Nokia TV 7175 Classic

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Im Unterforum Reparatur - Fernsehgeräte - Beschreibung: Reparaturprobleme mit Fernseher, TV, Farbfernseher

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Autor
TV Nokia 7175 Classic

    







BID = 5380

TAB

Schriftsteller



Beiträge: 571
Wohnort: rot-grünes Irrenhaus an der Weser
 

  


Geräteart  : Fersehgerät
Hersteller  : Nokia
Gerätetyp : 7175 Classic
Chassis    : Eurostero Plus

______________________

Hi,

ich dreh hier deswegen langsam ab: Hin und wieder ließ sich die Familienglotze (8 Jahre alt) nicht mehr beim ersten Mal einschalten, einen Ost-West-Fehler hatte er auch schon ein paar Tage, das ließ sich aber erstmal mit dem Service-Menü fast wieder rausdrehen ;o).

Vor ein paar Tagen war dann ganz Feierabend, die Sicherung war durch, die nächste brannte auch weg und als die übernächste dann heile blieb, ohne daß sich was tat, schwante mir schon Übles.

Im Primärkreis vom Schaltnetzteil war dann auch vom Siebwiderstand über Gleichrichterdioden bis zum Schalttransistor BUF 405 AHS einiges hin. Gemäß Schaltplan sollte man beim Transistortod das Netzteil-IC TEA 2184-G gleich mittauschen, die meisten Teile gab's bei Reichelt, den Transistor beim Fernsehonkel um die Ecke, also frisch ans Werk!

Anschließend leuchteten die Front-LEDs beim Einschalten schon mal kurz auf, dann war's wieder finster. Am Bein 3 von dem IC kann man messen, ob das Ding im Sicherungsbetrieb läuft (also noch ein Kurzer weiter hinten), so war's denn auch.

Also erstmal die üblichen Verdächtigen getauscht, alle Sieb-Elkos >100V oder >100 müF flogen raus, leider ohne Resultat. Beim Einschalten zeigte sich zudem kurz die LED für Mono-Ton, laut Manual ein Indiz für Chroma- oder Vertikalfehler, das Bildkipp-/Endstufen-IC TDA 8170 kostet bei Reichelt knapp 2 Teuro, das hatte ich deshalb gleich mit den Elkos mitbestellt und dann auch noch eben getauscht (ich hasse diese toten Fernseher, an denen man nichts messen kann!), Resultat = 0.

Na gut, dann eben die andere Ecke, was ist mit der Zeilenendstufe, holen wir mal den Endstufentransistor S2000AF raus und schalten wieder ein. Ei guck, die Kiste bleibt an! Transistor durchgemessen, naja, kein Wunder, noch töter geht's ja auch nicht mehr. Also einen neuen besorgt, Vergleichstyp BU 508 AF und rein damit. Der Ost-West-Transistor war (wie erwartet) auch hin, den BD 241 steuerte die Grabbelkiste bei. Die Spannung steigt, das nächste Einschalten und - nix!

mmerhin läuft jetzt auch die Zeilenendstufe hör- und fühlbar mit an. Aber irgendwie ist jetzt auch so langsam gut! Mein Latein nähert sich dem Ende, der erste Frust auf diese blöden IC-Kisten kommt wieder hoch, früher mit den Röhrenkisten oder dem K3-Chassis war das noch einfacher! Wenn da nix mehr ging, kam irgendwann der Schraubendreher über den Sicherungshalter und dann wurde die Fehlersuche nach Indianerart (gucken, wo der Rauch aufsteigt) betrieben.

Fluchen nutzt leider nichts, gehen wir mal weiter methodisch vor und iehen die Strippen vom Zeilentrafo zu den Bildendstufen ab. Die Kiste bleibt an! Ich stecke den Stecker mit den Strippen leicht irritiert wieder drauf, schalte nochmal an - und die Kiste läuft! Ich laß ihn den Abend erstmal laufen, stelle im Service-Menü alles wieder vernünftig ein, schalte dann ein paar mal ein und wieder aus, alles klar.

