Zitat :
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Sinnvoll wäre als Test daher eine vernünftige Last, nicht ein massiver Kürzschluss.
Und auf den Fotos https://sigrok.org/wiki/Manson_HCS-3202 nach zu urteilen springt mir jetzt auch kein Linear-Nach-regler ins Auge... |
Tatsächlich!
Obwohl die großen Kühlkörper etwas anderes suggerieren.
Ein paar Hinweise zum Aufbau des Netzteils:
Blatt 1 :
Links die üblichen Doppeldrosseln als Störfilter, dann der 230V Gleichrichter, aber kein Siebelko!
U1 bildet zusammen mit dem Schalttransistor Q1 die bei solchen Leistungen vorgeschriebene PFC.
Das ist ein Step-Up-Wandler, der den Zwischenkreiskondensator C13,C14 auf eine hohe Spannung "HDV", z.B. 450V, auflädt und dabei so gesteuert wird, dass er dem Netz den Strom möglichst sinusförmig entnimmt.
C13,C15 ist also der eigentliche Siebelko, der während der Nulldurchgänge der Netzspannung die Energie liefert.
Dieser Teil wird in Ordnung sein, sonst würden die Elkos C13,C14 durch Überspannung platzen, oder Q1 verrecken und die 6A Sicherung F1 auslösen.
Der Trafo rechts gehört zu einem Hilfsnetzteil, das von "HDV" gespeist wird, und -5V, +5V, +12V, sowie die Betriebsspannung für den PFC-Teil liefert.
Der Optokoppler PC1 dort ist Bestandteil einer Regelschleife, welche die +5V stabilisiert; die übrigen Spannungen des Hilfsnetzteils werden also ok sein, wenn die +5V stimmt.
Diese Spannungen prüfen!
Blatt 2:
Hier befindet sich die eigentliche Wandlerschaltung des Kraftmeiers.
Im wesentlichen sind das die MOSFETs Q9 und Q10 sowie der Ausgangstrafo TR3 mit den Gleichrichtern D13A und D13B.
Angesteuert wird diese Halbbrücke mittels des Übertragers TR2.
VORSICHT!!!
Die Bauteile, die zwischen TR2 und TR3 gezeichnet sind, sind mit dem 230V Netz verbunden bzw. führen die noch höhere Zwischenkreispannung.
Hier dürfte auch alles ok sein, den Fehler hier oder in der PFC führen leicht zu einem Feuerwerk mit sichtbaren Schäden.
Links von TR2 befindet sich Ansteuerschaltung U3 mit dem altbekannten Schaltregler TL494.
Der bezieht seine Vorgaben über die Pins 1,2,3,15,16, wobei eine +5V-Referenzspannung aus Pin14 herauskommt.
Die Notbremse über das Signal "SHUT DOWN" braucht vorab nicht zu interessieren.
Hol dir das Datenblatt des TL494, damit du die Wirkungsweise des TL494 verstehst, denn irgendwo in dessen Ansteuerung (einschliesslich der OpAmps auf der rechten Seite) wird der Fehler zu suchen sein.
Rechts auf dem Blatt befinden sich noch die drei Operationsverstärker.
Wie man leicht sieht, gibt der Digitalteil hier über "MCU C.V." die Sollspannung vor.
Der Strommeßwiderstand ist hier mit "S1=1.6mm" beschriftet, und die an ihm abfallende Spannung wird über den OpAmp U5 verstärkt und via "C.M." zur Anzeige ans Digitalteil auf Blatt3 geschickt.
Der Strommeßwert wird auch an U4B mit dem Vorgabewert "MCU C.C." verglichen und regelt ggfs den TL494 ab und zündet dabei via "CV/CC" die Überstromlampe an.
Blatt3
zu interpretieren lohnt derzeit wohl nicht, da der Fehler im analogen Schaltungsteil auf Blatt 2 liegen dürfte.
Ich würde nun zuerst einmal schauen, ob im Leerlauf vom Digitalteil vernünftige Werte für die Stromvorgabe "MCU C.C." und die Spannungsvorgabe "MCU C.V." "MCU C.V." geliefert werden, die auch den Einstellknöpfen folgen.
Ausserdem mal die vom Hilfsnetzteil an den Analogteil gelieferten Spannungen kontrollieren.
Wenn das erwartungsgemäß alles ok ist, kann man sich bei der Fehlersuche auf Blatt 2 konzentrieren.