Vertägt sich bleifreies Lot mit herkömmlichem?

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Autor
Vertägt sich bleifreies Lot mit herkömmlichem?

    







BID = 744233

Otiffany

Urgestein



Beiträge: 13763
Wohnort: 37081 Göttingen
 

  


Kann man Lötstellen, die mit bleifreiem Lot gelötet sind mit bleihaltigem Lot nachlöten, oder verträgt sich das nicht?

Gruß
Peter

BID = 744300

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach

 

  

Das ist eher eine juristische als eine technische Frage.
Technisch sind mir keine Nachteile bekannt, juristisch darfst du es wahrscheinlich nicht.

BID = 744303

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

Ich meine:
Juristisch darf man

Denn die Beschränkung gilt nur für das Inverkehrbringen.
Weder für Reparaturen noch für Privatkonstruktionen.


_________________
"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???"

BID = 744308

nabruxas

Monitorspezialist



Beiträge: 9269
Wohnort: Alpenrepublik


So wie SAM2 sehe ich das auch und habe es in div. Lötseminaren auch so erfahren. Bei medizinischen Geräten, Luftfahrt und Militär ist das Blei meines Wissens ohnehin nicht abgeschafft, da betriebssicherer, und deshalb vorgeschrieben.

Ein Problem stellt allerdings das geänderte Verhalten dar wie zB. der Schmelzpunkt. Löten ist ja nicht Kleben.
Es kann bei BGA bzw. (super)Fine-Pitch Arbeiten erhebliche Probleme geben.
Bei 0815 Arbeiten sehe ich da aber auch kein Problem.


_________________
0815 - Mit der Lizenz zum Löten!

BID = 744312

Otiffany

Urgestein



Beiträge: 13763
Wohnort: 37081 Göttingen

Das Merkwürdige und der Grund für meine Anfrage ist die Tatsache, daß, als ich versuchte zwei Lötstellen in einem Steuergerät(KFZ) nachzulöten, die durch Wassereinbruch gelitten hatten, diese sich nicht nachlöten ließen, sondern verklumpten und keine Verbindung mehr mit der Leiterbahn einzugehen gewillt waren. Ich habe daraus geschlossen, daß dieses Steuergerät mit bleifreiem Lot gelötet ist. Hat schon mal Jemand versucht, ähnliches zu tun?

Gruß
Peter

BID = 744315

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach

Das hat wohl nichts mit bleifreiem Lot zu tun, aber möglicherweise mit einer (evtl. durch Elektrolyse beim Wassereinbruch verstärkten) Passivierung der Oberflächenbeschichtung der Bauteile.
Dafür wird häufig Nickel verwendet, welches eine ziemlich hartnäckige Oxidschicht bilden kann.

BID = 744317

Rafikus

Inventar

Beiträge: 4150

Ich habe vor drei Tagen am Anzeige- und Intrumentenmodul eines Scenic II Bj.2004 einige Stellen nachlöten müssen. Es ging recht gut, man musste nur darauf achten, dass jede Stelle auch genügend Flussmittel aus dem Lot abbekam.
Bei SMD unter einem Mikroskop, und immer schön die Spitze abwischen.

Rafikus

BID = 744318

Otiffany

Urgestein



Beiträge: 13763
Wohnort: 37081 Göttingen

Als Ergänzung:
Ich hatte vorher die Lötstellen mit dem Dremel und einer feinen Messindrahtbürste blank geschliffen und anschließend mit Alkohol entfettet. Hätte ja eigentlich jegliche Oxydschicht beseitigen müssen.

Gruß
Peter

BID = 744322

DonComi

Inventar



Beiträge: 8605
Wohnort: Amerika

Das ging mir bei der Reparatur einer Lötstation auch so.
Bei mir lag es an der Spitzentemperatur.
(Die Lötstelle wollte einfach kein Lötzinn annehmen).

_________________

BID = 744328

Otiffany

Urgestein



Beiträge: 13763
Wohnort: 37081 Göttingen

Selbst mit 380 Grad hatte ich keinen Erfolg. Das Zinn formte sich zur Kugel.

Gruß
Peter

BID = 744351

Rafikus

Inventar

Beiträge: 4150

400°C
Vielleicht ein anderes Lot, mit anderem Flussmittel versuchen.

Rafikus

BID = 744366

IC-Killer

Schriftsteller



Beiträge: 635
Wohnort: Stuttgart


Offtopic :
Auf dem Lötstopplack lötet sich´s halt nun mal schlecht


Hat die Lötstelle eine große thermische Masse ?


Gruß Killer


BID = 744393

Otiffany

Urgestein



Beiträge: 13763
Wohnort: 37081 Göttingen

Das lag nicht am Lötstopplack. (ich habe schon gelötet, da warst Du noch nicht mal in Planung!)

Gruß
Peter

BID = 744405

321stefan

Gelegenheitsposter



Beiträge: 82
Wohnort: Edinburgh

Ich weiß nicht ob dir das weiterhilft,
aber das hab ich mal bei ELV gelesen:
"Bleihaltige Lote dürfen im Privatbereich zwar weiterhin verwendet werden, jedoch kann das Mischen von bleifreien- und bleihaltigen Loten auf einer Leiterplatte zu Problemen führen, wenn diese im direkten Kontakt zueinander stehen. Der Schmelzpunkt an der Übergangsstelle kann sich verringern, wenn niedrig schmelzende Metalle, wie Blei oder Wismut mit bleifreiem Lot vermischt werden. Das unterschiedliche Erstarren kann zum Abheben von Leiterbahnen (Lift Off Effekt) führen. Des Weiteren kann der Schmelzpunkt dann an der Übergangsstelle unterhalb des Schmelzpunktes von verbleitem Lötzinn liegen. Insbesondere beim Verlöten von Leistungsbauelementen mit hoher Temperatur ist dies zu beachten."

mfg

BID = 744417

Otiffany

Urgestein



Beiträge: 13763
Wohnort: 37081 Göttingen

Wenn dem so ist, würde das Einiges erklären.
Danke für den Hinweis!

Gruß
Peter


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