf nicht größer als 3 cm sein. Ich denke ich müsste hierfür etwas im GHz-Bereich nehmen.
Danke für die Antwort!
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BID = 381233
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| leider ist diese Realisierung sehr aufwendig, |
Bah!
In der Optik kann man polarisiertes Licht verwenden, das von Laserdioden ist von vornherein polarisiert.
Die Auswertung der Polarisationsrichtung dabei ist jedenfalls nicht schwieriger als mit Antennen.
_________________
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BID = 381239
jsedv Gerade angekommen
Beiträge: 6 Wohnort: Koblenz
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Zitat :
perl hat am 27 Okt 2006 21:43 geschrieben :
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Bah!
In der Optik kann man polarisiertes Licht verwenden, das von Laserdioden ist von vornherein polarisiert.
Die Auswertung der Polarisationsrichtung dabei ist jedenfalls nicht schwieriger als mit Antennen.
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Ja, daran habe ich auch schon gedacht - leider wären Empfänger und Sender nicht genau übereinander. Außerdem muss das System auch bei normalem Sonnenlicht funktionieren.
Momentan läuft das Ganze auf Basis einer Musterauswertung. Ich bin allerdings für jede Anregung dankbar.
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BID = 381271
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| leider wären Empfänger und Sender nicht genau übereinander. |
Das ist kein Problem. Deshalb ja polarisiertes Licht verwenden. Sonst täte es eine Quadranten Photodiode.
Zitat :
| Außerdem muss das System auch bei normalem Sonnenlicht funktionieren. |
Auch das ist kein Problem, sondern eine Frage des Störabstandes.
Den kann man verbessern indem man das Licht moduliert.
Deshalb arbeiten praktisch alle IR-Fernbedienungen mit moduliertem Licht.
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BID = 381371
jsedv Gerade angekommen
Beiträge: 6 Wohnort: Koblenz
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@perl:
Danke! Interessanter Ansatz. D.h. ich hätte z.B. eine Infrarotdiode (um außerhalb des sichtbaren Bereiches zu arbeiten), die um Störstrahlung auszuschließen, einen bestimmten Code ausstrahlt.
Als "Empfänger" würde ich dann um die Messgenauigkeit zu vergrößern z.B. mehrere Photozellen mit jeweils einem Polarisationsgitter verwenden. Die Polarisationsgitter wären dann mit einem bestimmten Winkel zu einander verdreht.
In Abhängigkeit von der Signalstärke bei den einzelnen Photozellen könnte ich nun theoretisch auf die Ausrichtung schließen.
Wäre das theoretisch so lösbar?
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BID = 381434
dl2jas Inventar
Beiträge: 9914 Wohnort: Kreis Siegburg
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Der Ansatz hört sich gut an.
Noch ein kleiner Verbesserungsvorschlag. Ich vermute, das zu erfassende Objekt ist klein und dort ist nicht viel Platz. Befestige am Objekt einen kleinen Spiegel mit einem Polarisationsfilter davor. Dann kannst Du Sender und Empfänger im Meßgerät unterbringen.
Noch eine andere Idee ohne Filter. Nehme auf der Empfängerseite eine Photodiodenmatrix und am Objekt einen dünnen langen Spiegel. Wertest Du die Matrix aus, kannst Du abhängig von der Anzahl der Photodioden beliebig genau den Winkel ermitteln. Hat der Spiegel eine spezielle Form, z.B. dünn und lang und an einem Ende Kreisform, kannst Du sogar auf 360° den Winkel ermitteln.
DL2JAS
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BID = 381547
jsedv Gerade angekommen
Beiträge: 6 Wohnort: Koblenz
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@DL2JAS
Danke für die Idee. Ich bin mir nicht sicher ob das so gehen wird, denn das Objekt mit dem "Sender" kann sich auch noch um ein paar Grad um die eigene Achse drehen, so dass das reflektierte Licht wahrscheinlich am "Empfänger" vorbeigehen würde.
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BID = 381607
dl2jas Inventar
Beiträge: 9914 Wohnort: Kreis Siegburg
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Dann nehme als Spiegel ein "Katzenauge"
DL2JAS
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