Feuerlöscher für Wohnung Im Unterforum Erfahrungsaustausch - Beschreibung: Fragen und Antworten von User zu User zu allen elektrischen und elektronischen Geräten
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BID = 690131
dl2jas Inventar
Beiträge: 9914 Wohnort: Kreis Siegburg
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Wir haben hier einige Mitglieder, die bei der Feuerwehr sind.
Welcher Feuerlöscher ist sinnvoll, wenn man etwas vorsorgen will, damit einem nicht die Wohnung abfackelt?
Es gibt ja diverse Löschmittel wie Pulver, Schaum, CO2 und was weiß ich. Welche Vor- und Nachteile haben die verschiedenen Löschmittel? Ich denke da an Löschen von Bränden in der Elektroinstallation unter Spannung, brennendes Fett in der Küche oder abfackelnder Adventskranz/Weihnachtsbaum im Wohnzimmer.
Vor ein paar Jahren habe ich günstig einen gebrauchten Feuerlöscher CO2 erstanden, Firmenauflösung. Der ist von Gloria und fasst 5 kg CO2. Der steht bei mir relativ zentral im Flur.
Von CO2 erhoffe ich mir mehrere Vorteile. Flüssiges CO2 dürfte die Brandstelle sehr stark kühlen, so eine Art Schockfrosten des Brandherds. Nebenbei ist dann innerhalb kürzester Zeit kaum noch Sauerstoff vorhanden, der ja bei einer Verbrennung benötigt wird. Bezüglich Elektrik mache ich mir auch keine Sorgen, einen Schlag beim Löschen kann man da nicht bekommen. Auch gibt es keine Sauerei, wie bei Pulverlöschern oder Schaum. Vermutlich wird man jedoch sehr schnell die Wohnung verlassen müssen, wegen der hohen CO2-Konzentration.
Wie lange "sprüht" so ein Feuerlöscher?
Ich gehe mal davon aus, daß der spätestens nach 30 Sekunden alle ist. Vermutlich sollte man in kurzen Stößen löschen, ganz wenige Sekunden direkt in den Brandherd hineinhalten und schauen, ob es wieder auflodert.
Ich hoffe, daß einige Leute von der Feuerwehr hier gute Tips geben werden und auch eventuell Links setzen, die den effektiven Gebrauch eines Feuerlöschers erklären, gut verständlich für Laien.
DL2JAS
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mir haben lehrer den unterschied zwischen groß und kleinschreibung und die bedeutung der interpunktion zb punkt und komma beigebracht die das lesen eines textes gerade wenn er komplizierter ist und mehrere verschachtelungen enthält wesentlich erleichtert |
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BID = 690147
Rial Inventar
Beiträge: 5401 Wohnort: Grossraum Hannover
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Ich persönlich würde dir auch zu CO2 raten.Wenn du einen Pulverlöscher in der Wohnung benutzt... Du wirst dann auch im Keller und auch auf dem Dachboden Reste davon finden.
Schaumlöscher besitzen ja auch einen Wasseranteil.Ist also auch schlecht für das Bastelzimmer...
Fettbrände sind wieder eine eigene Sache.Dafür gibt es Spezial-Löscher.Für einen normalen Haushalt nicht rentabel.
Ohne jetzt Werbung zu machen,kannst du ja mal hier reinschauen.
Da dürften deine Fragen beantwortet werden
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Früh aufstehen ist der erste Schritt in die falsche Richtung !
Alle Tips ohne Gewähr und auf eigene Gefahr !!!
Vorschriften sind zu beachten !!! |
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BID = 690152
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Von CO2 erhoffe ich mir mehrere Vorteile. Flüssiges CO2 dürfte die Brandstelle sehr stark kühlen, so eine Art Schockfrosten des Brandherds. |
Die Abkühlung spielt keine grosse Rolle, sondern die Verdrängung des Sauerstoffs. Im Übrigen kommt da kein flüssiges CO2 heraus, sondern ein Gemisch aus Gas und CO2-Schnee. Der Rückstoß des ausströmenden Gases ist auch beeindruckend. Wenn man zu nah ran geht, kann es passieren, dass man brennende Gegenstände quer durchs Zimmer bläst.
Zitat :
| ganz wenige Sekunden direkt in den Brandherd hineinhalten |
Feuer löscht man von unten, dann wird das Löschmittel in die Flamme hinein gezogen; sonst verschwindet das Löschmittel mit den aufsteigenden Brandgasen wirkungslos.
P.S.:
Wegen Eignung siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Feuerl%C3%B6scher
[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 14 Mai 2010 23:26 ]
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BID = 690160
Teletrabi Schreibmaschine
Beiträge: 2317 Wohnort: Auf Anfrage...
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Moin,
Zitat :
dl2jas hat am 14 Mai 2010 21:52 geschrieben :
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Wir haben hier einige Mitglieder, die bei der Feuerwehr sind.
Welcher Feuerlöscher ist sinnvoll, wenn man etwas vorsorgen will, damit einem nicht die Wohnung abfackelt? |
Schaum oder Wasser mit Netzmittel. Bedingt noch Fettbrand-Löscher, wenn man sie denn bezahlen will. Größenordnung 6 oder 9 Liter, die 12er Klasse wird schon recht unhandlich, je nach Bediener.
Zitat :
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Es gibt ja diverse Löschmittel wie Pulver, Schaum, CO2 und was weiß ich. Welche Vor- und Nachteile haben die verschiedenen Löschmittel? Ich denke da an Löschen von Bränden in der Elektroinstallation unter Spannung, brennendes Fett in der Küche oder abfackelnder Adventskranz/Weihnachtsbaum im Wohnzimmer.
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Brennendes Küchenfett ist großer Mist. Am besten immer noch mit trockenem (!!!) Deckel/Backblech abdecken, weitere Wärmezufuhr unterbinden und Abkühlen (!) lassen. Fetbrände in der Küche entstehen in aller Regel, indem durch den Herd oder - noch lieber - die 30+x Jahre alte Friteuse das Fett über die Selbstentzündungstemperatur erhitzt wird. Brennt es erstmal vor sich hin, kommt noch weitere Wärme hinzu, die das Fett weiter aufheizt. Simples Löschen durch Sauerstoffentzug hilft da wenig, weil beim Anheben der Löschdecke oder des Deckels es zur Rückzündung kommt.
