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BID = 828471
frefrafru Neu hier
Beiträge: 25 Wohnort: Münster
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Geräteart : Sonstige
Defekt : Bassendstufe defekt???
Hersteller : JVC
Gerätetyp : Ghettoblaster
Chassis : RV-NB1
Messgeräte : Multimeter
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Reparaturwochenende! Nachdem es für meine Oberfräse eher schlecht auszusehen scheint (habe das Problem in einem anderen Thread geschildert) habe ich noch ein weiteres Gerät ausgegraben, dass meiner Zuwendung bedarf. Einen Ghettoblaster (tragbare Musikanlage) der Marke JVC. Habe mich schon zwei Mal an dem Teil versucht: geöffnet und nach offensichtlichen Schadstellen (losen Kabeln, verschmorten Bauteilen) gesucht, bin aber nicht fündig geworden. Momentan steht das Gerät wieder zusammengeschraubt vor mir. Ich möchte das Problem erst einmal schildern:
Das Gerät verfügt über 4 Lautsprecher (2 x Bass, 2 x Mittel-/Hochtöner). Die Mittel-/Hochtöner funktionieren einwandfrei. Probleme gibt es mit den Basslautsprechern wobei es vermutlich nicht an den Lautsprechern selber liegt sondern am Bassverstärker. Die Basslautsprecher sind allerdings nicht völlig stumm (von der gewünschten Musik geben sie leider nichts wieder): schaltet man das Gerät ein kommt einmalig ein knacken aus den Basslautsprechern (in Zukunft nur noch Lautsprecher). Nun kann man über die Mittel-/Hochtöner Musik hören – oder auch nicht. Unabhängig davon verändert sich das leise Rauschen, welches aus den Lautsprechern kommt (und evtl. auch normal ist) nach ca. 1 min zu einem lauteren Brummen. Nach ein paar weiteren Minuten knacken die Lautsprecher erneut (gleiches Geräusch wie beim einschalten). Dieses Knacken tritt nun immer häufiger auf bis es nach ca. 10 min zusammen mit dem Brummen mehrere Male pro Sekunde auftritt (hört sich dann ein bisschen so an wie Maschinengewehrfeuer). Schaltet man das Gerät irgendwann während des zuvor beschriebenen Vorgangs aus (also auf Standby) hört das Knacken (falls es schon aufgetreten ist) auf und das Brummen wird deutlich lauter. Dies bleibt dann so lange bis man den Netzstecker zieht. Steckt man ihn wieder ein ist das Gerät still (obwohl es dann auch auf Standy ist) bis man es wieder einschaltet.
Alle Geräusche kommen aus beiden Lautsprechern. Lautstärke und Ton des Knackens und Rauschens lässt sich mit dem Bassregler und Lautstärkeregler der Anlage nicht verändern.
Ich hoffe das Problem verständlich geschildert zu haben. Hat da anhand dieser Beschreibung evtl. schon jemand eine Idee was es sein könnte oder würde es helfen Fotos vom Bassverstärker einzustellen?
Schon jetzt DANKE und beste Grüße. |
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BID = 828616
frefrafru Neu hier
Beiträge: 25 Wohnort: Münster
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So, ich habe das gute Stück nun zum dritten Mal zerlegt und die Endstufenplatine ausgebaut. Zu mehr als der genauen Suche nach verschmorten oder korrodierten Bauteilen fehlt mir leider das elektronische Verständnis und vermutlich auch die Möglichkeiten. Allerdings bin ich bei der Suche fündig geworden. Ein Transistor scheint korrodiert zu sein (soweit ich das beurteilen kann). Was meinen die Experten? Könnte das schon die Ursache für das Problem sein? Falls ja: wo kann ich Ersatz bekommen (Beschriftet ist er mit A1267 GR 450). Falls nein: gibt es andere Ideen was ich überprüfen sollte oder auf gut Glück wechseln könnte (hatte da bei einem anderen Projekt für das ich in diesem Forum nach Hilfe gefragt hatte schon mal auf diese Art und Weise Glück). Danke und beste Grüße!
Foto 1: Endstufenplatine (Pfeil markiert Stelle mit korrodiertem Transistor – ist auf der Abbildung verdeckt).
Foto 2: Endstufenplatine mit Zusatzplatine (die beiden Platinen sind durch eine Steckverbindung verbunden). Um was es sich bei der Zusatzplatine genau handelt erschließt sich mir nicht.
Foto 3: Evtl. defekter Transistor
Foto 4: Zum Vergleich Transistor mit identischer Bezeichnung an einer anderen Stelle der Endstufenplatine. |
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BID = 828618
frefrafru Neu hier
Beiträge: 25 Wohnort: Münster
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Sehe gerade, dass auf die Rückseite der Transistoren immer noch ein Buchstabe in den Kuststoff geprägt ist. Um diesen Lesen zu können müsste ich das Teil aber erst mal auslöten.
