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Temperaturbelastung von Stromkabeln |
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BID = 478026
genanw Gerade angekommen
Beiträge: 3 Wohnort: Pinneberg
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Hallo Forumteilnehmer,
ich bin auf der Suche nach einer gesicherten Information über die maximal zulässige, von aussen einwirkende Temperatur auf stromführende Kabel (230V).
Im konkreten Fall geht es um die in der Nähe eines Ofenanschlusses verlaufenen Stromkabel (2 Kabel mit 3x1,5²). Sind die Kabel wie andere brennbare Baustoffe zu sehen (max. Temperatureinwirkung 85°C) und in einem entsprechenden Abstand zu verlegen, oder haben diese NYM-Kabel eine höhere Temperaturfestigkeit ? Wie sind denn da in der Regel die Angaben der Hersteller? Was sagen da die Fachregeln ?
Es wäre schön, wenn jemand zu diesen Fragen eine Antwort hätte.
Danke
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BID = 478032
ego Inventar
Beiträge: 3093 Wohnort: Köln
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Nym Leitung werden bei der Nennbelastungsberechnung mit einer eigenerwärmung auf 70°C gerechnet.
Ob die Leitung auch nennenswert wärmer werden darf, bezweifle ich.
Außerdem ist zu beachten, das wenn die Leitung schon fremderwärmt wird eine Belastung der Leitung diese rasch überhitzen kann. |
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BID = 478033
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Nein, sie haben eine deutlich geringere Temperaturbeständigkeit!
NYM ist aus PVC, das hält schon unbelastet (stromlos) nur etwas über 70°C dauerhaft aus, ohne Schaden zu nehmen.
Das eigentliche Problem ist aber ein anderes:
Die Strombelastbarkeit ist i.d.R. auf 25°C oder höchstens 30°C Umgebungstemperatur bezogen. Bereits da wird die Leitung bei Nennlast am Leiter 70°C heiß (OHNE Erwärmung von Außen)!
Wenn die Leitung in einem Bereich verlegt wird, der schon 70°C heiß ist, geht ihre Strombelastbarkeit also auf Null zurück. Dann kann man sie gleich weglassen...
Bei Temperaturen zwischen 30°C und 70°C ist eine (ggf. wesentliche) Reduktion der Strombelastung oder Erhöhung des Querschnitts nötig.
Alternativ: Leitung aus anderem Material verwenden.
Besser: Genügend Abstand halten.
Ist mit Ofenanschluß ein Rauchrohr gemeint?
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"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???"
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BID = 478044
genanw Gerade angekommen
Beiträge: 3 Wohnort: Pinneberg
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Vielen Dank für die schnellen Antworten, die mich in meiner Meinung bestätigt haben. - ja , es ist ein Rauchrohr gemeint. Der Ersteller des Feuerstättenanschlusses hat im ersten Versuch zwei Stromleitungen durchtrennt die zur und von der darunter befindlichen Steckdose führten. Der herangerückte Elektriker hat diese dann wieder geflickt und unter Strom gesetzt, um die Flickstelle in 3cm Abstand zum Rauchrohr hinter Mineralwolle zu verstecken.
Nun muss alles entfernt werden um die Steckdose still zu legen (kann sowieso nicht verwendet werden) und die Installation vor "Erweichung" zu schützen.
Danke noch einmal
und Tschüß
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BID = 478052
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Ein dreifaches für den murksenden "Kollegen"!
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