Löschen mit Wasser ist das aller dümmste was man dabei machen kann. Ein Tropfen Wasser fällt ins Öl. Ist schwerer und sinkt unter die Oberfläche. Wird vom deutlich über 100°C heißen Öl in kurzer Zeit zum Verdampfen gebracht. Beim erreichen de rVedampfungstemperatur dehnt das Wasser sich auf weit über das 1000fache Volumen aus. Das Öl wird folglich in alle Richtungen auseinandergedrückt und spritzt, wo keine Topfwand es hindert, wunderbar durch die Gegend. Dummerweise ist es dabei noch über die Entzündungstemperatur oder zumindest noch über den Flammpunkt erhitzt, passiert zusätzlich noch die Oberflächenflamme und man hat lustige brennende Spritzer. Und da Hausmann oder Hausfrau in der Regel nicht einen Tropfen Wasser reinschüttet sondern ein Glas voll oder mehr spritzt das nicht nur ein bisschen sondern verteilt beim Verdampfen praktisch den ganzen Topfinhalt in kleinste Tropfen. Folglich seeeehr ergibt sich eine große Oberfläche in dieser Tropfenwolke, die hervorragend brennt. Macht im Freien eine Stichflamme von einigen Metern Höhe. In dter Küche (hü) hingegen sitzt da die Dunsthaube oder der Hängeschrank oder spätestens die Decke im Ausbreitungsweg und lenkt die Flammen direkt auf den Löschenden. Geh mal besser davon aus, dass die ganze Küche vom Feuerball erfasst wird, ist realistischer als drauf zu spekulieren, dass man sich mit schnellem wegducken oder hinter den Kühlschrank stellen irgendwie schützen kann.
Also alles wässerige kannst in der Küche schonmal vergessen. CO2 geht bedingt zum Ersticken, wird aber Rückzünden, sobald das CO2 erwärmt und von der Thermik weggetragen wird. Löschdecken sind auch nicht mehr Stand der Technik, können im ungünstigen Fall wenn sie ins Fett tauchen oder dieses an ihnen kondensiert als Docht wirken. Ist aber eher ein Problem bei größeren Gebilden der Gastronomie, wer eine hat und weiß, wie man damit umzugehen hat, muss seine nun nicht wegwerfen. Für den Hausgebrauch ist im allgemeinen aber immer noch der trockene (ja, wirklich trocken, kein einziger Tropfen) Deckel (notfalls vom Topf ne Nummer größer) oder Backblech, ggf. auch nur ein hölzernes Schneidebrett (sooo schnell brennt es nich durch, da ist das Feuer eher erstickt) die wohl sinnvollste Lösung. Im professionellen Bereich gibt es Fettbrand-Löscher. Arbeiten mit einer wasserbasierten Lösung, die als sehr weicher, ggf. verschäumter Strahl mit kaum mechanischer Eindringwirkung oberflächlich aufgetragen wird, einen Film auf dem Öl ausbildet und zugleich in einem chemischen Prozess zu einer Verseifung des Öls führt. Nette Technik, hat aber ihren recht stolzen Preis und ist in allen anderen Anwendungen nur stark eingeschränkt zu gebrauchen.
Zitat :
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Vor ein paar Jahren habe ich günstig einen gebrauchten Feuerlöscher CO2 erstanden, Firmenauflösung. Der ist von Gloria und fasst 5 kg CO2. Der steht bei mir relativ zentral im Flur.
Von CO2 erhoffe ich mir mehrere Vorteile. |
Ist ein sehr spezielles Löschmitteln, als Universallöscher eher weniger zu empfehlen.
Zitat :
| Flüssiges CO2 dürfte die Brandstelle sehr stark kühlen, so eine Art Schockfrosten des Brandherds. |
Mit flüssigem CO2 hantiert da eigentlich niemand. Je nach Düse am Löscher ist's eher ein Gasstrahl (mehr die 2kg-Variante) oder - wenn es beim Entspannen in er Düse stark genug abkühlt - CO2-Schnee aus Trockeneispartikeln (gerne in der 5kg-Klasse). Insbesodnere in der Gas-Variante aber auch mit dem Verdampfungsenergiebedarf des Trockeneises ist das Abkühlen gegenüber der Wärmezufuhr aus einem Brand sehr gering. Hauptlöschwirkung ist das Ersticken. Dabei ist zu beachten, dass die Inertgaswolke durch Wind oder Wohnraumlüftung oder auch nur die Brandthermik verwirbelt wird und nicht dauerhaft bestehen bleibt. Sind die Brennstofe noch asureichend heiß, kommt es zur Rückzündung. Insbesondere für glutbildende Brennstoffe (Klasse A) ist das Verfahren damit kaum geeignet, die glimmen einfach weiter vor sich hin, teilweise auch ein Stück unter der Oberfläche, wo praktisch keine Abkühlwirkung mehr auftritt. Und auch das Ersticken selbst funktiniert mit CO2 bei denen nur schlecht - im ungünstigsten Fall wird CO2 + C aus dem Brennstoff zu 2x CO, also Kohlenmonoxid (recht giftig und zudem brennbar [in den Bereichen, wo es dann wieder am Rande der CO2-Wolke mit Sauersoff in Verbindung kommt] bzw. wenn's ganz dumm explosionsfähig, wenn sich größere Mengen im richtigen Mischungsverhältnis mit Luft zunächst sammeln können [im normalen Brandfall aber eher unwahrscheinlich]). Für flüssige bzw. Flüssig werdende (Klasse B) taugt CO2 prinzipiell, wenn man eine hinreichend erstickende Gaswolke zusammenbekommt. Also eher nix für den Kesselwagen im Freien. Kleinere Flüssigkeitsbrände durchaus. Aber wie beim Fett oben schon geschrieben, es wirkt kaum gegen Selbstentzündung bei hohen Temperaturen. Eher für flüssige Brennstoffe, die einen niedrigen Flammpunkt haben, ab dem sie in ausreichender Menge brennbare Dämpfe ausdünsten, aber noch nicht die (selbst)Zündtemperatur überschritten haben sondern durch eine heiße externe Quelle entzündet wurden. Da reicht es dann, einmal die Flammen zu ersticken und den weiteren Kontakt zu Zündquellen zu unterbinden, solange noch der Flammpunkt überschritten ist (der auch bei oder unter Raumtemperatur liegen kann).
