Danke fürs Wiederöffnen des Threads.
Ein verspätetes Danke auch an Stefansachsen.
Die Maschine stand eine Weile rum, weil ich keine Lust darauf hatte, irgendwann habe ich’s dann doch mal in Angriff genommen und nun dachte ich mir, ich könnte eigentlich noch was zur Problemlösung beitragen, wenn jemand ähnliche Probleme hat.
Die oben fehlenden Angaben zur Maschine standen in der Fronttür.
ich hoffe, sie stimmen so.
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Geräteart : Waschmaschine
Hersteller : Quelle Matura
Gerätetyp : Ökotronic 1200
Typenschild Zeile 1 : Best.Nr. 001.329 2
Typenschild Zeile 2 : Privileg Nr. 1981
Typenschild Zeile 3 : F.Nr. 144/18841
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Nochmals zum Fehlerbild
Die Trommel lief bei geringen Anlaufdrehzahlen nicht mehr mit, sondern rutschte immer wieder zurück. Bei hohen Drehzahlen gab es keine Auffälligkeiten.
Zuerst vermutete ich einen Defekt des Riementriebs.
Demontage der Rückwand, Riemen (sah i.O. aus) nachspannen (Langloch der Motorbefestigung am Lagerkreuz), Probelauf ohne Rückwand – Knacken der Trommellager.
Wenn man die Trommel (ohne Riemen, um Geräusche der Motorlagerung ausschließen zu können) per Hand drehte, konnte man aber bereits in der Trommel dumpfe Nebengeräusche hören bzw. erahnen.
Wechsel Trommellager + Dichtung
Foto Rückseite WaMa:
1 Motorbefestigung
2 Befestigung Riementrieb auf Trommelachse
3 Verschraubung Lagerkreuz am Bottich
4 Spannkrallen Bottichrückwandbefestigung
5 Gebördelter Rand, an dem man die Bottichrückwand herausziehen kann (Zange)
Foto Rückseite Trommel:
V Sitz der V-Dichtung vom Bottich
Demontage
Motor lockern, Riemen abnehmen
Motorbefestigung lösen, Motor auf WaMa-Boden ablegen
Verschraubung des Riemenrads auf der Trommelwelle lösen (ist mit Schraubensicherung gesichert; ein zweiter Mann hielt von vorn durch die Türöffnung die Trommel gegen – das reichte).
Das Riemenrad sitzt auf einem Konus, der auf der Trommelachse steckt.
Dort konnte ich schon Metallsplitter von den defekten Lagern finden.
Das Lagerkreuz ist an den 4 Armen am Bottich verschraubt und wurde dort gelöst.
Dann habe ich gleichmäßig zwischen Arme und Bottichrückwand Holzkeile eingetrieben, um das Lagerkreuz von der Trommelachse zu ziehen. Der Konus vom Riemenrad kam dabei mit.
Die Lager kann man irgendwie aus dem Lagerkreuz rausschlagen, sie sind ja eh defekt, Hauptsache, werden gleichmäßig ausgetrieben, damit sie möglichst wenig verkanten.
Aus einem Internetshop hatte ich einen passenden Lagersatz bestellt (Bauknecht), inklusive Bottichdichtung (V40).
Die alte war zwar offenbar noch i.O., aber sinnvollerweise gleich mittauschen.
Die Lagerluftfrage habe ich dabei ausgeklammert.
Ich bin der Meinung, dass erhöhte Lagerluft auf jeden Fall lebensverlängernd ist. Andererseits stand hier die Effizienz bei der Beschaffbarkeit im Vordergrund. Die Maschine wird keine weiteren 10 Jahre halten, darum muss die einfachste (und billigste) Lösung reichen, zumal keine Aussagen dazu bekommen waren.
Zum Dichtungswechsel war noch die Bottichrückwand abzunehmen.
Dazu sind drei Metallklammern zu entfernen, indem die innen gelegenen Haltekrallen vorsichtig aufgehebelt werden.
Am gebördelten Rand kann man die Bottichrückwand dann mit einer Zange nach hinten ziehen.
Die alte V-Dichtung wurde mit einem kleinen Schraubendreher abgehebelt.
An der Bottichrückwand war die Lauffläche der Dichtlippe der Dichtung gründlich zu säubern.
Montage
Im Prinzip in umgekehrter Reihenfolge.
Die Dichtlippe der V-Dichtung habe ich hauchzart mit Montagefett bestrichen.
Zum Einsetzen der Trommellager hatte ich die Lager erst mal ins Tiefkühlfach gelegt. Die Lagersitze im Kreuz wurden dann erwärmt. So verlief das einsetzen leichter.
Als Durchschläge zum Eintreiben (möglichst gleichmäßig und unverkantet) reichen die alten Lager, plus noch ein Holzbrettchen obendrauf.
Aufsetzen des Lagerkreuzes - zweiter Mann hielt die Trommel durch die Fronttür gegen, und ein paar sanfte Schläge mit dem Gummihammer aufs Kreuz, schon war das es auf der Trommelwelle.
Das "Ranziehen" des Kreuzes an die Trommel zum richtigen Sitz auf der Welle geschah über das Festschrauben des Konusses fürs Riemenrad, also der Schraube an der Trommelsachse.
Weiteres
Motorkohlebürsten
Foto Rückseite Motor:
K1 Kabelschelle, gesteckt und verschraubt Motorbefestigung
K2 Kabelschelle, geclipst
Foto Bürstenhalter und Bürste im Führungsstift
Die Motorkohlen habe ich routinemäßig überprüft.
Nach dem Abschrauben des Motors ist noch das Lösen der Kabel notwendig: 2x Erdungen, ein großer Stecker, zwei Kabelschellen müssen gelöst werden, eine davon verschraubt).
Motor herausnehmen, Bürstenhalter abschrauben. Sie können geöffnet werden (geclipst), Metall-Kohleführungsstift heraushebeln, Kabelfahne ausklinken, Bürste herausziehen.
Wechsel Pumpenflügel
Neulich gab es noch ein anderes Problem.
Die Maschine stockte im Programm. Es stellte sich heraus, dass sie nicht mehr abpumpen konnte.
Der Pumpenflügel in der Laugenpumpe war zerbrochen, das war nach der Notentwässerung und dem Öffnen der Fremdkörperfalle offensichtlich.
Bei der Maschine ist er auf die Welle aufgeschraubt und einzeln als Ersatzteil zu bekommen; Rechtsgewinde, da linksdrehende Pumpe (Gewinde M5 Rechtsgewinde). Zur (De)Montage Rückwand ab und die Welle des Pumpenmotors durch Festhalten des Lüfterrads (nicht an den Flügeln!) blockieren.
Mitunter sind Laugenpumpen auch von Erstausrüstern in den Internetshops so preisgünstig, dass man auch über den Tausch der gesamten Pumpe hätte nachdenken können.
Deckel abnehmen
Ich hatte zum Thema eine Beschreibung ergoogelt, die meines Erachtens hier aus dem Forum stammt (ich finde sie aber nicht mehr)
Vorne durch den Spalt zwischen der Blende und den Deckel sind links und rechts
zwei Hackenbleche unter dem Deckel.
Du musst nun mit einem dünnen Schraubendreher dort reinfahren
und die Bleche nach unten drücken (oder Küchenmesser oder Spachtel dazwischenklemmen).
Dann mit dosierter Gewalt den Deckel nach hinten drücken.
Entgegen dieser Beschreibung wird der Deckel zum Abnehmen nicht nach hinten gedrückt, sondern nach vorn gezogen. Gummihammer und eine Taschenlampe sind nützlich.
Viele Grüße,
MZBerzerk