Hallo,

Zitat : Dummer Lehrling hat am  1 Mai 2004 15:02 geschrieben :

Finde die immoment total scheisse, dauernd hab ich das Gefühl etwas falsch zu machen, ausserdem brauch immer mordslange für jeden Mist, den andre in 10 Minuten schaffen. Einzig die Praxis macht mir Sorgen, ich glaube ich hinke zu weit hinterher, ich bekomm ja nichtmal einen Schlitz gestemmt, ohne dass mein Geselle meckert, dass ich zu langsam bin.

ich kann dir nur den Rat geben, das du dich darauf konzentrierst, deine Arbeiten sauber auszuführen, die Geschwindigkeit kommt von allein durch die spätere Routine. Versuche deine Arbeit besser als dein Geselle zu machen, nicht schneller. Und laß dich nicht verrückt machen, durch Hektik passieren die meisten Unfälle und wie die gerade in deinem Beruf ausgehen können, weißt du und dein Geselle hoffentlich! Ich drück' dir die Daumen für den Rest der Lehre. Elektriker ist manchmal gar kein so besch... Beruf.

Hallo DL,

meine Lehrzeit in einem Handwerksbetrieb liegt schon Jahrzehnte zurück. Mir ging es ähnlich, wobei ich mir vorstellen kann, daß die Hektik heute größer ist als zu der Zeit, als ich gelernt habe.

Was soll ich Dir raten?

Wenns nicht gar zu unerträglich ist, dann bring die Ausbildung zu Ende. Versuch so viel wie möglich zu lernen. Stell Fragen an alle, die sich mit deiner Ausbildung befassen müssen. Laß Dir alles erklären, dazu ist eine Ausbildung da. Du befindest Dich in einer Ausbildung und mußt Deine Arbeit nicht nach der Stoppuhr erledigen.

Du schreibst, daß Du in der Berufsschule nicht schlecht bist!

Als Perspektive.

Wie sieht es mit Weiterbildung aus. Z.B. zum Meister oder zum Techniker. Mit beiden Qualifikationen kannst Du sogar Studieren.

Und noch eine Perspektive.

Die meisten meiner Verwandten, Freunde und Bekannte arbeiten nicht mehr in dem Beruf, den sie mal gelernt haben.


Gruß und halt Durch


Georgi


Ps. Eine Mitgliedschaft (und Mitarbeit in der Gewerkschaftsjugend) in einer Gewerkschaft ist anzuraten

Nun ja wer kennt nicht den blöden Spruch: Lehrjahre sind keine Herrenjahre....

Ich sag nur soviel: Demjenigen der diesen Spruch das erste mal gesagt hat, dem gehört heute noch den Mund mit extra festem Tesa zugeklebt.

Das ?ganze? Handwerk jammert das es so schwer ist einen geeigneten Betriebsnachfolger zu finden, und wer jammert am ärgsten? Natürlich die die immer einen Lehrling als billige Arbeitskraft angesehen haben. Selber schuld, man sollte den Lehrlingen viel beibringen, aber nur wenige nehmen das ernst, viele fürchten auch den zukünftigen jungen Gesellen, der einen selbst aus der Firma treiben könnte. Meiner Meinung nach völliger Quatsch, aber ich kenne genug Gesellen die die Azubis vernachlässigen, aus Angst der junge Gesunde könnte später zu Konkurrenz werden. Schade und sehr schlecht, so geht viel Erfahrung und auch gute alte Methoden verloren.

Aber zurüch zum Thema:

Mir ging es ähnlich, am Anfang tat ich mich auch schwer. Mein Glück war allerdings das ich in einer Lehrwerkstatt ausgebildet worden bin, und somit frei von jeglichen Kosten/Termindrücken war.
Und trotzdem erlebte ich so manche Niederlage....

Lass dich nicht verrückt machen, dein Geselle war auch mal Lehrling, leider hat er das vergessen.
Und niemand sollte von Dir verlangen so schnell und routiniert wie ein erfahrener Facharbeiter, das musst du ja erst noch lernen.

Die Perspektiven hat die ja Georgi schon aufgezeigt.
Und es gibt genug Ing. oder Dipl. Ing. die als Lehrling im Elektrohandwerk angefangen haben.

