Wozu extra Erdeinführungsstangen beim äußeren Blitzschutz?

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Autor
Wozu extra Erdeinführungsstangen beim äußeren Blitzschutz?
Suche nach: blitzschutz (624)

    







BID = 878775

Spyder81

Gerade angekommen


Beiträge: 5
Wohnort: Dresden
 

  


Hallo,
ich habe mich schon des öfteren hier im Forum über diverse Dinge zur Hausinstallation informiert und mitgelesen. Jetzt muss ich einmal aktiv Fragen und hoffe Ihr könnte mir weiterhelfen.

Beim Bau unseres Einfamilienhauses haben wir neben dem Fundamenterder noch einen zusätzlichen Ringerder aus V4A-Stahl mit drei Anschlussfahnen für den späteren äußeren Blitzschutz legen lassen. Dies war nötig, da wir einen Keller aus WU-Beton haben.

Jetzt habe ich mir ein Angebot für die Errichtung des äußeren Blitzschutzes machen lassen. Im Angebot sind nun 3x "Erdeinführungsstangen - Stahl verzinkt / 1500xD. 16 mm" enhalten. Warum werden für den äußeren Blitzschutz extra Erdeinführungsstangen benötigt, welche dann auch noch nur aus verzinktem Stahl bestehen? Die DIN schreibt ja für den Ringerder extra V4A-Stahl vor. Warum werden die Alu-Dachableiter nicht direkt mit den V4A-Anschlussfahnen des Ringerders verbunden?

Ich habe mir nun mit geschärftem Blick einmal Häuser mit Blitzableitern angesehen und dort sind immer diese anscheinend verzinkten Erdeinführungsstangen verbaut (gut daran zu erkennen, dass sie mit Korrosionsbinden umwickelt sind). Warum treibt man mit dem Ringerder so einen Aufwand um dann beim Übergang wieder auf verzinkten Stahl zurückzugreifen? Ist die von mir vorgeschlagene Lösung ohne extra Erdeinführungsstangen auch möglich und wenn nicht warum? Ich würde mich sehr freuen, wenn jemand den Sachverhalt aufklären könnte.

Viele Grüße,
Spyder81

BID = 878869

der mit den kurzen Armen

Urgestein



Beiträge: 17417

 

  

Im Erdreich V4A wegen Korrosion, verzinkter Stahl fault über die Jahre weg.
Erdeinführungsstangen sind im kritischem Bereich PVC isoliert und im Erdreich wird die Verbindung vom V4A bis zum PVC mit Densobinden geschützt.
Die Verbindung von der Ableitung zur Erdeinführung muss trennbar sein.
Die Ableitung aus Alu würde bei Direkterdeinführung ins Erdreich innerhalb von 5 bis 10 Jahren weg faulen! Die Erdeinführungsstangen gibt es auch in Ausführung V4A kostet allerdings auch mehr!

_________________
Tippfehler sind vom Umtausch ausgeschlossen.
Arbeiten an Verteilern gehören in fachkundige Hände!
Sei Dir immer bewusst, dass von Deiner Arbeit das Leben und die Gesundheit anderer abhängen!

BID = 878883

Spyder81

Gerade angekommen


Beiträge: 5
Wohnort: Dresden

Danke für die Antwort. Warum im Erdreich V4A verwendet wird ist mir klar. Unklar war/ist mir warum man dann bei der Erdeinführung wieder auf verzinkten Stahl zurückgeht.

Das die Ableiter aus Alu nicht in die Erde kommen war auch nicht mein ansinnen.
Bei uns stehen die Anschlussfahnen aus V4A aber ca. 0,5-1m aus der Erde heraus. Könnte man diese nicht direkt zum Anschluss verwenden??? Mit einem Verbinder zwischen Anschlussfahne und Ableiter liese sich dies dann auch auftrennen, wie gefordert?

Wäre eine derartige Installation korrekt oder geht es so nicht?

Ich hoffe Ihr könnt mir diesbezüglich noch helfen.
Danke und viele Grüße

BID = 879094

winnman

Schreibmaschine



Beiträge: 1616
Wohnort: Salzburg

V4A aus dem Erdreich und dann ausserhalb des Erdreichs direkt mit AL drauf sollte möglich sein. Hatte da mal eine Tabelle von Dehn wo die erlaubten Metallkombinationen in Luft dargestellt waren (hab ich aber leider nicht mehr )

Im ungünstigsten Fall 2Metallklemmen mit Kunsttoffüberzug (aber gibts die überhaupt für Niro auf ALU? Für CU auf FE Verzinkt gabs die früher auf alle Fälle, ist aber schon mehr als 15 Jahre her, dass ich mit Blitzschutz selbst zu tun hatte!)

