https://www.manualslib.com/manual/6.....anual

Zitat :

Getauscht habe ich auf der Primärseite: Diode D603, Mosfet IRFPE50, IC KA7552, widertsand R606

Waren diese Teile defekt oder nur geraten? Wenn das wirklich ein NT GAU war und es die Ausräumdiode D603 am Gate des MOSFET samt Controller zerlegt hat, dann ist auch oft der Gatewiderstand R604 nicht mehr topfit. Und wenn es den Strommessshunt R606 in der Sourceleitung des MOSFET gegrillt hat, ist auch der erste Widerstand R607 im RC Tiefpass zum ISense Eingang des Controllers unter die Lupe zu nehmen.

Zitat :

habe den grossen Elko C605 hinter dem Gleichrichter durch einen größeren ersetzt

In wie fern größer? Wenn größere Kapazität, dann war das sinnfrei. Das Einzige was du hier mit höherer Kapazität erreichst ist, dass der Stromflusswinkel kleiner und damit die Spitzenstrombelastung für Elko, Brückengleichrichter und Netzfilter größer wird. 220uF sind schon fett genug.

Zitat :

Tantalkondensatoren C615 101k 1kv

Dem Schaltbild nach, aber auch bereits den nackten Werten nach; 100pF, 1kV ist das mit Sicherheit kein Tantalese, sondern ein blauer oder brauner keramischer Scheibenkondensator! Tantalesen sind ELKOS, also per se polarisierte Kondensatoren und 1kV halten die schon mal gar nicht aus.
Warum sind mit einem Mal alle Kondensatoren, die man nicht kennt Tantalkondensatoren?

Zitat :

Tester piept nicht, wie auch bei dem C606. Müsste ja piepen und Widerstand wird unendlich groß werden?

Warum sollte dein Ohmmeter bei Folien oder Keramischen Kondensatoren piepsen? Piepsen tut es wenn Strom fließt um eine nennenswerte Kapazität auf- oder umzuladen. Aber weder 100pF noch 10nF sind eine nennenswerte Kapazität. Wenn die keramischen oder Folienkondensatoren an der Stelle C615 oder C606 defekt sind dann haben die Brandlöcher oder Risse im Gehäuse, und meist ist dann dein neuer MOSFET auch wieder dahin.

Zitat :

Nur bei den 12V zeigt mein Messgerät 11,8V an. Also wohl zu wenig.

Nö. Der KIA278R12 Regler hat laut Datenblatt http://pdf.datasheetcatalog.com/datasheet/kec/KIA278R05_15PI.pdf bei 18V Eingangsspannung einen Toleranzbereich der Ausgangsspannung von 11,7 bis 12,3V. Wäre also noch im grünen Bereich.
Welche Spannung misst du denn an seinem Eingang bzw über C621? Laut Datenblatt sollten es mindestens 13V sein, damit der Regler funktioniert.

Zitat :

Messe ich vor dem Trafo T601, habe ich starke Spannungsschwankungen.

Dass das ein Schaltnetzteil ist, und wie ein solches funktioniert weisst du aber schon, oder? Sei froh, dass du dir beim Herummessen an der Primärseite des T601 dein Messgerät nicht abgeschossen hast.
Tausch lieber mal auf Verdacht die Elkos C609 und C616 aus. Der erste stabilisert die Versorgungsspannung des Schaltreglers und der zweite stabilisert die Spannungsregelschleife.
Ist der Fehler damit nicht behoben, kann man weiter sehen.

OK vielen dank für die Anregungen. Ja ich weiss, dass es sich um ein Schaltnetzteil handelt und kenne den ungefähren Aufbau. Wieso kann ich mit meinem Messgerät nicht vor dem T601 messen, wegen der hohen Frequenz? also OZi benutzen? Wenn ich das richtig sehe, handelt es sich hier um ein Primär getaktes Netzteil? Bin hat schon länger raus aus der Materie. Ja der C615 ist ein kleiner blauer Kondensator. Kann man die nur mit einem Kapazitätsmessergerät prüfen? werde mal den C606 und den C609 tauschen und
die Wiederstände nochmal messen. Kann der C609 mit seinen Werten auch höher ausfallen, oder sollte er die gleichen Werte haben?