Für Gasbrände (Klasse C) hat CO2 zwar auch 'ne Zulassung, aber auch hier hat man das Problem, eine ausreichend hohe CO2-Konzentration am Brandherd aufzubauen. Zudem sind Gasbrände selten und solche, die man wirklich Löschen sollte noch seltener. Wer bei sich zuhause ne Gasleitung anbohrt hat eigentlich Glück, wenn es sich entzündet. Dann löschen wäre unklug, führt nur zur Ansammlung einer potentiell explosionsfähigen Atmosphäre.
Wozu dann überhaupt CO2-Löscher? Eine Weile waren sie recht beliebt für Brände in Elektroanlagen oder noch beliebter in Serverräumen und Co. Ebenso diverse Labore. Hier hat man es meist mit rehct kleinen Brandherden zu tun, möchte Löschmittelschäden weitestgehend reduzieren oder vorhandene Chemikalien verbieten den Kontakt zu anderen Löschmitteln. Ebenso gibt es CO2 alles billiges Löschgas für Gebäudelöschanlagen. Bei denen kann man dann aber im Bedafsfall die CO2-Konzentration durch entsprechend dichte Gebäude sowie deren vollständige Flutung über eine lange Abkühlphase sicherstellen.
Wer nun panische Angst vor Elektrobränden hat oder drauf vertraut, bei einem Netzteilbrand des Rechners Anwesend zu sein, um shcnell genug den Löscher zugreifen und dann mit CO2 die bessere Chance zu haben, die Festplatte unbeschädigt zu bergene - gut, kann man versuchen. Für das brennende Sofakissen oder gar den Weihnachtsbaum taugt's hingegen wenig bis gar nicht.
Zitat :
| Nebenbei ist dann innerhalb kürzester Zeit kaum noch Sauerstoff vorhanden, der ja bei einer Verbrennung benötigt wird. Bezüglich Elektrik mache ich mir auch keine Sorgen, einen Schlag beim Löschen kann man da nicht bekommen. Auch gibt es keine Sauerei, wie bei Pulverlöschern oder Schaum. |
Soweit richtig, aber die Löschwirkung ist eher bescheiden, insbesondere bei Beteiligung von Klasse A-Stoffen.
Zitat :
| Vermutlich wird man jedoch sehr schnell die Wohnung verlassen müssen, wegen der hohen CO2-Konzentration. |
Würde ich nicht überbewerten. CO2 ist zwar in höheren Konzentrationen (einige Prozent) giftig (nicht nur erstickend), aber haut einen nicht schlagartig um und normale Raumvolumen von ettlichen Kubikmetern müssen erstmal entsprechend angereichert werden. Die restlichen Brandgase sind dein wesentlich größeres Problem, insbesondere wenn sie sich in einem Raum sammeln und man dann beim Öffnen der Tür mitten drin steht. Wenn nun das Fesnter offen Stand oder die Verrauchung sich noch Grenzen hält - ich würde nicht unbedingt in einen kleinen Abstellraum im Keller gehen, wo ich weiß, dass das gerade ein CO2-Löscher geleert wurde. Ansonsten Löschen und sich dann nach draußen begeben oder die nächstbeste Tür schließen, meinetwegen in den anderen Räumen noch Lüften.
Zitat :
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Wie lange "sprüht" so ein Feuerlöscher?
Ich gehe mal davon aus, daß der spätestens nach 30 Sekunden alle ist.
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Ja, ist anzunehmen. Typische Löschzeit oberer einstelliger bis unter(st)er zweistelliger Sekundenbereich.
Zitat :
| Vermutlich sollte man in kurzen Stößen löschen, ganz wenige Sekunden direkt in den Brandherd hineinhalten und schauen, ob es wieder auflodert. |
Ja, so in etwa. Einmal Hauptfeuer niederkämpfen (das aber nicht zuuu zögerlich, insbesondere bei Pulver oder CO2 mit ihrer Wolkenbildung), Lage überblicken, ggf. verbleibende Brandbereiche gezielt erledigen und wenn möglich mit einer Reserve ein wiederaufflammen verhindern. Gibt von Gloria einen Flyer mit ein paar Grundregeln. Wenn mehrere Löscher verfügbar, diese parallel einsetzen (okay, man kann ggf. einen als Reserve abstellen, aber besser vier zugleich nebeneinander als nacheinander draufhalten). Auf den Wind achten. Mit Wind im Rücken fliegt dein Löschmittel weiter, du kommst näher ans Feuer und stehst (gerade bei Pulver) nicht selbst in der Wolke. Vrnünftigen Abstand halten. Hausnummer einstelliger Meterbereich. Jedenfalls so, dass du dich weder verbrennst noch der Luftsog entlang des Löschmittelstrahls Flammen zu dir her saugt. Mindestabstand wird gerne mit einem Meter angegeben. Auch beim Nachrücken hinter dem weggelöschten Feuer beachten, dass man nicht im Bereich eienr möglichen Rückzündung steht. Und ganz wichtig - brennen tun die Brennstoffe, nicht die Flammen. Also nach unten auf den eigentlichen Brandherd zielen, nicht da wo es schön leuchtet. Damit landet dein Löschmittel bestenfalls an der gegenüberliegenden Wand. Und ebenfalls richtig wichtig - Wenn mit Auspusten, Kissen draufhauen oder zur Rotweinflasche greifen nix mehr zu machen, parallel die Feuerwehr rufen. Nicht erst drei Minuten später, nachdem man den Löscher aus der Garage geholt, sich irgendwie in aller Hektik noch die aufgedruckte, aber halb abgekrazte Bedienungsanleitung zurechtentziffert und ihn letztlich ohne ausreichende Wirkung leergeblasen hat. Mal als Hausnummer - nach zehn bis zwanzig Minuten hast das ganze Zimmer brennen, Standardtüren halten vielleicht nochmal etwa solange, mit einfacher Glaseinalge ggf. deutlich weniger. Wenn du keine Berufsfeuerwehrwache (oder Freiwillige mit hauptamtlichen Grundpersonal) mit ständiger Anwesenheit um die Ecke hast, kannst mal zehn Minuten bis zum Eintreffen veranschlagen. Da wäre es dumm, Minuten zu verschenken. Und kostet dich für gewöhnlich auch nichts, wenn du dich nich wirklich ganz arg grob und ursächlich falsch verhalten hast.