Mein Rat:
Hol Dir das Wissen mit Fragen, und stehle die Erfahrung mit den Augen und Ohren.

mfg Joe

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[ Diese Nachricht wurde geändert von: joe am  5 Mai 2004  8:03 ]

Zitat : Dummer Lehrling hat am  1 Mai 2004 15:02 geschrieben :

Hi, bin grade in der Lehre zum Elektriker, 1 Lehrjahr. Finde die immoment total scheisse, dauernd hab ich das Gefühl etwas falsch zu machen, ausserdem brauch immer mordslange für jeden Mist, den andre in 10 Minuten schaffen. Berufsschulmäßig bin ich eigentlich nicht schlecht, schätze mich so im guten Mittelfeld. Einzig die Praxis macht mir Sorgen, ich glaube ich hinke zu weit hinterher, ich bekomm ja nichtmal einen Schlitz gestemmt, ohne dass mein Geselle meckert, dass ich zu langsam bin. Bin ich der einzige?

@Dummer Lehrling

Ich selbst hab eine elketroinstaltionslehre hintermir ,kann dir da voll und ganz nachempfinden. Damals hab ich noch 320 DM Fürs erste Lehrjahr bekommen ,lang lang ists her. Im 3. waren es nur magere 690 DM Brutto !.

Man schreibe ja nicht umsonst "lehrjahre sind keine Herrenjahre"

Das Einzigste was ich dir dazu raten kann ist durchzuhalten. Alles was du an Informationen kriegen und lesen kannst mitnehmen ( Sprichtwort: mit den Augen Klauen!) und zum Schluß die Prüfung bestehen .Ist leicht geschreiben als gemacht ,zugegeben aber das beste was du machen kannst. Im ersten Lehrjahr hab ich im Odenwald in einem kleinen elekofamilienbetrieb ,Waschmaschinen,TV ,HIFI Geräte,etc. repariert. Auf dem LAnd war die Elektrowerkstatt die einzigste weit und breit !. Mein damalier Meister war Fernseher und Elektromeister in einem !. Ich kenne das noch ( ich weiß ja nicht wie es den anderen in der Lehre ging) . Wenn ich auf dem Bau war und um 7 Uhr war der Bauwagen nicht richtig vorgeheizt ,der Kaffee nicht in der Maschine durchgelaufen, da hab ich noch vom Gesellen eine gefangen (Ohrfeige)!. Heute lache ich darüber ,aber ich hab im ersten Lehrjahr auch viele Erkenntnisse gewonnen die im heutigen Leben für mich um so wertvoller sind.

Hallo,

Zitat : Nugget32 hat am  6 Mai 2004 08:33 geschrieben :

Ich kenne das noch ( ich weiß ja nicht wie es den anderen in der Lehre ging) . Wenn ich auf dem Bau war und um 7 Uhr war der Bauwagen nicht richtig vorgeheizt ,der Kaffee nicht in der Maschine durchgelaufen, da hab ich noch vom Gesellen eine gefangen (Ohrfeige)!. Heute lache ich darüber ,aber ich hab im ersten Lehrjahr auch viele Erkenntnisse gewonnen die im heutigen Leben für mich um so wertvoller sind.

wenn das die einzige Möglichkeit eines Gesellen ist, sich zu artikulieren, dann ist das nur arm. Für mich wäre an diesem Tag meine Lehre in dieser Firma beendet gewesen. Ich weiß ja nicht, wann du gelernt hast, aber die Bestrafung durch körperliche Gewalt ist schon ein paar Tage abgeschafft. Und lachen kann ich über so etwas auch nicht.

Hallo,

als ich gelernt habe gab es 80 DM im ersten Lehrjahr. Aber prügeln war da nicht mehr. Wo hat Nugget denn gelernt? In Deutschland?


