Das mit dem Ausfall der zentralen Steigleitung erinnert mich an eine Story aus meiner Praktikumsfirma.

Notdienst, 24.12. 7 Uhr früh. Anruf: ein Gemeindebau im 19. Bezirk hat keinen Strom. Schnell wird klar: es liegt an der Steigleitung des Hauses aus den 50ern, alle Phasen fehlen. Also auf zu den Steigleitungssicherungen. Man traut seinen Augen nicht... alle 3 Sicherungen (DIV) samt Schraubkappen geklaut!

Steigleitungsausfälle passieren aber SEHR selten und können bei der Zuleitung eines zentralen Zählerraums genauso passieren. Bei Neubauten wird hierzulande auch Zentralzählung eingesetzt, aber bei Sanierungen mangels Steigschächten davon Abstand genommen.

Alle Steigleitungsausfälle die ich in meinem Leben gesehen habe waren durch Arbeiten unmittelbar an der Steigleitung bedingt, sprich Austausch der ganzen Steigleitung (Tausch von solchen Stockwerksverteilern wird sowieso immer unter Spannung gemacht).

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"Und dann kommen's zu ana Tür da steht oben "Eintritt verboten!" und da miaßn's eine!"

Wie tauscht Du den Vorzählersteigleitungsverteiler unter Spannung ? Der neue Kasten ist ja dazu gedacht die Steigleitung ungeschnitten durchzuführen . Und wenn ich die alte Steigleitung ohnehin unterbrechen muss um sie anzuklemmen an den Kasten , macht ja eine Montage unter Spannung keinen Sinn weil ja doch eine Unterbrechung stattfindet . Im Normalfall wird eine neue Steigleitung parallel zur alten verlegt (wobei die neue Leitung durch die Kästen durchgefädelt wird) und die neue in Betrieb genommen und die Abgänge zu den Kundenzählern sukzessive umgelegt auf den neuen Vorzählersteigleitungsverteiler . Nachdem alle Abgänge auf der neuen Steigleitung hängen wird die alte abgeschaltet und demontiert . Im Idealfall die ganze Prozedur innerhalb eines Tages dann werden die Zählerzuleitungen an die Spannungslosen Vorzählerverteiler geklemmt und die neue Steigleitung zugeschaltet .

Aber wie Du schon mal geschrieben hast , ist ein anklemmen der Abgangsleitung an die Reiterneozedelemente ein wahres Vergnügen , besonders unter Spannung . Habe bei einer Kollegin meiner Mutter mal die Zählerzuleitung und die Ableitung in die Wohnung erneuert und verstärkt ( Drehstrom vorher 4mm² , neu 10mm²) nachdem die Steigleitung gemacht worden ist . Nachdem ich die abdeckung des Vorzählersteigleitungsverteilers entfernt hatte , hab ich beschlossen die Arbeit erst am nächsten Tag durchzuführen . Da hatte ich dann die 10kV Handschuhe mit die bis über die Ellbogen reichen . Hatte sie bitter nötig denn die 10mm² Leitungen mussten hinter bzw. zwischen die Sammelschienen zu den Abgangsklemmen des Neozedreiterelementes geführt werden . Absicherung der Steigleitung 50mm² mit ich glaube 125A . Hat mich einiges an Schweiss gekostet . Und die ledernen Handschuhe waren mir etwas zu kurz um da hineinzufassen , da kamen die Hochspannungshandschuhe grade richtig .

Tausch unter Spannung habe ich nur bei einzelnen Verteilern gesehen, wenn die Steigleitung bestehen bleibt. Vor allem im obersten Stockwerk geht das ja. Wie das sonst gehandhabt wird weiß ich nicht, so oft habe ich mit derartigen Installationen nicht zu tun. Die alten Verteiler waren ja in jedem Stockwerk an einen mehr oder weniger kurzen Abzweig angeschlossen, möglicherweise wird wenn lediglich der Kasten getauscht wird der neue Kasten an diesen Abzweig angeschlossen. (Mutmaßung).

Es ist ja schon heiter genug, die Adern (bei mir damals 5x6mm2) hinter die C-Schienen eines alten Verteilers zu schieben, auch wenn die innen besser isoliert sind als sie von außen wirken. (wir haben die neue Zählerzuleitung gerade noch vor den neuen Regelungen gemacht).