Na gut, die Kiste zusammengeschraubt, meine Mädels freuen sich auf Formel 1 am Sonntagmorgen, aber der Fernseher, der die Nacht ausnahmsweise in Std-by verbringen durfte, verweigert zunächst mal wieder die Zusammenarbeit, läßt sich dann aber nach dem vierten Einschaltversuch doch überreden. Nach dem Rennen wurde ausgeschaltet und alle weiteren Einschaltversuche wurden von nun an wieder ignoriert. Gestern Abend hab ich dann wieder alles auseindergeschraubt, aber weiter weiß ich nicht so recht. Das Ding hat schon einen µProz drauf, der beim Einschalten alle Chroma-IC's auf ihr Befinden befragt und danach bei Fehlern in Std-By schaltet, aber das scheidet wohl aus. Hat noch jemand eine bessere Idee?

Gruß

TAB

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BID = 5383

Melli

Aus Forum ausgetreten

 

  


Zitat :
Also erstmal die üblichen Verdächtigen getauscht, alle Sieb-Elkos >100V oder >100 müF flogen raus, leider ohne Resultat.


Bei aller Liebe, aber sehr wissenschaftlich ist dieses Vorgehen nicht. Bei diesen Kriterien übersiehst du glatt Filter und Koppelelkos in der Größenordnung 1u/63V 10u/25V etc. Und die machen gerade bei Nichtanschwingen eines Netzteils 90% aller Fehler aus. - Und nicht etwa die 'dicken' Elkos.

Schau bitte noch einmal nach kalten Lötstellen und miss die Elkos nach, statt auf Verdacht zu tauschen,- der ESR Elko Tester aus dem Messgeräte-Forum darf ruhig nachgebaut und benutzt werden,- das ist kein Kinderspielzeug.

Weiterhin habe ich hier zwar nur die Unterlagen des NEUIKEA Stereo Plus Chassis, aber auf den ersten Blick sehe ich hier ein gutes Dutzend Elkos an kritischen Stellen, die glatt durch deine 'Austauschkriterien' fallen. Ich weiß ja nicht, ob das jetzt auf dein Chassis exakt zutrifft, aber dieses Chassis hier hat einen TEA5170 zur Rückregelung und Stabilisierung der Systemspannung. Da liegen drei Elkos drum herum, die allesamt durch dein Raster fallen: 4u7/63V 2u2/63V und 47u/25V. - Zwei davon Sieblekos (einer sogar Siebelko über einer 5.1V Zener) der andere arbeitet als Koppel-Elko und führt einen Zeilenimpuls des DST auf den Regler zurück.
Außerdem würde ich mal die Damper-Dioden BY228,BYW74 o.ä. nahe S2000AF prüfen.- Der O/W Fehler vor dem Ausfall kommt ja nicht von ungefähr. Und ein bereits Tage zuvor angekündigtes Ableben ist bei Halbleitern wie S2000AF (übrigens bist du dir sicher dass BU508AF Ersatz für S2000AF ist und nicht umgekehrt?) und BD241 eher unüblich. In diesem Schaltbild hier gibt es z.B. auch einen Elko 2u2 in einem Netzwerk parallel zum S-Cap, sowie einen Elko 12u parallel zu einer 39V Zener am Fuß der O/W-Spule am Eingang des O/W-Bausteins (hier TDA8350Q).

- MS

Nachtrag:


Zitat :
gehen wir mal weiter methodisch vor und ziehen die Strippen vom Zeilentrafo zu den Bildendstufen ab


Meinst du damit die Stecker zum Ablenkjoch? Wenn ja, ist das der beste Weg sich ein feines Brandloch in die Phosphorschicht zu schießen, sofern man vorher nicht die Heizung der Bildröhre wegnimmt. Außerdem braucht die Ablenkung die Induktivität der Ablenkspule um auf Resonanz zu kommen, anderenfalls kann der HOT u.U. die Beine strecken. Solche 'Sicherheitsmaßnahmen' wie die Brücke im Jochstecker, die beim Abziehen des Steckers die Versorgung zur Zeilenendstufe kappt, gibt es sehr häufig nicht mehr.

