Hilti Akkuschrauber SF 150

Reparaturtipps zum Fehler: Motor defekt

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Autor
Sonstige Hilti Akkuschrauber SF 150 --- Motor defekt
Suche nach Akkuschrauber

    







BID = 871328

MKelectronik

Gelegenheitsposter



Beiträge: 78
Wohnort: Bayern
 

  


Geräteart : Sonstige
Defekt : Motor defekt
Hersteller : Hilti
Gerätetyp : Akkuschrauber SF 150
Messgeräte : Multimeter, Oszilloskop
______________________

Hallo,
von einer Hilti SF 150 hat sich ein Dauermagnet des Gleichstrommotors abgelöst. Die Folge der Motor blockierte und die Wicklung ging in Rauch auf.
Ich dachte mir, es müsste doch möglich sein den Magnet wieder anzukleben und den Anker selber zu wickeln (6 Polschuhe mit je 13 Windungen).
Der Anker wurde sorgfältig zerlegt und der Wicklungssinn notiert. Anschließend habe ich den Anker neu gewickelt(mit Standard Lackdraht 0,8mm).
Bei der Inbetriebnahme kam die große Überraschung der Motor drehte sich zwar, aber er nahm an 12V im Leerlauf ca. 20A auf! Der Akkuschrauber hat eine Nennspannung von 15,6V!

Daraufhin habe ich den Gleichstrommotor an der Ständerbohrmaschine generatorisch betrieben (direkt ohne Getriebe).

Bei 2000U/min stellte sich die Spannung aus dem angefügten Bild ein. Die Nulllinie vom Oszi lag ganz unten. Einstellung 0,5V pro Kästchen. Von der Spannungshöhe würde ich dies als okay beurteilen, wenn man davon ausgeht das die Spannung proportional zur Drehzahl ist.
Kann jemand aus der Beschreibung auf einen Fehler bei meinem Vorgehen schließen? Sieht der Spannungsverlauf realistisch aus?

Um eines klar zu stellen, es geht mir nicht um die Reparatur der Maschine, diese wurde bereits ersetzt. Dies ist ein reiner Versuch einen Motor neu zu wickeln und dazu zu lernen





Gruß

MKelectronik

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BID = 871343

Verlöter

Schreibmaschine



Beiträge: 1658
Wohnort: Frankfurt am Main

 

  

Die Spannungseinbrüche auf dem Oszibild gefallen mir nicht. Gibt es einen Kollektorschluß? Meß mal den Widerstand von allen nebeneinanderliegenden Kollektorlamellen. Da das sehr niederohmig ist würde sich eine Stromfehlerschaltung empfehlen.
Wurde der Anker auf Körperschluß geprüft?

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BID = 871353

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
Sieht der Spannungsverlauf realistisch aus?
Nein, da sollte eine ziemliche Gleichspannung rauskommen.
Es sieht so aus, als wäre mindestens eine Wicklung mit falscher Polarität angeschlossen.

Auf dem Foto kann man das an der Klebestelle auf 8 Uhr sogar sehen: Dort laufen augenscheinlich zwei Spulenenden zusammen, die ihre Pole im gleichen Windungssinn umschlingen.
Bei gleichen Windungssinn darf das nicht sein. Immer Anfang der einen Spule ans Ende der anderen; nie Ende an Ende.

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BID = 871485

MKelectronik

Gelegenheitsposter



Beiträge: 78
Wohnort: Bayern

Hallo, vielen Dank für eure bisherigen Antworten!
Auf Kollektorschluss habe ich den Anker vor dem Wickeln geprüft. Auf Körperschluss leider nicht. Habe ich heute mal gemacht. Tatsächlich lag ein Schluss vor! Hatte da bei 12V und neuen Windungen weniger bedenken... Die Polschuhe sind recht „kantig“ beim Umwickeln war die Lackschickt von dem „einfachen“ Lackdraht zu dünn. Und es gab eine Verbindung zwischen Polschuh und Draht. Welche Unterschiede gibt es bei Lackdrähten?

Ist der folgende in Ordnung?

CUL 100/0,85
Kupferlackdraht auf Mini-Spule zur Herstellung
von Transformatoren-Ausgangswicklung und
für den allgemeinen Laborbedarf. Lötbar.

Durchmesser: 0,85mm
Länge: 19m
Gewicht: 100g
I (A): 2,00

Isolierlack: min. Polyurethan, mod.
Dauerwärmebeständigkeit: 155°C
Verzinnbarkeit: >350°C

Werde ich gefühlsmäßig Platzprobleme mit diesem Draht kriegen da der Originale nur 0,8 mm dick ist?
Es sieht so aus als wäre der Weicheisenkern des Ankers auch lackiert gewesen. Sollte diese auch wieder lackiert werden?

