TT auf TNC/TNS umrüsten bei Wienstrom

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Autor
TT auf TNC/TNS umrüsten bei Wienstrom

    







BID = 688574

netzwerkbastler

Neu hier



Beiträge: 24
Wohnort: Wien
 

  


Hi ich habe eine Frage wie prinzipiell die Umstellung von TT auf TNC/TNS bei Wienstrom auszuführen ist.

Vorhanden ist TT. HAK und Zählerkasten sind auf der Strasse in Metallkasten.
Anlage BJ 1980

Von dort geht ein NYY 4x16 im Rohr in den Keller und von dort zur HV.
PE ist an den Fundamenterder (Metallband) mit 6mm2 angeschlossen. An dieser Stelle ist auch die PAS. Blitzableiter ist offenbar außen an den Fundamenterder angeschlossen bzw hat noch eigene Erder (eher nicht, müsste man Aufgraben um sicher zu sein)

in den TAB von Wienstrom steht das so früh wie möglich auf TNS zu trennen ist, d.h. im Vorzählerbereich. Im HAK sind 4 Häuser ansgeschlossen, 2 Doppelhäuser.

HAK ist mit 63A abgesichert.

Kann jetzt ein NYY 1x16mm2 mit Verbindung Zählerkasten -> PAS nachgerüstet werden und die vorhandene 6mm2 von PAS zu HV weiterverwendet werden?

Ist/war 1+N Absicherung bei TT oder TNS bei Wienstrom Pficht? Ich möchte in Zukunft (auch wegen Platzmangel) nur noch normale LSS ohne N verwenden und die alten 1+N L und G LSS entsorgen und generell B/C13 verwenden.

Und ich hatte hier auch keine N Schiene, verschiedene Querschnitte in der N Klemme am FI und daher die Leitungen schon vom hinsehen locker sowie weitere nette Details die ich nach und nach ausbessern möchte.


Danke!


BID = 688605

shark1

Inventar



Beiträge: 4878
Wohnort: DACH

 

  


Zitat :
Kann jetzt ein NYY 1x16mm2 mit Verbindung Zählerkasten -> PAS nachgerüstet werden und die vorhandene 6mm2 von PAS zu HV weiterverwendet werden?

Das mit dem NYY klingt gut. Ob es nun wirklich NYY sein muss oder, ob es ggf besser ist einen Edelstahl-Runddraht zur besseren Erdung zu verlegen muss man vor Ort klären.

Sicherlich muss der PA zur HV auch in 16mm² ausgeführt werden, kleinere Querschnitte des PE bzw. des PA sind nur ab 25mm² und nicht in diesem Umfang zulässig. Ob das überhaupt je zulässig was weiß ich nicht.


Zitat :
Ist/war 1+N Absicherung bei TT oder TNS bei Wienstrom Pficht? Ich möchte in Zukunft (auch wegen Platzmangel) nur noch normale LSS ohne N verwenden und die alten 1+N L und G LSS entsorgen und generell B/C13 verwenden.

1+N bzw. 3+N LSS sind nicht vorgeschrieben, bei TN-S auch nicht Sicherheitstechnisch relevant.

Wer prüft die neuen Installationen und nimmt diese ab?


[ Diese Nachricht wurde geändert von: shark1 am  7 Mai 2010 12:00 ]

BID = 688606

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

Warum soll denn die Netzform überhaupt geändert werden?
Bei einer (wie hier anscheinend) mehrere Häuser übergreifenden Anlage ist das eh nicht einfach so für nur einen Teilabschnitt möglich.

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"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???"

BID = 688608

Trumbaschl

Inventar



Beiträge: 7585
Wohnort: Wien

1) 1+N-LSS und 3+N-LSS erleichtern im Falle eines N-PE-Schlusses die Fehlersuche bzw. den eingeschränkten Weiterbetrieb der Anlage erheblich.
2) Um solche Witzaktionen wie 5 Leiter in allen Querschnitten an der FI-Lastklemme zu vermeiden gibt es entweder 3+N-LSS oder N-Durchführungen wenn man (z.B. für den Elektroherd) drei 1-polige LSS verwenden will.
3) Wenn du doch auf TT bleiben solltest, brauchst du mindestens einen selektiven Haupt-FI (maximal 0,3A) und einen 0,03A-FI für den Zusatzschutz (Aufteilung auf mehrere 0,03er schadet nicht, ist aber nicht verpflichtend).
4) Da die Nullungsverbindung meines Wissens normalerweise im HAK gesetzt wird, dürfte die Umstellung gröbere Folgen nach sich ziehen.
5)Wenn es sich bei den Altteilen um die großen F&G-LSS (80mm-Baureihe) handelt hätte ich die Altteile gern für meine Sammlung *g*

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"Und dann kommen's zu ana Tür da steht oben "Eintritt verboten!" und da miaßn's eine!"