[ Diese Nachricht wurde geändert von: melli am 16 Okt 2002 11:06 ]

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BID = 5387

The Shadow

Gesprächig

Beiträge: 117
Wohnort: Wesel

Hallo.Ich hatte mal ähnliche Probleme mit dem Eurostereochassis.Verantwortlich war ein def. T507 (BC 337-25,B-E Schluss)Ursache:C509(2,2uF),C507 (220uF)waren so trocken wie die Sahara.Bis Bald!

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BID = 5760

Gast

Nichtregistrierter Benutzer

Moin, Melli!

Erstmal Dank für Deine rasche Antwort. Und ansonsten (und das muß hier auch mal gesagt werden) alter Schwede, Mädel, Du hast echt was los! Ich hab mich hier mal durch die Beiträge gehangelt und war schwer beeindruckt von Deinem Knoff-Hoff, was so rüberkam! Also: Danke, daß Du andere davon so uneigennützig partizipieren läßt! Darf man fragen, was Du jobmäßig so tust, nach einfachem Radioten sieht das jedenfalls nicht aus?!

>>Also erstmal die üblichen Verdächtigen >>getauscht, alle Sieb-Elkos >100V oder >100 >>müF flogen raus, leider ohne >>Resultat.

>Bei aller Liebe, aber sehr wissenschaftlich >ist dieses Vorgehen nicht. Bei diesen >Kriterien übersiehst du glatt Filter und >Koppelelkos in der Größenordnung 1u/63V >10u/25V etc. Und die machen gerade bei >Nichtanschwingen eines Netzteils 90% aller >Fehler aus. - Und nicht etwa die 'dicken' >Elkos.

Nö, anschwingen tut das Ding ja, wie ich schon geschrieben hatte, dann erkennt das IC aber auf Überlast, macht dicht und setzt an Beinchen 3 seine 3-4 Volt als Kennung für Sicherungsbetrieb.

Mag ja sein, das das Durchtauschen aller dicken Elkos nach dem Motto "Trau keinem über 100" nicht streng wissenschaftlich ist, aber bei "toter" Elektronik von mir schon oft erfolgreich praktiziert wurde, denn: "High-müf"-Elkos leiden mit zunehmendem Alter am schleichenden Kapazitätsverlust und die Dinger wurden hinter Schaltnetzteilen ja nicht von ungefähr mit solchen Werten eingesetzt. Ich hab mal einen alten Grundig (schon mit Schaltnetzteil) repariert, da "schrie" die Zeilenendstufe beim Einschalten jedesmal regelrecht und dann knallte der Endstufentransitor durch. Ursache: ein schlapper Siebelko, so daß die Kiste sich auf der Brummspannung regelrecht aufgeschwungen hat.
Die anderen Kameraden von der High-Volt-Fraktion sind mir schon aus Röhrenzeiten unsympathisch, da werden die ohmschen Anteile (manchmal sogar polaritätsabhängig) allmählich mehr und irgendwann knallt es. Den Älteren unter uns sind die "gelben Brenner" aus den ITT-Netzteilen der 80er bestimmt noch ein Begriff, die haben sogar einige Menschen auf dem Gewissen.

>Schau bitte noch einmal nach kalten >Lötstellen

Das war Schritt 1, hielt ich nicht für erwähnenswert, daß ich mir an der Kiste schon einen halben Wolf gelötet hab!

>und miss die Elkos nach, statt auf Verdacht >zu tauschen,- der ESR Elko Tester aus dem >Messgeräte-Forum darf ruhig nachgebaut und >benutzt werden,- das ist kein >Kinderspielzeug.

Hab ich mir mittlerweile angeguckt, hat wohl Taug, die Sache! Den werd ich mir demnächst mal bauen, bei meinem Röhrenhobby macht das Sinn. Das PDF aus Deinem Download zeigt aber nix an, kannst mir das noch mal zumailen?

>Weiterhin habe ich hier zwar nur die >Unterlagen des NEUIKEA Stereo Plus Chassis,

Der Spruch mit NEUIKEA war mir neu, woher resultiert das? Dabei ist das ist so'n schöner Fernseher mit Holzgehäuse, war damals 93 der Renner auf der Funkausstellung. Hoffentlich fällt in 7-8 Jahren, wenn er endgültig platt sein wird, irgendeinem Designer wieder sowas Nettes ein. Ich finde diese schwarzen Plastikkisten einfach zum Weglaufen!

