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BID = 74901
atlantis Gerade angekommen
Beiträge: 17
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Hallo,
Gibt es hier jemanden, der sich mit den Filterspulen auskennt, die es in jedem Funkgerät hat (die viereckigen Teils mit dem drehbaren Ferritkern oder -kappe)? Ich möchte gern wissen, wie man solche Filter analysiert und rekonstruiert. Wie baue ich zum Beispiel so ein Ding aus einem Filterspulenbausatz? Wie berechne ich die Anzahl Wicklungen, die Drahtdicke etc? Nehmen wir an ich weiss die Frequenz auf der der Filter arbeiten soll, weiss welche Anschlüsse er haben soll (einfache oder doppelte Wicklung, mit oder ohne Anzapfung) und kenne die wichtigsten Daten des verwendeten Bausatzes (Induktivität, Güte). Wie baue ich jetzt den Filter?
Gruss
Martin
P.S.: Ich weiss dass es teilweise möglich ist, fertigen Ersatz dafür zu finden, aber es ist mein Ziel die Dinger zu verstehen... |
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BID = 75012
T.P. Gelegenheitsposter
Beiträge: 56
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Hallo,
also um die Windungszahlen auszurechnen, must du den
Induktivitätsfaktor Al des Ferritkernes von deinem Filterspulenbausatz kennen. Der müsste im Datenblatt stehen oder frag doch mal den Händler wo du den Bausatz gekauft hast.
Dann musst du natürlich die Induktivität kennen die deine Spule haben soll.
Hier ein paar Formeln zur Berechnung:
L=N²*Al ; N=Wurzel aus(L/Al) ; Al=L/N²
Hier die Bedeutung der Formelzeichen:
L: das ist die Induktivität
N: die Windungszahl der Spule
Al: der Induktivitätsfaktor deines Ferritkerns
Achte aber beim ausrechnen unbedingt darauf, dass der Al-wert und die Induktivität gleich sind: also wenn der AL-wert in µH gemessen wird muss L auch in µH stehen und nicht in nH oder so!
Zu deiner Frage mit der Drahtdicke kann ich nur so viel sagen, dass der Draht natürlich immer so dick wie möglich sein sollte um den ohmschen Widerstand klein zu halten.
Letzendlich musst du die Drahdicke selbst entscheiden, also kommt drauf an wie viel Platz du für die wicklung hast.
Auf die Induktivität hat die Drahtdicke aber keinen Einfluss.
Mach doch einfach mal so ein Ding auf und schau nach wie es aufgebaut ist.
Ich hoffe, dass ich dir hiermit ein wenig helfen konnte.
mfg
T.P. |
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BID = 75083
atlantis Gerade angekommen
Beiträge: 17
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Hallo T.P.
Vielen Dank für deine Ausführungen, schon mal gut zu wissen dass die Drahtdicke nicht wirklich wichtig ist, da war ich nämlich nie sicher.
Ich habe aus dem Datenblatt der Bausätze die ich verwenden will (habe noch keinen vor mir) einmal einen Ausschnitt angehängt. Diese sind von Neosid und bei Conrad erhältlich. AL [nH] ist wohl der Induktivitätsfaktor.
Ich habe auch schon solche Spulen zerlegt, und habe dabei festgestellt dass die Plastikteile um den Ferritkern da natürlich anders sind, die von Toko haben häufig so Formteile mit Kerben, so dass es dann mehrere Wicklungen nebeneinander ergibt, was bei Neosid nicht der Fall ist. Es ist dann besser möglich die Wicklungen über die Länge aufzuteilen.
Was jetzt noch zu klären ist ist wie die Induktivität (bzw. dadurch dann die Windungszahl) berechnet werden muss, um die Filterwirkung auf einer bestimmten Frequenz zu erreichen. Man muss ja schlussendlich die Windungszahlen für Primärwicklung, Primärwicklung/Anzapfung und Sekundärwicklung haben.
Gruss
Martin
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BID = 75130
hrrh Neu hier
Beiträge: 26
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lad den fragenkatalog zur amateuerfunkpruefung klasse 3 bei der RegTP runter. da ist eine 4 seiten lange formelsammulung drin- und wichtige gesetztestexte und aufgaben anhand den man uweberpruefen kann, ob mans verstasnden hat. ist insgesamt ca. 60seiten duenn
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BID = 75512
atlantis Gerade angekommen
Beiträge: 17
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Hallo,
Habe mir das Dokument runtergeladen, aber ich sehe nicht ganz welche Formeln ich hier wofür verwenden kann/soll/muss. Falls jemand noch was zu meinem letzten Posting zu sagen hat wäre ich froh, danke.
Martin
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BID = 76099
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Was jetzt noch zu klären ist ist wie die Induktivität (bzw. dadurch dann die Windungszahl) berechnet werden muss, um die Filterwirkung auf einer bestimmten Frequenz zu erreichen. |
Das ist ein sehr komplexes Thema über das schon viele dicke Bücher geschrieben wurden.
Mit einem einzigen Kreis wird es auch oft nicht möglich sein die gewünschte Wirkung zu erzielen.
Normalerweise geht man von den Anforderungen an das Filter aus und bemüht dann ein Filterdesignprogramm für die aufwändigen Rechnungen.
Anschließend baut man das berechnete Filter und vermißt es. Evtl. sind die dann gefundenen Abweichungen von der Vorgabe zu groß, sodaß man sich auch mit parasitären Effekten, etwa der Streukapazität der Spulen befassen muß.
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Haftungsausschluß:
Bei obigem Beitrag handelt es sich um meine private Meinung.
Rechtsansprüche dürfen aus deren Anwendung nicht abgeleitet werden.
Besonders VDE0100; VDE0550/0551; VDE0700; VDE0711; VDE0860 beachten !
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BID = 81848
T.P. Gelegenheitsposter
Beiträge: 56
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Hallo,
um die Filterwirkung auf einer bestimmten Frequenz zu erreichen benutzt man einen Schwingkreis.
Dieser muss mit der zu filternden Frequenz in Resonanz sein.
Aber wie Perl schon sagte, wird man mit einem einzigen Schwingkreis keine gute Wirkung erreichen.
Verrate doch einfach mal was du vorhast.
Wenn du einen Empfänger bauen möchtest, kauf doch einfach einen Keramik-ZF.-Filter.
Gruß
T.P.
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