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BID = 828627
Mirto Schreibmaschine
Beiträge: 2236 Wohnort: Sardinien (IT)
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Zitat :
| Um diesen Lesen zu können müsste ich das Teil aber erst mal auslöten. |
Bevor Du da etwas auslötest, ist erstmal saubermachen angesagt!!
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Fehler passieren immer wieder. Wichtig dabei ist, anschliesend noch in der Lage zu sein, davon berichten zu können!!
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BID = 828635
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| dass auf die Rückseite der Transistoren immer noch ein Buchstabe in den Kuststoff geprägt ist. Um diesen Lesen zu können |
Laß es.
Das ist eine Markierung der Preßform, mit der allein der Hersteller etwas anfangen kann.
P.S.:
Ja, erstmal mit Pinsel und Staubsauger saubermachen und dann alles nachlöten.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 8 Mai 2012 1:36 ]
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BID = 828666
frefrafru Neu hier
Beiträge: 25 Wohnort: Münster
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Hallo und danke für die Antworten. Ich sehe ein: sauber gemacht werden muss das Teil! (-; Danke für den Tip mit dem nachlöten. Auch wenn von der Unterseite alle Lötstellen sehr ordentlich aussehen wird dies als nächstes durchgeführt. Trotzdem noch Mal zu dem von mir als evtl. defekt identifizierten Transistor: Ich habe mich im Netz ein wenig umgeschaut und bin auf folgende Information gestoßen:
klick
Außerdem habe ich die beiden Datenblätter die ich diesem Post beifüge gefunden. Ich bin mir ziemlich sicher, den Transistor gefunden zu haben um den es sich handelt. Die aufgedruckte 450 bezeichnet demnach lediglich die Produktionscharge.
Lässt sich mit den Informationen Ersatz bei Conrad oder Völkner finden oder sollte ich - wenn ein Ersetzen überhaupt nötig sein sollte - das Teil hier für unverschämte 16,80 Euro nachbestellen?
Ich gebe natürlich zu, dass in keinem der gefundenen Informationen die Rede von einem eingepressten Buchstaben auf der Rückseite des Transistors ist.
Was meinen die Experten?
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BID = 828700
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Nimm einen BC556B, notfalls auch BC557B.
Achtung: Andere Anschlußanordnung.
Woher weisst du, daß der Transistor defekt ist?
Dreck allein ist kein Grund.
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BID = 828773
frefrafru Neu hier
Beiträge: 25 Wohnort: Münster
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Danke perl, das ist doch schon mal ein guter Hinweis. Leider weiß ich natürlich nicht ob der beschriebene Transistor defekt ist oder nicht (kann man sowas testen?). Ich habe - wie in meinem ersten Post geschrieben - lediglich nach korrodierten onder verschmorten Bauteilen gesucht und dabei ist mir dieser Transistor aufgefallen. Eigentlich ist dies auch ganz gut auf den Bildern 3 und 4 meinses ersten Post zu sehen. Dort einmal der meiner Meinung nach korodierte Transistor und zum verglich ein Transistor mit der gleichen Bezeichnung der diese Auffälligkeiten nicht zeigt.
Aufgefallen ist mir:
1. Der Transitor liegt am Rand der Platine wo er durchaus mit Feuchtigkeit (das Gerät hat sicher schon einige Male bei leichtem Regen seinen Dienst verrichten müssen) in Kontakt gekommen sein kann.
2. Die drei Pinne sind dunkel angelaufen und haben ein Belag was mich auf Korrosion schließen lässt, welche natürlich auch ins Innere des Transistors gedrungen sein kann.
3. Die Beschriftung (GR 450) ist deutlich blasser als beim Vergleichstransistor was evtl. auch auch Fréuchtigkeits- oder Hitzeeinwirkung schließen lässt.
Nicht richtig gedeutet?
Ich werde auf jeden Fall erst mal alles säubern und dann die Lötstellen nachlöten. Wenn ich dazu gekommen bin werde ich auf jeden Fall über das Resultat berichten.
Grüße.
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BID = 828809
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| . Leider weiß ich natürlich nicht ob der beschriebene Transistor defekt ist oder nicht (kann man sowas testen?) |
Natürlich kann man.
Am einfachsten mit einem Meßgerät, aber Fachleute können sich auch anders behelfen.
I.d.R. wird man den Transistor dazu aber ausbauen.
Zitat :
| Die drei Pinne sind dunkel angelaufen und haben ein Belag was mich auf Korrosion schließen lässt, |
Das muß nichts bedeuten.
Falls es sich allerdings bei den grünen Krümel wirklich um Grünspan handelt, weil da jemand Cola o.ä. reingekippt hat, kann das Bein auch ganz abgefault sein.
In diesem Fall sollte man auch die Platine genau inspizieren, denn die Leiterbahnen dort sind weitaus dünner als ein Transistorbein.