>Ich weiß ja nicht, ob das jetzt auf
>dein Chassis exakt zutrifft, aber dieses >Chassis hier hat einen TEA5170 zur >Rückregelung und Stabilisierung der >Systemspannung.

Nö, sieht was anders aus, TEA 2184 "Gustav" und die Zeilenrückschlagimpulse kommen über den Schaltnetz-Trafo.

>Außerdem würde ich mal die Damper-Dioden >BY228,BYW74 o.ä. nahe S2000AF prüfen.- Der >O/W Fehler vor dem Ausfall kommt ja nicht von ungefähr.

Die Ecke ist gut (siehe auch nächstes Posting, da liegt vermutlich auch der Hase im Pfeffer!

>(übrigens bist du dir sicher dass BU508AF >Ersatz für S2000AF ist und nicht umgekehrt?)

Wurde mir so von meinem Fernsehonkel verkauft (den Transor gab's mal wieder nicht bei Reichelt und mein letzter Versuch, einen nicht isolierten Bruder durch Unterlegen einiger Glimmerscheiben aus 5355-Zeiten zu isolieren, darf als ziemlich mißglückt betrachtet werden.

>In diesem Schaltbild hier gibt es z.B. auch >einen Elko 2u2 in einem Netzwerk parallel >zum S-Cap,

Aaargh, hab Mitleid mit so'nem alten Mann wie mir, wat sind denn das nun wieder für Terminüsse? Nicht, das ich da nicht auch ein paar schlimme Worte auf Lager hätte: Reaktanzröhre, Schwarzwertklemmdiode, Amplitudensieb! Kennste das?

Der Sprachgebrauch hat sich in der Fernsehtechnik Job jedenfalls ganz schön Richtung Denglisch entwickelt. Ich bin da ja schon ein paar Jahre raus, aktuellen Bezug gibt mir eben höchstens mal das Streiken der Familienglotze. Also, wat is'n S-Cap?

>>gehen wir mal weiter methodisch vor und >>ziehen die Strippen vom Zeilentrafo zu den >>Bildendstufen ab

>Meinst du damit die Stecker zum Ablenkjoch?

Nö, eigentlich das Teil, "wo die Bilder machen tut", indem es die Kathoden der Strahlerzeugungssysteme mehr oder weniger auf negatives Potential legt (Kathoden-Basisschaltung heißt das Prinzip wohl, meine ich mich zu erinnern). Heutzutage sagt man (glaub ich) wohl "stage-driver" dazu, früher eben Bild- oder auch Farbendstufen. Jedenfalls sitzt das ganze Geraffel nach bester ITT-Manier auf der Bildröhrenanschlußplatte und kriegt seinen Saft (genauso wie die Bildröhre die Heizspannung) über eine Zeilentrafowicklung. Oder, wenn ich den Stecker abziehe, eben nicht mehr.

>Wenn ja, ist das der beste Weg sich ein >feines Brandloch in die Phosphorschicht zu >schießen, sofern man vorher nicht die >Heizung der Bildröhre wegnimmt. Außerdem >braucht die Ablenkung die Induktivität der >Ablenkspule um auf Resonanz zu kommen, >anderenfalls kann der HOT u.U. die Beine >strecken.

HOT??? Ich vermute mal, PL605 "Sand" *gggg* oder?

Viele liebe Grüße

TAB

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BID = 5761

TAB

Schriftsteller



Beiträge: 571
Wohnort: rot-grünes Irrenhaus an der Weser


Zitat :
The Shadow hat am 16 Okt 2002 12:12 geschrieben :

Hallo.Ich hatte mal ähnliche Probleme mit dem Eurostereochassis.Verantwortlich war ein def. T507 (BC 337-25,B-E Schluss)Ursache:C509(2,2uF),C507 (220uF)waren so trocken wie die Sahara.Bis Bald!


Moin, Shadow!

