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Wie lagert Ihr historische Technik? Erfahrungsaustausch - wie lagert man richtig? |
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BID = 967227
Beckenrandschwimmer Schreibmaschine
Beiträge: 1921 Wohnort: Altrip
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Hallo Forengemeinde,
viele von Euch haben sicherlich einiges an historischen elektrischen Geräten rum stehen. Ich auch. Und ich will die funktionierenden Geräte möglichst lange noch im funktionierendem Zustand halten.
Da kommt natürlich die Frage nach der optimalen Lagerung auf, was für eine Privatperson möglich ist.
Bisher habe ich meine Geräte im (trockenen - weiße Wanne) Keller gelagert. Allerdings hatte ich in der Vergangenheit öffters im Sommer mal bis zu 80% Luftfeuchte, was anscheinend ein paar Papierkondensatoren zerstört hat. Zumindest die bernsteinfarbenen für 275VAC.
Deswegen - und weil der Keller zum Teil auch als Wohnraum genutzt wird - habe ich mir eine Luftentfeuchter gekauft, der die Luftfeuchtigkeit unter 70% hält. Die Temperatur schwankt zwischen 18°C im Winter und 25°C im Sommer.
Mit dieser Lagerung habe ich - bis auf den Kondensatoren - gute Erfahrungen gemacht.
Dann gibt es ja noch die Fragen bezüglich Einschalt-Intervalle. Alle 2 Monate für 2h? Alle 6 Monate für 30min? Alle...
Ich habe da noch kein Konzept...
Wie lagert Ihr eure Schätzchen? Vielleicht kann ich meine Lagerung ja noch verbessern. Schaltet Ihr die Geräte an? Wie oft, wie lange, mit welchen Sicherheitsvorkehrungen?
Was sind da eure Erfahrungen?
Grüße
Becky |
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BID = 967242
Elektro Freak Inventar
Beiträge: 3434 Wohnort: Mainfranken
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Das wenige dass ich habe, steht entweder in der Wohnung oder im (warmen und trockenen) Mietskeller. Bisher noch keine Probleme.
Zu den Papierkondenstaronen, diese sollte man GRUNDSÄTZLICH austauschen, da sie sehr oft ihre ursprünglichen Werte verloren haben, ihre Isolierspannung verlieren oder brüchige Vergussmasse haben und demzufolge austrocknen!
Siehe auch hier:
http://dampfradioforum.de/viewtopic.php?t=2700
Grüße
Michael
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BID = 967254
stego Schreibmaschine
Beiträge: 2467
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Servus!
Die Papierkondis sind nach den vielen Jahrzehnten immer hinüber, egal ob bei 30 oder 80 % Luftfeuchtigkeit gelagert.
Meine Sammlung steht im Keller, da ist auch das Problem mit der Luftfeuchtigkeit im Sommer. Daher läuft bei mir stets ein Luftentfeuchter, der bei schwülem Wetter durchaus mal seinen 3-Liter-Behälter auf 3-4 Tage randvoll macht. Eingestellt habe ich den auf 55 % Luftfeuchtigkeit, die er auch sehr exakt hält, 70 % sind für meine Begriffe zu hoch. Im Winter hat das Gerät dafür lange Pause, da ist die Luft ok.
Ich würde historische Geräte einfach "normal" lagern, also keinen zu großen Temperaturschwankungen ausgesetzt, bei normaler Luftfeuchtigkeit und geschützt vor direktem Sonnenlicht. Ein Kellerraum ist also fast ideal: Sommer wie Winter fast gleiche Temperaturen, die Luftfeuchtigkeit läßt sich mit einem Gerät regeln und Sonne kommt auch so gut wie keine rein.
Einschalten? Naja, hin und wieder werden die restaurierten Geräte zwecks Vorführung eingeschaltet. Unrestaurierte dagegen NIE. Die restaurierten Geräte sind (zumindest nach meinem besten Wissen und Gewissen ) soweit hergestellt, daß ich diese ohne besondere Vorsichtsmaßnahmen einschalten kann. Jedoch lasse ich kein Gerät unbeaufsichtigt eingeschaltet! In meinem "Radio-Altersheim" habe ich eine Installation mit TEHALIT-Schächten, wo ein Schalter am Anfang sämtliche Steckdosen spannungsfrei schaltet. Dann kann ich kein Gerät vergessen auszuschalten.
Gruß
stego
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BID = 967602
Beckenrandschwimmer Schreibmaschine
Beiträge: 1921 Wohnort: Altrip
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Danke für die Antworten.
Meine "Schätzchen" kann man so einfach nicht restaurieren. Es sind Computer, der älteste von 1984. Da frage ich mich schon, ob es besser ist, ihn alle paar Monate ein paar Stunden laufen zu lassen oder über ein paar Jahre einzumodden.
Im Moment ist er voll funktionstüchtig und komplett original. Sogar die 10MB MFM Festplatte läuft einwandfrei.
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BID = 968687
extensor Gesprächig
Beiträge: 169
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Tipps zur Lagerung:
Such mal unter "Hardware Konservierung"
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BID = 970034
Martin.M Schriftsteller
Beiträge: 512 Wohnort: Biedenkopf
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historische Technik: Oszilloskope
Ich hab dafür ein Bastelzimmer. Da es nicht grade einfach ist diese Dickerchen gut unterzubringen gibts hier ein hoch belastbares Regalsystem, Eigenbau.
Die Röhrengeräte dürfen so alle drei Monate mal was messen (im Winter auch mal öfter ), so bleiben sie fit. Hier ist alles sauber restauriert und betriebsbereit.
lG Martin
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Martin.M am 22 Sep 2015 18:31 ]
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BID = 970039
attersee Stammposter
Beiträge: 448 Wohnort: Wien
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Das Lagern ‚antiker‘ Elektronik (Messtechnik, Empfänger, etc.) schaffte mir viel Kopfzerbrechen. Ich saß auf einem Lager musealer Stücke, auf die trotz des großen Hauses, der Zugriff unpraktisch war und deren Zustand vor sich dahinalterte. Vor etlichen Jahren packte mich Gott sei Dank der Rappel und ich beschloss, dass ich kein Keller-Museum (mit versteckten Schaustücken) bin und alles ohne wesentlichen Gebrauchswert driftete entweder durch die Bucht oder fand im Müllsammelzentrum einen neuen Besitzer.
Verblieben ist eine nicht schlechte Ausstattung an Messtechnik und das eine oder andere schöne Stück für den Schaukasten. Von meinem nicht unbeachtlichen Komponenten-Sortiment habe ich mich allerdings nicht getrennt. Alles, was unter den Titel ‚Werkzeug‘ fällt, findet in der mit einem Luftentfeuchter ‚klimatisierten‘ Werkstätte übersichtlich Platz. Es war ein Befreiungsschlag, den ich nicht bereue.
Grüße,
attersee
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