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Sonstige Voltcraft PS 303 Pro --- Ausgangsspannung bricht ein |
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BID = 819674
elektron85 Gelegenheitsposter
Beiträge: 58 Wohnort: Elkenroth
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Geräteart : Sonstige
Defekt : Ausgangsspannung bricht ein
Hersteller : Voltcraft
Gerätetyp : PS 303 Pro
Messgeräte : Multimeter
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Hi,
ich habe ein Problem mit dem Labortnetzteil "PS 303 Pro":
Wenn ich das Gerät einschalte wird mir auf dem Ampere-Display ein hoher Strom angezeigt (ca. 13 A). Die Spannung kann ich nach belieben verstellen (der Strom wird dabei größer).
Beim anschließen einer Last (hier z.B. eine 24V-Halogenlampe) an den Output A(0-30V) bricht die Spannung komplett ein => auf der Volt-Anzeige erscheint 0V.
Drehe ich die Spannung über 6V höre ich ein "klacken" der/des Relais. Ich denke mal, dass das so normal ist.
Schließe ich die Lampe an den Output B (0-6V) an, so glimmt diese, die Spannung bricht also nicht ein.
Ich habe das Gerät schonmal aufgeschraubt und konnte aber keine äußeren Schäden an Bauteilen erkennen. Dann habe ich mich mal drangegeben die Transistoren durchzumessen - konnte da aber keinen Fehler feststellen.
Einen Schaltplan habe ich hier gefunden: Schaltplan_303
Der ist allerdings für das 303A - ich hatte zwar mal einen für das PS303 Pro gesehen, finde den aber nicht wieder.
Kann mir vielleicht einer bei meiner Problematik helfen? Was könnte ich denn sonst noch messen/überprüfen?
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BID = 819687
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Wenn ich das Gerät einschalte wird mir auf dem Ampere-Display ein hoher Strom angezeigt (ca. 13 A). | Ohne externe Last?
Dannn ist vermutlich der Strommeß-Shunt RBC oder RAC hochohmig geworden, oder es gibt da einen kalte Lötstelle. |
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BID = 819958
elektron85 Gelegenheitsposter
Beiträge: 58 Wohnort: Elkenroth
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Ja, ohne externe Last, sorry kam vermutlich so wie ich es geschrieben habe nicht richtig rüber.
Sind RAC und RBC die beiden Widerstände auf der Rückseite des Displays? Die Bezeichnung in der Kiste ist ziemlich verwirrt und das Nachverfolgen von Leiterbahnen und Kabeln war auch sehr mühselig.
Sollten die das sein kann ich keine kalte Lötstelle an den Widerständen entdecken. Nachmessen kann ich die noch nicht, ich habe mein Multimeter auf der Arbeit vergessen und kann das erst morgen machen...
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BID = 819968
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Ich habe auch nur den von dir verlinkten Schaltplan zur Vergfügg.
Aber ich habe mir den nun mal etwas genauer angesehen:
Als Erstes suchst du mal T404.
T404 ist der dickste Transistor im Gerät und wird sich auf einem Kühlblech befinden.
In dessen Emitterleitung solltest du R404 0,22 Ohm 5W -also ebenfalls nicht zu übersehen- finden.
Dieser R404 ist der Strommesswiderstand, und dort wird sowohl die Spannung für die Stromanzeiger (analog und digital) als auch für die Strombegrenzung abgenommen.
Möglicherweise ist dieser Widerstand durchgebrannt, hat ausgelötet, oder eine andere Unterbrechung verhindert den Stromfluß zum Ausgang.
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BID = 820067
elektron85 Gelegenheitsposter
Beiträge: 58 Wohnort: Elkenroth
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Ich habe den Widerstand gefunden (siehe Bild).
Äußerlich kann ich bei diesem aber bisher nichts feststellen. Ich muss wohl warten bis ich morgen mein Multimeter wieder habe...
Aber bis hierhin schonmal danke perl und
Woher weißt du, dass der T404 der größte Transistor sein musste? Ich habe auch die ganze Zeit auf der Platine nach diesem gesucht aber nirgendwo die Bezeichnung gefunden. Jetzt weiß ich auch warum - da er sich ja auf dem Kühlkörper befindet
Bis zur Messung dann morgen mal noch en anderes Thema:
Wie eignet man sich denn am besten mal das Schaltplan lesen an? Ich habe zwar eine Lehre zum Elektroniker für Betriebstechnik gemacht und werde noch in diesem Jahr mein Elektrotechnikstudium (Automatisierungstechnik) abschließen aber so richtig lernt man das verstehen solcher Pläne dabei ja nicht. Bei mir hört es mit dem Wissen bereits nach dem Gleichrichter auf - das ist schon sehr erschreckend wie ich finde.
Gibt es da vielleicht eine Möglichkeit sich so etwas beizubringen?
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BID = 820120
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Bis zur Messung dann morgen mal noch en anderes Thema: |
Andere Themen besser in einem neuen Thread diskutieren.
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BID = 820432
elektron85 Gelegenheitsposter
Beiträge: 58 Wohnort: Elkenroth
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Ich bin heute mal dazu gekommen den Widerstand zu messen und du hast Recht, perl.
Der Widerstand hat es hinter sich. Ich werde in den nächsten Tagen mal einen bzw. zwei bestellen und dann mal testen ob das Netzteil wieder geht.
Könnte das noch andere Gründe haben, dass der Widerstand hochohmig geworden ist oder ist das "nur" verschleißbedingt?
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BID = 820525
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| oder ist das "nur" verschleißbedingt? |
Wenn dem Netzteil sonst nichts passiert ist, und die Strombegrenzung auch funktioniert (testen!) dann ist das eher ein Materialfehler.
Normalerweise verschleisst solch ein Widerstand nicht, und darüber hinaus wird dieser 5W Widerstand nur mit max. 2W belastet.
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BID = 822329
elektron85 Gelegenheitsposter
Beiträge: 58 Wohnort: Elkenroth
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Sorry hab total vergessen, dass das Netzteil nach dem Einlöten des Widerstandes wieder funktionierte.
Nochmals danke für die Hilfe
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BID = 822435
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Sehr schön!
Wegen der Toleranzen solcher Widerstände solltst du nun noch neu kalibrieren.
Schliesse dazu ein bekannt genaues Amperemeter an die Ausgangsbuchsen an, und stelle mittels der Strombegrenzung einen Strom etwas unterhalb des für das Netzteil zulässigen Maximalwertes ein.
Dann justierst du den Trimmer im Netzteil so, daß beide Instrumente den gleichen Wert anzeigen.
Bei dem analogen Amperemeter ist dafür PR103 zuständig, beim Digitalinstrument wird sich ein entsprechender Trimmer auf der Platine des Instruments befinden.
Der maximal vom Netzteil lieferbare Strom wird mittels PR102 justiert; dazu muß sich das Einstellpoti PT103 am Rechtsanschlag befinden.
Bei dieser Gelegenheit solltest du auch noch das Voltmeter kontrollieren und ggfs. nachjustieren. Beim Zeigerinstument mittels PR104, beim Digitalinstrument wird sich der Trimmer ebenfalls auf der Platine des Instruments befinden.
Die maximal mögliche Ausgangsspannung wird mit PR101 justiert; dazu den Grobeinsteller auf Rechtsanschlag und den Feineinsteller auf etwa 50..80% drehen, so daß man die nominelle Maximalspannung später geringfügig (um 0,5..1V) überschreiten kann.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 27 Mär 2012 3:07 ]
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