Die Ecke ist gut, danke für den Tip! Ich hab hier gerade einen toten C 509 (500 Öhmer) und eine angekratzte D509 (so ne Art Tunneleffekt, baut, in Sperrichtung gemessen, ganz langsam Widerstand auf, um schließlich zu sperren) rausgemessen. Hatte ich bislang auch noch nicht. Werde ich morgen mal tauschen, dann ggf. mehr. Ansonsten siehe oben (weiß auch nicht, warum da jetzt "Gast" steht).

Gruß (und Danke)

TAB

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BID = 5796

Melli

Aus Forum ausgetreten

Hi

@TAB

Zum Thema Elkos:
Ich habe nicht bestritten, dass dein Ansatz bei Siebelkos funktioniert,- jedoch kommt es bei Koppel und FilterElkos mehr auf das möglichst niedrige ESR - oder wie du sagtest, die 'ohmsche Komponente' an. Gerade bei Schaltnetzteilen sind es oftmals die 'kleinen' Elkos, die Ärger machen. Um dein Grundig-Beispiel aufzugreifen,- ich schätze der NT-IC deiner Grundig-Kiste war TDA4601 und gerade bei dem gibt es diesen hübschen 1u/63v Filterelko im Signalweg der Systemspannungsregelung. Der kann noch so gute Kapazitätswerte haben, aber ein hohes ESR (oder wie man auch sagen kann, er ist 'trocken') führt dazu, dass dieses Netzteil beim Kaltstart zu hohe Spannungen bringt. Wenn der Elko warm ist, läuft das Gerät ganz normal,- nur kalt ist die Sekundärspannung zu hoch und plötzlich geht der HOT (Horizontal-Output-Transistor: Zeilenendstufentransistor oder für die Röhrenleute PL509/504 o.ä.) auf unerklärliche Weise hinüber. Erst wenn dieser Elko ganz tot ist fängt das NT an zu pumpen. Mag sein, dass dir mal ein NT mit einem tauben 385V Siebelko untergekommen ist, nur ist das wohl nicht die Regel.

Und nun zu deinem Gerät: Das Datenblatt des TEA2164 bezeichnet den 1u Elko an Pin3 als Long Overload Capacitor. Er bestimmt wie lange das IC einen Überlastzustand hinnimmt, bevor es abschaltet. Ist dieser Elko Hin kann das IC logischerweise schon im Einschaltmoment oder bei kurzzeitiger starker Belastung sofort in die Begrenzung gehen, weil es zu schnell reagiert - Eine mögliche Erklärung für das willkürliche Einschaltverhalten, das sich ja verbesserte wenn du durch das Abklemmen von Komponenten Last entfernt hast. Und dazu passt wie die Faust aufs Auge, dass das Gerät warmgefahren ja lief; ein Hinweis für einen Elko mit hohem ESR, denn ESR ist meinst stark temperaturabhängig mit negativem Temp Coeff.
Also ist anzunehmen, wenn nicht sogar bewiesen, dass dieser Elko kritisch für die Fkt deines TV ist.- Ergo, im Verdachtsfall wechseln - auch wenn er 'wenig müf' hat, klein ist, und mit 1u und 63V nicht deinen 'Tauschkriterien' entspricht!

Gleiches gilt für den Elko 4u7 in der Gegend von Pin 9 der das Anlaufverhalten beeinflusst. Und wenn du sagst, dass Siebelkos wegen möglicher hoher Brummspannung gewechselt gehören, so trifft das ja dnn auch auf den 10u/<63V Elko an Pin16 zu,- der siebt nämlich die Versorgungsspannung des IC.

Macht drei (möglicherweise) kritische Elkos, die nicht in deine Kriterien fallen, aber zu dem von dir beschriebenen Fehlerbild passen.

Zweitens hat dein Gerät bestimmt auch einen TEA5170 oder alternativ TEA2128/2028/2029 - nämlich sekundärseitig zur Einstellung der Systemspannung - ohne einen solchen 'Meister' würde der 'Sklave' TEA2164 nämlich nicht laufen. Steht in der Applikationsnote von ST. - Und das Steuersignal kommt über einen eigenen kleinen Trafo auf die Primärseite zurück ,- nicht über den Schaltnetzteiltrafo selbst.

