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Seltsamer alter Leiterwerkstoff |
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BID = 126775
Trumbaschl Inventar
     
Beiträge: 7616 Wohnort: Wien
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Habe letztens in einem Abbruchhaus Teile der musealen Elektrik demontiert und bin dabei auf höchst eigenartige Leitungen gestoßen. Einzeladern, textilumsponnen, einfach eingegipst (verschärfte Verlegeart C ). Die Drähte waren silbrig glänzend (die meisten verzinnten Kupferadern dieser Epoche sind total schwarz oxydiert), und wenn man daran kratzt glänzen sie leicht kupfrig. Der Querschnitt war aber heftige 2,5mm2 bei 6A-Absicherung in einer kleinen Wohnung, was sehr gegen Kupfer spricht. Außerdem waren die Drähte brettsteif, viel zu steif für Kupfer oder Aluminium dieses Querschnitts. Was kann das sein?
Neusilber?
Es scheint massive Kaltflußprobleme gegeben zu haben, überall dort, wo diese Adern bei Erweiterungen mit Lusterklemmen verbunden waren gab es Schmorstellen, und an den Steckdosen und Lichtschaltern konnte ich die Adern lose aus den Schrauben ziehen. |
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BID = 126776
sam2 Urgestein
     
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Keine Ahnung!
Klingt aber höchst interessant. Kann man davon ein Muster kriegen?
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"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???" |
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BID = 126795
Trumbaschl Inventar
     
Beiträge: 7616 Wohnort: Wien
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Sollte sich machen lassen, ich habe einige 2-3cm lange Stücke davon, kann ja mal eins in ein Briefkuvert wandern wenn du mir per PM deine Adresse gibst.
Muß übrigens korrigieren, weiß nicht was ich da gesehen habe. Heute bei Tageslicht waren die Drähte auch wenn man daran kratzt durchgehend silberglänzend.
Mein Vater (Chemiker) meint für Neusilber sei es zu weich, für Alu zu hart, könnte aber eine Alulegierung sein. Die spezifische Leitfähigkeit muß jedenfalls deutlich geringer sein wie die von Kupfer, anders läßt sich der große Querschnitt (Anspeisung mit 1mm2, weiter mit 2,5mm2) und die schmorenden Kontakstellen kaum erklären.
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BID = 134610
checker_mk Gerade angekommen
Beiträge: 1 Wohnort: HUW.-thal
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Die einzigen sonderbaren Kabel die mir dazu einfallen sind ALCU Kabel aus DDR Zeiten.
Soweit ich weiß waren das Alu-Kabel mit Kupferummantelung. Das hatte den Vorteil das man diese Kabel mit den damals teueren Kupferkabeln zusammen Klemmen konnte ohne besondere Mittel in den Klemmen. Zum zweiten war das ALCU Kabel somit preiswert den hauptsächlich aus billigen ALU und nur ne dünne Schicht Kupfer.
Ja jetzt werden viele sagen Alluminium und Kupfer das geht nicht (zersetzen, zerfließen) doch irgendwie hatte man es geschaft ein solches Kabel zu produzieren.
Doch ich glaube nicht das, dass beschriebene Kabel ein solches ist. 
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BID = 134627
sam2 Urgestein
     
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Ja, ALCU war unter den gegebenen Umständen gar nicht schlecht!
Aber das kann es hier nicht sein, denn ALCU hat innen Alu und außen Kupfer. Nach der Beschreibung von Trumbaschl ist die gesuchte Leitung genau andersherum aufgebaut.
Da Al auf Cu aber keinen Sinn gibt, dürfte es wohl eine verzinnte Leitung sein. Eventuell wurde durch die Bestandteile der Aderisolation eine Oxidation verhindert. Theoretisch könnte es auch vernickelt oder verchromt gewesen sein, glaub ich aber nicht...
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BID = 134722
Trumbaschl Inventar
     
