LEEM HiFi Verstärker Audio Anlage  MS-300VD

Reparaturtipps zum Fehler: Netzbrummen

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Autor
HiFi Verstärker LEEM MS-300VD --- Netzbrummen

    







BID = 854840

ffeichtinger

Schreibmaschine



Beiträge: 1050
Wohnort: Traunkirchen im Salzkammergut
 

  


Geräteart : Verstärker
Defekt : Netzbrummen
Hersteller : LEEM
Gerätetyp : MS-300VD
Messgeräte : Multimeter, Oszilloskop
______________________

Hallo

Ich habe hier einen alten Mono-Aktivlautsprecher. Drinnen ist nichts besonders aufregendes: Ein Trafo und im Wesentlichen 2 Platinen:

# Die 1. beinhaltet ein Netzteil (Gleichrichter, ELKO, usw.) sowie die (integrierte) Endstufe und einen PIC-Controller zur Steuerung des Ganzen.

# Die 2. Platine enthält ein paar Klinkeneingänge (MIC1, MIC2, LINE-IN, ...) sowie deren Lautstärkeeinstellung und ein paar Effekteinstellungen (Bass, Trebble, Delay,...) also alles in allem ein großes OPV-Grab.

Des weiteren sind ist noch ein Kassettendeck vorhanden sowie ein Funkmikrofon-Emfänger, die aber zu folgendem Problem IMHO nichts beitragen.

Das Gerät verfügte im Originalzustand über einen Akku, der aber mittlerweile vom Besitzer entfernt wurde.

Als ich das Gerät in die Finger bekam, gab es keinen Ton von sich (deswegen soll ich es ja reparieren). Des weiteren fiel mir auf, das offenbar schon mal jemand die Finger in dem Kasten drin hatte, da dort und da Modifikationen feststellbar sind.
Wie sich herausstellte blockierte der PIC den Mute-Eingang der Endstufe. (Warum genau konnte ich nicht feststellen, möglicherweise hatte das mit dem entfernten Akku zu tun...) Jedenfalls habe ich die Muteleitung sorgfältig überbrückt, und siehe da, der Alte spielt wieder.

Nun geht es zum eigentlichen Problem: Der Kasten spielt zwar wieder, brummt aber auch recht stark mit 100Hz. (Leider kann ich nicht sagen ob das vorher schon so war, durch Alterung oder durch Reparaturversuche entstanden ist.) Meiner Ansicht nach liegt das an einer ungünstigen Verlegung der Masse zwischen den beiden Platinen:

Die Netzteilplatine stellt eine (rippelige) Versorgung für die Signalplatine zur Verfügung. Diese gelangt zusammen mit der Masse über ein ca. 20cm langes Kabel zur Signalplatine. Dort wird diese Spannung weiter geglättet und den OPVs 'zum Fraß vorgeworfen'. Irgendwo am anderen Ende der Platine kommt dann ein Audio-Signal zusammen mit Masse (wieder über ein 2 poliges Kabel) zurück zur Verstärker/Netzteilplatine.

Das Problem ist nun, dass offenbar durch den Stromrippel, der beim Glätten der Spannung entsteht ein gewisser Spannungsabfall in den Masseleitungen entsteht, der sich natürlich auf das Signal überträgt.

Was kann ich tun um um dieses Netzbrummen soweit wie möglich zu beseitigen?

Vielen Dank, mfg Fritz

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BID = 854863

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach

 

  


Zitat :
Das Problem ist nun, dass offenbar durch den Stromrippel, der beim Glätten der Spannung entsteht ein gewisser Spannungsabfall in den Masseleitungen entsteht, der sich natürlich auf das Signal überträgt.
Evtl. ist der Siebelko im Netzteil tot, so dass dessen Aufgabe nun von einem Kondensator auf der Vorverstärkerplatine übernommen wird.
Dann fliesst natürlich ein erheblicher Wechselstrom über diese Masseverbindung.