Gruß


Georgi

@Jerry

Ich weiß ja nicht was du gelernt hast .Jedenfalls ist es durchaus eine normale Rekation gewesen im Handwerksbereich. Auch wenn es dir noch so wiederstrebt und dir es noch so gegen den Strich geht. Fakt ist .Das sowas viel praktiziert wurde ,nur die wenigsten schreiben eigentlich darüber !.
Auch wenn du jüngeren Baujahres bist ,und du es nicht akzeptieren willst oder möchtest ja sogar es ablehnst ,wäre ich heute noch dafür das dies die Gesellen oder Meister ebenfalls fabrizieren. Wenn wir uns mal die Schule ansehen und sehen was da für Schulabgänger produziert werden. Noch dazu was sich die Lehrlinge alles harausnehmen und für einen Mist bauen .Wäre das sogar die bessere Lösung als mit Abmahnungen oder "Belehrungen´" zu reagieren. Spätestens nach 2 oder 3 Tagen macht er es wieder. Willst Ihn dann Rauswerfen ?. Dann produzierst nur noch mehr Arbeitslose und zum schluß stehst dann als Buhmann da weil du das nicht Akzeptieren wolltest. Man kann es sehen wie man will ,jedenfalls halte ich an meinem Standpunkt fest. Egal was kommt.

Auch wenn du dies als "schwache" Leistung ansiehst das ein Geselle einen Lehrling Ohrfeigt ,jedenfalls hat dies mehr wirkung als ein Fetzen Papier ! oder eine Laustarke Äusserung vom Meister !.Selbst wenn das auch gegen Diverse Vorschriften verstößt !.

Wir können gern über das Wenn und aber privat diskutieren keine Frage aber das würde im Schriftlichen Sinne den Thread hier sprengen !.

Bedenke hier in Deutschland leben über 4 Mio Arbeitslose. Heute sucht sich der Arbeitgeber seine Leute aus und ist nicht auf den Arbeitnehmer angewiesen. Ähnlich geht es auch in den Ausbidungsbereichen zu !. Noch dazu haben wir ja eine offene EU die die Preise der Produkte so oder so drückt !. Was noch zusätzlich dazu kommt.



[ Diese Nachricht wurde geändert von: Nugget32 am 20 Mai 2004 21:10 ]

Schläge sind definitiv keine Lösung. Ich habe noch nie einen Lehrling oder Praktikanten geschlagen. Auch während meiner Lehre bin ich nie geschlagen worden. Diese Zeiten sind zum Glück lange vorbei.
Auch wenn es mit den heutigen Auszubildenden wohl mehr Probleme gibt als vor ein paar Jahren ist das definitiv die falsche Lösung. Immerhin gibt es ja auch noch einen Hof der dringend mal wieder gefegt werden müßte :-)

Ich bin während meiner Ausbildung als vollwertiger Mitarbeiter behandelt worden und behandele auch alle Lehrlinge heute so.
Mein Ausbildungsbetrieb war ein etwas größeres Radio- und Fernsehgeschäft. Mit mir zusammen hat noch ein weiterer Lehrling dort gearbeitet, als ich ins dritte Lehrjahr kam, kam noch ein Lehrling dazu. Dadurch konnten wir uns Abwechseln so das immer mindestens ein Lehrling in der Werkstatt war und ganz normal repariert hat. Ein Lehrling hat mit ausgeliefert, der andere fuhr dann bei Bedarf mit aus Antennenbau o.ä.
Bei der Lösung von Problemen (Fehlersuche, Planung von Antennenanlagen o.ä.) war auch die Meinung des Lehrlings gefragt und wenn der eine bessere Idee hatte als der Geselle oder der Meister dann wurde die halt umgesetzt.
Das schafft auch selbstvertrauen. Genauso war es die Aufgabe der Lehrlinge das Schaufenster der Werkstatt (Gebrauchtgeräte) zu dekorieren.

Das man als Azubi auch mal arbeiten erledigen muß die einem nicht so gefallen ist klar, immerhin ist man das letzte Glied in der Kette.

_________________
-=MR.ED=-

Anfragen bitte ins Forum, nicht per PM, Mail ICQ o.ä. So haben alle was davon und alle können helfen. Entsprechende Anfragen werden ignoriert.
Für Schäden und Folgeschäden an Geräten und/oder Personen übernehme ich keine Haftung.
Die Sicherheits- sowie die VDE Vorschriften sind zu beachten, im Zweifelsfalle grundsätzlich einen Fachmann fragen bzw. die Arbeiten von einer Fachfirma ausführen lassen.

[quote]
Dummer Lehrling schrieb am 2004-05-01 15:02 :
Hi,

bin grade auch in der Lehre zum Elektriker, 1 Lehrjahr.

