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Welche Funktion hat der Trafo vor der Gleichrichtung |
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BID = 649556
sv_t Gerade angekommen
Beiträge: 17 Wohnort: Plauen
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Hallo,
ich habe vor vielen Jahren mal meine Lehre in der Elektrotechnik gemacht. Seit dem hatte ich kaum noch etwas mit Elektronik zu tun (mehr mit Hochspannung).
Nun möchte ich ein Netzteil reparieren bzw. eine Fehlersuche durchführen.
Zwischen der Einspeisung L1 und L2 (also 380V) und der Gleichrichtung (Brückengleichrichter) ist ein Trafo verbaut, bei dem die Wicklungen in Reihe verschalten sind.
Ich kann mir nicht erklären welche Aufgabe dieser Trafo hat.
Könnte das einer Entstörung dienen?
Mein Problem ist das eine der beiden Wicklungen durchgebrannt ist.
Ich muss mir also ein neues Bauteil suchen.
Wie heißt dieser Trafo und wie kriege ich die Nenndaten raus?
Die einzigste Bezeichnung ist TRA10.
Vielen Dank für Eure Hilfe,
freundliche Grüße,
Sven.
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BID = 649557
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Das ist eine stromkompensierte Doppeldrossel.
Gibts als standardmäßiges Ersatzteil mit verschiedenen Belastbarkeiten und Induktivitäten (wenige mH) zu kaufen.
P.S.:
Der 47Ohm Widerstand inn der Zuleitung lässt mich vermuten, dass das ein ziemliche schwaches Netzteil ist.
Zum Ausschlachen findest du derartige Doppeldrosseln regelmäßig in den Schaltnetzteilen von PCs, Druckern, Videorecordern etc.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 21 Nov 2009 20:47 ] |
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BID = 649558
Racingsascha Schreibmaschine
Beiträge: 2247 Wohnort: Gundelsheim
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Diese Drossel dient, wie du richtig vermutet hast, der Entstörung. Als wichtigste Kennwerte würde ich Induktivität und Strombelastbarkeit annehmen. Strom bekommst du durch die Nennleistung des Geräts heraus, die Induktivität kannst du an der noch intakten Wicklung messen.
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Fnord ist die Quelle aller Nullbits in deinem Computer.
Fnord ist die Angst, die Erleichterung, und ist die Angst.
Fnord schläft nie.
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BID = 649560
Rial Inventar
Beiträge: 5401 Wohnort: Grossraum Hannover
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Edit : Schwachsinn entfernt
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Rial am 21 Nov 2009 20:43 ]
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BID = 649571
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| die Induktivität kannst du an der noch intakten Wicklung messen. |
Wenn diese Wicklung, was wahrscheinlich ist, auch verbrannt ist, klappt wegen der Windungsschlüsse dort auch keine Induktivitätsmessung mehr.
Zum Glück interessiert dieser Wert aber nicht wirklich. Hauptsache die Strombelastbarkeit ist ausreichend hoch.
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BID = 649575
Murray Inventar
Beiträge: 4853
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Durchgebrannt? Seltsam, normalerweise gibt doch sowas als letztes nach. Zudem bei max. 8A. Oder Blitzschlag?
...
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BID = 649576
sv_t Gerade angekommen
Beiträge: 17 Wohnort: Plauen
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Hallo,
erstmal vielen Dank für die schnellen Antworten.
Das Netzteil ist ein Schaltnetzteil mit einem IP3843.
(Da hatte ich schon ein wenig im www nachgelesen und wenn ich die
Spannungsversorgung wieder repariert kriege werde ich mich
bestimmt mit anderen Fragen zum Netzteil nochmal hier ans Forum wenden)
Beim Fehlersuchen und Messen mit einem Diggi hats dann plötzlich
die Sicherung F1 (F0,5A) zerlegt und demzufolge auch eine
der beiden Wicklungen von der Drossel.
Die andere Wicklung ist noch OK und lässt die Spannung bis zur Brücke durch.
Kann ich die Drossel zur Fehlersuche erstmal brücken?
Gruß Sven.
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BID = 649584
dl2jas Inventar
Beiträge: 9914 Wohnort: Kreis Siegburg
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Wenn die Brücke keine Dauerlösung werden soll, geht das normalerweise.
DL2JAS
_________________
mir haben lehrer den unterschied zwischen groß und kleinschreibung und die bedeutung der interpunktion zb punkt und komma beigebracht die das lesen eines textes gerade wenn er komplizierter ist und mehrere verschachtelungen enthält wesentlich erleichtert
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BID = 649586
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Kann ich die Drossel zur Fehlersuche erstmal brücken? |
Ja, aber du musst dir darüber klar sein, dass du dabei unzulässig viele Störungen ins Netz abgibst.
Wenn du, wie es Vorschrift ist, einen Trenntrafo bei der Fehlersuche verwendest, absorbiert der aber schon einiges der Störleistung.
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BID = 649587
GeorgS Inventar
Beiträge: 6450
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Zitat :
| Beim Fehlersuchen und Messen mit einem Diggi hats dann plötzlich
die Sicherung F1 (F0,5A) zerlegt und |
Hallo,
hast du eigentlich einen Trenntrafo vorgeschaltet,
bevor du mit dem "Diggi" gemessen hast?
Was ist dieses Diggi für ein Ding? Netzbetrieb?