So, nun aber zu dem eigentlich empfehlenswerten Löscher. Brandklassen A und C wurden ja schon kurz angesprochen. Klasse C im Haushalt kannst vernachlässigen, Ventil abdrehen oder brennen lassen, bis wer kommt, der sich damit auskennt. Klasse B sind flüssige und auch flüssig werdende Brennstoffe. Somit formal auch die meisten Kunststoffe. Wenn du dir aber die Kunststoffe im Haushalt anguckst, sind sie bei noch mit Handlöschern bekämpfbaren Bränden keine Brennstoffseen sondern eher langsam vor sich hinschmelzende, abtropfende Fernsehergehäuse oder vergleichbares. Standardlöschmitel für Klasse B wäre Schaum, für Klasse A Wasser. Den Fernseher wirst aber auch mit Wasser ausbekommen. Ebenso die meisten Glutbrände auf Haushaltsniveau mit Schaum. Nicht zuletzt, weil die Handlöscher nur eine sehr geringe Verschäumungszahl besitzen, und damit einen recht nassen, schweren Schaum und nur begrenzten Volumenzugewinn ergeben. Vorteil von Schaum ist, dass du einen Großteil des Löschmittels noch wieder einsammeln kannst, bevor es in den Teppich sickert. Wasser hingegen ist primär als Löschmittel für die Klasse A gedacht. Zur Leistugnssteigerung können Netzmittel (im simpelsten Fall ein Schuss Spüli) zugesetzt werden, die die Oberflächenspannung herabsetzn und damit ein einsickern in das Brandmaterial fördern und damit auch in der Tiefe wirken. Besonders bei Holz, Papier und ähnlichem nützlich. Hat man beim Schaumöscher im Grunde gleich als Nebeneffekt des Schaummittels schon dabei, allerdings ggf. etwas weniger Druck zum eindringen, weil kein großer Wasserfilm vorliegt sondern es nur nach und nach aus der Schaumzersetzung wieder frei wird. Dafür haftet Schaum aber auch wiederum an geneigten Flächen besser als Netzwasser oder direkt ablaufendes reines Wasser. Eine andere Variante sind Wasserlöscher mit zugesetztem Imprägniermittel, die das noch nicht brennende umeld mittels Salzen schützen sollen. Von der Idee nicht ganz schlecht, in der Umsetzung aber fraglich. Imprägniert wird primär nur poröses Material und Borsalze werden auch nicht mehr als ganz so unbedenklich angesehen. Wenn, dann würde ich eher zum Netzmittelzusatz greifen. Der steht aber bei mir nicht im Löscher sondern in diversen kleinen 2-Liter-Drucksprühern vom A**I. Die meisten von denen halten den dRuck recht passabel, hatte aber auch schon einen nicht ganz dichten, der nach ein paar Tagen keinen Druck mehr aufwies. Weihnachten wird ergänzend die fünf Liter Rückenspritze Wohnzimmrnah bereit gestellt, ebenfalls mit etwas Spüli. Als Löscher würd ich ehr zu Schaum greifen, reicht aber mit sogenanntem "Class A"-Schaummittel oder Mehrbereichschaummittel. Muss kein teures "AFFF" oder zusätzlich noch alkoholbeständiges "AFFF-AR" sein. Die sind mit ihren Fluorverbindungen (je nach Herstellungsprozess diverse Rückstände enthalten) eher kritisch zu sehen und ihren Vorteil der oberflächlichen Wasserfilm-Bildung (Aqueous Film Forming Foam) auch ohne geschlossene Schaumdecke nützt einem zwar bei einer großen Benzinlache, aber nicht im Haushalt, wo die meisten B-Brände dann doch eher Kunststoffteile sind, die im kleinen Maßstab schon fast eher der Klasse A ähneln. Markenname für ein AFFF-Löschmittel ist das relativ bekannte "light Water", was eben ein AFFF-Schaummittel darstellt und nicht wie man vermuten könnte einen Class A-Schaum oder Netzmittel (letzteres isses ggf auch, aber nur als Nebenwirkung bei sehr geringer Konzentration. Da tut's auch Spüli mit weniger Umweltproblemen und kleinerem Preis).
Zwecks Vollständigkeit noch ein paar Worte zum Pulverlöscher. Wunderbares Ding, um igendwie möglichst billig zu Löschwikrung zu kommen. Aber das war's auch schon fast an Vorteilen. Bleibt noch die Wolkenbildung aus den Chemikalien (keine Angst, ist im Grunde nur Kunstdünger, kein Teufelszeug), die einen antikatalytischen Effekt hat und die chemischen Abläufe des Verbrennungsvorgangs eingreift und bereits durch thermische Spaltung entstandene Radikale einfängt, bevor sie mit dem "Verbrennungspartner" kombinieren und dabei wieder massig Wärme freisetzen. Ist von Vorteil, um schwierig zu erreichende Stellen zu löschen (unter die Motorhaube halten etc.). Weitere Wirkung beruht auf der Ausbildung eines Salzfilms auf dem Brandgut, dass dieses beim Schemlzen zum einen kühlt, zum anderen vom Sauerstoff abtrennt. Ebenso kann der Pulverstrahl wie beim Auspusten der Kerze die aus dem Brennstoff austretenden, brennenden Gase verwirbeln bzw. von dem brennenden Teil wegtragen.
Problem ist nur, dass nach dem Einsaz des Pulverlöschers der Schaden zwar kleiner als ein Totalverlust durch Brand ist, aber nicht selten der Löschmittelschaden ähnliche Ausmaße wie der verbliebende Brandschaden annimmt oder schlimmsten Fall sogar einem Abbrennen gleichkomment. Die Salze sind so fein pulverisiert, dass sie sich in so ziemlich jede Ecke verkriechen und nicht nur im Raum soner in aller egel im Anschluss auch in der ganzen Wohnun verteilen. Wäre noch nich soooo schlimm, wenn sie nicht noch hyroskopisch wären und Feuchtigkeit aus der Luft anziehen. Durchfeuchtete Salzpampe auf Metallteilen ist nun aber äußerst korrosionsfreudig. Da freuen sich Stahlträger und Platinen ganz besonders drüber...
