Also, um es kurz zu machen:
Meine Bauknecht Waschmaschine WA9637 weist ein Kaufdatum von 1994 auf, davon wurden für zwei getrennte Haushalte je eine gekauft!
Vielleicht sind dies die letzten in Betrieb befindlichen Exemplare?!?!?!?
Von Whirlpool habe ich noch immer keine Antwort erhalten, sehr mieser Service!
Bauknecht als Neugerät ist damit für mich gestorben!
Wie auch alle anderen deutschen Markennamen, wo nur noch der Name Programm ist, aber der tatsächliche Betreiber irgendwo in der Welt ist und nur die Namensrechte gekauft/genutzt hat für seinen eigenen Schrott!
Falls jemand mal so eine Liste haben sollte, sollte diese am Anfang eines jeden Forums stehen als Leitfaden für den NICHTKAUF!
Von der Hardware her ist die Bauknecht WA9637 aber noch ein solides Gerät, viel stabile und robuste Mechanik und wenig Elektronik.
Schaltplan hab ich keinen bekommen, habs jetzt auch ohne hinbekommen, mein Name ist Programm!
Ich hab noch nie eine Waschmaschine soweit zerlegen müssen mit dem Ziel, sie danach auch wieder zusammenbauen zu können.
Hilfreich für diese erfolgreiche Reparatur:
Bauknecht-Explosionszeichnungen https://www.bauknecht-ersatzteilshop.de/shop/search.php?action=listing
Eine kurze 7 minütige Zerlege- und Zusammenbauanleitung auf Youtube: https://youtu.be/RpjnBAMmxy0
Dazu ergänzend sei erwähnt, daß die WA9637 einen Türsicherungsmechanismus hat, den man vor Abnahme der Frontplatte lösen sollte. Am einfachsten schien mir das Lösen der zwei Schrauben beim Bullauge, wo die Sicherungsnase des Bullauges einfährt. Dieser Mechanismus ist von oben gar nicht zugänglich, wenn man nicht vorher alle Stecker und Kabel zieht, was mir doch recht aufwändig erschien.
Die nächste Schwierigkeit, die mich am meisten Zeit gekostet hat, war, herauszufinden, wo dieser Sicherungsdraht ist, der zwar in der Explosionszeichnung sichtbar war, aber ich wohl einfach nicht wußte, wo ich den am Gerät finden sollte.
Das Video hat mir dabei sehr geholfen, ohne hätte ich noch ewig gesucht, weil der Sicherungsdraht auch tief im Gummi verankert ist und nur an der Unterseite etwas weiter oben an der Oberfläche sitzt, was aus meiner Warte aber nicht ersichtlich war!
Nachdem dieser Teil erledigt und die Frontplatte samt Bullauge aus dem Weg war, hatte ich die Elektronikbox vor mir (von vorne: unteres linkes vorderes Eck), diese konnte ich jedoch nicht vom Gehäuse lösen. Mit etwas Fummelei hab ich dann aber nach 5 Minuten den oberen Deckel öffnen und nach rechts biegen können, um die Elektronikplatine zu sehen.
Nach Anheben der Sicherheitsklemmen und dem etwas gröberen Verbiegen des Kunststoffgehäuses konnte ich nach Lösen der zwei Platinenkabelverbinder die Platine aus der Box befreien.
Eine erste Sichtprüfung ergab, daß ein Widerstand längs aufgeplatzt war, wohl an Altersschwäche
Zunächst hab ich das Kühl-(Schutz-)blech entfernt (leicht durch verbiegen der Laschen auf der Platinenunterseite.
Die Fixierung des Triacs mittels eines Metallbügels an diesem Kühlblech fand ich problematisch und beim Zusammenbau habe ich diesen nicht wieder eingebaut.
Die Wärmeleitpaste am Triac war von erstaunlich guter Qualität und nicht eingetrocknet, hab sie dennoch entfernt.
Beim genaueren Sichten der Platine und dem Messen der angrenzenden Widerstände konnte ich feststellen, daß auch ein weiterer kleiner Widerstand erwartungswidrig hochohmig und somit kaputt war, obwohl man diesem nur bei sehr genauer Betrachtung eine Beschädigung vermuten konnte.
Die betroffenen Widerstände im Detail:
R41: 820 Ohm, höchstens 0,5W war längs aufgeplatzt
R47: 4,7 Ohm, höchstens 0,25W war mit der Lupe erkennbar leicht beschädigt.
R41 wurde mit gleichem Wert ersetzt.
R47 hab ich nicht passend bekommen, da hab ich einen 5,1 Ohm als Ersatz genommen.
Den Triac BTB 15 600BCE hab ich kurz durchgemessen mit meinem Multimeter und konnte keine Defekte feststellen.
Nach dem Ersetzen der Widerstände und Montage in erhöhter Position (ca. 1cm Abstand zwischen Widerständen und Platine) habe ich nochmals die Werte gemessen und danach das Kühlblech montiert, zuvor den Triac mit neuer Wärmeleitpaste versehen.
Den Triac habe ich dann am Kühlblech festgeschraubt und die Schraube mit einer Mutter gesichert. Das schien mir eine bessere Lösung als der wackelige vorherige Sicherungsbügel.
Die Elektronik wurde wieder in ihr widerspenstiges Plastikgehäuse verbracht, dort wieder angeschlossen und weil ich es eilig hatte, hatte ich auch vergessen weitere Bilder von der reparierten Platine zu machen (Sorry!).
Anschließender Testbetrieb im offenen Zustand:
Wasseranschluß aufgedreht, Strom angeschlossen, Programmwahlschalter auf eine bekannte Stelle, wo die Maschine sicher die Trommel ansteuert, Waschmaschine einschalten und nix bewegt sich, was auch so sein soll, denn dadurch konnte auch gleich der Türsicherungsautomat getestet werden.
Weg von der Maschine:
Schraubenzieher dort reinstecken, wo der Türschließer vom Bullauge sonst drinsitzt und den Schraubenzieher nach rechts gedrückt und die Trommel drehte sich. Als diese in den Schleudermodus hochfuhr, hab ich den Schraubenzieher entfernt, die Maschine ausgeschaltet und ausgesteckt. Somit war der Test erfolgreich und der Zusammenbau konnte erfolgen.
Der endgültige Waschtest erfolgte einen Tag später mit Wäscheladung.