BID = 688618

fuchsi

Schreibmaschine



Beiträge: 1704

Ich dachte eigentlich, dass laut Nullungsverordnung alle Netze sowieso schon seit 31.12.2008 auf TN umgerüstet seine sollten.

http://www.ris.bka.gv.at/Dokumente/.....2.pdf

Übrigens in diesem Gestzblatt wird zum Schluss auf die Nullungsverbindung eingegangen.

[ Diese Nachricht wurde geändert von: fuchsi am  7 Mai 2010 13:37 ]

BID = 688625

Trumbaschl

Inventar



Beiträge: 7585
Wohnort: Wien

Alle Netze ja, nicht aber alle Kundenanlagen!

TT-Reste werden wohl noch lange herumspuken, immerhin wurden solche Anlagen bis vor nicht allzulanger Zeit gebaut, und Änderungen erfolgen meistens nur bei wesentlichen Änderungen (sprich wenn man muß). Ich kenne beispielsweise ein Haus von 1984, wo vor 2 Jahren überall (also in über 50 Wohnungen) selektive FI und 30mA-FI nachgerüstet wurden, anstatt auf Nullung umzustellen und nur 30mA-FIs zu verbauen.

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BID = 688713

fuchsi

Schreibmaschine



Beiträge: 1704


Zitat :
Trumbaschl hat am  7 Mai 2010 15:27 geschrieben :

Alle Netze ja, nicht aber alle Kundenanlagen!


Hm, ja.
Irgendwie geht mir da jetzt ein Posting ab. Hat da nicht wer nachgefraght, ob das versorgende Netz überhaupt TN ermöglicht. Darauf war mein Posting gemeint.

Komisch, jetzt finde ichs nicht mehr.

BID = 688742

netzwerkbastler

Neu hier



Beiträge: 24
Wohnort: Wien

Im Bock an der Strasse gibt es 2 Zählerkästen mit jeweils 2 Zählern und einen HAK wo sich die Sicherungen für 4 Doppelhaushälften befinden.
Jede Wohneinheit ist mit 3x63A Diazed abgesichert.

Von den Zählern führt jeweils ein Panzerrohr mit einem 4x16 NYY Kabel zur HV in die Häuser.

Meine Frage ist folgende: ist es prinzipiell möglich (und sinnvoll) auf TNS umzurüsten?
z.B.: durch Einziehen von 1x16 NYY in das Panzerrohr zum Zählerkasten?

Wenn es keine einfache und preiswerte Möglichkeit gibt bleibt eben alles wie es war. Verglichen mit so mancher Wiener Wohnung oder gar dem südlichen Ausland ist der momentane Zustand der gesamten Anlage immer noch Lichtjahre vorraus.... (trotz grauslicher Brücken, wackeliger Kontakte und optimistischen Kabeln und Absicherungen 3xG16 für 5x1,5 nym mit einphasiger Waschmaschine - zieht zum Glück "nur" 14-15A und die Kontakte sind realativ gut sodass es noch nicht schmort... etc...)

Was sicher NICHT Möglich ist ist folgendes:
* neue oder neuer HAK
* neuer Zählerkasten
* Austausch der 4x16 NYY Leitung besonders nicht im Haus
* Austausch des 1x6 PE im Haus zur HV hin.

Ist es möglich den vorhandenen PE an der PAS mit 6mm2 weiterzuverwenden obwohl vom Zähler her ein 16mm2 PE kommen würde und dieser mit der PAS verbunden wäre?

Wäre es trotzdem möglich wenn die Leitung entsprechend 6mm2 vorgesichert würde?


Ich möchte ein detailiertes Konzept von Möglichkeiten erarbeiten bevor ich den Schwager meines Bruders nerve, der muß es dann sowieso absegnen,
ich möchte ihm aber ein möglichst fertiges Konzept vorlegen sodass er wenig denken und ändern muß. Er ist auch vom anderen Ende von Wien.

