Überspannungschutz- Steckdosenleisten und deren Schutz, fraglich?

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Autor
Überspannungschutz- Steckdosenleisten und deren Schutz, fraglich?

    







BID = 1099292

krockie

Stammposter

Beiträge: 414
Wohnort: OWL
 

  


Hallo, da es hier gerade mächtig gedonnert und geblitzt hat und ich dennoch den Rechner angeschmissen habe, stellt sich mir die Frage;
Wie wirksam sind sogenannte Überspannungsschutz-Steckerleisten eigentlich, gibt es da wirklich einen Schutz oder ist das nur Schwindel wie mit vielen fraglichen Produkten die im Markt rumschwirren?

Hier ein Beispiel, wie ich das verstehe soll es bis zu 10.000 V Schutz bieten , was nun die 1,5 KV Up bedeuten keine Ahnung.
Auch die 10KV sind doch um einiges unter dem den ein Blitz erzeugen könnte.

Vielleicht kann ja jemand der in diesem Gebiet technisch versiert ist,
etwas dazu schreiben?

Was das alles auf sich hat?
Was die ganzen Dinge auf dem Typenschild bedeuten und vor allem natürlich ob da wirklich Schutz gegeben ist. Ich zweifle stark daran aber ich lasse mich sehr gerne eines besseren belehren.

Vielen Dank und Gruß







BID = 1099293

Mr.Ed

Moderator



Beiträge: 36208
Wohnort: Recklinghausen

 

  

Diese Teile bringen als Feinschutz nur etwas, wenn vorher auch das grobe abgefangen wird, also alle Leitungen beim Eintritt ins Gebäude geschützt sind.
https://www.dehn.de/de/ueberspannun.....it-ab

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-=MR.ED=-

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BID = 1099295

krockie

Stammposter

Beiträge: 414
Wohnort: OWL

Ok, danke.
Also ist das alles doch Augenwischerei. Steht ja auch nur Überspanungsschutz und nichts von Blitzschutz oder Kalter-Schlag -Schutz.

Gruß

BID = 1099299

der mit den kurzen Armen

Urgestein



Beiträge: 17434

Das ist nur ein Feinschutz, der bei relativ geringen kurzzeitigen Überspannungen schützt. Bei sehr hohen Spannungen ist der Wirkungslos. ( Der schlägt schlicht und einfach durch)
Deshalb ist der Überspannungsschutz auch ein Konzept das die hohen Spannungen stufenweise abbaut. Typ 1 meist eine Funkenstrecke reduziert die Spannung von mehreren 100 kV auf ca 6 kV , Typ 2 danach von den 6 kV auf ca 1,5 kV und der Typ3 von ca 1,5 kV auf etwa 400 bis 500 V.

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Tippfehler sind vom Umtausch ausgeschlossen.
Arbeiten an Verteilern gehören in fachkundige Hände!
Sei Dir immer bewusst, dass von Deiner Arbeit das Leben und die Gesundheit anderer abhängen!

BID = 1099304

krockie

Stammposter

Beiträge: 414
Wohnort: OWL


Zitat :
der mit den kurzen Armen hat am  1 Jul 2022 05:47 geschrieben :

Das ist nur ein Feinschutz, der bei relativ geringen kurzzeitigen Überspannungen schützt. Bei sehr hohen Spannungen ist der Wirkungslos. ( Der schlägt schlicht und einfach durch)
Deshalb ist der Überspannungsschutz auch ein Konzept das die hohen Spannungen stufenweise abbaut. Typ 1 meist eine Funkenstrecke reduziert die Spannung von mehreren 100 kV auf ca 6 kV , Typ 2 danach von den 6 kV auf ca 1,5 kV und der Typ3 von ca 1,5 kV auf etwa 400 bis 500 V.


Vielen Dank auch für die Infos.

Dann ist meine Vermutung leider richtig und es handelt sich hierbei nur um Geldmacherei.

Das Netzt hier und woanders ist doch seit Jahrzehnten stabil, wüsste nicht wann es die letzten Jahrzehnte mal Überspannungen durch den Netzbetreiber verursacht wurden.

Ich kenne das aus Entwicklungsländern, liegt aber auch schon Jahrzehnte zurück. Das vor den elektronischen Geräten wie z.B. einem Fernseher, ein schweres Gerät vorgeschaltet wurde (nehme aufgrund des hohen gewichts an dass es Wicklungen waren) diese haben das TV vor den ständigen Netzbedingt vorhandenen Spannugsschwankungen geschützt.

Also könnte ich das Teil auch gleich weglassen und in die Tonne treten.

Weil vor was soll es bei einem modernen zu 99,9 % stabilem Netz noch schützen?

Bei Gewitterhagelwetter dann wie sonst auch alle Stecker inclusive die F-Stecker der Parabolantennen und den Stecker an der UK0 Schnittstelle der Telekom an den Geräten abziehen ist wohl der beste Schutz.