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BID = 829593
frefrafru Neu hier
Beiträge: 25 Wohnort: Münster
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Zwischenstand: ich habe die Platine gereinigt und alles Lötstellen auf der Rückseite nachgelötet. Anschließend habe ich den von mir als evtl. defekt identifizierten Transistor ausgelötet und anhand dieser Anleitung überprüft. Alle Kombinationen waren hochohmig, so dass ich hoffe, dass der Defekt wirklich an diesem Transistor liegt. Ein Ersatz (BC556B) ist bestellt (geänderte Anschlussanordnung werde ich beim Einlöten brücksichtigen). Ich werde auf jeden Fall vom Resultat hier berichten.
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BID = 829603
Cry Wolf Achtung Dieser user postet unter verschiedenen Namen
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Zitat :
| anhand dieser Anleitung |
Schön.
Bleibt zu hoffen, dass du dieses Messprinzip auch mal an anderen Transistoren der Platine durchgeführt hast, um zu sehen, ob du mit deinen Messmitteln bzw so wie du sie anwendest/einstellst überhaupt sinnvolle Ergebnisse erhältst.
So reichhaltig die Anleitung nämlich bebildert ist, so viele Fallstricke ergeben sich auch, wenn man bei heute üblichen Digitalmultimtern einfach den "Bereich Ohmmessung" wählt, ohne Rücksicht auf den einzustellenden Messbereich bzw eine extra vorhandene Funktion für den Diodentest.
Dann ist misst selbst ein nagelneuer Transistor "Hochohmig in alle Richtungen".
Zitat :
| Ein Ersatz (BC556B) ist bestellt |
Fast jeder Elektronikschrott hätte vergleichbare PNP Transistoren drin gehabt. Hat sogar den Vorteil, dass die Chinakracher aus dem Elektronikschrott (z.B. S9015) das gleiche BCE japan-Pinout haben und die gleichen Daten wie der Originaltyp. Und das für lau.
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BID = 829954
frefrafru Neu hier
Beiträge: 25 Wohnort: Münster
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Hallo, leider war ich erfolglos. Der Transistor wurde getauscht aber das Problem besteht nach wie vor. Ich habe absolut keine Veränderung durch die bisherigen Maßnahmen erzielen können. Ist das Teil nun ein Fall für den Schrott oder hat noch jemand eine Idee was man mit den Mitteln, die mir zur Verfügung stehen überprüfen/ausprobieren könnte? DANKE!
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BID = 830203
frefrafru Neu hier
Beiträge: 25 Wohnort: Münster
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Hallo, habe noch etwas recherchiert und bin auf den Schaltungsdienst Lange gestoßen, über den das Beziehen des entsprechenen Schaltbildes möglich wäre. Die Kosten dafür liegen bei 17 Euro. Ließen sich anhand des Schaltbildes evtl. Bauteile identifizieren die für den beschriebenen Defekt verantwortlich sein könnten oder ist des eher wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen? Grüße.
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BID = 830234
Manolito Stammposter
Beiträge: 439 Wohnort: anywhere
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Zitat :
| ...auf den Schaltungsdienst Lange gestoßen, über den das Beziehen des entsprechenen Schaltbildes möglich wäre. Die Kosten dafür liegen bei 17 Euro. |
Es geht auch günstiger, z.B. bei elektrotanya; einfach mal nach "JVC RV-NB1 service manual" googeln.
Zitat :
| Ließen sich anhand des Schaltbildes evtl. Bauteile identifizieren die für den beschriebenen Defekt verantwortlich sein könnten. |
Das ist durchaus denkbar, sofern man die im Schaltbild enthaltenen Informationen auswerten und z.B. durch Messen verifizieren kann.
Da wird sich wohl der Bassverstärker-Hybrid (IC301,TA8223K, woofer amp) verabschiedet haben; möglich wären auch def. Elkos in der Peripherie des o.g. IC. Welche Geräusche gibt das Teil denn von sich, wenn es über Batterien oder ein ext. Netzteil, statt des int. NT betrieben wird?
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BID = 830384
frefrafru Neu hier
Beiträge: 25 Wohnort: Münster
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Hallo Manolito,
das ist doch mal eine hilfreiche Antwort. Danke! Das Schaltbild habe ich schon mal gefunden und hänge es diesem Beitrag an.
Auf die Idee den Ghettoblaster mal im Batteriebetrieb zu testen bin ich noch nicht gekommen, da ich davon ausgegangen bin, dass der Defekt nicht von dem Netzteil verursacht ist und daher auftreten muss egal mit welcher Stromquelle das Teil betrieben wird. Liege ich da falsch? Ich werde das aber auf jeden Fall nachholen (leider besteht dazu erst wieder nächste Woche die Möglichkeit) und dann hier davon berichten.
Der Bassverstärker-Hybrid ist ein TA8233H (nicht wie Du in deinem letzten Post geschrieben hast ein TA8223K - das müsste der für die Mitteltöner sein). Sehe ich das richtige? Könnte ich den einfach versuchen nachzukaufen, ihn einlöten, ihn mit Wärmeleitpaste (welche Wärmeleitfähigkeit und was ist noch zu beachten?) mit dem Kühlkörper verbinden - fertig?
Schönes Wochenende!
[ Diese Nachricht wurde geändert von: frefrafru am 19 Mai 2012 21:53 ]
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