Da wäre die erste, ganz ganz wichtige Regel bei der Restaurierung von alten Radios...
NIEMALES OHNE PRÜFEN EINSCHALTEN! Die hast du schon mal missachtet, die Strafe war der dampfende Trafo.
Das Gerät düfte aus den 50er oder 60er Jahren stammen, hat also ca. 40-50 Jahre auf dem Buckel und war unter Umständen seit 20-30 Jahren nicht mehr in Betrieb. In der langen Zeit kann einiges kaputtgehen, uns selbst wenn das Gerät auf anhieb läuft können Kondensatoren Feuer fangen usw.
An sowas geht man vorsichtig ran, egal wie verlockend es ist die Kiste mal anzuschalten.
Das "Rechteck mit 5 Ringen darin" soll das Chassis deines Gerätes darstellen, so nennt man das Metalldingen innen drin
Die Bezeichnungen neben des Ringen sind die Röhrentypen.
Das Rechteck mit der Aufschrift B250C75 soll der Gleichrichter sein. Das ist ein Selengleichrichter, nicht umsonst auch "Gleich riecht er" genannt. Sollte es bei dir ekelhaft nach vergammelten Kohl riechen ist nicht der Trafo sondern der Gleichrichter abgebrannt.
Häufig sind nach so vielen Jahren die Elkos trocken und "normale" Kondensatoren haben einen Feinschluss.
Die Röhren sind meistens OK, Ersatz ist aber bei Nachkriegsgeräten, von wenigen Röhrentypen mal abgesehen, kein Problem.
Problematisch sind immer Gehäuseteile, Knöpfe und Skalen, da ist Ersatz kaum zu bekommen.
Sollte der Trafo wirklich abgebrannt sein, wird es schwierig sein den Originaltrafo zu bekommen. ALlerdings sind diese Trafos oft sehr ähnlich und können durch einen aus einem anderen Gerät oder einen neuen ersetzt werden. Leider ist das Gerät dann nicht mehr 100% Original.
Spannungen sind einmal die 6.3V Heizspannung, ca. 200V Anodenspannung und evtl. je nach Typ noch weitere Spannungen, z.B. für Beleuchtungen von aktivierten Bedienelementen usw.
Ersatzteile bekommst du unter anderem bei:
http://www.die-wuestens.de/, Schaltbilder bei
http://www.schaltplanlisten.de/.
Bei der Anfrage nach dem Schaltbild auf alle Fälle die Röhrenbestückung mit angeben (Die Buchstaben-Zahlenkombis in den Kreisen). Dein Gerät taucht in der liste nicht auf, die Chassis waren aber oft sehr ähnlich.
Diese Musikschränke wurden sehr oft nicht von den Geräteherstellern sondern von Möbelfirmen gebaut. Die haben das Gehäuse gebaut und die Chassis dazugekauft.
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