Georg
_________________
Dimmen ist für die Dummen
[ Diese Nachricht wurde geändert von: GeorgS am 21 Nov 2009 21:25 ]
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BID = 649611
sv_t Gerade angekommen
Beiträge: 17 Wohnort: Plauen
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Also die Brücke hätte ich erstmal nur zur Fehlersuche genommen.
Wenn ich den Fehler nicht finden o. beheben kann fliegt die Platine weg.
Wir haben auf Arbeit ein Prüfpult.
Da gehe ich mal von aus das da auch ein Trenntrafo vorgeschalten ist.
Wenn ich ehrlich bin hab ich da aber nicht explizit nach geschaut.
Nach dem Typ vom Digitalmultimeter muss ich auch nochmal schauen,
das ist auch eins von Arbeit.
Ich hatte erstmal die Spannungsversorgung der Platine gemessen.
Da war alles i.O.
Danach bin ich dem Strang Richtung IP3843 PIN 7 VCC gefolgt.
Beim Messen über dem R58 bin ich wohl mit einer Messspitze an einen
Transistor-Kühlkörper gekommen. Dürfte aber eigentlich bei einer
Spannungsmessung nix ausmachen - oder?
Die Flinke 0,5Ampere Sicherung knallte durch und eben auch die
eine Spule von der Drossel. Ist also kurzzeitig mal etwas mehr Strom geflossen.
Anbei mal noch die komplette Schaltung.
Die wollte ich in einem anderen Thema zur Fehlersuche des Schaltnetzteil ins Spiel bringen.
mfG Sven
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BID = 649616
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| bin ich wohl mit einer Messspitze an einen
Transistor-Kühlkörper gekommen. |
Dann schau erstmal nach, ob alle Gleichrichterdioden, insbesondere D4 und D5, das überlebt haben.
Typischerweise befindet sich auch mindestens einer der MOSFTETs T9 oder T11, evtl. auch R70, unter den Toten.
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BID = 649700
sv_t Gerade angekommen
Beiträge: 17 Wohnort: Plauen
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Also vor den MOSFETs hab ich ein bisschen Angst.
Den klassischen NPN-Transistor kenne ich und auch dessen Funktionsweise und Beschaltungen.
Grundprinzip ist bei dem ja, wenn U_be > 0,7V, dann steuert der Transistor durch, also R_ce niederohmig.
Mit dem MOSFET hatte ich noch nichts zu tun.
Wo sind denn da die Unterschiede zum NPN-Transistor
und wie kann ich überhaupt messen, ob die MOSFETs noch leben bzw. i.O. sind?
Ich werde heute Nachmittag (hab Spätschicht) nochmal nachsehen an welchen
Kühlkörper ich gekommen und welcher Kontakt vom R58 involviert war.
mfG Sven.
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BID = 649726
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| wie kann ich überhaupt messen, ob die MOSFETs noch leben bzw. i.O. sind? |
Die meisten Halbleiter, auch MOSFETs sterben mit einem Kurzschluss der Hauptstrecke, d.h. sie sind auch ohne Ansteuerung leitend.
Bei kleinen Transistoren wie dem BC547 kann auch mal das Bonddrähtchen des Emitters durchbrennen, sodass er auf den ersten Blick intakt aussieht.
Deshalb da auch immer dei BE-Diode kontrollieren.
Bei (Anreicherungs-) MOSFETs ist das Gate gegenüber den anderen Elektroden isoliert. Prüfen!
Deshalb kann sich auf dem Gate auch für lange Zeit eine Ladung befinden, durch die der Transistor leitend gesteuert wird.
Aus diesem Grund muss man vor der Messung der S-D-Strecke das Gate durch Kurzschliessen mit Source entladen. Damit das Gate nicht durch elektrostatischen Einfluss wieder aufgeladen wird, lässt man diesen Kurzschluss während der Messung am besten bestehen.
Man findet dann auf der S-D-Strecke eine Diode, die bei normaler Polarität sperrt.
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BID = 649793
sv_t Gerade angekommen
Beiträge: 17 Wohnort: Plauen
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So, nun gibts neue Info's.
Also das Messgerät ist ein GOSSEN METRAWATT - METRA HIT|24S.
Ich hab mich mal über die Bauteile bis zur Gleichrichterbrücke hergemacht.
Das Gute ist, die Drossel ist nicht durchgebrannt.
Da hats nur an einem Fuß ne schlechte Lötstelle gehabt (Wicklungsdraht vom Fuß getrennt).
Dafür hat sich der R56 verabschiedet (Widerstand = unendlich).
Die Brücke D5 ist i.O.
Also hab ich den Einspeisekreis wieder in Ordnung gebracht.
Dennoch fliegt mir die Sicherung wieder durch, also muss ich nach der
Gleichrichterschaltung noch einen Fehler haben.
Ich habe nach der Brücke D5 gegen Masse aktuell 2 Ohm.
Den Kurzschluß beim Messen (wenn es denn einer war) hatte ich von vor dem R58 zum Kühlkörper des T11.
Wie soll ich jetzt weitermachen?
Den T9 und T11 erstmal rausbauen und die Bauteile der Rundumbeschaltung einzeln prüfen?
Der T9 ist als MPT3N120E und der T11 als MTP3N120E ausgewiesen.
Ist das nur ein Zahlendreher oder sind das echt zwei verschiedene Typen?
Auf beiden Gehäusen steht "K119 2-E", wobei der T9 keinen Kühlkörper hat.
mfG Sven.
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