Lieber Varaktor,
danke für die Anmerkungen.
Zu einer Abspielabschaltautomatik finde ich keinen Hinweis.
Die Bedienungsanweisung enthält aber einen Kommentar zu 'allgemeinen Störungen', die auf eine "elektrostatische Entladung" oder "Netzrauschen" zurückzuführen sein könnten. Man solle, so heißt's da lakonisch, den Netzstecker abziehen, wenigstens 3 Minuten warten und dann "versuchen, das Gerät wieder zu betreiben". (Hat nürlich auch nicht geholfen).

Zur Aufwickelachse: Schwer zu sagen; würde meinen, nicht völlig abnorm.

Noch eine Vermutung:
Die Bedienungsanleitung verlangt 220 V Netzspannung; heute ist ja mehr üblich (gemessen 228 V). Kann das Fehler in der Elektronik auslösen?
O.K.

Normalerweise nicht, die 230V lagen auch damals im Toleranzbereich (+/- 10%). Außerdem erfolgte die Umstellung 1987, das Gerät wurde also wohl nie anders betrieben.

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-=MR.ED=-

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Da wird man wohl mal aufmachen müssen. Jedenfalls erstmal ein scharfes Auge auf Transmissionsriemen richten.
Auch da kann was ausgeleiert sein, oder Fett Schmutz, etc,.. , nach ausleiern vielleicht sogar von einer Rolle gesprungen. Spulen geht ja auch nicht mehr.

Beim Öffnen (wenn nicht schon oft geschehen) bloss vorsichtig sein, sonst fehlt schnell ein Teil (Bettlaken und gutes Licht!).

Liebe Elektroniker,

habe das Gerät jetzt also geöffnet.

Die Kassettenmechanik ist als Modul aufgebaut, das mit vier Schrauben im Chassis montiert ist. Es ist nur mäßig verschmutzt, alle beweglichen Teile sind gangbar. Es gibt zwei (Gleichstrom-) Motoren, von denen einer über Flachriemen/Schwungrad eine dünne Metallwelle antreibt. Die Welle dreht sich, sobald das Gerät eingeschaltet wird.
Im Abspielmodus bewirkt dieser Motor außerdem das Einrücken der Magnetköpfe in die eingelegte Kassette. Im eingerückten Zustand wird das Band per Gummirolle gegen die dünne Welle gedrückt und so transportiert. Ausgelöst wird das Einrücken durch einen E-Magneten (Spule: 76 Ohm) per Schubstange (gangbar) zum einem Getriebe.
Der Flachriemen (Gummi) sitzt ordentlich auf dem Schwungrad und zeigt keinen großen Verschleiß.
Der zweite Motor übernimmt im Abspielmodus das Aufwickeln des Bandes, und außerdem wohl das Vor/Rückspulen.

Nach allem, was ich sehe, liegt kein offenkundiger mechanischer Fehler vor und ich vermute den Fehler daher in der Elektronik.

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5 Kabelstränge führen von dem Mechanikmodul zur Hauptplatine, die Übersichtlich in Sektionen gegliedert und beschriftet ist. Es gibt mind. 1 Mikroprozessor.

Zu den Kabelsträngen:

Zwei Stränge kommen von den Magnetköpfen und führen zu den Sektionen "Playback Eq" und zur "Dolby" Rauschunterdrückung (Vormagnetisierung?). Diese beiden sind hier wohl nicht so wichtig.

Ein Strang (5 Litzen) führt von den Tastschaltern zur Sektion "Tape Select" (Normal/Chrom/Metall). (15 V DC Nennspannung, 14.8 gemessen). Hier vielleicht auch nicht so wichtig.

Ein Strang (5 Litzen) führt zur Sektion "Power/Motor Cont." (10 V DC Nennspannung, 10.2 gemessen). Beschriftung am 6-pol. Stecker: "NC"(leer), "+10 V", "CP Motor", "SOLENO ID", "REEL MOTOR", "REEL MOTOR"

Der letzte Strang (3 Litzen) führt zur Sektion "Reel Pulse" (5 V DC Nennspannung, 4.8 gemessen). Beschriftung am 3-pol. Stecker: "PHOTO D.K.", "+ 5 V", "PHOTO T.E.". Auf der Seite des Mechanikmoduls führt dieser Strang augenscheinlich zu einen kleinen (Photo?)-Doppelelement, welches hinter der Kassetten-Antriebachse verborgen ist.Diese sind durch eine kleine runde Platte abgedeckt, die sich mit der Achse mitdreht. Auf der den Elementen zugewandten Seite ist die Platte azimuthal mit einer dunklen Spur versehen.
Könnte der Gerätefehler durch diesen Signalgeber ausgelöst werden? Kann man das Bauteil mit einfachen Methoden testen?

Wer kann mir bei der weiteren Diagnose helfen?

Herzlichen Dank,
und schöne Weihnachten:
Oliver Kastner

Hallo zusammen,
habe den Fehler gefunden: Eine kalte Lötstelle im Gleichrichter war die Ursache. Habe sie nachgelötet, jetzt läuft das Kassettendeck wieder.
Trotzdem Dank an alle, die sich Zeit genommen haben.
Frohes Neues!
O. Kastner