Insgesamt also: Als Universalöscher vorzugsweise Schaum oder Wasser mit Netzmittelzusatz. Ich persönlich tendiere zu Schaum, um auch schiwereige stellen besser zu ereichen als mit direkt abfließendem Waser. Muss man allerdings bei beiden Varianten auf Frostauglichkeit bzw. Frostfreien Aufstellort achten. Pulverlöscher nur, wenn man ihn bei anderen, aber nich bei sich selbst einsetzen will ;o). CO2 ist nur in Spezialfällen zu gebrauchen, Klasse D (Metalle) tritt im Haushalt praktisch nicht auf, Klasse E (Elektro) ist abgeschafft und F (Speisefette) kriegt man mit 'nem Deckel besser aus. Nur wirklich trocken muss er sein und nicht voreilig ucken wollen, ob's wirklauch aus ist. Einfach zur Seite stellen bis zum nächsten Tag.
Und bevor man überhaupt Geld für einen Feuerlöscher ausgibt - Rauchmelder schon ausreichend (= Schlafräume und Fluchtwege) vorhanden? Und wie heißt's noch so schön in Anlehnung an ehemalige Werbeslogans? Minimax ist großer Mist, wenn du nicht zuhause bist. Oder hängt der Minimax im Keller, brennt der Dachstuhl umso heller. Daher in Reichweite aufbewahren, nich wie früher beliebt neben der Heizung (weil - inzwischen zumeist aufgehoben - früher für Gas- oder Ölheizungen gefordert. Nur geht da die Gefahr weniger von den Heizungen aus sondern es sollten Öltank & Co geschützt werden können. Haben nur die wenigsten verstanden und den Löscher im tiefsten Keller neben den vermeintlich gefährlichen Ölraum gehängt. Wenn da erstmal der Öltank brennt, richtest mit dem Löscher eh nix mehr aus.). Und nach Möglichkeit Brände gar nicht erst entstehen lassen, dann muss man zur Schadensminimierung auch nicht rund um die Uhr zuhause sein. Decken auf Kühlschlitzen haben zwar einen hohen WAF, lassen aber von deren Funktion kaum was übrig. Bei Halogenlampen auf (heute meist übnliches) Kaltlicht oder nicht-Kaltlicht-Ausführung achten. erstere reflektoeren nur das Licht nach vorne, nicht aber die Wärme. Letztere auch den Größteil der Wärme. Je nach Variante muss entweder im angestrahlten Bereich oder rückwärtig (ganz fies - Hohldecken mit Isolierfüllung) ausreichender Abstand zu Brennbarem eingehalten werden. Also nix mit irgendwelchen Dekoschnörkel unmittelbar vor einem Halogenspot. Auch immer wieder beliebt die berühmten Weihnachtsgestecke. Kerzen rechtzeitig tauschen bzw. feuerfeste Sockel dafür vorsehen, ohne an die Kerze anlehende Tannenzweige.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Teletrabi am 15 Mai 2010 0:08 ]
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BID = 690185
Bartholomew Inventar
Beiträge: 4681
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Dem sehr ausführlichen Beitrag von Teletrabi ist wenig hinzuzufügen.
Rauchmelder:
Nein, Menschen wachen nicht durch Brandgeruch auf. Oft leider gar nicht mehr. Deswegen sind die Dinger so nützlich.
Fettbrand in der Küche:
Topfdeckel drauf, Fenster auf, Topf auf Fensterbank, Fenster zu, abkühlen lassen. Bitte das brennende Fett nicht auf Passanten herabgießen, das hat man im Mittelalter zur Festungsverteidigung gerne gemacht
Fernseherbrand:
Fenster auf, gucken, ob unten wer läuft, Fernseher ausstecken, Fernseher raus, Fenster zu.
Weihnachtsbaumbrand:
Wenn man Wachskerzen dran hat, sollte man den Baum täglich mit Wasser besprühen. Ist erstens besser fürs Raumklima und zweitens zögert es das Austrocknen hinaus. Ein trockener Baum steht innerhalb von zehn Sekunden im Vollbrand - da nützt dann auch ein bereitgesteller 10l-Wassereimer kaum mehr was.
Generelles Verhalten im Brandfall:
Das gefählichste ist nicht die Hitze, sondern der giftige Rauch. Fast alles, was sich heutzutage so in Wohnungen befindet, verbrennt recht giftig. Einen ersten Löschversuch kann man unternehmen, wenn der Brand noch nicht zu weit fortgeschritten ist. Also austreten, oder mit einer Decke ersticken, oder den Liter Milch aus dem Kühlschrank draufkippen... einen Eimer mit Wasser zu füllen wird meist schon zu lange dauern.
Ob ein zweiter Löschversuch nach dem ersten noch sinnvoll ist, hängt davon ab, wie lange man die Luft anhalten kann Ist also meist weniger angebracht. Also strategischer Rückzug, das Zimmer verloren geben, um den Rest der Wohnung zu retten. Menschen, Tiere und Schwiegermutter raus aus dem Raum, Fenster zu, Tür zu, und 112 anrufen. Nach dem Telefonat kann man noch ein nasses Handtuch unten an die Tür legen, um noch ein wenig abzudichten. Weniger Sauerstoff bedeutet langsamere Brandausbreitung im Zimmer.
Spätestens 17 Minuten nach Meldung (je nach Wohnort) sollten die Floriansjünger dann mit Mann und Material vor Ort sein und den Brand niederkämpfen.
Ich schreibe später noch was dazu, wie Brandausbreitung in Wohnungen funktioniert.
Gruß, Bartho
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BID = 690188
nabruxas Monitorspezialist
Beiträge: 9308 Wohnort: Alpenrepublik
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@Teletrabi:
Danke, das war sehr ausführlich und gut!
Ich habe in der Küche nur eine Löschdecke. Das mit dem Backblech hätte ich nicht gewusst, mit dem Topfdeckel schon doch da passt keiner auf die Fritteuse.
Ich hätte gerne noch meinen alten Halon- Löscher....da der ja nicht täglich im Betrieb wäre, so würde ich mal meinen, dass dieser für die Umwelt auch nicht schlimmer als so mache andere Dinge sind.
(Tschernobyl, La Hague, 3 Mile Island, Exxon Valdez, Brennende Ölfelder von Kuwait, BP im Golf von Mexico, Pipelines in Russland, div. Säureunfälle beim Goldauswaschen, Abholzen vom Regenwald etc. etc.)
Durch das Ozonloch werden wir wenigstens schneller braun...das bisschen Hautkrebs bekommt man mit einer guten Creme wieder weg... hehe !
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0815 - Mit der Lizenz zum Löten!