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BID = 854868

ffeichtinger

Schreibmaschine



Beiträge: 1050
Wohnort: Traunkirchen im Salzkammergut

Die Haupt-Elkos (2x2200uF) hab ich schon gecheckt, die sehen gut aus. Die gleichgerichtete Spannung beträgt 16V mit einem Rippel von ca. 0.5V bei eingeschalteter Endstufe. Das wäre jetzt nach meinem Gefühl nicht so extrem viel.

mfg Fritz

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BID = 854872

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
Die Haupt-Elkos (2x2200uF)
Parallel geschaltet oder eine symmetrische Versorgung?

P.S.:
Zitat :
mit einem Rippel von ca. 0.5V
An der Vorstufe wird das zuviel sein.
Vielleicht hat da ein Spannungsregler das Zeitliche gesegnet.

[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 29 Okt 2012 13:01 ]

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BID = 854873

ffeichtinger

Schreibmaschine



Beiträge: 1050
Wohnort: Traunkirchen im Salzkammergut

Ich habe gerade versucht die Signalplatine stattdessen mit dem Labornetzteil zu versorgen. Tatsächlich ist nun das Brummen verschwunden. Die Platine braucht etwa 100mA bei 16V.

Ich habe den Stromfluss für diese Versorgung auf der Netzteilplatine nachverfolgt: Er führt direkt von den Hauptelkos lediglich über eine Diode (und einen Schalter) zum Stecker für Signalplatine. Es ist also keine weitere Spannungsglättung auf dieser Platine vorgesehen.


Kann es dass denn wirklich sein, dass der Hersteller so einen blöden Fehler macht?

mfg Fritz

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BID = 854877

ffeichtinger

Schreibmaschine



Beiträge: 1050
Wohnort: Traunkirchen im Salzkammergut

Die ELKOs sind parallel geschaltet. Es ist eine einfache Versorgung, keine symmetrische.

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BID = 854884

ffeichtinger

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Beiträge: 1050
Wohnort: Traunkirchen im Salzkammergut

Mein Verdacht, dass der Hersteller hier einen "Griff ins Klo" tat erhärtet sich. Ich habe mir gerade die Signalplatine genau unter die Lupe genommen und den Schaltplan für Versorgung heraus gezeichnet.

Wie man sieht gelangt die Eingangsspannung (die ja einen Rippel trägt) zunächst über die Diode D1 zum ELKO C1 und lädt diesen periodisch auf. Es ist <kein> Widerstand in Serie zu D1. Man kann sich also vorstellen, dass hier einiges an Ladestrom fließt. Diese Stromspitze verursacht natürlich auch eine Stromspitze in der Masseleitung.

Deshalb habe ich probehalber mal den ELKO C1 ausgelötet. Und tatsächlich, der Brumm verschwindet zwar nicht ganz ist aber schon sehr viel leiser.


Der Schöpfer dieser Schaltung hat es offenbar besonders gut gemeint und wollte auch den letzten Rest an Rippelspannung von der Versorgung der OPVs fernhalten. Dabei hat er sich wohl selbst (und seinen Kunden) ins Knie geschossen, und dadurch ganz neue Störungen erzeugt. Die OPVs hätten den 100Hz-Rippel in der Versorgung ohnehin fast kommentarlos hingenommen.

mfg Fritz


_________________

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BID = 854895

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
Kann es dass denn wirklich sein, dass der Hersteller so einen blöden Fehler macht?
Es kann.
Ich habe derlei selbst schon bei bei einem Meßsender einer großen Marke gesehen. Fängt mit M an und hört mit i auf und ist mittlerweile pleite.

Es ist aber nicht sehr wahrscheinlich, denn es wäre wohl aufgefallen.

Zitat :
Der Schöpfer dieser Schaltung hat es offenbar besonders gut gemeint
Oder der Nixblicker, der daran herumgemurkst hat:
Zitat :
das offenbar schon mal jemand die Finger in dem Kasten drin hatte, da dort und da Modifikationen feststellbar sind.

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