Beiträge: 7616 Wohnort: Wien
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Meine Korrktur ist offensichtlich untergegangen, ich muß "schasaugert" gewesen sein.
Es ist _kein_ Cu drin! Der Leiter ist durchgehend silbrig, nur zu steif für Alu!
Cu verzinnt war absolut üblich hier und kenne ich gut, die ganzen k.u.k.-Einzeladern, Gummi und teergetränkte Baumwolle sind verzinntes Kupfer. Querschnitt meist 1mm2.
Die gegebenen Adern sind von der Isolierung identisch, haben aber 2,5mm2 und bestehen durchgehend aus einem steifen, silbrigglänzenden Material, das trotz des Alters und Feuchtigkeit nur ganz schwach bräunlich oxydiert ist. Spricht IMHO schon fast für Alu, aber das Zeug ist mir einfach zu starr. 2,52 Alu kenn ich! Das biegt sich anders.
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BID = 134766
sam2 Urgestein
     
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Werden halt verschiedene Alu-Legierungen sein. Reines Alu biegt sich kaum, das reißt gleich...
Versuch doch mal, ob es magnetisch ist? Ferro-, Dia-, Para-...?
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BID = 134987
kaot Stammposter
    Beiträge: 228 Wohnort: Hamburg
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es wird wohl eine Alu legierung sein und das glänzende ZEUG
was kratzt ist Glimmer
Gruß k
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BID = 135021
ua Stammposter
   
Beiträge: 258
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Hi,
kann vielleicht eine alte "Eisenleitung" sein, so was gabs im WK 2 für Feldtelefone. Habe davon mal eine Rolle bei meiner OMA aufem Speicher gefunden. Vielleicht wurde es in Notzeiten auch in der Wand verbaut. Das Zeug war jedenfalls auch mit einer mehrlagigen Textilisolierung versehen.
Mach mal den Rosttest.
Viele Grüße
ua
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BID = 135104
Trumbaschl Inventar
     
Beiträge: 7616 Wohnort: Wien
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Also, ist _nicht_ ferromagnetisch.
Dia- und paramagnetisch
Das Metall ist recht weich und läßt sich mit einem Billigst-Schraubenzieher ohne weiteres abkratzen.
Die Isolierung bestand aus Gummi mit einer einzelnen Lage Baumwollgeflecht, teergetränkt, darüber. Einzeladern, einfach eingegipst. Moderne Lusterklemmen, in denen diese Leiter mit Cu-Leitern zusammengeklemmt waren, waren alle satt verschmort.
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BID = 135114
perl Ehrenmitglied
       
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Das wird schon Aluminium sein.
Nach den sehr guten elektrischen Leitern Silber, Gold, Kupfer, Aluminium kommt nämlich leitfähigkeitsmäßig eine Weile garnichts.
Neusilber ist's mit Sicherheit nicht, denn das ist eine Widerstandslegierung, die etwa so schlecht leitet wie Eisen, aber wegen des Kupfer und Nickelgehalts recht teuer ist.
Die mechanischen Eigenschaften von Aluminium und dessen Legierungen kann man aber durch mechanische (walzhart) und Wärmebehandlung (weichgeglüht) in weiten Grenzen variieren.
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Haftungsausschluß:
Bei obigem Beitrag handelt es sich um meine private Meinung.
Rechtsansprüche dürfen aus deren Anwendung nicht abgeleitet werden.
Besonders VDE0100; VDE0550/0551; VDE0700; VDE0711; VDE0860 beachten !
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BID = 135270
Topf_Gun Schreibmaschine
    
Beiträge: 1236
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also für mich hört sich das nach BLEI an.
Versuche Doch mal etwas davon zu schmelzen (Gasflamme)
GRuß Topf_Gun
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BID = 135275
djtechno Inventar
     
Beiträge: 4955 Wohnort: beutelsbach
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hmm,wenns blei ist, isses ja giftig :(
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BID = 135305
:andi: Inventar
     
Beiträge: 3212 Wohnort: Bayern
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genauso giftig wie das blei in fast allen Lötzinnen.
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