Es sind keine 80mm LS verbaut sondern welche von BBC in normaler Grösse nur eben nicht fingersicher mit blanken Schraubklemmen.

Der ursprüngliche FI mit 300mA wurde vor Jahren gegen einen Möller 30mA getauscht (nichteinmal G Typ).
Fehlauslösungen gab es bisher nur wenn eine Glühbirne durchbrennt wegen dem Stromimpuls.
Die ganze Anlage hing immer schon an einem FI. (früher 300mA jetzt 30mA)



BID = 688745

netzwerkbastler

Neu hier



Beiträge: 24
Wohnort: Wien

@fuchsi: Danke für das Gesetzblatt das letzte Bild trifft meine Situation.
Die Frage ist darf die Nullungsverbindung auch im Zählerkasten statt im HAK gemacht werden und darf man den alten HAK und Zählerkasten weiterverwenden?


BID = 688800

Trumbaschl

Inventar



Beiträge: 7585
Wohnort: Wien

Nach deiner Beschreibung würde ich sagen: Finger weg. Wenn du da irgendetwas angreifst, ist ein neuer Zählerkasten und HAK fällig, alles in SK II, die Metallkästen sind nicht mehr zulässig. Manche Kleingartenvereine haben mit viel Mühe EIgenregelungen mit der Wienstrom gestrickt, aber sogar dort ist bei Änderung nur eines Zählers der Einbau komplett neuer Innereien in den Blechkasten fällig.

Ich würde nur den Verteiler erneuern, also neue LSS (und zwar 1+N, es sei denn du willst auch gleich den ganzen Kasten erneuern, woher nimmst du sonst eine N-Schiene?) und einen 0,1A-S sowie einen 0,03A-G verbauen, eventuell an Überspannungsschutz denken (die Beschreibung läßt mich 1210 oder 1220, locker verbautes Gebiet mit Freileitung vermuten, eventuell auch "von der Wienstrom mitversorgte Vororte" bis inklusive Klosterneuburg usw., oder liege ich da falsch?).

Aber 63A bei der Wienstrom... seit wann gibts denn das (nämlich im EFH, bei einer Gewerbeanlage kein Wunder)?!?

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BID = 688810

sam2

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Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

Zur Erinnerung (an Dich wie auch an den Fragesteller): Der besagte HAK mit 63A versorgt 4 Häuser!

Das Problem ist, daß Du sehr wahrscheinlich (wegen Verbindung der bestehenden Erder, Wasserleitungen etc.) nicht nur eines davon auf TN umstellen kannst. Denn die anderen würden "mitgerissen", also formal auch dort Umstellungsarbeiten (wie das Verstärken von PE-Querschnitten etc.) nötig. Ob das die Nachbarn wollen...?
Insofern wäre ich da sehr zurückhaltend und würde vorerst das TT beibehalten.

Stattdessen eben wie von Trumbaschl beschrieben ein TT mit Zusatzschutz errichten.
Auch auf N-schaltende LS würde ich nicht verzichten. Laß Dir gesagt sein, daß Euch jeder Reichsdeutsche darum beneidet...

BID = 688827

netzwerkbastler

Neu hier



Beiträge: 24
Wohnort: Wien


Zitat :
Zur Erinnerung (an Dich wie auch an den Fragesteller): Der besagte HAK mit 63A versorgt 4 Häuser!


in dem HAK sind Anschlüsse für 4 Wohneinheiten.

JEDE einzelne Wohneinheit ist mit 3x63A gesichert!

Scheint purer Luxus hier in 2384 (direkt an der Grenze zu 1230) zu sein.
Es ist ein EFH in einem EFH Vorort.

Erdkabel sind hier verlegt (sowohl Mittelspannung als auch Niederspannung), bei der nächsten Trafostation von "meiner" geht die Mittelspannung jedoch als Freileitung weiter durch den Wald. In Richtung Wien 1230 weiter als Erdkabel.
Vermutlich Richtung Umspannwerk 1230 / Perfektastrasse.
Telekabel und Gas gibt es auch hier draussen.

Tja das ist Schade wenn man unbedingt neue HAK und Zählerkasten braucht obwohl es technisch dem Strom egal ist in welchem Kastl er fließt. Typische Bürokratie halt hier bei uns....

Ist bei lokalem TT im TN Netz 1+N vorgeschrieben?

