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Wenn ich das dann richtig verstehe, sind die Motive selber nur winzig klein und einige hundert mal auf die Folie geprägt? |
Nein, ein Bild des Originals wirst du vergebich suchen.
Das was auf die Folie geprägt ist, ist ein Interferenzmuster, welches sich bei der Aufnahme durch die Überlagerung von Referenzstrahl und vom Gegenstand reflektiertem Licht ergeben hat. Darin ist normalerweise keine Struktur zu erkennen, sondern nur eine körnige Masse.
Das eigentliche Muster ist sehr fein. Berge und Täler sind nur etwa 1µm oder noch weniger voneinander entfernt.
Mit einem Lichtmikroskop sieht man von der Feinstruktur nur wenig, es sollte schon ein Elektronenmikroskop sein.
Manchmal allerdings kann man grobe Muster auch schon mit blossem Auge erkennen.
Allgemein gilt, je grober das Muster ist, um so feiner sind die dadurch repräsentierten Details.
Nur in sehr einfachen Ausnahmefällen kann man visuell von der Struktur des Gegenstandes bzw. seine Bildes auf das Interferenzmuster zurückschliessen oder umgekehrt.
Parallele Linien etwa ergeben je nach Abstand eine Reihe von Punkten, u.U. auch einen Strich, der dann aber senkrecht zu den Linien verläuft.
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Wie ist es dann eigentlich möglich, dass der Durchmesser der Lichtquelle und die Ausrichtung egal ist? |
Weil die Information jedes Bildpunktes über die ganze Folie "verschmiert" ist.
Du kannst ja mal das halbe Hologramm mit undurchsichtigem Klebeband oder Pappe abdecken. Du bekommst dann trotzdem noch das vollständige Bild, nur etwas unschärfer.
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Bisher scheitert es immer am Fokus... |
Du darfst nicht vergessen, dass Hologramme gewöhnlich räumliche Bilder entwerfen. Du kannst dann die Kamera tatsächlich auf verschiedene Ebenen des Bildes scharfstellen.
In diesem speziellen Fall sind die Hologramme aber so erzeugt worden, dass das Bild im Unendlichen liegt.
Ich habe mal ein paar diesbezügliche Bilder aus Büchern herauskopiert.
Besonders instruktiv ist in diesem Zusammenhang der Scan der Zonenplatte. Ein solches Hologramm wirkt wie eine Linse bzw. es ist das Abbild einer Linse. Man kann entsprechende Hologramme durchaus auch als Lupe gebrauchen.
Im Original sind hier wirklich nur die grossen konzentrischen Kreise zu erkennen.
Die anderen Strukturen, Moiré genannt, sind ein weiteres Interferenzmuster, das durch die Überlagerung dieser Kreise mit dem Raster des Scanners bzw. deines Monitors entsteht. Vergrößere und verkleinere das Bild mal und staune was dabei passiert!
Für ein Hologramm muss man auch nicht unbedingt Dellen oder helle und dunkle Stellen in eine Plastikfolie drücken; durch Ultraschall erzeugte Wasserwellen tun es auch, wie das darauffolgende Bild zeigt.
Man kann mit Hologrammen noch viele völlig andere Dinge anstellen als nur räumliche Bilder zu erzeugen, aber das würde hier zu weit führen.
Die Holographie ist jedenfalls ein sehr weites und hochinteressantes Gebiet und ihr Erfinder, Dennis Gabor, hat dafür den Nobelpreis völlig zu Recht erhalten.
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