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BID = 690190
schattenlieger Schriftsteller
Beiträge: 995 Wohnort: Nordkreis Celle
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Vielen Dank für die guten Hinweise unserer fachkundigen Mitglieder.
Das sollte man eigentlich mal nach oben pinnen, ein sehr wichtiges Thema, wie ich finde.
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Mitglied in der "Deutschen Gesellschaft zur Rettung von dem Genitiv"
Silbentrennung ist toll, auch wenn das Auge was anderes draus macht:
Messer-
gebnisse und Erbin-
formationen.
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BID = 690196
DMfaF Inventar
Beiträge: 6670 Wohnort: 26817 Rhauderfehn
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Dem Kameraden Teletrabbi ist nichts hinzuzufügen! Dem Beitrag sollte man wirklich nach oben pinnen!
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BID = 690235
dl2jas Inventar
Beiträge: 9914 Wohnort: Kreis Siegburg
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Danke für die Informationen, ich habe das Thema festgemacht.
Hier eine Kurzübersicht über Feuerlöscherarten und Anwendung:
http://www.feuerloescher.org/
DL2JAS
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mir haben lehrer den unterschied zwischen groß und kleinschreibung und die bedeutung der interpunktion zb punkt und komma beigebracht die das lesen eines textes gerade wenn er komplizierter ist und mehrere verschachtelungen enthält wesentlich erleichtert
[ Diese Nachricht wurde geändert von: dl2jas am 15 Mai 2010 15:09 ]
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BID = 709238
schmitzalex Schriftsteller
Beiträge: 766 Wohnort: Deutschland
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Hallo,
Vor einiger Zeit hat Spiegel TV das Feuerlöschspray PRYMOS KUG vorgestellt. Dieses soll deutlich besser sein als diverse andere Löschsprays und hat auch eine entsprechende Zertifizierung.
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BID = 735865
Otiffany Urgestein
Beiträge: 13763 Wohnort: 37081 Göttingen
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BID = 736303
Lightyear Inventar
Beiträge: 7911 Wohnort: Nürnberg
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Und wem das schöde Rot des handelsüblichen Feuerlöschers zu trist ist, oder wem der waf* eines Solchen zu gering ist, dem sei dieser Link ans Herz gelegt: http://www.minimax-mobile.com/Konfigurator.93.0.html
Dort kann man sich Feuerlöscher nach Wunsch gestalten lassen - gar nicht 'mal sooo teuer.
* waf = wife acceptance factor
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Gruß aus Nürnberg,
Lightyear
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BID = 736311
schattenlieger Schriftsteller
Beiträge: 995 Wohnort: Nordkreis Celle
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Hmm, ich weiß ja nicht, ob das so sinnvoll ist. Die Farbe Rot für einen Feuerlöcher ist ja nun verbreitet bekannt. Und das sollte IMHO auch besser so bleiben. Aber ein Markt wird wohl da sein, sonst würde es ja nicht angeboten werden.
Offtopic :
| Wenn an einem mir nicht ganz bekanntem Ort ein Feuerlöscher in grau hängen würde, würde ich den wohl übersehen, da ich den für einen Druckluftkessel oder so würde.(Wenn man öfters bei Bastlern zu Besuch ist, findet man interessanteste Orte für technisches Gerät.) |
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BID = 736637
Lightyear Inventar
Beiträge: 7911 Wohnort: Nürnberg
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Gerade im Wohnbereich finde ich andersfarbige Feuerlöscher prima. Auf diese Weise kann man Löschgerät eben doch besser "verkaufen" bzw. außerhalb der vermüllten Abstellkammer oder Garage unterbringen. Im (halb-)öffentlichen Bereich gebe ich Dir allerdings Recht - dort hat sich Rot bewährt.
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Gruß aus Nürnberg,
Lightyear
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BID = 837474
Bartholomew Inventar
Beiträge: 4681
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Da nun dank geänderter Landesbauordnung auch in Niedersachsen bis Ende 2015 Rauchmelderpflicht in allen Wohnungen (für Schlafräume und Fluchtwege) besteht, habe ich mich mal schlau gemacht, was auf dem Rauchmeldermarkt mittlerweile alles so verfügbar ist. Passt ja wunderbar in den Thread hinein.
Hier zunächst einige Brandschutztipps, die so noch nicht hier im Thread standen.
1.) Motivation: Was nützen Rauchmelder?
Rauchmelder (eigentlich: Rauchwarnmelder) alarmieren zuverlässig bei Verrauchung ihres Überwachungsbereiches. So wird man auch im Schlaf gewarnt.
Statistik dazu: Nachts entstehen ein Drittel aller Brände, aber diese führen zu zwei Dritteln aller Brandtoten (und auch zwei Drittel der Sachschäden). Bei einem nächtlichen Feuer gibt es also durchschnittlich dreimal mehr Tote zu beklagen als tagsüber.
Im Schlaf funktioniert der menschliche Geruchssinn nicht. (Es gibt einige Riechsalze, von denen man dennoch wach wird; das liegt aber nicht wirklich an deren Geruch, sondern daran, dass diese Stoffe zum Geruchsreiz zusätzlich einen Schmerzreiz in der Nase auslösen. Für Schmerz ist ein anderer Gehirnbereich zuständig, der während des Schlafens noch funktioniert.)
Vom Brandrauch (mag er im wachen Zustand auch noch so stechend riechen) wird man nicht wach!
Auch Hunde und Katzen (wie alle Säugetiere mit Säugetierhirnen) werden nicht durch den Geruch wach, sondern durch die Geräusche, die das Feuer begleiten.
Über 90% der Brandtoten sterben nicht durch Verbrennungen, sondern durch Rauchgasvergiftungen bzw. ersticken. Bei einem Brand in einem Gebäude ist der Rauch sehr viel gefährlicher als die Hitze!
Zum Abschluss noch etwas Statistik:
2008 gab es in Deutschland etwa 200.000 Wohnungsbrände mit ~60.000 Leichtverletzten, ~6.000 Schwerverletzten (bleibende Brandnarben, Lungenschädigungen usw.) sowie ~600 Toten.
2.) Richtiges Verhalten im Brandfall
Je früher man ein Schadfeuer bemerkt, desto kleiner ist es, desto eher kann man es noch selbst erfolgreich bekämpfen (Menschen mit Zugriff auf Feuerlöscher sind hierbei natürlich klar im Vorteil). Aber es gilt der Grundsatz: Das letzte Hemd hat keine Taschen!