Ich hab einmal ein Haus erlebt, da hat meine Praktikumsfirma eine neue Steigleitung gemacht (dabei war die alte eh 5x50mm2 und von den Wohneinheiten hätte es auch gereicht, naja, mein Chef war Meister im Überreden von Kunden). In einem Stockwerk war schon ein neuer Verteiler. Den haben sie aus der Wand gestemmt, die Abdeckung runtergenommen und ihn dann in Plastikfolie(!) gewickelt um ihn über Nacht so zu lassen... unmittelbar unter dem Kasten war der Taster für das Stiegenhauslicht...

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"Und dann kommen's zu ana Tür da steht oben "Eintritt verboten!" und da miaßn's eine!"

In diesem Strang wurde die Frage aufgeworfen, warum zentraler Zaehlerraum und nicht mehr Zaehlermontage in der Mietwohnung?

Ich habe da meine eigene Vermutung.

Meine erste eigene Wohnung befand sich in einem West-Berliner Altbau mit einer Elektroinstallation von 1932. Die Zaehlertafeln waren wunderschoen, das Stromversorgerlogo der damaligen Zeit war einfach schoen.

-Edit von sam2: diverse Anleitungen für Straftaten entfernt

Verwarnung - sowas wollen wir hier im Forum nicht lesen, schon gar nicht in dieser Detailfülle!!!


So, das als Hintergrund, was ich als Ursache fuer die heutigen zentralen Zaehlerraeume ansehe...

[ Diese Nachricht wurde geändert von: sam2 am 11 Aug 2007 10:58 ]

Gehört nicht hierher, daher gelöscht.


[ Diese Nachricht wurde geändert von: admin am 11 Aug 2007 22:26 ]

Auweia...

hatte das garnicht als Anleitung zu Straftaten gemeint, sondern als Anekdote... (Daher ja auch meine Warnung vor Nachahmung)

Mist, schon wieder ins Fettnaepfchen getreten...
Meine Absicht war das nicht! Werde in Zukunft noch vorsichtiger sein.

Wollte nur genau und nachvollziehbar beschreiben was meiner Meinung nach die Ursache fuer die heutigen zentralen Zaehlerraeume ist! (Daher auch die Details...)

Hoffe das kann mir verziehen werden!

Sorry!!!

Hm, also egal was da stand, einen massiven Schwund von Zählertafeln halte ich doch für recht unwahrscheinlich...

Hier waren das seinerzeit Holzbretter mit dem Schriftzug G.W. St.Ew. (Gemeinde Wien Städtische Elektrizitätswerke) oder ab 1949 W.Stw.Ew. (Wiener Stadtwerke Elektrizitätswerke). Später bis heute Bakelit- oder Themoplasttafeln von Drittanbietern.

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"Und dann kommen's zu ana Tür da steht oben "Eintritt verboten!" und da miaßn's eine!"

Zu Erklärung:

Es ging schlicht um den bekannten Umstand, daß in den Wohnungen angebrachte Zähler einerseits Sperrungen erschweren und andererseits Manipulationen (Stromdiebstahl) erleichtern.

Das kann man aber auch so kurz fassen, ohne eine detaillierte Anleitung beizufügen. Wenn dann noch der Tenor lautet "den fetten Energiekonzernen geschieht es ganz recht", hilft auch der halbherzige Zusatz "bitte nicht nachmachen" wenig...

Sperrungen erfolgen in Wien über die frei zugänglichen Vorzählersicherungen - Problem elegant umgangen.
Manipulationen erleichtern... das vielleicht. Allerdings sind die meisten Zählerinstallationen recht gut gesichert - Klemmabdeckung verplombt, Zählerbrett kann nur von der Wand genommen werden, wenn die Klemmenabdeckung entfernt ist, Zuleitung muß ungeschnitten von den Vorzählersicherungen verlaufen.

Ich kenne allerdings zugegebenermaßen einen Fall, in dem Stromdiebstahl erst aufgefallen ist, als die Hausbesitzer nach dem Auszug von Mietern die Elektrik erneuern haben lassen und nicht mehr nachweisbar war welcher Vormieter schuld war.

Laut einem Sprecher der EVUs ist aber Stromdiebstahl in A kaum ein Problem. (war gerade vor ein paar Tagen im Radio weil ein Kärntner erwischt wurde, ehemaliger EVU-Monteur der bei einem Zählertausch zwecks Eichung aufflog).

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