Ein Freund hat diesen TV bei Ebay ersteigert (soll einen kleinen Netzteilfehler haben). Beim Transport ging die Kunststoffscheibe vor der Bildröhre und ein Teil der Rückwand kaputt, so dass er ihn umsonst bekommen hat.

Auf dem TV und der Bildröhre steht nur Triade 3400. Auf der Bildröhre steht noch 345GD.

Es spricht also alles dafür, dass es sich kaum lohnt noch etwas zu reparieren ?

Oh weh...

Okay - auf eigene Gefahr - unbedingt Schutzbrille tragen!
Mal die Bildrohrplatte abziehen und kucken ob der Sockel der BR gebrochen ist, bzw Risse im Glas am Sockel sind. Klingt schwer danach als hätte die Röhre Luft gezogen.

Hat die Bildröhre wirklich kein Typenschild mehr?

Klingt nicht gut,- wirklich nicht.

Luft war auch mein erster Gedanke.

Ich hatte mal einen kleinen HF Oszillator mit einer Röhre gebaut. (Ja, es gibt noch Leute, die Röhren verwenden !) Diese ist mir runtergefallen, und hatte einen Sprung. Eigentlich war sie komplett durch, wurde nur durch das Vakuum zusammengehalten. Im Betrieb kamen dann ein paar Luftmoleküle rein, und es hat ordentlich geblitzt. Ähnlich der Erscheinung in der Bildröhre.

Sprünge sehe ich keine, sieht alles normal aus.
In einer Ecke habe ich noch einen Aufkleber gefunden:
Videocolor
A018721
A79ECU33X01


[ Diese Nachricht wurde geändert von: Benedikt am  1 Nov 2002 17:12 ]

Wäre denn auf Grund der Beschädigung der Rückwand mit einer Beschädigung des Bildrohrhalses zu rechnen? So von der Lage der Beschädigung her?

Da du dich ja mit Röhren auskennst ,- um zu testen, ob die Röhre noch geht, kannst du ja mal anheizen und Kathode - Gitter 1 wie eine Diodenstrecke einer Gleichrichterröhre messen. Bei ca 30-40V als Anodenspannung an G1 und Kathode auf Masse solltest du schon einen kleinen Stromfluss im Andodenstromkreis feststellen können (Spannungsabfall am Anodenwiderstand) - Ich glaube bei den Grundlagen hatte mal jemand etwas über Röhren gepostet.

Und am Rande - Wenn du den Glaskolben einer gaaaaanz alten Bildröhre anritzt solltest du schnell in Deckung gehen.
Die neuen Bildröhren haben einen Implosionsschutz, dh das Glas wird so abgekühlt, dass die thermischen Verspannungen dem Luftdruck entgegen wirken.- Es gab mal eine zeit, da stand auf alten Bildröhren ein Sticker 'Implosionsschutz nach Selbond' oder so,- das war die Zeit als die die Schutzscheiben vor der Bildröhre abgeschafft haben.

Bei normalen Röhren passiert nichts. Ich habe schon mehrere geöffnet. Es macht plop und das wars.

Ich habe gestern einen alten SW TV bekommen und habe mich über den Aufkleber uaf der Bildröhre gewundert: "Gegen Implosion geschützt"

Ich kann mich noch an eine alte Bildröhre erinnern. Als ich da mal einen Stein reingeworfen habe, brach der Stein auseinander. Erst mit einem 5kg Hammer sind die Scherben 10-20m weit geflogen.

Die Bildröhre läuft ansich. Man kann kurz ein heller werdendes Bild erkennen und dann klack. Blitz. Aus.

Der Beschädigung nach, würde ich nicht darauf tippen, dass der Schaden vom Transport kommt. Das Kunstoff ist nur an einer Ecke etwas gesplittert, und die Plexiglasplatte vor dem TV ist weg (da zerbrochen).

Es kann auch sein, dass der Fehler vor dem Transport schon war... Denn vom angeblichen Netzteilfehler merke ich nichts.

AHH sooo...
Sag doch gleich, dass du kurz ein Bild hast... *GGG*

Dann musst du wirklich mal ins Netzteil schauen,- es kann zu viel Spannung abgeben. Hast du irgendwelche Hinweise auf die Spannungen, die das Netzteil liefern sollte?

Auch mal den Screen Regler am Zeilentrafo zurück drehen... Trotzdem kann es sich um einen Funkenschlag in der Röhre handeln, wenn Teile des Elektrodensystems lose oder verrutscht sind, so dass es zu Überschlägen kommt.
Hast du denn in diesem kurzen Moment ein Fernseh-Bild, oder nur ein helles Raster?