Wenn der erste Löschversuch scheitert oder mangels realistischer Erfolgsaussichten unterbleiben muss: Tür zum Brandraum zu, andere Menschen warnen, die Katze schnappen und raus aus der Wohnung. Zwecks Schadensminimierung ist es sinnvoll, den Brandraum zu opfern, damit man den Rest der Wohnung retten kann.
Türen, an denen man vorbeikommt, sollte man schließen (aber nicht abschließen!), um die weitere Brandausbreitung zu verhindern. Die Wohnungstür oder Haustür selbst aber sollte man entweder anlehnen, oder der Feuerwehr den dazugehörigen Schlüssel geben.
Fenster in unverqualmten Räumen kann man auch schließen, wenn noch Zeit ist (Eigenschutz geht vor!) und man das schnurlose Telefon zwecks Notruf schon in der Hand hat.
Den Notruf sollte man von außerhalb der Brandwohnung absetzen; außerdem sollte man natürlich alle Menschen warnen, die sich in Gefahr befinden.
Generell muss man mit angstbedingtem Fehlverhalten anderer Menschen rechnen.
Dazu habe ich in einem Blog zwei schöne "Erfahrungsberichte" gefunden; die Links dahin folgen.
Letzlich sollte man an der Straße auf die Feuerwehr warten und diese einweisen.
Der Einsatzleiter (erkennbar an einer schicken Weste, meist mehreren roten Rallyestreifen am Helm und natürlich seinem neugierigen, aber auch energischem Wesen) wird von euch wissen wollen, ob sich noch Menschen in Gefahr befinden, wo genau was passiert ist, welche Zugänge es gibt, ob ihr Gasflaschen oder andere Überraschungen in der Wohnung bereithaltet sowie eventuell noch andere Dinge.
Was tun, wenn es nicht in der eigenen Wohnung brennt, sondern das Treppenhaus verraucht ist? Verrauchte Treppenhäuser werden grundsätzlich nicht betreten! Tür zum Treppenhaus schließen und einen anderen Fluchtweg wählen. Gibt es keinen, macht man an einem Fenster auf sich aufmerksam.
Es kommt leider noch immer regelmäßig vor, dass Feuerwehrleute erstickte Menschen aus Treppenhäusern bergen muss, denen nichts passiert wäre, wenn sie in ihren Wohnungen geblieben und nicht panisch in den Rauch geflüchtet wären (das ist ein gutes Beispiel für das oben genannte angstbedingte Fehlverhalten).
Aufzüge werden grundsätzlich nicht benutzt!
Stellt euch vor, ihr wohnt im fünften noch rauchfreien Stock, und im sechsten brennt es. Eine Flucht durch das rauchfreie Treppenhaus wäre möglich, aber ihr entscheidet euch für den Aufzug. Ihr steigt ein, aber dann fährt das Ding nicht nach unten, sondern ein Stockwerk höher, wo jemand anderes die gleiche Idee hatte. Blöd nur, dass im sechsten Stock der Rauch die Lichtschranke der Tür dauerhaft blockiert und der Fahrstuhl somit nicht mehr weiterfährt...
Oder aber, der Fahrstuhl bleibt wegen Stromausfall stehen, und man erstickt etwas später im Fahrstuhlschacht.
Auch ein oft gemachter letzter Fehler: Personen "flüchten" sich in ihr fensterloses Badezimmer mit dem Hintergedanken, da ja den wasserführenden Duschschlauch zu haben. Blöd nur, dass das Lüftungsgitter über der Toilette ein Abluftschacht ist und neue Luft durch das Gitter unten in der Badezimmertür zugeführt wird; hat man seinen Fehler erkannt und sitzt im Rauch, ist es dann zu spät.
Der alte Ratschlag, dass man sich kriechend durch verqualmte Räume bewegen soll, gilt nur sehr bedingt. Der stammt nämlich noch aus den Zivilschutzbüchern, die davon ausgingen, dass die halbe Stadt zwebombt würde und die Feuerwehr daher nicht zeitnah helfen kann.
Heute gilt der Grundsatz, dass verqualmte Bereiche ohne schweres Atemschutzgerät nicht betreten werden! Es sei denn, man hat einen verdammt guten Grund, von diesem Grundsatz abzuweichen, z.B., dass der eigene Bereich noch stärker verqualmt ist und keinen anderen Fluchtweg (z.B. Fenster) bietet.
Sollte kein Telefon zur Hand sein, kann man sich an Fenstern übrigens lautstark bemerkbar machen, indem man mit beiden Handinnenflächen zentral auf die Scheibe schlägt - das erzeugt einen Wahnsinnsbass und sollte auch Kindern schon beigebracht werden.
3.) Wie breitet sich so ein Brand aus?
Brände in modernen Zimmern, die mit Kunststoffen ausgestattet sind, breiten sich wesentlich schneller aus als früher, als man noch Massivholzmöbel und Baumwollstoffe nutzte.
Kunststoffe werden (wie Benzin) aus Erdöl hergestellt und brennen im Schnitt etwa vier- bis fünfmal stärker als Holz. Sprich: Kunststoffe sind leichter entflammbar, brennen heißer und länger und erzeugen wesentlich dichteren Rauch als Holz; außerdem sind die Brandgase wesentlich giftiger. Schon nach drei Atemzügen kann man bewusstlos werden (nein, das ist nicht übertrieben); und wenn man dann nicht fix gerettet wird, war es das in den meisten Fällen mit weiterleben.
Brennt es in einem modernen Zimmer erst einmal, verdoppelt sich etwa alle 40 Sekunden (!) die Intensität des Feuers (es wird doppelt so viel Hitze und Rauch freigesetzt). Ähnlich, wie sich Wasser am Boden ausbreiten würde, breiten sich die heißen Rauchgase an der Zimmerdecke aus und füllen den Raum von oben nach unten. Dieser Rauch ist nicht nur giftig - Brandrauch ist gasförmiger Brennstoff! Daher ist es auch sehr hilfreich, die Tür zum Brandraum zu schließen: Erstens bekommt so das Feuer weniger Sauerstoff und brennt etwas langsamer, und zweitens breitet sich der Rauch nicht in den Rest der Wohnung aus.
