Meine Erfahrungen mit Flußmitteldämpfen aus bleifreiem Lötzinn

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Autor
Meine Erfahrungen mit Flußmitteldämpfen aus bleifreiem Lötzinn

    







BID = 413228

Hosianna

Gerade angekommen


Beiträge: 1
Wohnort: 22111 Hamburg
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In den Jahren 2004/2005 wurde in unserer Firma allmählich auf bleifreies Lötzinn umgestellt. Bis dahin hatte ich seit 1985 mit bleihaltigem Lötzinn gelötet. Sehr bald fiel mir auf, daß die Flußmittel-Seele des bleifreien Lötzinns eine andere chemische Zusammensetzung haben muß, als die des bleihaltigen Lötzinns, denn ich hatte von den Dämpfen in Nase und Mund einen ekelhaften bitteren Geschmack, den ich vorher nie gehabt habe, solange ich mit dem bleihaltigem Lötzinn gearbeitet hatte. Ich sprach meinen Abteilungsleiter daraufhin an, daß mir das mit dem bitteren Geschmack aufgefallen war, aber er ging über meine Feststellung einfach darüber hinweg und äußerte sich nicht dazu. Hinzu kam, daß meine Absaug-Anlage längere Zeit wohl auch nicht so gut absog. Auf meine Meldung hin, gab mir mein Abteilungsleiter zu verstehen, daß ich sie dann wohl mal richtig reinigen müßte. Das Reinigen brachte auch nicht viel. Im Herbst 2005 hatte ich eine Erkältung. Bei dieser Erkältung kamen mit dem Auswurf furchtbare scharfe und bittere Substanzen aus meiner Lunge, die wie die Flußmittel-Dämpfe schmeckten, aber in meinem Körper viel aggressiver und schärfer geworden waren, als wie ich sie beim ersten Einatmen empfunden hatte. Das meldete ich wiederum in meiner Firma und erbat mir eine Gasmaske, weil ich nicht gewillt war, noch mehr davon einzuatmen. Nachdem ich dann einige Tage mit der Gasmaske in der Elektronik-Fertigung gesessen hatte, sah sich mein Abteilungs-Leiter die Absaug-Anlage an, stellte fest, daß sie tatsächlich nicht gut absog und gab mir eine neue. Aber leider war schon viel zu viel von dem Zeug in meine Lunge gekommen; denn in diesem Jahr erkrankte ich am 18. 2. 2007 mit Fieber, und dann kann wieder scharfes bitteres Zeug aus meiner Lunge. Danach habe ich mich nicht wieder richtig erholt. Es kommt in Schüben immer noch schrfes Zeug heraus und alles brennt davon: Die Lunge und die Atemwege! Hat irgendeiner von Euch ähnliche Erfahrungen speziell mit Flußmitteldämpfen von bleifreien Lötzinn gemacht? Oder weiß einer, wie gefährlich das Zeug tatsächlich sein könnte? Ich habe das Gefühl, im ganzen Körper davon angeschlagen zu sein. Auf was muß ich mich noch gefaßt machen? Gibt es eine wirksame ärztliche Behandlung, um das Zeug wieder loszuwerden? Oder ist das jetzt mein Schicksal für den Rest meines Lebens?

BID = 413235

Tobi P.

Schreibmaschine



Beiträge: 2168
Wohnort: 41464 Neuss

 

  

Hi und willkommen im Forum!

Was sagt denn dein Arzt dazu? Hat er diesen Auswurf analysieren lassen? Wenn ja, mit welchem Ergebnis?

Was du dagegen tun kannst, wird dir hier vermutlich keiner sagen können. Das ist die Aufgabe deines Arztes.


Gruß Tobi

_________________
"Auch wenn einige Unwissende etwas anderes behaupten, bin ich doch der Meinung, dass man nie genug Werkzeug haben kann"

BID = 413327

nabruxas

Monitorspezialist



Beiträge: 9094
Wohnort: Alpenrepublik

Zuerst wünsche Ich Dir alsbaldige Genesung!!!!

Gibt es weitergehende Informationen zum Flussmittel?
Hersteller?
Zusammensetzung?

Wurde der Hersteller schon darauf angesprochen?