Ich kann mich noch an eine Nacht erinnern, so Mitte/Ende der 80er.
Da bin ich mitten in der Nacht, ausgelöst durch einen Gewitterdonner vom Bett aufgesprungen und konnnte noch sehen wie aus einer unbelegten Steckdose Funken rauskamen.
Am morgen danach habe ich festgestellt dass alle Geräte die während der Zeit in Betrieb waren, ihren Geist aufgegeben hatten. Das waren zum Glück nur der Kühlschrank und der LCD Wecker.

Gruß


[ Diese Nachricht wurde geändert von: krockie am  1 Jul 2022  8:48 ]

BID = 1099309

der mit den kurzen Armen

Urgestein



Beiträge: 17434

Auch durch Schalthandlungen im Netz kann es zu Überspannungen kommen. Davor und durch Transienten ( Kurzzeitige Spannungsspitzen ) soll der Feinschutz schützen.
Früher hatten wir in den Haushaltsversicherungen auch einen Überspannungsschutz enthalten . Heute musst du den teuer extra mit abschließen.
So modern und störungsfrei sind unsere Netze schon lange nicht mehr. Schau dir mal die Netzspannung mit einem Netzwerkanalysator an, da wirst du staunen.


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[ Diese Nachricht wurde geändert von: der mit den kurzen Armen am  1 Jul 2022  9:22 ]

BID = 1099311

krockie

Stammposter

Beiträge: 414
Wohnort: OWL


Zitat :


So modern und störungsfrei sind unsere Netze schon lange nicht mehr. Schau dir mal die Netzspannung mit einem Netzwerkanalysator an, da wirst du staunen.


[ Diese Nachricht wurde geändert von: der mit den kurzen Armen am  1 Jul 2022  9:22 ]


Auch danke für diese Infos.
Leider besitze ich keinen Netzwerkanalysator.
Dann lasse ich mal die Steckerleiste weiterhin drinne, schaden wirds wohl auf keinen Fall.

Gruß

BID = 1099314

winnman

Schreibmaschine



Beiträge: 1640
Wohnort: Salzburg

Das ist keine Augenauswischerei sondern nur die letzte Stufe im Überspannungsschutzkonzept.

Für sich alleine kann das in einigen Fällen schon was bringen.

Damit das aber zuverlässig wird:
Bei Gebäudeeintritt werden alle leitungen über die 1. Überspannungschutzorgane geführt (wirklich alle, KabelTV, Telefon, Internet (soferne nicht LWL) und Strom.

Dazu gehört dann auch ein entprechender Potentialausgleich (Blitzstromtauglich) der dann noch Wasser, Fernwärme, . . .) am Gebäudeeintritt abfängt.

die 2. Stufe sitzt dann am Hauptverteiler, hier sollten in unmittelbarer Umgebung dann auch die anderen Leitungen über die 2. Stufe geschützt werden.

die 3. Stufe ist dann der Feinschutz (so wie dein Tischverteiler).

Auch noch zu beachten:
Durch den hohen Stromstoß beim Blitzeinschlag werden in Leiterschleifen hohe Spannungen induziert. Je größer die Fläche in der Leiterschleife desto höher die Spannung.

Wenn also zB.: Telofonleitung/'Netzwerk zum PC, . . . einen ganz anderen Verlauf hat als die "Stromleitung" dann hast du hier eine große Schleifenfläche und somit größere Fehlerspannungen als wenn die Leitungen relativ nahe beieinander im selben Leitungsverlauf liegen.


BID = 1099463

krockie

Stammposter

Beiträge: 414
Wohnort: OWL

@Schreibmaschine
Auch Dir vielen Dank für die sehr ausführlichen Infos.
Schon ein recht komplexes Thema, der Blitzschut für Geräte.
Ich lasse es einfach so stehen, das wird wohl das einfachste sein.
Und bei aufkommendem Blitzhagel ziehe ich einfach alle möglichen Stecker ab.
Das passiert so selten und ist von relativ kurze Dauer.

Gruß

BID = 1100923

:andi:

Inventar



Beiträge: 3205
Wohnort: Bayern

Ich kaufe keine Steckdosenleisten mit Überspannungsschutz, es sei denn, der Hersteller wirkt seriös und gibt explizit an dass er einen Thermoschutz für die Varistoren drin hat.
Die Varistoren altern mit der Zeit, vor allem durch kleinere Überspannungen die sie wegstecken. Dann steigt ihr Leckstrom und damit die Eigenerwärmung, und irgendwann werden die richtig heiß. Hab da online schon Bilder gesehen, wo die Leisten angeblich deshalb gebrannt haben. Scheint wohl in den USA ein bekannteres Problem zu sein als hier.

https://www.electrical-forensics.co......html

http://www.rbs2.com/fire.htm

https://www.cpsc.gov/Recalls/2014/S.....tors/


_________________
"Gestern gings noch, da kann net viel sein"


[ Diese Nachricht wurde geändert von: :andi: am 22 Aug 2022 12:22 ]


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