Über den Rauch funktioniert dann auch die Brandausbreitung in einem Zimmer:
Es fängt erst in einer Ecke an zu brennen, beispielsweise ein Sofa. Dieses erzeugt dann Rauch, der sich aber zu schnell von der warmen Flamme entfernt und somit nicht vollständig verbrennen kann, also potentiell noch brennbar ist. Dieser steigt an die Decke und wird dann immer dichter. Es kommt dann, ausgehend vom Brandherd, zum Phänomen der "Dancing Angels", Flammenzungen, die vom Brandherd ausgehend an der Grenzschicht zwischen Rauch und Luft entlangzüngeln (in dieser Grenzschicht ist das richtige Verhältnis aus Brennstoff und Sauerstoff vorhanden, und sobald die Temperatur groß genug ist, kommen die Flammzungen).
Die Rauchschicht an der Decke setzt kurz darauf eine Wärmeleistung von etwa 20 kW pro Quadratmeter frei - das entspricht 500 Watt-Halogenscheinwerfern, die man dicht an dicht nebeneinandersetzt. Diese Hitzestrahlung sorgt dann dafür, dass die Temperatur auch am Boden steigt - obwohl dort nirgends Flammen sind. Bei 200°C gasen die meisten Kunststoffe brennbare Gase aus, die nach oben steigen und die Rauchschicht anreichern, bzw. sich auf dem Weg dorthin entflammen; Holz gast bei etwa 300°C.
Dies hat dann eine enorm schnelle Brandausbreitung zur Folge: innerhalb von einer halben Minute steht im Raum alles in Flammen, was brennen kann. Diesen Effekt nennt man "Flash over", oder im Deutschen auch "Raumdurchzündung".
Es kann vorkommen, dass das Feuer vorher ausgeht, weil es nicht genug Sauerstoff bekommt; das ist bei heutigen energiesparenden Bauweisen immer häufiger der Fall. Dann hat man einen Raum, der erst dann durchzündet, wenn man die Tür öffnet und somit Sauerstoff zuführt. Aber da man ohne schweres Atemschutzgerät und dicken Wasserschlauch nicht in ein brennendes Gebäude zurückkehrt, ist das nicht euer Problem, sondern das der Feuerwehr
Zu den verschiedenen Rauchmeldern schreibe ich im nächsten Beitrag was. Außerdem werde ich hier im Beitrag Links zu einigen Videos von gefilmten Bränden ergänzen.
Hier nun einige lehrreiche Videos.
Zunächst ein Brandversuch aus dem Jahr 2006, der von der Bundesanstalt für Materialprüfung, der Berliner Feuerwehr und RTL durchgeführt wurde.
http://www.feuerwehr-weblog.de/arch......html
http://www.berliner-feuerwehr.de/kinderzimmer.html
Das Youtube-Video hat leider nur 240p: http://www.youtube.com/watch?v=sGpQx8ZBuDo&feature=related
Hier ein gestellter Bürobrand; dadurch, dass zum Filmen die vierte Wand fehlt, breitet sich das Feuer schneller als üblich aus, weil es wesentlich mehr Sauerstoff bekommt.
http://www.youtube.com/watch?v=G6lLbDQcJyA&feature=related
Hier ein schwedisches (?) Video von einem Wohnzimmerbrand. Auch hier beschleunigt die fehlende Tür die Brandausbreitung:
http://www.youtube.com/watch?v=ZPdJ34vQtnM&feature=related
Ein sehr gutes, englisch kommentiertes Video eines brennenden Wohnzimmers (wieder ist die Tür offen):
http://www.youtube.com/watch?v=0gnGXpzvB1Q
Ein weiteres sehr gutes Video eines brennenden Wohnzimmers mit offener Tür. Kein begleitender Kommentar, dafür ist die Deckentemperatur eingeblendet. Zeigt sehr schön, dass ein Hitzemelder auch auslösen würde, aber halt später als ein optischer Rauchmelder.
http://www.youtube.com/watch?v=-t_JA-2b8ac
Ein Wohnzimmerbrand in einem Werbevideo der Firma Ei Electronics. Auch hier fehlt die 4. Wand. Bei 2:45 ein fachlicher Fehler: "Und jetzt haben wir den Punkt erreicht, an dem die Sauerstoffpartikel in der Luft beginnen zu brennen." ist natürlich Unfug. Richtig: Durch die enorme Hitze gast im Zimmer alles aus, was ausgasen kann; es folgt die Raumdurchzündung (Flash Over). "Spontan" geht da auch nichts in Flammen auf; das ist alles sehr vorhersehbar, was da passiert.
http://www.youtube.com/watch?v=lVfhzNZRXao&feature=relmfu
Hier zwei gefilmte Brände vom National Institute of Standards and Technology (NIST), ist etwa eine Mischung aus TÜV und PTB. Auch hier sorgen wieder offene Türen für einen schnellen Brandverlauf, und trockene Weihnachtsbäume sind exzellente Grill- äh Wohnungsanzünder.
http://www.youtube.com/watch?v=QqMVm72FMRk&feature=related
Noch ein brennender Weihnachtsbaum in einem Testraum mit fehlender 4. Wand:
http://www.youtube.com/watch?v=ZLHhG65fLeY&feature=related
Hier ein Vergleichsvideo Massivholz/Baumwolle gegen Kunststoffeinrichtung:
http://www.youtube.com/watch?v=aDNPhq5ggoE&feature=related
Im Jahr 1986 hat die US-Amerikanische NFPA zu lehrzwecken ein ganzes Haus abgebrannt (leider ist die Video-Qualität nicht besonders):
http://www.youtube.com/watch?v=jQV_MJwYQ3k&feature=related
http://www.youtube.com/watch?v=1-d0-WHqyrE&feature=relmfu
25 jahre später wird das Original-Video vom Original-Sprecher noch einmal kommentiert (bessere Qualität):
http://www.youtube.com/watch?v=9JU59Nsv2vg&feature=related
Und zum Schluss: Armin Maiwald erklärt Rauchmelder
http://www.youtube.com/watch?v=kVBX_EAoWgs&feature=related
Und Feuerlöscher! Hier ein Schaumlöscher:
http://www.youtube.com/watch?v=gRU3TB9xN4w&feature=related
Edit 12 Jul 2012 17:58: Unter Punkt 1 etwas Statistik hinzugefügt. Unter Punkt 2 Hinweis "Fenster schließen" ergänzt.
Edit 2: Videolinks hinzugefügt.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Bartholomew am 14 Jul 2012 20:05 ]
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