Was steht im Sicherheitsdatenblatt der verwendeten Komponenten (Zinn / Flussmittel / Fluxreiniger / etc.)

Trage mal ALLES zusammen was in diesem Zusammenhang relevant ist.

Führe genaue Aufzeichnungen über den Krankheitsverlauf!
Wann wurde das Zinn eingeführt?
Wann traten erste Symptome auf?
Wann wurden die Diskussionen geführt?
Was sagt der Arzt dazu, wenn er auf diesen Punkt (Ursache?) angesprochen wird?

Alles SEHR wichtig wenn es gegenüber des Arbeitgebers/ Herstellers argumentiert werden muß.

Eine chronische Krankheit ist wirklich kein Spaß.


_________________
0815 - Mit der Lizenz zum Löten!

[ Diese Nachricht wurde geändert von: nabruxas am 11 Mär 2007 22:29 ]

BID = 415904

Kleinspannung

Urgestein



Beiträge: 13330
Wohnort: Tal der Ahnungslosen

na toll,jetzt gibts schon ROHS-Konforme Krankheiten
Gut,das ich noch bleihaltig löten darf...
In Ami-Land hättest sicher gute Chancen auf ne Klage,wenn sich beweisen lässt,das deine Beschwerden auf dieses Gelumpe zurückzuführen sind,aber hier?

BID = 415915

Her Masters Voice

Inventar


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Beiträge: 5307
Wohnort: irgendwo südlich von Berlin

Das mit dem bitteren Geschmack hatte ich bei meinen Probelötungen in Bleifrei auch festgestellt, nur hatte ich vermutet es wäre die Galle die mir dabei am überkochen war. Habs als Einbildung abgetan und beschlossen weiterhin verbleit zu löten. Dem Threaderöffner kann ich nur baldige Genesung wünschen!

_________________
Tschüüüüüüüs

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Frank

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BID = 415951

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach

Afaik sind die Flussmittel von bleifrei tatsächlich agressiver, weil das Lot schlechter benetzt. Ausserdem sind die Temperaturen höher, sodaß u.U. auch mehr davon verdampft.

Die genaue Zusammensetzung des Flussmittels werden die Lot-Hersteller nicht gern verraten, aber wenn man im Auswurf Reste davon feststellen will, wäre das schon wichtig. Rückstandsanalytik ist ein schwieriges Gebiet, denn man sucht nach minimalen Mengen von mittlerweile evtl. sogar veränderten Substanzen. Die buchstäbliche Nadel im Heuhaufen, die mittlerweile vielleich verrostet ist.

Deshalb wäre es auch wichtig Proben des aktuell verwendeten Lotes sicherzustellen, auch des Platinenmaterials, denn niemand kann die Hersteller daran hindern deren Zusammensetzung im Laufe der Zeit zu ändern.
Wenn man dann nach einiger Zeit Äpfel von gestern mit Birnen von heute vergleicht, wird dabei nicht viel gemeinsames herauskommen.

Vom Hersteller des Lots sollte man nicht allzuviel Hilfestellung erwarten, geht es doch auch um eventuelle Haftungsfragen.



_________________
Haftungsausschluß:



Bei obigem Beitrag handelt es sich um meine private Meinung.



Rechtsansprüche dürfen aus deren Anwendung nicht abgeleitet werden.



Besonders VDE0100; VDE0550/0551; VDE0700; VDE0711; VDE0860 beachten !

BID = 416309

nabruxas

Monitorspezialist



Beiträge: 9094
Wohnort: Alpenrepublik

Dank Perls Beitrag erinnere ich mich auch wieder was beim Weller Lötseminar erwähnt wurde:

"Die Löttemp. ist bei bleifreiem Löten höher was Probleme mit dem Flussmitteln verursachen kann. Ist die Temp. zu hoch, entsteht Formaldehyd. Damit können gesundheitliche Risken nicht ausgeschlossen werden.
Die Zusammensetzung der Flussmitttel wird idR. nicht bekanntgegeben."

ABER - jetzt mein Kommentar:

Es MUSS ein Sicherheitsdatenblatt existieren. Vielleicht steht da genaueres drinnen.

_________________
0815 - Mit der Lizenz zum Löten!


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