Zum Thema S-Cap : Serienkodensator, Anpasskondensator oder wie du ihn nennen magst. Er liegt in Serie zur horizontal-Ablenkspule, und stellt die gleichspannungsmäßige Trennung und wechselspannungsmäßige Ankopplung zum Zeilentrafo her. Ihm Parallel liegen Dämfungs- und Korrekturglieder, die in dem mir vorliegenden Stereo Plus Chassis u.a. einen Elko 2,2u enthalten. Da Probleme in der Ablenkung gern zu Folgefehlern im O/W Baustein oder der Zeilenendstufe führen, hatte ich auch hier zu einer Kontrolle geraten.

Bildstufe: Sorry, ich gebe zu, dieser Begriff war mir bis dato nicht geläufig. Videoendstufe, RGB Endstufe, Farbendstufe etc ja, aber Bildendstufe nicht. - Dieses mir unbekannte Wort, zusammen damit, dass du schriebst, dass du eine Leitung am Zeilentrafo abgezogen hast, brachte mich zu der Schlussfolgerung, dass du vielleicht das Ablenkjoch abgezogen hast, um die Last für das Netzteil zu verringern. Früher war das - soweit ich hörte - eine gängige Methode, da der Joch-Stecker eine Brücke enthielt, die beim Ziehen des Steckers aus Sicherheitsgründen die Betriebsspannung zur Zeilenendstufe trennte,- und eben diese Sicherheit spart man sich heute. Und darum auch mein Einwand, dass du dann schnell mit einem Brandloch Enden würdest. Wie gesagt,- war mein Fehler, ich hätte den Begriff 'Bildstufe' kennen müssen. Entschuldigung, bin halt nicht unfehlbar.

Was noch... Ja Denglisch... Das kommt daher, dass ich englischsprachige Veröffentlichungen den deutschen Schmökern wie Lummer etc bei weitem vorziehe. Die Englischsprachigen, im Internet kostenlos veröffentlichten Sammlungen von Reparaturhinweisen, praxisnahen Fehlersuchmethoden, Tips und Tricks, und Erklärungen von Schaltungen und Geräten nach dem Motto 'Erklär es mir so, als wäre ich sechs Jahre alt' liefern alle nötigen praxisnahen Informationen um ein Gerät zu reparieren, und dabei noch etwas über seine Schaltungen etc zu lernen.
Außerdem kann ich es mir nicht leisten, zu jedem Gerät einen Schaltplan zu bestellen, so dass ich mir sowas dann aus den Datenblättern der entsprechenden ICs zusammenhole.- Und die sind nunmal in Englisch verfasst,- oder halt wie bei Sony in japanisch *g*

PS. Poste mal den Schaltplan, meiner hier hat ganz andere Bauteilbezeichnungen.

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BID = 5922

TAB

Schriftsteller



Beiträge: 571
Wohnort: rot-grünes Irrenhaus an der Weser

Hi, Folks,
so langsam werd ich hier porös, Oskar läuft jetzt wieder, beim Fernseher hab ich rein prophylaktisch noch den S-Cap getauscht und dann mit Diode über BE vom HOT Signale beguckt. Resultat: alles bestens bis zur Ansteuerung HOT. Wenn, dann liegt der Fehler also dahinter. HOT eingelötet, nach dem dritten Einschaltversuch kommt die Kiste, Bild top, alles im grünen Bereich, alle Spannungen so, wie sie sein sollen, alle Oszillogramme dito, ich werf das Ding gleich vom Balkon! Einziges Manko: ich krieg auch im 20-MOhm Bereich keinen Durchgang von der Fokussierung zum Wehnelt-Zylinder gemessen. Ist das heutzutage so O.K? Wenn ich den ganzen Schrott vom Zeilentrafo abziehe (also Fokus und Spannungserzeugung Farbendstufe (sitzt auf der Bildröhrenplatte), knallt mir die aus Selbstschutzgründen (das verschissene Netzteil-IC kost' fast 20 TEuro) von 2,5 A auf 2 A reduzierte Gerätesicherung durch. Steck ich den Fokus-Draht wieder rein, ist alles wieder gut (außer das die Kiste u.U. eben nicht will!) Alle Bauteile in der Umgebung des Zeilentrafos sind durchgemessen und offensichtlich OK. Hat noch jemand eine Idee dazu, bevor ich mir'n neuen Zeilentrafo bestelle?