Ich habe bez. Fehlersuche noch keine derartigen Probleme gehabt und würde im Fall der Fälle halt einzelne N abhängen (natürlich nicht ohne L...)
Darüberhinaus möchte ich ja auch reichlich FI oder gar FI/LS setzen und die gibt es nicht in kleiner Bauform... und der Platz ist begrenzt...
Würde daher wo es möglich ist nur einfache LSS verwenden.

Es gibt ja auch Reihenklemmen mit unterbrechbarem N und Sammelschiene... hier leider kein Platz dafür.


Was hätte der 100mA FI im TT im TN Netz technisch für einen Sinn wenn alle Stromkreise mit 30mA FI abgesichert sind?

Für den hypothetischen Fall dass ich 6 Stk. 30mA FI mit jeweils 20mA Fehlerstrom hätte?


BID = 688829

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

Nein. Als Rückfallebene für den Fall, daß ein 30mA-FI im Fehlerfall nicht auslöst (weil z.B. defekt). Also Zusatzschutz.

BID = 688847

netzwerkbastler

Neu hier



Beiträge: 24
Wohnort: Wien

Na gut dann werde ich so ein teures Teil wohl anschaffen müssen.

Bei TNS ist aber kein Zusatzschutz notwendig?

Bei meinem Vater ist BJ1999 auch noch TT ohne Zusatzschutz komplett neu erstellt worden. (Kernsanierung, 1230, HAK/Zähler unverändert)

Mein Netz ist ja inzwischen TN. Spannung PE/N DC 0,06V AC 0,5V
Ist da der Zusatzschutz überhaupt sinnvoll? oder ist der Zusatzschutz generell Netzunabhängig vorgeschrieben?

Zusatzschutz nur für Naßräume und Außenbereich?

BID = 688851

Trumbaschl

Inventar



Beiträge: 7585
Wohnort: Wien

Bei TN wird der Fehlerschutz vom Leitungsschutzschalter übernommen, der FI ist nur für den Zusatzschutz zuständig. Bei TT läßt sich das im Normalfall nicht einhalten, daher sind je ein FI für Fehlerschutz und Zusatzschutz vorgeschrieben, meiner Erinnerung nach besteht die Forderung nach Einhaltung der Schutzpyramide seit Juni 2003.

Der Unterschied ist halt: bei x+N-LSS können beliebige Haushaltsmitglieder ohne technische Ausbildung einfach durch Abschalten einzelner Stromkreise die Anlage teilweise weiterbetreiben, wenn plötzlich am späten Samstagabend der FI fliegt. Die N-Schiene zerpflücken oder N-Trennklemmen öffnen kann nur Fachpersonal (und ich hätte Samstag um halb 12 ganz entschieden keine Lust dazu). Und ja, ich habe so eine Situation schon real miterlebt, in Oberösterreich mit einem haarsträubenden Verteiler von 1980 (1-polige LSS in 80mm-Bauform, die N teils am FI geklemmt, teils in mehrere große freifliegende Blockklemmen, die PE alle in Blockklemmen, nur ein FI für Wohnhaus, Garage, Werkstatt und UV Gartenhaus... und dann ein N-PE-Schluß bei feuchtem Wetter und ein unfähiger Elektriker, der nur nach L-PE-Schlüssen gesucht hat).

Nachtrag: der Hintergedanke unserer Versorgungsunternehmen ist (offiziell), daß man sichereitsbedingte Nachrüstungen von Altanlagen nicht erzwingen kann (deswegen hängen auch in Wien noch so viele Zählerbretter aus Holz, obwohl die keinerlei Brandschutz haben), deswegen schnappt man sich die Leute wenigstens bei Änderungen, wo man als Versorger die Finger drauf hat. Gilt genauso für die Wiengas - solange man nichts angreift kann alles bleiben wie vor 100 Jahren, aber eine Änderung und alles was nicht den Vorschriften entspricht muß weg.

Ist meiner persönlichen Meinung nach eine Gratwanderung wie weit man so die Leute dazu bringt, ihre Häuser sicherer zu machen und ab welchem Punkt man das Gegenteil bewirkt, nämlich daß sie aus Angst vor umfangreichen Folgemaßnahmen gar nichts mehr machen (oder einen Pfuscher holen bzw. es selber machen). Die den Wienern oft attestierte "Balkanmentalität" verschärft das Problem noch. "Wieso? Hot doch eh immer funktioniert! Des woa scho immer so! Des geht denan vom E-Werk an Dreck an!"

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Trumbaschl am  8 Mai 2010 16:12 ]


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