Ich brauhe auch für alles total lange und werde dauernd von den gesellen angeschnautzt.... krioege schon spitznamen und mir wird jeden tag gesagt dass ich jaaa so unglaublih langsam wäre... ne so macht dass kein spaß.. ich finde den beruf interessant und möchte was lernen aber wie soll ich schnell werden wenn ich jeden tag gesagt bekommd ass ich langsam bin.. und wenn ich mich dann mal beile werde ich hektisch und alles wird nur sch**** und kriege wider eine inklauf ich hoffe dass wird bald besser .. denn dann bin ich in 2 lehrjahr und dann kommen so sätze wie.. man man mann du bist jetzt schon im 2 lehrjahr da hab ich schon alleine die hütten installiert u.s.w.

mfg

stift

Keine Sorge,
erledigt die euch übertragenen Aufgaben genau und mit Sorgfalt.
Schnelligkeit kann man nicht erlernen!!!

Schnellere Arbeitsabläufe ergeben durch Wiederholung und Routine.
In der Ausbildung geht es darum Fähigkeiten zu erlernen und nicht darum Geschwindigkeitsrekorde zu brechen.

Versuche die Arbeit sorgfälltig und fachgerecht zu erledigen, dann steht die Geschwindigkeit an zweiter Stelle.

Nebenbei bemerkt sollte kein Lehrling im 2. Jahr alleine auf Baustellen geschickt werden.
Geselle + Lehrling ist OK, nach der Zwischenprüfung kann man einen Lehrling meiner Meinung nach auch mal alleine losschicken wenn es um Kleinigkeiten geht.
Eine Komplettinstallation ist definitiv keine Kleinigkeit.
Viele Firmen scheinen Lehrlinge immer noch als billige Arbeitskräfte zu sehen.


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Für Schäden und Folgeschäden an Geräten und/oder Personen übernehme ich keine Haftung.
Die Sicherheits- sowie die VDE Vorschriften sind zu beachten, im Zweifelsfalle grundsätzlich einen Fachmann fragen bzw. die Arbeiten von einer Fachfirma ausführen lassen.

Hallo,

also ich hab meine Lehre letztes Jahr abgeschlossen(Fernsehtechniker, oder jetzt Informationselektroniker).

Ich hatte das Glück bei einer etwas größeren Firma ohne alzu starken Leistungsdruck zu lernen.

Abschließend kann ich sagen, das ich eine Lehre im Handwerk, insbesondere in kleinen Betrieben(etwa Meister + Geselle + 1-2 Lehrlinge) zumindest in meinem Beruf keinem Berufsanfänger mehr empfehlen kann. Gerade der Beruf des RFTs ist nun mal sehr theoretisch, immer nur Tvs ausfahren, Antennenmontage oder Oma die Programme einstellen ist für eine gute Ausbildung einfach nur tödlich. Gerade solche Tätigkeiten haben 90% meiner Berufsschulkollegen fast ausschließlich ausgeführt. Viele Meister haben überhaupt kein Interesse daran, ihrem Stift beizubringen wie mann ordentlich misst, systematisch Fehler sucht, ect. Ist ja auch logisch, solange er das nicht wirklich drauf hat (und das dauert in der Regel natürlich seine Zeit) bringt er ja kein Geld ein... Oder man lässt Ihn Überstunden schieben, und wenn man dann mal eher gehen will wird man gleich schief angeguckt, gleiches wenn man pünklich Feierabend machen will(zu den im Vertrag festgelegten Zeiten)... Wenn man es dann auch noch wagt, sein Berichtsheft während der Arbeitszeit zu schreiben...

Es ist nicht des Lehrlings Aufgabe, einen Gesellen zu ersetzen und auf Speed zu arbeiten. Er soll Lernen.

Also lernt nicht in kleinen Handwerksbetrieben, da werdet ihr nur ausgenutzt und seid jeglichem Mobbing schutzlos ausgeliefert. Ich habe mich nie hetzen lassen. Klar, hat einigen Leuten in der Firma nicht gepasst. Na und? Wenn mir deswegen jemand krumm gekommen wäre, als erstes zum Betriebsrat gegangen und dann wärs fast immer gut für mich gelaufen.