Regards

Thomas

P.S.: Eh ich es vergesse, die LED's auf der Frontplatte liefern je nach Lust und Umgebungstemperature alle möglichen Fehlerursachen hier ab.



[ Diese Nachricht wurde geändert von: TAB am 26 Okt 2002  1:56 ]

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BID = 6201

Gast

Nichtregistrierter Benutzer

Hi,

@Melissa:

[/quote]

Und nun zu deinem Gerät: Das Datenblatt des TEA2164 bezeichnet den 1u Elko an Pin3 als Long Overload Capacitor.

[/quote]

Hoffe, nu funzt das hier mit die "Quotes" Und wenn nicht, what Shells, Arals or Essos, deswegen kommt mir hier kein Internet Exploder drauf!

Aber zum Thema: Guter Tipp, ich war auch glei mal bei ST auf'fer Seite, zum Thema TEA 2164 verkündete man dort aber: 'Only paper available' oder so. Da Du den Zettel aber offensichtlich hast, erklär doch bitte mal eben 'für Sechsjährige', wie das da mit der Strommessung so geht. Bevor ich hier aus Schierschangdudel den Zeilentrafo tausche, wollte ich diese Ecke nicht unversucht lassen, damit sich nicht etwa als Grundlage meiner Versuche der Einschaltmoment im Nulldurchgang herausstellt!

Schaltschema hab ich Dir gescannt und zusammengebaut, is'n 16 Farben-Tiff mit LZW-Komprimierung, da kann man bei gleichem Speicherbedarf mehr drauf sehen als auf so'nem Kasper-JPeg, wenn Du keine Pixelspritze zum Aufmachen hast, versuch's mit Word!

Heute (Fernseher will mal wieder nicht) habe ich noch mal spaßeshalber die Strippen zum Ablenkjoch und (eingedenk Deiner Warnung) auch die zur Bildrohranschlußplatte abgezogen. Damit hätte der ZTR also nur noch Hochspannung produzieren müssen, war er aber heute nicht für zu haben. Das ist es ja, was mich an dieser Kiste raschelig macht, auf einmal läuft er, alles Top, Bild vom feinsten, alle Oszillogramme wie aus dem Bilderbuch und am nächsten Tag zeigt er mir den ausgestreckten Mittelfinger! (Das ist bei mir übrigens völlig normal, meine Fernseher wissen offensichtlich, an wem sie sind, der letzte ITT war auch nicht besser, dem fehlten auf einmal die mittleren 75 Zeilen im Bild, also Kopf mit Augen, Nase und dann kam Kinn, hab ich schließlich für 10 Mark an einen Türken verscheuert, der behauptete, er könne alle Fernseher reparieren!)

In diesem Sinne

TAB


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BID = 6202

TAB

Schriftsteller



Beiträge: 571
Wohnort: rot-grünes Irrenhaus an der Weser

Hi,

da oben steht schon wieder "Gast"???

@Melissa:

in dieser MS-Wunderwelt hier komme ich nicht klar, schick mir doch mal ne Mail an     thomas.doering äht nwn.de (automatisch editiert wegen spamgefahr)   ,, dann bekommst Du das Schaltschema von mir per Mail!

Grüße

TAB

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BID = 6313

Melli

Aus Forum ausgetreten


Zitat :

erklär doch bitte mal eben 'für Sechsjährige', wie das da mit der Strommessung so geht


Ich bitte um Verzeihung, aber angesichts der Entwicklung der letzten Tage und Wochen habe ich mich entschieden, meine Mitwirkung in diesen Foren zu beenden und mit heutigem Datum keinerlei Beiträge mehr zu veröffentlichen.

Sicherlich wird sich ein sehr viel sachkundigerer Zeitgenosse finden, der Ihnen schneller und besser weiterhelfen kann, als ich es vermag.

Vielen Dank für Ihr Verständnis

MfG
M.S.