Zitat :

handelt es sich hier um ein Primär getaktes Netzteil?

So sieht es aus. Aber das geht ja schon aus dem Datenblatt des Schaltreglers hervor, das man im Zweifel immer als Allererstes zu Rate ziehen sollte, gerade wenn man sich nicht sicher ist, was man vor sich hat.

Zitat :

Bin hat schon länger raus aus der Materie.

Dann wird es Zeit sich damit (nochmal) zu beschäftigen. Denn Schaltnetzteile laufen dir heutzutage deutlich häufiger als konventionelle übern Weg.
https://kompendium.infotip.de/sperrwandler-netzteile.html
http://schmidt-walter-schaltnetzteile.de/snt/snt_deu/sntdeu3b.pdf
http://www.elektroniknet.de/elektro......html

Zitat :

Wieso kann ich mit meinem Messgerät nicht vor dem T601 messen, wegen der hohen Frequenz?

Unter Anderem. Du kannst zwar Gleichspannungen am IC messen, wie seine Versorgungsspannung, nur bringt dich das meist nicht viel weiter. Daneben können über der DS Strecke des MOSFET und auch der Primärwicklung des T601 hohe Impulsspitzen bis 700+V auftreten. Da macht so manch ein Multimeter schonmal die Grätsche.

Zitat :

also OZi benutzen?

vor allem Trenntrafo wenn primärseitig von T601! Besser gar nicht primärseitig herummessen.
Meist führt dich das nicht weiter, ausgenommen du bist einem sehr unüblichen Fehler auf der Spur, der Erfahrungen trotzt und sich anders nicht festmachen lässt. Und auch dann siehst du an der Kurvenform der Sekundärseite oftmals schon was auf der Primärseite schief läuft.

Zitat :

Ja der C615 ist ein kleiner blauer Kondensator. Kann man die nur mit einem Kapazitätsmessergerät prüfen?

Ja, aber diese Keramischen Pillen gehen fast nie kaputt, ohne dass man es nicht schon von weitem sieht. Entweder sind sie auseinander gesprengt, oder haben Brandlöcher oder Qualmen beim einstecken. Aber ja, wenn du möchtest dann kannst du diese mit dem Kapazitätsmessgerät testen. Vorausgesetzt du kannst so kleine Werte überhaupt vernünftig messen. Und wenn du dabei bist dann aber auch die Durchschlagsfestigkeit bzw den Leckstrom bei Nennspannung prüfen, denn Versagen unter Last sind auch "Failure Modes". Und am Ende hast du dann einen Fuhrpark von Messgeräten benutzt und bist so schlau wie vorher...

Zitat :

Kann der C609 mit seinen Werten auch höher ausfallen, oder sollte er die gleichen Werte haben?

Besser ist so nah am Originalwert wie mit akzeptablem Aufwand machbar. Im Zweifel immer davon ausgehen, dass sich der Entwickler bei der Wahl der Werte vielleicht sogar etwas gedacht hat. Bei der Kapazität gilt das oftmals mehr als bei der Spannungsfestigkeit. Bei der Spannungsfestigkeit kannst du in der Regel etwas großzügiger nach oben abweichen; also von von 25V auf 35V und von 50V auf 63V (oder 100V wie z.B. bei dem 1uF) steigen, was die Sache etwas vereinfacht wenn du Bauteile auf Vorrat einkaufst.
Andererseits wenn du 47uF 50V gegen 56uF 63V tauschst wird das Ding nicht gleich in Rauch aufgehen. Nur halt nicht übertreiben.

Da hab ich wieder was gelernt, danke. So Netzteil läuft wohl, allerdings muss noch ein Fehler auf dem AMP PCB sein. Gerät läuft, Radio geht an lässt sich auch einschalten, aber nur wenn ich die Verbindung zum AMP PCB trenne. Relais klickt dann einmal und die Schutzschaltung vom Schaltznetzteil schaltet das Netzteil aus, wenn ich das so richtig sehe?
Da muss ich wohl mal weitersuchen