BID = 879159

elo22

Schreibmaschine

Beiträge: 1403
Wohnort: Euskirchen
Zur Homepage von elo22


Zitat :
der mit den kurzen Armen hat am 11 Mär 2013 17:46 geschrieben :

Erdeinführungsstangen sind im kritischem Bereich PVC isoliert


Sind mir bisher nicht untergekommen. Desobinde kennt auch kaum jemand.

Lutz

BID = 879186

Spyder81

Gerade angekommen


Beiträge: 5
Wohnort: Dresden

Vielen Dank für die bisherigen Antworten. Ich habe jetzt einen Dehn Newsletter aus dem Jahr 2006 gefunden, in dem für V4A Runddraht mit d=10mm als Fußnote der Hinweis zu finden war, dass dieser auch als Erdeinführung genutzt werden kann.

@elo22: Anscheinend verbauen Sie ja ebenfalls Erdeinführungsstangen. Könnten Sie mir vielleicht sagen, wieso man diese zusätzlichen Stangen "dazwischen schaltet"?

Bzw. spricht generell etwas dagegen die bei mir vorhandenen V4A Anschlussfahnen des Ringerders, welche aus dem Boden schauen, direkt als Anschlusspunkt für die Dachableiter zu benutzten? Eine auftrennbare Klemm-/Prüfstelle kann mit diesen doch auch ermöglicht werde.

Viele Grüße

BID = 879277

shark1

Inventar



Beiträge: 4878
Wohnort: DACH

Alu und V4A vertragen sich aber nicht gut, deswegen wahrschinlich die Einführungsstange aus vz. Fe.

BID = 879373

Spyder81

Gerade angekommen


Beiträge: 5
Wohnort: Dresden

Danke für die Auskunft. Ich habe mich gerade mal im Internet bzgl. des Themas Kontaktkorrosion versucht schlau zu machen

Dort heißt es z.B. das Alu & Edelstahl wesentlich unproblematischer ist als Alu & verzinkter Stahl (Phtovoltaik-Forum)

Diese Aussage habe ich auch anderswo gefunden. Es spielt auch das Flächenverhältnis eine Rolle. Aber i.A. wird gesagt, dass idealer Weise Alu durch Edelstahlschrauben zu verbinden ist, wenn keine Alu-Schrauben möglich sind. Dies spricht doch eigentlich eher für die Kombi Alu-V4A.

Gibt es noch andere Meinungen/Erfahrungen?

Viele Grüße

BID = 879603

der mit den kurzen Armen

Urgestein



Beiträge: 17417

die krische Stelle liegt bei +- 30 cm über Erdbodenniveau http://www.dehn.de/pdb2/p/DE_DE_Web.....e.jpg
Dort ist der erder der erhöhten korosion ausgesetzt und deshalb sind die Erder da häufig PVC issoliert. VA Erder rosten bei Verbindung mit Eisen auch.
Densobinden so bescheiden wie die sich verarbeiten lassen so gut schützen die auch, deshalb werden ja alle Verbindungen in der Erde auch damit geschützt.

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BID = 879605

der mit den kurzen Armen

Urgestein



Beiträge: 17417

Grundsätzlich sollten verschiedene Metalle nur über Bimetalverbinder verbunden werden!
Dafür gibt es sowohl Kupfer /Alu oder Stahl/Alu oder VA/Alu Verbinder.
Probier es aus leg mal verzinkten Stahl , VA Stahl und Allu ca 20 cm Tief in den Boden und schau dir diese Teile nach einem Jahr an!
Am stärksten ist das Alu danach der Verzinkte Stahl und am wenigsten der VA Stahl korrodiert.
Bei eisenhaltigem Boden ist VA Stahl ungeeignet!!

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BID = 879639

Spyder81

Gerade angekommen


Beiträge: 5
Wohnort: Dresden

Danke für die vielen Infos. Ich habe jetzt auch nochmal auf den Seiten von Dehn nachgesehen. Dort gibt es unter der Kategorie "Erdeinführungen" - Erdeinführungsstangen aus Cu sowie aus verzinktem Stahl
und
- Anschlussfahnen aus V4A

Somit sollte also beides mögliche sein??? Ich habe leider immer noch keine klare Antwort bekommen, daher frage ich nochmal nach.