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"Khattam-Shud,", sagte er bedächtig, "ist der Erzfeind aller Geschichten, ja sogar des Wortes selbst. Er ist der Prinz der Stille und Feind der Rede. Und weil mit ihm alles endet,- weil Träume enden, Geschichten enden, das Leben endet, benutzen wir am Ende seinen Namen. 'Es ist vorbei.', sagen wir einander, 'Khattam-Shud: Das Ende'"

- Haroun und das Meer der Geschichten

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BID = 6318

Gast

Nichtregistrierter Benutzer

Hi Melly,

Schade....

Ich hoffe, nicht in irgendeiner Form dazu beigetragen zu haben

Liebe Grüße

TAB

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BID = 6354

K.m.

Stammposter



Beiträge: 254
Wohnort: Berlin

Nur mal ne Frage?
Schon mal die alte Föhn - Kältespraymethode ausprobiert??
K.m.

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BID = 6360

TAB

Schriftsteller



Beiträge: 571
Wohnort: rot-grünes Irrenhaus an der Weser

STRIKE!

Nach unzähligen durchmessen, durchlöteten und durchgrübelten Nächten hinter dem Sch...-Fernseher ist es vollbracht: Die Kiste läuft wieder! Nachdem ich mich immer mehr auf den TEA2164G und seinen "Boss" TEA5170 als mögliche Fehlerursache versteift hatte, wurde ich schließlich fündig. Die Versorgung des TEA5170 wird über eine vom µC gesteuerte Transistorschaltstufe beim Einschalten auf Pin 2 gegeben und dort über einen miesen, kleinen 10µF Elko gepuffert. Das muß beim Kalteinschalten reichen, bis die Zeilendstufe anschwingt und die ersten Zeilenrückschlagimpulse vom Fußpunktwiderstand des ZTR beim µC ankommen, sonst legt der Masse auf die Schaltstufe und schaltet dem TEA5170 den Saft ab und der Fernseher geht wieder aus. Und dieser besch... Kondensator war ausgelaufen, trocken wie die Sahara! Auf sowas muß man erstmal kommen!

Von allein wäre mir das vermutlich nie gelungen, wenn mich Melly nicht in so dankenswerter Weise unterstützt hatte. Ich muß hierzu ein paar Worte schreiben, den Melly hatte mir bereits in einer privaten Nachricht genau die Geschichte mit dem TAE 5170 und TAE 2164 erläutert, wegen der ich dann noch mal gepostet hatte. Diese Nachricht bekam ich aber erst gemeldet, als das Posting schon weg war. Den Zusatz "Für Sechsjährige", der sich auf ein vorangegeanges Posting bezog, hätte ich wohl besser mit einem ;o) als das gekennzeichnet, was er sein sollte, vielleicht klang das "mal eben" auch zu sehr nach Imperativ oder Melly fühlte sich in Gesamtheit verladen, ich weiß es nicht.

@ Melly,

falls Du also doch noch mal hier vorbeischauen solltest, bitte ich Dich, meine Entschuldigung anzunehmen, es war nicht so gemeint, wie es sich vielleicht gelesen hat, bin deshalb auch ziemlich durch'n Wind, tut mir leid!

TAB

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BID = 6577

Gast

Nichtregistrierter Benutzer

@ TAB

Meine Entscheidung das Forum zu verlassen hatte nichts mit dir zu tun, so dass eine Entschuldigung und Schuldgefühle deinerseits nicht nötig sind.

Wie du ja selbst angemerkt hast, hatte ich dir die entsprechenden Infos ja per PM geschickt,- was ich wohl kaum gemacht hätte, wenn ich mich von deiner Seite her schlecht behandelt gefühlt hätte.

Nur weigere ich mich, konstruktive Beiträge in einem Forum zu posten, dessen MitGLIEDer das Konzept der zwischenmenschlichen Umgangsformen nicht begreifen wollen.

- Melissa

(Absichtlich nicht eingeloggt)


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BID = 6794

TAB

Schriftsteller



Beiträge: 571
Wohnort: rot-grünes Irrenhaus an der Weser

@ Melissa,

Danke nochmal und machs gut. Du bist Spitze! Vielleicht trifft man sich ja nochmal irgendwo anders.

Liebe Grüße

TAB

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