Baldur hat bei einem Nordmende Spectra 72 darauf hingewiesen, dass zu hohe Hochspannung bei funktionierendem Netzteil auch durch defekte Kondensatoren am Zeilenendstufentransistor kommen können.

Bild kann man es eigentlich nicht nennen.
In dem Moment wo es knallt, leuchtet mal kurz ein Fleck auf. Vom Tastendruck auf der Fernbedienung bis zum Knall vergehen maximal 2 Sekunden, mancham auch nur eine halbe.

Der Screen Poti stand (orignal) auf halb.
Jetzt habe ich mal ganz nach links gedreht, und es blitz nicht mehr !

Dann langsam wieder nach rechts und ein grün-blauer-langsam-weiß-werdender horizontaler Balken erschien.
Also die Bildröhre ist es nicht, waren es doch die Spannungen !

Also auch keine Vertikale Ablenkung.

Hat jemand einen Schaltplan dafür, oder soll ich einfach mal das Vertikal IC rauswerfen.
Am besten wäre es, wenn jemand einen Schaltplan oder die Spannungen am Netzteil hätte.



[ Diese Nachricht wurde geändert von: Benedikt am  1 Nov 2002 19:20 ]

hallo,
ich würde an deiner stelle mal das CH. im bereich des DST
auf risse untersuchen.

mfg
peter

@Benedikt

Was für ein Vertikal-IC hat der denn drin ?
Und welche anderen Steuer-ICs?
Vielleicht kommt man auf die Weise schonmal mit dem Datenblatt des IC dahinter, ob du zu hohe Sekundärspannungen hast,- dann würde sich nämlich das neue IC auch schnell wieder verabschieden.

Schau mal nach einem Poti zum Einstellen der Systemspannung ,- manchmal sind im Bestückungsaufdruck Werte angegeben (sorry, wenn du das schon gemacht hast),- auch die Siebelkos der (Niedervolt-)Sekundärspannungen am Netzteil können dir einen Hinweis geben,- bei vernünftiger Dimensionierung sollten die Spannungen über ihnen 70-80% der auf dem Elko angegebenen Spannungsfestigkeit nicht überschreiten.

Hallo
Ich habe mir gerade mal deine fehlerbeschreibung durchgelesen.Ich glaube du denkst viel zu kompliziert an deiner stelle würde ich mir mal die kondensatoren im bereich des Zeilentrafo b.z.w. der Zeilenendstufe anschauen (besonders die dicken brummer die mehr als 1KV können sind oft für diesen fehler verantwortlich),ich glaube du hast gute chancen den Fehler dort zu finden.
Gruss Rudi

@Rudi

Zitat :

die kondensatoren im bereich des Zeilentrafo b.z.w. der Zeilenendstufe anschauen (besonders die dicken brummer die mehr als 1KV können sind oft für diesen fehler verantwortlich),

Ach und die sind dafür verantwortlich, dass er keine Vertikalablenkung hat, oder wie? :Laughting \;Out \;Loud \;:

Danke erstmal.
Ich werde am Wochenende mal alles überprüfen.

Ich habe schon öfters Versuche mit Hochspannung gemacht, und jetzt mal ne ganz dumme Frage:

Im Vakuum isoliert 1mm etwa 50kV.
Die Screen Spannung liegt bei einigen kV, und lässt sich um +/-1kV ??? verstellen.

In der Röhre liegt die Beschleunigungsspannung (mit 27kV) recht nah an den restlichen Gittern. Wiso gibt es nun wegen ein paar einzelnen kV der Screen Spannung Lichtbögen ? Da müssten doch viel eher wegen der Beschleunigungsspannung Lichtbögen entstehen oder ?

Wenn einer der Kondensatoren an der Zeilenenstufe defekt wäre (der wo die Spannungsspitzen in eine halbe Sinuskurve umwandelt, direkt zwischen Masse und Kollektor des Horizontaltransistors, dann würde die Spannung um ein vielfaches steigen. Was aber auch den Horizontaltransistor mit seinen 1,5kV CE Spannung killen würde. Also schließe ich das eigentlich schon aus. Eine Bildröhre sollte eigentlich so gebaut sein, dass ein paar % Überspannung (sagen wir extremer Fall: +50%) nicht gleich ein Lichtbogen entstehen sollte.

Was kann hierbei noch so alles kaputtgehen ? Außer den Videoendstufen sonst noch was ?

Hallo Benedikt,

Wenn Du mit "Screen Spannung" die Schirmgitterspannung meinst, die darf nicht im KV-Bereich liegen. Sollten maximal 800 Volt sein !
Da kann durchaus ein Überschlag bei Spannungen im kV-Bereich möflich sein.