Danke für den Hinweis bzgl. der "Bimetallverbinder". Könnten Sie mir evtl. einen Hinweis (Link) geben wo man diese findet. Bei Dehn habe ich nur die Ausführung Cu - verzinkter Stahl gefunden und dies auch nur Rund auf Flachdraht

Viele Grüße

BID = 879969

winnman

Schreibmaschine



Beiträge: 1616
Wohnort: Salzburg

Übergänge von einem Material aufs Andere sind in der Erde immer problematisch.
Daher wird es wohl die verschiedenen Materialien geben.

Wenn dein Erder aus V4A ist, dann würde ich damit auch aus der Erde rausfahren.

Übergang in der Luft von V4A auf AL so schützen, dass er möglichst nicht dauernd mit Wasser in Berührung steht (also unter Vordach, möglichst nicht 10cm über Bodennivou. . . .) Fertig

BID = 884982

Dipol

Gesprächig



Beiträge: 158
Wohnort: Raum Stuttgart


Zitat :
shark1 hat am 13 Mär 2013 19:00 geschrieben :

Alu und V4A vertragen sich aber nicht gut, deswegen wahrschinlich die Einführungsstange aus vz. Fe.

Bitte die Aussage nachvollziehbar begründen!

Nach DIN EN 50164-1; VDE 0185-201:2009-03:2009-03 und Vorgängernormen ist Alu mit Stahl aus NIRO V4A, Werkstoffnummer 1.4571, ebenso verträglich wie mit feuerverzinktem Stahl. Für beide Kombinationen gibt es Verbinder in Prüfklasse H mit Stoßstrom 100 kA mit Wellenform 10/350 µs.

Dass sich nach den etwas geänderten Prüfverfahren der nagelneuen DIN EN 62561-1; VDE 0185-561-1:2013-02:2013-02 signifikante andere Erkenntnisse ergeben, glaube ich nicht.





BID = 885370

shark1

Inventar



Beiträge: 4878
Wohnort: DACH

Hallo Dipol,

ich habe aufgrund der elektrochmischen Spannungsreihe auf die erhöhte Kontaktkorrostion geschlossen. Zumindest in Erde hat nämlich VA das gleiche Standardpotential wie Kupfer. Wenn sich Kupfer und Alu direkt berühren und dann noch ein Elekrtolyt dazukommt, gammelt das Alu recht schnell ab.
Von daher habe ich auf auf das gleiche Verhalten mit VA geschlossen.

Lasse mich aber gerne (chemisch-physikalisch, nicht nur normativ) von etwas besserem belehren.

BID = 885470

Dipol

Gesprächig



Beiträge: 158
Wohnort: Raum Stuttgart


Zitat :
shark1 hat am 27 Apr 2013 21:22 geschrieben :

ich habe aufgrund der elektrochmischen Spannungsreihe auf die erhöhte Kontaktkorrostion geschlossen.

Dass das edlere Material das unedlere angreift dürfte unstrittig sein.

Die bereits empfohlene V4A NIRO-Anschlussfahne vom V4A-Ringerder bis über Grund ist die beste Lösung. Welcher galvanische Vorteil aus einer zweiten Schnittstelle im Erdreich zwischen einer Anschlussfahne -mit oder ohne V4A Niro- gegen eine unedle Erdeinführungsstange resultieren soll, erschließt sich mir nicht.

Die Prüfkriterien der DIN EN 50164-1; VDE 0185-201:2009-03:2009-03 sind mit Salzbenebelung und Blitzstrombelastung knallhart, da muss man sich um die Tabelle der Verträglichkeiten keine Gedanken machen.

Dass die DIN EN 62305 (VDE 0185-305) für Ringerder und bei Anschlussfahnen für Erder Typ B (Fundament- und Ringerder) zwingend V4A oder Kunststoffisolierung vorschreibt, dies aber für Erder vom Typ A (Vertikal- und Banderder) nicht gilt, will vielleicht dem einen oder anderen Dachdecker und Klempner im Blitzschutzmetier nicht so recht einleuchten. Es gibt nur sehr wenige Blitzschutzbauer welche wirklich den Kriterien der DIN EN 62305 (VDE 0185-305)an eine qualifizierte Blitzschutzfachkraft genügen. Man sehe sich nur die spärliche Liste der beim VDE zertifizierten Betriebe an.



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