@ Perl:
Wicklungssinn sollte gepasst haben, ich hab es im Bild mal nochmal markiert wie ich es gewickelt habe.
Der Motor ist übrigens interessant aufgebaut. Die Kohlebürsten liegen nicht wie üblich gegenüber sondern sind im Winkel von 90°angeordnet. Die Kollektorplatten die gegenüber von liegen sind jeweils miteinander verbunden. Ist das schon jemanden untergekommen?





Gruß

MKelectronik

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BID = 871526

winnman

Schreibmaschine



Beiträge: 1628
Wohnort: Salzburg

Ist eher normal, da gibt es den "Wicklungsverzug" der beschreibt das dann.

Bist du sicher, dass deine Wicklungssinne stimmen?

So wie das auf dem Oszi aussieht, würde ich auf mindest eine verkehrt rum angeschlossene bzw gewickelte Wicklung tippen.


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BID = 871530

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
erde ich gefühlsmäßig Platzprobleme mit diesem Draht kriegen da der Originale nur 0,8 mm dick ist?
Schwer zu sagen. Vom Aussehen her ist noch genug Platz, aber das hängt auch von der möglichen Windungszahl pro Lage ab. Wenn du wegen des dickeren Drahtes in jeder Lage eine Windung weniger wickeln kannst, könnte es sehr eng werden.


Zitat :
Welche Unterschiede gibt es bei Lackdrähten?
Na die Temperaturbeständigkeit. Der lötbare Draht lässt sich leichter verarbeiten, aber dafür darf der Anker nicht so heiß werden.
Besser als das Blechpaket zu lackieren ist eine Wicklungsunterlage aus Papier. Das wird wenigstens nicht weich, wenn es warm wird, und neigt auch sonst nicht zu plastischer Verformung.



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BID = 871555

Verlöter

Schreibmaschine



Beiträge: 1658
Wohnort: Frankfurt am Main

Ohne Grundisolation geht es nicht. Der Lack des Drahtes soll lediglich zu den beachbarten Drähten isolieren, da sind es dann sogar 2 Lackschichten die jeweils isolieren. Die Spannung von Windung zu Windung ist sehr gering. Gegen das Eisen muß eine Grundisolierung rein.
Da wird heutzutage Mehrschichtflies verwendet, orignal auch gern eine Pulverlack- oder Tauchlackbeschichtung. Mehrschichtflies gibt es in verschiedenen Stärken. Bei Ankern mit einem Wickelschritt > 1/2 werden Endisolierungen zusätzlich verwendet damit sich die Grundisolierung an den Kanten nicht durchdrückt. Welchen Draht Du verwendest ist also ziemlich egal, Hauptsache er ist überhaupt isoliert. Die Temperaturbeständigkeit von lötbaren Drähten ist zwar geringer, sollte hier aber auch reichen. Der etwas dickere Draht (13% mehr Querschnitt) ist nur gut, wenn er denn reinpaßt. Auf keinen Fall weniger Windungen wickeln, schon gar nicht die letzten Spulen dann, weil es nicht mehr paßt mit weniger Windungen.
Der Kollektorschluß tritt hautsächlich nach dem Löten auf, wenn Lötzinn zwei Lamellen verbindet. Darauf ist also nach dem Einlöten der Drähte zu Prüfen.
Wenn die Kohlen im 90° Winkel liegen, wird es sich hier um einen 4poligen Motor handeln (4 Dauermagnete im Joch). Die Verbindung von den je gegenüberliegenden Lamellen sind Ausgleichsverbindungen. Vermutlich hat man 2 der 4 eigentlich nötigen Kohlebürsten eingespart. Normalerweise wären bei einer 4 poligen Schleifenwicklung 4 Kohlebürsten nötig. Hilti ist halt auch nur noch der Name...

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BID = 873958

MKelectronik

Gelegenheitsposter



Beiträge: 78
Wohnort: Bayern

Hallo,
erstmal nochmal danke für eure Antworten.
Habe gemeint, dass ich den Kufperlackdraht und das Mehrschichtflies über einen Bekannten beziehen kann. Ist aber jetzt leider doch nicht so. Kennt ihr im Internet Bezugsquellen wo mann den Kupferlackdraht und das Mehrschichtflies in kleinen Mengen beziehen kann?

Gruß MKelectronik

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BID = 873998

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

Schreib er den Verlöter per pm an!

_________________
"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???"

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BID = 874019

Verlöter

Schreibmaschine



Beiträge: 1658
Wohnort: Frankfurt am Main


Zitat :
Schreib er den Verlöter per pm an!

Genau!

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BID = 878626

MKelectronik

Gelegenheitsposter



Beiträge: 78
Wohnort: Bayern

Hallo, erstmal vielen Dank an alle Beteiligten. Durch eure Unterstützung und die sehr unkomplizierte Belieferung durch den Verlöter läuft der Motor wieder super! Vielen Dank!

Der Anker hat nun auch bei einer Isolationsprüfung von 500V keinen Körperschluss. Beim generatorischen Betrieb ist nun eine Gleichspannung zu erkennen!

Gruß MKelectronik

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